Die Sonne scheint heute an einem schönen Frühlingstag. Gestern hat das Corona-Kabinett der Bundesregierung Empfehlungen für Reisen an Ostern herausgegeben, die kurz gesagt heißen: zu Hause bleiben. Da wir geimpft sind, sollten wir geschützt sein, und wagen die schon vor Längerem gebuchte Reise. Für die Teilnahme an der Kreuzfahrt müssen wir einen Coronatest machen lassen. Dass wir geimpft sind, interssiert niemand.
Wir haben von Hapag Lloyd einen Gutschein für eine Testung am heutigen 24.3. in einer Helios Klinik erhalten. Nach dem Mittagessen fahren wir zur Heliosklinik nach Idstein. Falls der Test, wie erwartet, negativ ausfällt, werden wir per E-Mail einen QR-Code als Eintrittskarte zu unserer Kreuzfahrt erhalten. Bei positivem Test dürfen wir nicht mitfahren, aber müssen die Reise bezahlen, sagt Hapag Lloyd.
Wir haben nach dem gestrigen Covid-19 Test einen QR Code erhalten den wir beim Check-In in Frankfurt und bei der Einreise in Las Palmas vorlegen müssen. Dort gehen wir an Bord des Kreuzfahrtschiffs "Europa 2". Wir haben die Veranda Suite 621 gebucht. Die großen Inseln Gran Canaria, Teneriffa, Fuerteventura und Lanzarote befinden sich aktuell in der Warnstufe 2. Es dürfen sich maximal 4 Personen in einer Gruppe aufhalten. Das ist für uns kein Problem.
Geografisch gehören die Kanarischen Inseln zu Afrika, politisch zu Spanien. Sie liegen im Atlantik in der geografischen Region Makaronesien, zu denen außerdem die Kapverden, die Azoren, der Madeira-Archipel und die unbewohnten Inseln von Selvagens gehören. Sie sind 1028 bis 1483 Kilometer vom Mutterland Spanien entfernt. Auf dieser geografischen Breite liegen auch die Sahara, Kuwait und Florida. Es gilt, im Gegensatz zum spanischen Festland, die westeuropäische Zeit.
Die Kanaren bestehen aus acht bewohnten Inseln und fünf unbewohnten. Auf der Insel Teneriffa liegt der höchste Berg der Kanarischen Inseln und Spaniens, der 3715 Meter hohe Pico del Teide. Der letzte vulkanische Ausbruch fand im 18. Jahrhundert auf Lanzarote statt. Ab dem 10. Oktober 2011 entstand, etwa 270 Meter unter dem Meeresspiegel und wenige Kilometer südlich der Küste vor der Insel El Hierro, ein neuer Vulkan, dessen Auswurfprodukte auch die Meeresoberfläche erreichten; die unterseeischen Eruptionen endeten Anfang März 2012.
Das subtropische Klima der Kanaren ist das ganze Jahr über angenehm, was dem Archipel den Beinamen Inseln des ewigen Frühlings eingebracht hat. Der gleichbleibend kühle Kanarenstrom, ein Teil des Golfstroms, gleicht die Temperaturen aus, und der Nordostpassat hält die heißen Luftmassen aus der nahen Sahara meist fern und bringt vor allem an den Nordküsten der Inseln bisweilen Niederschläge. Eine Ausnahme bildet die mit Calima bezeichnete Wetterlage, die bei Südostwind trockene, heiße Luft mit feinem Saharasand auf die Inseln weht. Die meisten Sommer sind trocken und die Winter regenreich; die südlichen Regionen der Inseln sind trockener als die nördlichen. In den Küstenregionen liegen die Durchschnittstemperaturen im Sommer kaum höher als 25 °C, im Winter um 18 °C.
Wir besuchen die Häfen
Arrecife auf Lanzarote
Puerto de Rosario auf Fuerteventura
Santa Cruz de Tenerife auf Teneriffa
Puerto de la Estaca auf El Hierro
San Sebastian auf La Gomera
Santa Cruz de la Palma auf La Palma
Las Palmas auf Gran Canaria
Leider dürfen wir das Schiff wegen Covid-19 nur auf Ausflügen verlassen, die wir vorher gebucht haben.
2017 sind wir auf einer Kreuzfahrt mit "Mein Schiff 4" zu den Inseln Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, Teneriffa, La Gomera, La Palma, sowie Madeira und nach Agadir in Marokko gefahren.
rnrnrnrnrn
Herr Heil holt uns um 6:30 im AKS ab und fährt uns zum Flughafen. Beim Lufthansa Business Class Check-In ist Hochbetrieb. Es geht nur langsam voran. Für uns gibt es kein Zeitproblem; wir sind früh genug und sind rechtzeitig am Abflug-Gate. Unser Flugzeug hat soeben angelegt. Die Leute steigen noch aus. 20 Minuten Verspätung können wir verkraften, denn unser Schiff legt erst am Abend ab.
rn
Wir fliegen mit einer A321-200 auf den Plätzen 11D und F nach Las Palmas. Gegen Mittag wird ein Frühstück serviert. Wir erhalten eine Speisekarte zur Auswahl, aber es gibt nichts auszuwählen, die Eier sind schon alle. Es gibt nur noch Brot, Käse und Joghurt. Der Kaffee schmeckt gut. Wir werden satt. Zum Abschluss des Frühstücks trinken wir ein Glas Champagner. Nach dem Abräumen ruhen wir uns aus. Der Flug dauert 4:40 Stunden und ist angenehm. Mit der Durchsage: „In Las Palmas erwarten uns 20°C und Sonnenschein.“ erhellt der Kapitän unser Gemüt. Wir müssen unsere Uhren eine Stunde zurückstellen.
rn
Nach der Landung auf Gran Canaria um 15:00 fahren wir mit einem Transferbus eine halbe Stunde zum Hafen und zu unserem Schiff. Unsere Bordkarten haben wir bereits in Frankfurt erhalten. Wir gehen an Bord nachdem der Schiffsarzt unseren Gesundheitsfragebogen gelesen hat. Für unser negatives Testzertifikat interessiert sich niemand. Unsere Suite 621 liegt mittschiffs auf der Steuerbordseite. Wir haben schon einmal hier während einer Reise gewohnt. Wir ruhen uns aus. Auf dieser Reise sind 220 Gäste, ca. 50% der üblichen Kapazität an Bord. Das Servicepersonal wurde nicht verringert; wir können mit guter Bedienung rechnen.
rn
In Las Palmas de Gran Canaria ist es häufig stark bewölkt. Dieses klimatische Phänomen, das von den Einheimischen als „Panza de burro“ (Eselbauch) bezeichnet wird, hat dazu geführt, dass sich der Tourismus von der Hauptstadt in den Süden Gran Canarias verlagert hat und sich heute nahezu ausschließlich auf Maspalomas und die Costa Mogán konzentriert. Trotzdem hat eine Studie der Universität von Syracuse (USA) Las Palmas de Gran Canaria als die Stadt mit dem besten Klima der Welt bezeichnet.
rn
Die obligatorische Sicherheitsübung findet heute zweimal statt. Wir sind um 18:30 an der Reihe. Später eintreffende Gäste kommen um 21:30 zum Drill. Auf der Europa 2 müssen wir uns mit angelegter Rettungsweste an der Musterstation B3 auf Deck 9 einstellen. Dort werden wir belehrt, was wir im Ernstfall machen müssen. Nach der Übung bringen wir die Weste zurück in die Suite, und gehen dann zum Yachtclub zum Abendessen. Das bediente Buffett Restaurant hat einen Außenbereich in dem wir uns einen Tisch suchen. Wir essen halbe Hummer, Beine von Tiefseekrebsen und anderes und trinken einen leckeren Sauvignon Blanc. Den Rest des Abends verbringen wir in der Collinsbar. Dort rauche ich eine mitgebrachte Vega Fina Zigarre zu einer Margherita. Jutta trinkt eine Apotheke.
rn
Um 22:30 fährt die Europa 2 nach Lanzarote ab. 341 Seemeilen liegen vor uns.
rnrn
Wir sind auf dem Weg von Las Palmas nach Arrecife auf der Vulkaninsel Lanzarote. Das ist eine gute Gelegenheit, das Schiff zu erkunden. Wir sind schon mehrfach mit der "Europa 2" gefahren, und haben das elegante Schiff schätzen gelernt. Wir fahren gerne mit diesem modernen Schiff. Alle 251 Suiten haben einen separaten Wohn- und Schlafbereich. Die "Europa 2" ist das erste Kreuzfahrtschiff, auf dem ein SCR-Katalysator 75 Prozent des Schwefels aus den Abgasen unschädlich machen und den Stickoxidausstoß um fast 95 Prozent reduzieren soll.
Um Rollbewegungen bei rauer See zu reduzieren, verfügt die Europa 2 über ein Paar Flossenstabilisatoren mit einer Fläche von je 14 m².
Das Schiff kann 514 Passagiere in 251 Suiten auf 7 Decks befördern. Es wurde vom Kreuzfahrtschiff Bewerter Berlitz mit Bestnoten ausgezeichnet. Die „Europa 2“ erhielt 1.864 von 2.000 Punkten. Auch das Schwesterschiff, die „Europa“, muss sich mit 1.852 Punkten auf Platz zwei nicht verstecken. Wegen Corona sind rund 40 Prozent weniger Gäste an Bord – das erlaubt noch mehr Abstand in den öffentlichen Bereichen. Für alle gilt in den öffentlichen Bereichen des Schiffs wie in den Restaurants oder den Fitness-Räumen die Abstandsregel von 1,5 Metern. Bei ungeschmälerter Besatzungsstärke bedeutet das natürlich einen besseren Service.
Wir haben den Hafen der Hauptstadt von Lanzarote Arrecife erreicht. Wir frühstücken im Yachtclub unter freiem Himmel. Es ist bewölkt. Nur ab und zu lugt die Sonne zwischen den Wolken hervor. Um 10:00 beginnt unser organisierter Ausflug zum Kakteengarten und Manriques vulkanischer Grotte. Uns wurde gesagt, dass nur organisierte Ausflüge erlaubt sind und weder Geschäfte noch Restaurants/Bars besucht werden dürfen. Aber wir wissen, dass in Spanien zwischen Ansage und Realität große Interpretationsunterschiede bestehen. Natürlich wurden im Café des Gartens Getränke angeboten, aber im Bus mussten wir die Maske anbehalten.
Manriques Kakteengarten ist groß und sehenswert. Unzählige große und kleine stachelige Kakteen und Sukkulenten zum Teil blühend, wunderbar! Wir gönnen uns einen langen, ausführlichen Rundgang. In der Grotte hat Manrique versucht, aus der von dem Vulkan geschaffenen Landschaft durch kleine Umgestaltungen ein Kunstwerk zu schaffen. Für manche Besucher eindrucksvoll, für andere nicht. Zum Abschluss erhalten wir ein Glas weißen Lanzarotewein und eine Kartoffel mit Gofio auf einer Terrasse mit Blick auf unser Schiff.
Lanzarote ist die nordöstlichste der acht bewohnten Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean. Sie liegt rund 140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste und ist rund 1000 Kilometer vom spanischen Festland entfernt. Über den Flughafen Arrecife ist Lanzarote mit Kontinental-Europa, dem Festland Spaniens sowie mit den anderen kanarischen Inseln verbunden. Es bestehen Fährverbindungen nach Huelva und Cádiz. Der Güterverkehr wird mehrheitlich durch Frachtschiffe vom europäsichen Festland gewährleistet. Als erste Insel wurde Lanzarote 1993 vollständig von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Lanzarote misst von Nord nach Süd rund 58 Kilometer und in der größten Ost-West-Ausdehnung 34 Kilometer, insgesamt 845,94 km². Südlich von Lanzarote liegt, durch die etwa 11,5 Kilometer breite Meerenge La Bocayna getrennt, die Insel Fuerteventura, und im Norden etwa 1 Kilometer entfernt der Chinijo-Archipel mit den kleinen Inseln La Graciosa, Montaña Clara, Alegranza, Roque del Oeste und Roque del Este. Es gibt es zwei Gebirgszüge, im Norden das Famara-Massiv mit dem Gipfel Peñas del Chache (671 m), und im Süden der Los Ajaches (608 m). Südlich des Famara-Massivs trennt die Sandwüste El Jable dieses von den so genannten Feuerbergen (Montañas del Fuego) des Timanfaya-Nationalparks trennt. Im Timanfaya-Gebiet ereigneten sich zuletzt von 1730 bis 1736 und 1824 starke Vulkanausbrüche, die große Teile des fruchtbaren Ackerlandes und mehrere Dörfer und Gehöfte mit zusammen etwa 420 Häusern unter sich begruben. In der Hügellandschaft stehen markant aufragenden Vulkankegel.
Lanzarote liegt in der Passatzone; es wehen immer frische Winde aus Nord bis Nordost. Das Klima ist ganzjährig mild und niederschlagsarm, da die Passatwinde an der relativ flachen Insel meist nicht abregnen. Die Lufttemperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 20,5 °C. Jetzt Ende März können wir Lufttemperaturen von 20 °C erwarten. Die Wassertemperatur des Atlantischen Ozeans schwankt durch das Aufquellen kalten Tiefenwassers vor der nordwestafrikanischen Küste und dem Kanarenstrom zwischen 17 °C im Winter und 22 °C im Sommer.
In der Vergangenheit haben wir mehrfach Urlaub auf Lanzarote gemacht und die Feuerberge (Montañas del Fuego) des Timanfaya-Nationalparks mit dem Mietauto besucht. Auf der letzten Kanaren-Kreuzfahrt 2017 mit "Mein Schiff 4" sind wir mit einem Taxi vom Hafen zur hübschen Laguna Verde gefahren.
Als wir aufwachen hat unser Schiff schon im Hafen von Puerto del Rosario angelegt. Die Sonne scheint bei leicht bewölktem Himmel. Wir blicken auf die braunen Berge. Kein Grün weit und breit. Nur hier und da eine Palme. Das Thermometer zeigt um 9:00 17°. Es soll am Mittag 22° warm werden. Wir kennen die Insel. Deshalb haben wir keinen Ausflug gebucht. Wegen Corona darf man das Schiff nur auf einem Ausflug verlassen. Wir bleiben an Bord und genießen die Sauna- und Badeabteilung.
Noch vor dem Mittagessen besuchen wir das gut ausgestattete Fitnessstudio auf Deck 5 und trainieren unsere Muskeln fast eine Stunde lang. Das tut gut. Um 12:30 gehen wir zum Mittagessen in den Yachtclub. Es gibt eine Überraschung! Seit meiner Kindheit habe ich keine sauren Nieren mehr gegessen und nun gibt es sie auf der Europa 2. Wunderbar mit einem leckeren Kartoffelpüree; und danach ein Vanilleeis. Nach dem Essen ist Siesta angesagt. Danach gehen wir in die Saunalandschaft der Europa 2 auf Deck 5 mit einer normalen, einer Kräutersauna und einer Dampfsauna zur Auswahl. Wir entscheiden uns für die Dampfsauna und schwitzen prächtig. Nach dem Saunagang und dem Duschen gehen wir im angrenzenden Deckbereich nach draußen. Jutta geht schwimmen. Ich ruhe mich in unserer Suite aus.
Vor dem Abendessen kaufe ich die vergessene Sonnenschutzcreme ein und lasse die Sachen in die Suite bringen. Unsere blaue Stunde zelebrieren wir wie immer mit einem Glas Ruinard Champagner auf Deck 4. Auf unserer Reise im letzten Oktober habe ich auf der Europa 2 ein wunderbareres Steak gegessen. Leider ist das heute im Restaurant Weltmeere zum Abendessen servierte Fleisch zäh. Eine Enttäuschung, schade.
Die Kanarische Insel Fuerteventura liegt 120 Kilometer westlich der marokkanischen Küste. Sie ist nach Teneriffa die zweitgrößte Insel des Archipels. Im Jahr 2020 hatte die Insel 119.732 Einwohner. Die Hauptstadt Puerto del Rosario verfügt über einen Seehafen und den internationalen. Die Landessprache ist Spanisch. Fuerteventura ist durch die rund 11½ Kilometer breite Meerenge La Bocayna von Insel Lanzarote getrennt. Alle Kanarischen Inseln gehören geographisch und geologisch zu Afrika. Am 26. Mai 2009 wurde die gesamte Insel zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt und 2015 zum UNESCO-Lichtschutzgebiet.
Fuerteventura ist die älteste Insel der Kanaren. Sie entstand vor etwa 20,6 Millionen Jahren und ist vulkanischen Ursprungs. Die vulkanische Aktivität erlosch vor 4000 bis 5000 Jahren. Im Nordosten, bei Corralejo, befinden sich große Wanderdünen (Parque Natural de Corralejo). Der Sand besteht zu großen Teilen aus zerriebenen Muscheln und Schneckenhäuser. An manchen Stellen tragen auch Kalkformationen vom ehemaligen Meeresboden, die ebenso wie die schwarzen Vulkanreste stark erodieren, ihren Teil zum meist gesprenkelten Sand bei.
Seit 1860 ist das ehemalige Puerto de Cabras Inselhauptstadt. Den Namen Puerto del Rosario gibt es erst seit den 1950er Jahren. Der Name Puerto de Cabras (Ziegenhafen) wurde in Puerto del Rosario (Hafen von Rosenkranz), nach der Kirche im Ort, umbenannt. Das Tal südlich der Hauptstadt heißt auch heute noch Barranco de Cabras.
Gegründet wurde der Ort erst im 18. Jahrhundert. Vorher lebte hier an der Küste aus Furcht vor Piratenüberfällen niemand. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts sorgten englische Kaufleute für ersten Wohlstand der Stadt. Es begann der Handel mit auf der Insel gebranntem Kalk. Außerdem war auf Fuerteventura das Brennmaterial knapp, so wurde englische Steinkohle importiert. Weiterer Handel wurde mit der auf der Insel gezüchteten Cochenille-Laus gemacht. Sie gab den begehrten roten Farbstoff Karmin. Mit dem neuen Handelshafen wurde Puerto de Cabras schnell zum größten Ort der Insel. Gegen Anfang des 20. Jahrhunderts war die Blüte des Hafenortes allerdings schon wieder vorbei. In den 1930er Jahren war Fuerteventura zum Verbannungsort geworden. 1924 verbannte man den spanischen Schriftsteller Miguel de Unamuno nach Puerto de Cabra. Nach vier Monaten aber floh er mit Hilfe anderer nach Frankreich.
Die Insel ist knapp einhundert Kilometer lang und ca. 31 Kilometer breit. Der Istmo de la Pared ist mit fünf Kilometern Breite die schmalste Stelle Fuerteventuras und gliedert die Insel in zwei Teile: den nördlichen Teil Maxorata, nach dem auch die ursprünglichen Inselbewohner Majoreros benannt sind, und die südliche Halbinsel Jandía, wo sich die höchste Erhebung Fuerteventuras befindet, der 807 m hohe Pico de la Zarza (auch Pico de Jandía genannt).
Santa Cruz de Tenerife (abgekürzt: S/C de Tenerife) ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Der vollständige Name und Titel der Stadt lautet seit dem 28. August 1803: Muy Leal, Noble e Invicta Villa, Puerto y Plaza de Santa Cruz de Santiago (Sehr treue, edle und unbesiegte Stadt, Hafen und Ort des Heiligen Kreuzes von Sankt Jakob). Die im Nordosten Teneriffas gelegene Stadt zählt 207.000 Einwohner und bildet zusammen mit La Laguna, Tegueste und El Rosario den – nach Las Palmas de Gran Canaria – zweitgrößten Ballungsraum der Kanarischen Inseln mit insgesamt rund 423.000 Einwohnern. Das von Santa Cruz verwaltete Gebiet dehnt sich bis in das dünn besiedelte Anaga-Gebirge im Osten der Insel aus. Maßgeblich geprägt wird die Stadt durch ihren Hafen, der zu den größten spanischen Seehäfen des Atlantiks gehört.
Das Klima wird durch die Passatwinde (feuchte Winde aus Nordosten) geprägt. Es ist sonnig und trocken an der Küste, und feucht und wolkenreich auf den Höhen und in den Tälern des Anaga-Gebirges. 1995 war das wärmste Jahr mit 22 °C im Durchschnitt. Das mit 20 °C kälteste war das Jahr 1920. Die Niederschläge sind gering und haben einen Schwerpunkt in den Monaten Oktober bis März. Der Ort liegt an der Ostspitze Teneriffas, der größten Kanarischen Insel. Das Stadtgebiete umfasst sehr unterschiedliche Bereiche, einerseits das felsige, nahezu unbewohnte Anaga-Gebirge, andererseits das abfallende Gelände vom Gebiet des Acentejo bis zur Küste. Die höchste Erhebung der Stadt liegt etwa 750 Meter über dem Meeresspiegel. Das Zentrum der Stadt, wie z. B. die Plaza de España, liegt kaum 4 Meter über dem Meeresspiegel. Hier befinden sich eine Reihe von Kulturgütern. Dazu gehören das Antiguo Hospital Civil, die Gemeindekirche San Francisco de Asís (Iglesia Parroquial San Francisco de Asís), das Antiguo Colegio de la Asunción Tenerife Santa Cruz de Tenerife, die Plaza de la Candelaria und die Plaza de España mit Alameda.
Am Nachmittag nehmen wir an einem organisierten Ausflug nach La Orotava und Puerto de la Cruz teil.
Auf der letzten Kanaraen-Kreuzfahrt 2017 mit "Mein Schiff 4" sind wir mit einem Taxi zum Teide Plateau hinaufgefahren.
Die "Europa 2" fährt heute von Teneriffa zur kleinen Insel El Hierro und wird Morgen früh im Hafen La Estaca anlegen. Die Fahrstrecke beträgt nur 294 Seemeilen. Zeitweise umrunden wir Teneriffa und haben einen Blick auf den höchsten Berg Spaniens, den Teide. Um 7:45 erleben wir einen sehr schönen Sonnenaufgang über den Bergen. Leider wissen wir nie so recht wo wir uns jeweils befinden. Auch der Fernseher verrät nicht die Position des Schiffs. Das können die Amerikaner besser. Wir sind auf dem Weg nach Puerto de la Estaca auf der Insel El Hierro, wo wir erst morgen früh eintreffen, obwohl die Strecke nur 294 Seemeilen beträgt.
Um 11:00 gehen wir zu einem Vortrag ins Theater. Es spricht Knut Edler von Hofmann über die westlichen Kanarischen Inseln El Hierro, La Gomera und La Palma, die wir an den nächsten Tagen besuchen werden. Da die Kanarischen Inseln vulkanischen Ursprungs sind, dürfte es hier eigentlich keinen weiß/gelben Sand geben. Der „Calima“ Wind weht seit Jahrtausenden den Saharasand hierher und sorgt für schöne Badestrände.
Wir kreuzen vor Teneriffa und haben manchmal einen schönen Blick auf den 3.718 m hohen Teide auf dem noch etwas Schnee liegt.
Heute ist Karfreitag, ein hoher Feiertag im katholischen Spanien. Private Ausflüge sind wegen Corona nicht erlaubt. Wir machen um 9:30 eine kleine organisierte Inselfahrt mit dem Bus und sind auf die Lorbeerwälder gespannt. Wir haben in Wolkenfetzen eingehüllte Wälder gesehen. Der Bus fährt vom Hafen hinauf ins Hochland auf 1.100 m und weiter zum Mirador de Jinama mit einem tollen Blick auf die 1000 m weiter unten liegenden Küste. Weiter geht’s zum Mirador de la Pena und zu einem Restaurant wo wir einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen bekommen. Der Aussichtpunkt wurde von Cesar Manrique entworfen. Durch große Fensterscheiben kann man das Panorama über den Golfo sehen.
Puerto de La Estaca ist der größte Hafen der Kanareninsel El Hierro. Der Name des Inselhafens hat seinen Ursprung in der Zeit, als Segelboote noch an einer am Fels befestigten Eisenstange, spanisch estaca, vertäut werden mussten. Der Hafen liegt an der Ostküste von El Hierro, etwa sieben Kilometer von der Inselhauptstadt Valverde entfernt und ist über die Straße HI-2 mit ihr verbunden. El Hierro wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. El Hierro ist wie alle Kanareninseln vulkanischen Ursprungs. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kanarischen Inseln, die eine dreiphasige Entstehungsgeschichte haben, befindet sich El Hierro noch in der ersten dieser drei Phasen, der des Schildvulkans.
Die heutige Form der Insel ist im Wesentlichen auf mehrere Bergsturzereignisse zurückzuführen, deren Schuttfächer im Meer rund um El Hierro nachweisbar sind. So stürzte im Südwesten die Flanke am El Julan vor etwa 160.000 Jahren ins Meer. Auch das Tal El Golfo im Nordwesten der Insel zeigt die halbrunde Form eines Amphitheaters, das durch wahrscheinlich zwei Bergstürze bzw. Trümmerlawinen vor 130.000 und 15.000 Jahren entstanden ist. Große Tsunamis mit Auswirkungen auf die gesamten Kanaren und darüber hinaus waren vermutlich die Folge dieser Bergsturzereignisse.
Vor allem dem Passat und dem Kanarenstrom, einer kühlen Nebenströmung des Golfstroms, die sich bei den Azoren von ihm trennt, ist es zu verdanken, dass El Hierro kein arides Klima wie die Sahara auf gleicher nördlicher Breite hat. Die Meerestemperatur von 18 °C im Winter und knapp über 20 °C im Sommer mäßigt das Klima an den Küsten. Im Sommer liegt die Temperatur im Norden an der Küste bei 26 °C, im Süden dagegen bei 30 °C; in Valverde auf 600 m ü. d. M. im Sommer nur bei 18 °C. In Valverde erreichen die Temperaturen dagegen nur 11,5 °C im Winter.
Auf engstem Raum entstand hier durch vulkanische Urgewalten eine bizarre Naturlandschaft, die in ihren landschaftlichen und klimatischen Verhältnissen, gegensätzlicher kaum sein könnte. Es gibt keine Quellen, wohl aber Brunnen. Die Vegetation ist in den verschiedenen Klimazonen vollkommen unterschiedlich. Einige Pflanzenarten kommen weltweit nur auf der Insel vor. Die Landschaft ist vielfältig und reicht von kargen Lavawüsten, über Nebel- und Kiefernwälder, Obsthainen, grünem Weideland bis hin zu Ananas- und Bananenplantagen. Im Süden befindet sich die Cueva de Don Justo, die größte Höhle der Insel. Sie besteht aus einem weit verzweigten System von Lavatunneln.
An exponierten Stellen findet man Aussichtspunkte (Miradores) wie den Mirador de Las Playas am Ostrand der Insel über der Bucht von Las Playas, den Mirador de la Peña mit dem vom lanzarotenischen Künstler César Manrique entworfenen Restaurant und einem weiten Blick auf die Bucht von El Golfo.
Der rötliche Leuchtturm Faro de Orchilla befindet sich an der Westküste El Hierros und markiert mit dem Monumento al Meridiano das westlichste Ende der Insel (Punta de Orchilla). In der Vergangenheit kennzeichnete dieser Ort nicht nur den westlichsten Punkt der Insel, sondern auch der damals bekannten Welt. Der in Ägypten geborene griechische Universalgelehrte Ptolemäus (um 100 n. Chr. – 170 n Chr.) definierte Punta de Orchilla als westlichsten Landpunkt der Erde. Der Geograf zog den Nullmeridian durch diesen Punkt – welcher fortan als »Ferro-Meridian« bekannt wurde. Vom Nullmeridian aus werden die weiteren Meridiane berechnet. Bis tief in die Neuzeit sollte sich die alte Festlegung des Ptolemäus nicht verändern. Auch nach den Entdeckungen des Columbus (1492) veränderte man die Lage des Nullmeridians zunächst nicht. Erst 1880 wurde der Nullmeridians nach Greenwich in England verlegt..
Heute am Karsamstag erreichen wir San Sebastián de La Gomera, die Hauptstadt der nahezu kreisrunden Insel an der Ostküste im Tal des Barranco de la Villa.
Christoph Kolumbus brach von hier aus am 6. September 1492 nach Indien auf, entdeckte aber Amerika. Doña Beatriz de Bobadilla, die Witwe des Grafen Hérnan Peraza, gewährte ihm Hilfe zur Reparatur seines schnellsten Schiffes, der Pinta. Es gibt noch den Brunnen La Aguada im alten Zollhaus, aus dem Kolumbus Wasserreserven für die Überfahrt und das Wasser zur Taufe Amerikas geschöpft haben soll.
Die Geschichte der Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Hernán Peraza („El Viejo“) errichtete um 1450 eine einschiffige Kapelle aus Ziegel- und Bruchsteinen. Ende des 15. Jahrhunderts, also wenig nach der Abfahrt Kolumbus’ nach Amerika, wurde die Kapelle abgerissen und durch eine neue, dreischiffige Kirche ersetzt. Sie erhielt in den folgenden fünfzig Jahren qualitativ und quantitativ beste Ausstattung. Aus dieser Zeit stammt das Kreuzrippengewölbe aus rotem Tuffstein sowie die Fassade. Der spätbarocke Hochaltar mit einer Christusfigur stammt von dem kanarischen Künstlers José Luján Pérez (1756–1815). Die Kirche ist ein bedeutendes Beispiel der gotischen Baukunst im atlantischen Gebiet. Hier verschmelzen die Bauweise der spanischen Katholischen Könige mit dem portugiesischen Manuelino-Stil.
Stadt und Kirche wurden mehrfach durch Piratenüberfälle beschädigt oder zerstört. 1632 wurde der Küster beauftragt, eine Truhe für die Kirchenbücher zu bauen, um diese schnell in Sicherheit bringen zu können. Auch musste er Seil und Seilrolle bereithalten, um die Kirchenglocken schnell abhängen zu können, um sie vor der Plünderung durch Piraten zu retten.
Zeitweise wurde die Kirche vernachlässigt, das Chorgestühl diente als Brennholz für die Heizkessel der Schiffe, die flämischen Orgelpfeifen wurden nach Gewicht dem ortsansässigen Schmied verkauft, die Altäre zersägt, die Heiligenbilder in Abstellkammern aufbewahrt.
Mit einem Bus machen wir vormittags einen organisierten Ausflug über die Insel. Wir fahren hinauf auf über 1000 m Höhe in den Nationalpark Garajonay. Der Lorbeerwald liegt fast immer in den Passatwolken und wird als Nebelwald bezeichnet. Der immergrüne Nebelwald Garajonay mit seiner einzigartigen Atmosphäre fasziniert. Seit 1981 steht das Gebiet um den höchsten Berg Alto de Garajonay (1487m) als Nationalpark, seit 1986 zudem als UNESCO Welterbe, unter Schutz. Mit seinem einzigartigen Ökosystem birgt der Garajonay Nationalpark im geschützten Inselinneren von La Gomera den Laurisilva (Lorbeer-Wald) als ein Überrest der subtropischen Wälder, die im Tertiär den Mittelmeerraum bedeckten.
Auf La Gomera findet sich heute mehr als die Hälfte des Laurisilva-Bestandes der gesamten Kanarischen Inseln.
Heute am Ostersonntag sind wir in Santa Cruz auf der Insel La Palma angekommen. Santa Cruz de La Palma ist die Hauptstadt der Insel mit ca. 15.700 Einwohnern. Die Gemeinde liegt unterhalb der bewaldeten Berghänge der Cumbres (Cumbre Nueva und Cumbre Vieja) auf der östlichen Seite der Insel auf einem schmalen Uferstreifen.
Der Altstadtkern von Santa Cruz wurde zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt und ist sehenswert. Die Hauptdurchgangsstraße, die Avenida Maritima, ist nur auf der Landseite bebaut. Auf der Seeseite befindet sich der 2017 angelegte Stadtstrand. Hier stehen neben neuen Gebäuden auch einige alte Häuser im kanarischen und kolonialen Stil mit kunstvoll verzierten Holzbalkonen. Auf der parallel verlaufenden Calle O’Daly, auch als Calle Real bezeichnet, ist das Rathaus (im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Philipp II. errichtet), die Plaza de España mit der Hauptkirche El Salvador, kleine Geschäfte, Cafes und Restaurants. Die Fußgängerstraße Calle O Daly ist die Einkaufs - Meile von Santa Cruz. An der Plaza de las Alameda, gibt es eine gemütliche Gastronomie unter schattigen Bäumen, und am Ende der Fußgängerzone der historische Nachbau der Spanischen Galeone Santa Maria, die ein Marine - Museum beherbergt.
Die "Europa 2" fährt heute von der Insel La Palma nördlich um Teneriffa herum zum Hafen von Las Palmas auf der Insel Gran Canaria, unserem Reiseziel.
In Corona-Zeiten ist das Reisen etwas eingeschränkt, aber dennoch lohnenswert. Da wir geimpft sind, müssen wir eine Ansteckung nicht befürchten, verhalten uns aber so wie die anderen Reisenden. Wir tragen immer eine Maske, auch im Freien. Heute werden wir noch einmal getestet und erhalten später das Negativ-Zertifikat, für das sich aber bei unserer Einreise in Frankfurt niemand interessiert.
Ankunft in Las Palmas, unserem letzten Hafen auf dieser Kreuzfahrt um 6:00. Von Las Palmas fliegen wir mit TUIfly um 14:20 nach Frankfurt zurück und landen dort um 20:00. Der Flug in der "Sardinenbüchse" wurde sehr lang. Wir sitzen in der ersten Reihe mit etwas mehr Beinfreiheit, aber auf engen Sitzen.
Corona hat große Teile der Welt im Griff. Wir wurden im Februar/März 2021 im Altkönigstift zweimal gegen Covid mit dem BionTech Comirnaty Impfstoff geimpft und sind ab dem 23.3. immun. Trotzdem müssen wir am 24.3. einen Covid-19 Test in der Helios Klinik in Idstein machen lassen.
Die Kreuzfahrt mit der "Europa 2" von Hapag Lloyd wird uns zu den sieben bewohnten Kanarischen Inseln führen. Die Schiffsreise beginnt und endet in Las Palmas auf Gran Canaria. Es ist unsere zweite Kanaren-Kreuzfahrt. Im Dezember 2017 waren wir mit dem größeren "Mein Schiff 4" von TUI Cruises dort.