Mittelmeer-Kreuzfahrt von Palma de Mallorca über Cannes, Civitavecchia (Hafen von Rom), Valletta (Malta), Syrakus und Palermo zurück. Wir fahren mit der MS Europa von Hapag Lloyd. Nach der Schiffsbewertungsagentur Berlitz sind die MS Europa und MS Europa 2 von Hapag Lloyd die besten Kreuzfahrtschiffe der Welt.
Bevor ich einen halben Tag im Internet mit Registrierungen und Anmeldungen zubringe, wollte ich das lieber den Profis überlassen und bin ins Reisebüro gefahren. Auch dort war man mit der Aufgabe beinahe überfordert, schaffte es am Ende doch, die QR-Codes zu bekommen. Nun steht unserer Reise nichts mehr im Wege, hoffentlich.
Vor Reiseantritt mussten wir noch einen Schnelltest machen lassen, obwohl wir inzwischen 3-mal geimpft sind. Und wir haben uns in Spanien angemeldet und die QR-Codes erhalten. Wir haben zwei Packen Papier, einen für Porto Venere und einen zweiten für Siracusa (Syrakus). Die Bürokraten haben uns voll im Griff. Für sie war Corona die große Chance, die Menschheit zu gängeln, auch dort wo es mit Corona wenig oder nichts zu tun hat.
Mit der Lufthansa LH 1158 fliegen wir um 13:10 nach Palma de Mallorca wo wir um 15:15 landen. Ein Bus bringt uns zum Schiff. Bis 18:00 können wir in die MS Europa einschiffen. Wir haben die Suite 642 reserviert.
Wir gehen an Bord in unsere Suite. Wir sind zum ersten Mal auf der MS Europa. Unser erster Eindruck: MS Europa 2 ist schöner (und neuer), aber warten wir ab. Um 19:00 gehen wir ins Restaurant auf Deck 4 zum Abendessen. Jutta isst Ceviche und Shrimps Cocktail. Ceviche erinnert in keiner Weise an das südamerikanische Gericht und der Shrimps Cocktail enttäuscht ebenfalls. Ich esse auch Ceviche und ein vegetarisches Grüne Bohnengemüse. Man kann es essen, aber es ist keine gute Küche. Hoffentlich wird es noch besser. Unser Sauvignon Blanc Cloudy Bay ist phantastisch. Als Nachtisch essen wir einen Käse genannt Tagliello. Interessant! Stilton steht zwar auf der Karte, ist aber nicht verfügbar.
Marseille [maʁˈsɛj] (deutsch veraltet: Massilien, okzitanisch: Marselha oder Marsiho [maʀˈse.jɔ]) ist eine französische Großstadt mit 868.277 Einwohnern (1. Januar 2018) und die Hauptstadt des Départements Bouches-du-Rhône und der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie ist die wichtigste französische und eine bedeutende europäische Hafenstadt am Golfe du Lion, einer Mittelmeerbucht. Wir haben heute Morgen um 7:30 im Hafen festgemacht. An der Poolbar trinken wir einen Kaffee und gehen dann los zur Basilica Notre Dame la Garde auf dem höchsten Punkt der Stadt. Vom Schiff aus sehen wir die schlanken Türme der
Marseille ist als Kernstadt nach Paris die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Neben Aix-ein-Provence ist Marseille eine der beiden Kernstädte der Métropole d‘Aix-Marseille-Provence mit 1.878.061 Einwohnern. Die Metropolregion zählt nach der Definition von Eurostat rund 3,05 Millionen Einwohner (2015). Die Einwohner nennen sich Marseillais [maʁ.sɛ.ˈjɛ]. Hamburg ist seit 1958 Partnerstadt von Marseille.
Am Nachmittag nehmen wir an einem Ausflug "Carrieres de Luminieres & Les Baux de Provence" teil.
Besonders in den nördlich gelegenen Wohnvierteln spielt Kriminalität eine große Rolle. Marseille war seit den 1950er Jahren durch Einwanderung aus dem Maghreb geprägt; viele der Eingewanderten sind arm, arbeitslos oder finden nur Arbeit in der informellen Wirtschaft.
Cannes [kan] (okzitanisch Canas, von lateinisch canna „Schilf“) liegt an der Mittelmeerküste (Côte d’Azur) im Département Alpes-Maritimes. Westlich der Stadt erstreckt sich das Esterel-Gebirge mit der Steilküste aus rotem Porphyr.
Cannes hat ein mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Der Mistral weht gelegentlich, obwohl die Region durch das Esterelmassiv geschützt wird. Häufiger ist Cannes dem Levante und dem Scirocco ausgesetzt, die jedoch selten lange anhalten. Die mittleren Höchsttemperaturen unterscheiden sich kaum von denen Nizzas. Allerdings sind die mittleren Tiefsttemperaturen das ganze Jahr über etwa zwei Grad niedriger. Die Niederschlagsverteilung ist typisch mediterran mit hohen Niederschlägen in den Wintermonaten und geringen in den Sommermonaten.
Vom Mittelalter bis in das frühe 19. Jahrhundert war Cannes ein Fischerdorf. In den 1830er-Jahren kamen französische und ausländische Adelige in die Gegend und bauten Ferienhäuser. Bis heute gilt die Stadt als „Treffpunkt der Reichen und Schönen“ und hat sich einen mondänen Charakter erhalten.
Nizza (französisch Nice [nis], nissart Nissa/Niça, italienisch Nizza) ist eine französische Groß- und Hafenstadt mit 341.032 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) an der Mittelmeerküste (Côte d’Azur) im Département Alpes-Maritimes in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Nizza ist bevölkerungsmäßig die fünftgrößte Stadt Frankreichs und nach Marseille die zweitgrößte Stadt der provenzalischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Nizza ist Sitz der Präfektur des Départements Alpes-Maritimes. Sie liegt zwischen Cannes und dem Fürstentum Monaco, etwa 23 Kilometer (Luftlinie) von der Grenze zu Italien entfernt. Zusammen mit 48 weiteren Gemeinden bildet Nizza den Gemeindeverband Métropole Nice Côte d’Azur. Die Bevölkerungszahl mit Umland beträgt etwa 930.000.
Infolge ihrer wechselhaften Vergangenheit entstand in der Stadt Nizza ein reiches architektonisches Erbe. Durch die Konzentration der Bautätigkeit auf die Stadterweiterung im Zweiten Kaiserreich blieb der Altstadtkern im Wesentlichen intakt. Auch viele Villen, Paläste und Barockkirchen wurden schon zur Zeit der Savoyer errichtet und blieben erhalten. Eine Besonderheit stellt die in mehreren historischen Etappen ab 1868 durchgeführte Einwölbung des Flusses Paillon dar. Sie ermöglichte es, im heutigen Zentralbereich der Stadt bedeutende Grünflächen zu schaffen und ein Teil der so gewonnenen Flächen diente auch als Bauplatz großer öffentlicher Gebäude. Die Belle Époque vor 1914 hinterließ in Nizza ebenfalls deutliche Spuren.
Porto Venere (pɔrtoˈvɛːnere) ist eine italienische Gemeinde in der zur Region Ligurien gehörenden Provinz La Spezia. Seit 1997 gehört Porto Venere zusammen mit Cinque Terre sowie den nahe gelegenen Inseln Palmaria, Tino und Tinetto zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Porto Venere bestand vermutlich als Veneris Portus spätestens seit der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Im Jahre 643 wurde der Ort vom Langobardenkönig Rothari verwüstet. In den nachfolgenden Jahrhunderten wird von mehreren Sarazenenangriffen berichtet. 1113 ging Porto Venere in den Besitz der Republik Genua über, die oberhalb der Siedlung eine Burg als Bollwerk gegen die verfeindete Republik Pisa errichtete. In dem nachfolgenden langen Krieg zwischen den beiden Stadtrepubliken (1119–1290) besaß der Ort aufgrund seiner Lage eine besondere strategische Rolle. In diese Zeit fällt auch die Errichtung der beiden Kirchen San Lorenzo und San Pietro. Zeitweise kam der Ort in den Besitz des Genueser Patriziers Nicolò Fieschi (ca. 1230–1310), Graf von Lavagna und Torriglia und Neffe von Papst Innozenz IV., der sich an der ligurischen Levante eine große Herrschaft mit Zentrum in La Spezia aufgebaut hatte, bis ihn die Genueser unter Oberto Doria 1276 entmachteten.
1396 kam Genua und damit auch Porto Venere unter Karl VI. unter französische Herrschaft. Im Jahre 1496 wurden die beiden Kirchengebäude bei einem letztlich erfolgreich abgewehrten Angriff durch eine Flotte der Aragoner schwer beschädigt.
Von der 2. Hälfte des 15. bis zum 17. Jahrhundert wurde die Burg von der Republik Genua an die Weiterentwicklung der Feuerwaffen angepasst und zu einer Festung ausgebaut. In dieser Zeit errichtete man zudem auf einem Felsen östlich der vorgelagerten Insel Palmaria am Eingang zum Golf von La Spezia die Torre Scola als fortifikatorischen Vorposten, der 1800 von den Engländern bombardiert wurde und heute als malerische Ruine erhalten ist. Zu Ehren des Genueser Admirals und Machthabers Andrea Doria erhielt das Castello di Porto Venere auch den Namen Castello Doria.
Während der Flucht und illegalen Einwanderung europäischer Juden nach Palästina zwischen 1945 und 1948 wurden in Porto Venere mehrere Flüchtlingsschiffe für die Aufnahme großer Passagierzahlen umgebaut, darunter die United Nations und die Exodus.
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten Porto Veneres gehören die über dem Ort thronende Festung sowie die Kirchen San Pietro (1256–1277 errichtet) und San Lorenzo (1116–1494 errichtet).
Portoferraio liegt auf der der Insel Elba, und ist zugleich deren Hauptstadt und ihr kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Sie hat 12.012 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019). Der Name „Portoferraio“ bedeutet „Eisenhafen“, zurückzuführen auf den Eisenabbau auf Elba.
Wir machen einen Ausflug mit dem Bus nach Porto Azurro. Das Ortszentrum von Portoferraio liegt im Norden der Insel Elba an einem Felsvorsprung, der weit nach Osten ins Meer hineinreicht und somit eine natürliche Bucht (Rada di Portoferraio) bildet. Durch Anlegen und Ausbau von Molen wurde der Hafen von Portoferraio gebildet, der schon den Römern als Fabricia bekannt war. Zur Gemeinde gehört auch die Insel Montecristo. An der Stelle Portoferraios gibt es seit Jahrtausenden menschliche Siedlungen, die früher von Etruskern, Ligurern und Griechen dominiert waren, bevor sie schließlich zu einem Teil des Römischen Reiches wurden. Die das Stadtbild prägenden Befestigungsanlagen wurden in den Jahren 1548 bis 1552 gebaut. Sie bestehen aus den Burgen Falcone, Stella und Linguella, die mit einer Mauer verbunden sind.
Am 4. Mai 1814 landete Napoléon Bonaparte auf Elba, der dorthin ins Exil verbannt worden war. Er erwählte Portoferraio, die Hauptstadt der Insel, als Wohnort und errichtete dort seine Winterresidenz. Er begann mit umfangreichen Reformtätigkeiten, verließ die Insel aber bereits am 1. März 1815 wieder. Er war nur ca. 10 Monate auf der Insel, hat aber sehr viel bewegt.
Zu Napoleons Leistungen in Portoferraio gehört auch die Veranlassung des Baues neuer Straßen und die Revitalisierung des Erzabbaus. Ende des 19. Jahrhunderts erreichte der wirtschaftliche Aufschwung seinen Höhepunkt, endete in Portoferraio aber mit dem Bombardement der Anlagen im Zweiten Weltkrieg. Heute profitiert die Stadt stark vom Tourismus und von den Hafenanlagen. Der Hafen Darsena ist für sich mit seinem geschäftigen Treiben rund um die hufeisenförmige, nach Südwesten offene Kaianlage sehenswert.
Civitavecchia ist der Hafen von Rom. Die Stadt liegt 69 km nordwestlich von Rom und 244 km südöstlich von Livorno. Das Gebiet der Stadt erstreckt sich in einer Ebene entlang des Tyrrhenischen Meers und der Via Aurelia zwischen den Flüssen Mignone im Norden und Marangone im Süden. Im Nordosten reicht es bis in die Ausläufer der Tolfaberge. Bestimmt wird das Ortsbild durch den Hafen, den größten Seehafen Latiums. Er war früher der Kriegshafen des Kirchenstaates. Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 3 (wenig gefährdet).
Am Nachmittag machen wir mit dem Bus einen geführten Ausflug nach Ostia, dem alten römischen Hafen. Ostia Antica ist das Ausgrabungsgelände der antiken Stadt Ostia, der ursprünglichen Hafenstadt des antiken Rom und möglicherweise dessen erste Kolonie. Der Name Ostia leitet sich von lateinisch ostium „Eingang, Mündung“ ab, womit die Tibermündung gemeint ist. Der Name Ostia Antica (Altes Ostia) wird zur Unterscheidung vom in den 1920er Jahren neugegründeten Stadtteil Ostia verwendet. Der nordöstlich anschließende moderne Stadtteil wird nach den Ausgrabungen ebenfalls Ostia Antica genannt.
Ostia wurde nach der antiken Tradition, wie sie sich etwa in einer Inschrift des 2. Jahrhunderts n. Chr. zeigt, vom vierten König von Rom, Ancus Marcius, im 7. Jahrhundert v. Chr. als erste römische Kolonie gegründet. Die bisherigen archäologischen Befunde reichen allerdings nicht weiter als in das 4. Jahrhundert v. Chr. zurück; die ältesten erhaltenen Gebäude wie etwa das Castrum (Militärlager) und das Capitol datieren aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Da die Historizität des Ancus Marcius überdies fragwürdig ist, geht man zumeist davon aus, dass Ostia im 4. Jahrhundert nach dem Sieg der Römer über ihre Nachbarstadt Veji gegründet wurde. Ostia war daher wohl ursprünglich ein Militärlager, von dem aus sowohl Rom geschützt und verteidigt als auch der Seehandel kontrolliert werden konnte.
Auf dem Weg nach Valletta, Malta
Valletta (maltesisch auch il-Belt Valletta, il-Belt Valetta, Valetta oder il-Belt – italienisch auch La Valletta) ist die Hauptstadt der Republik Malta. Sie ist sowohl nach Fläche als auch nach Einwohnerzahl die kleinste Hauptstadt eines EU-Staates. Aufgrund ihres kulturellen Reichtums wurde Valletta 1980 als Gesamtmonument in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. Im Jahr 2018 war Valletta gemeinsam mit Leeuwarden (NL) Kulturhauptstadt Europas.
Valletta gilt als eine der historisch am besten gesicherten Städte der Welt, denn sie wird von einem Ring aus Bastionen umgeben. Der südliche Eingang durch das einstige Stadttor wird vom St.-James- und St.-Johns-Kavalier gedeckt. Im Uhrzeigersinn folgen die nach Heiligen benannten, nur nach außen wirkenden Bastionen Michael, Andrew, Salvatore, Sebastion, Gregor, das Fort St. Elmo, Lazarus, Barbara, Anthony und James. Zur Zeit der Ritterherrschaft auf der Insel war jeweils eine der sogenannten Zungen des Malteserordens für deren Verteidigung zuständig. Die entsprechenden Mauerabschnitte sind daher auch nach den jeweiligen Zungen bezeichnet (z. B. Arragon-Curtain). Dass es auch einen Lazarus-Curtain gibt, lässt die Vermutung zu, dass hier der Lazarus-Orden, ein weiterer Ritterorden mit nahezu gleicher Geschichte wie der Malteserorden, zuständig war. Der offizielle Sitz des Lazarus-Ordens ist das Castello Lanzun in San Ġwann auf der Insel Malta.
Wir waren schon mehrfach in Valletta.
Die Stadt Syrakus (italienisch Siracusa, sizilianisch Saraùsa; altgriechisch Συράκουσαι Syrákusai, lateinisch Syracūsae) liegt an der Ostküste der italienischen Region Sizilien und ist Hauptstadt des Freien Gemeindekonsortiums Syrakus. In der Antike war Syrakus über mehrere Jahrhunderte die größte und mächtigste Polis Siziliens und dessen kulturelles Zentrum. Marcus Tullius Cicero beschrieb sie in seinen Reden gegen Verres als „die größte und schönste aller griechischen Städte“.
2005 nahm die UNESCO Syrakus zusammen mit der Nekropole von Pantalica unter der Bezeichnung Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica in das Weltkulturerbe auf.
Auf einer Sizilien-Rundreise waren wir im April 2016 in Syrakus und haben die sehenswerte Stadt besichtigt.
Palermo (sizilianisch Paliemmu) ist die Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien und der Metropolitanstadt Palermo. Sie liegt an einer Bucht an der Nordküste Siziliens. Im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet, erlebte die Stadt vor allem unter der Vorherrschaft der Araber sowie der Normannen und der Staufer eine Blütezeit. Palermo war u. a. Residenzstadt von Friedrich II. Heute ist Palermo mit 650.000 Einwohnern Italiens fünftgrößte Stadt und das politische sowie kulturelle Zentrum Siziliens.
Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordküste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch Conca d’Oro („Goldenes Becken“) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet über fast die ganze Conca d’oro aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.
Wir waren auf einer Sizilienrundreise 2015 schon einmal in Palermo und haben die bedeutenden Sehenswürdigkeiten u.a. den Palazzo Reale bewundert.
Die Phönizier gründeten die Stadt als Handelsstützpunkt im 8. Jahrhundert v. Chr. Der ursprüngliche Name der Stadt lautete möglicherweise Ziz (die Blume), der auf einer „sikulisch-punischen“ Münze steht und aus dem Punischen stammt. Ziz könnte sich demnach auf die Fruchtbarkeit der Landschaft beziehen. Den heutigen Namen gaben ihr die Griechen, die den natürlichen Hafen Palermos begehrten: Πάνορμος Panhormos = Ganzhafen, großer Hafen. 408, 406 und 391 v. Chr. verteidigten die Karthager ihren Musterhafen gegen Syrakus und Flotten anderer griechischer Städte und entzogen ihr starkes Bollwerk der Hellenisierung.
Nachdem die Vandalen im Jahr 429 ihr Reich in Nordafrika mit dem heutigen Tunesien als Zentrum gegründet hatten, fielen sie mehrfach in Sizilien ein und eroberten die Stadt. Palermo verlor an Bedeutung und fiel schließlich 535 an Ostrom. Ein Aufschwung setzte erst wieder unter islamischer Herrschaft ein. Arabisch بلرم / Balarm genannt, wurde Palermo 831 zur Hauptstadt der Emire von Sizilien und entwickelte sich durch den Anbau von Orangen- und Zitrusbäumen zu einem blühenden Wirtschaftszentrum. Der Hafen wurde ausgebaut und es entstanden neue Stadtviertel. Die damalige Einwohnerzahl wird auf etwa 100.000 bis 120.000 geschätzt. Unter den europäischen Städten hatten damals nur Byzanz und Córdoba mehr Einwohner. Es glich in der Größe den damaligen islamischen Metropolen, wie Kairo oder Bagdad. Laut Ibn al-Athīr benutzte der muslimische Emir Muhammad b. Abdallah b. Aghlab, der von 832 bis 851 von Palermo aus Sizilien beherrschte, die Stadt als Ausgangspunkt für unablässige Plünderungen. Seit der Antike war Sizilien die Kornkammer der damaligen Welt und das begehrteste Agrarland des Mittelalters. Dies machte es zu einem Zankapfel unter den politischen Mächten.
1072 eroberten die Normannen unter Roger I. Palermo. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde es Hauptstadt der Grafschaft, ab 1130 des Königreichs Sizilien. Unter den normannischen Herrschern entstanden zahlreiche Kirchen und Paläste mit deutlich arabischen Stileinflüssen. Diese Bauten sind Zeugnis einer arabisch-byzantinisch-normannischen Symbiose in der Kunst. Beispiele dafür sind die Sommerresidenz La Zisa im Stil eines arabischen Wüstenschlosses oder die Kirchen San Giovanni degli Eremiti und San Cataldo mit ihren rot getönten Kuppeln. Am Normannenpalast und an der Kathedrale von Palermo sind die arabischen Stilelemente ebenfalls zu erkennen, aber der Gesamteindruck ging durch spätere An- und Umbauten verloren. Sieben Bauwerke in Palermo aus dieser Zeit gehören seit 2015 zum Weltkulturerbe. Die kulturelle Blütezeit unter den Normannen dauerte an, als 1194 die Staufer die Macht übernahmen. Friedrich II. baute die Stadt zur glanzvollen Residenz aus und gründete die Sizilianische Dichterschule.
Nach der Hinrichtung des letzten Staufers Konradin geriet Sizilien unter die Herrschaft von Karl von Anjou, der die Hauptstadt seines Reichs nach Neapel verlegte. Palermo verfiel immer mehr und die Armut der Bevölkerung führte 1282 zur Sizilianischen Vesper. Mit diesem Aufstand endete die Herrschaft Karls auf Sizilien. Tausende Franzosen wurden dabei von der einheimischen Bevölkerung getötet. Allein in Palermo starben 2000 Menschen. Der Aufstand führte zur Teilung des Königreich Sizilien in ein insulares und ein kontinentales Sizilien. Palermo blieb zunächst Hauptstadt des insularen Königreichs, bis dieses 1412 an die Krone von Aragonien fiel und Palermo nur noch Sitz der Vizekönige von Sizilien war.
In der Folgezeit nahmen die Spanier, Savoyer und Österreicher die Stadt in Besitz und sie verlor weiter an Bedeutung. Auch nachdem Sizilien und das Königreich Neapel in Personalunion durch die Bourbonen regiert wurden, blieb Palermo im Schatten Neapels. Nur von 1806 bis 1813 regierte König Ferdinand nach der Eroberung Neapels durch napoleonische Truppen Sizilien von Palermo aus, im Königreich beider Sizilien wurde wieder Neapel zur Hauptstadt. 1860 zog Giuseppe Garibaldi in Palermo ein und ein Jahr später kam Sizilien zum neuen Königreich Italien.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Palermo schwer beschädigt. Viele Bewohner der Altstadt zogen um in neugebaute Siedlungen am Stadtrand und die Wiederaufbauarbeiten gingen nur sehr schleppend voran. 1946 wurde Palermo zur Hauptstadt der neu errichteten Autonomen Region Sizilien. Die Stadt erlebte einen starken Zustrom von Menschen aus dem ländlichen Sizilien, so dass die Einwohnerzahl schnell sehr stark anstieg. Um Palermo herum wurden massenweise billig gebaute Sozialsiedlungen errichtet, während die Restaurierung des alten Zentrums vernachlässigt wurde und dieses zunehmend verfiel.
Zudem war Palermo von Kriegsende bis Ende des 20. Jahrhunderts fest in der Hand der Mafia. Sie war Zentrum zweier großer Mafiakriege und zählte zu den gewalttätigsten Städten Europas – während des Zweiten großen Mafiakriegs zwischen 1981 und 1983 ereignete sich in Palermo durchschnittlich alle drei Tage ein Mafiamord. In den 1980er Jahren kämpften vor allem die Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino dagegen an. 1992 wurden beide in der Nähe Palermos von der Mafia umgebracht. Erst unter dem „Antimafia“-Bürgermeister Leoluca Orlando (Amtszeit 1985–) blühte das öffentliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt wieder auf. Unterstützt von anderen Politikern, von Künstlern und von der Bevölkerung setzte er den Kampf gegen die Mafia fort. Die Kriminalität sank, und heute liegt Palermo in der Verbrechensstatistik nicht mehr unter den 15 ersten Städten Italiens, sondern gilt als die sicherste Stadt Italiens.
Orlando veranlasste auch, durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen die verfallenen Gebäude der Altstadt wieder instand zu setzen. So wurde z. B. dank seiner Bemühungen 1997 das Teatro Massimo, eines der größten Opernhäuser Europas, wiedereröffnet und seither mit Opernaufführungen sowie Konzerten kontinuierlich bespielt.
Da bis zum Rückflug noch viel Zeit ist, gestaltet sich die Busfahrt zum Flughafen zu einer schönen Inselrundfahrt. Wir fahren durch Palma ins bergige Hinterland nach Valldemossa. Dort steigen wir aus, trinken einen Kaffee und spazieren durch den Ort. Eine schöne und vor allem nicht vorhergesehene Überraschung. Später gibt es in einem Restaurant am Meer noch Tapas, bevor der Bus zum Flughafen fährt.