Auf einer Kreuzfahrt mit MS Europa 2 wollen wir die antiken Stätten Griechenlands besuchen.
Corona wütet immer noch in weiten Teilen der Welt. In Deutschland sinkt die Inzidenz deutlich unter 50, was einen entspannten Sommer verspricht. Die aktuelle Lage in Griechenland ist weniger gut. Aktuell liegt der Inzidenzwert mit 110 Infizierten je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen (Stand: 30. Mai ) deutlich über der kritischen Marke von 50 und auch höher als derzeit in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat ganz Griechenland zum Risikogebiet erklärt. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen dorthin.
Am 20.5.2021 erhalten wir die Reiseunterlagen per Kurier und am Sonntag, 30.5. lassen wir einen PCR-Test am Flughafen machen, den wir beim Einchecken vorlegen sollen. Außerdem benötigen wir zur Einreise nach Griechenland einen QR-Code, der aber erst am Reisetag per E-Mail zugesandt wird. Ich bin fast einen halben Tag am Computer mit den Vorbereitungen befasst. Was für einen Aufwand!
Historische und geografische Angaben sind Wikipedia, anderen Quellen und meinem Tagebuch entnommen. Wir dürfen das Schiff in den Häfen nur auf zuvor gebuchten Ausflügen verlassen. Individuelle Landgänge sind nicht erlaubt.
Besuchte Orte auf dieser Kreuzfahrt:
Heraklion auf der Insel Kreta, nur zum Ein- und Ausschiffen
Volos und die Metéora-Klöster (UNESCO Weltkulturerbe)
Piräus und Athen, Hauptstadt von Griechenland (Alhambra UNESCO Weltkulturerbe)
Kerkira (Korfu-Stadt) auf der Insel Korfu (Altstadt UNESCO Weltkulturerbe)
Katakolo und das Heiligtum des Zeus: Olympia (UNESCO Weltkulturerbe)
Wir müssen heute einen Covid-19 Test am Frankfurter Flughafen absolvieren. Das Reisebüro hat für uns die Vorarbeit übernommen; wir haben bereits eine E-Mail mit einer Codierung. Am Vormittag fahren wir hin, parken im unterirdischen Parkhaus und folgen den Hinweisschildern "Covid-19 Test". Im Testzentrum legen wir unsere E-Mail vor, werden mittels Hals- und Nasenabstrich getestet und sollten innerhalb von 24 Stunden das Ergebnis per E-Mail erhalten. Danach fahren wir wieder nach Hause und warten auf die Nachricht.
Die trifft wenige Stunden später per E-Mail ein und ist erwartungsgemäß negativ. Wir können übermorgen, am 1.6. nach Kreta fliegen.
Griechenland ist noch Covid-Risikogebiet. Wir haben den bürokratischen Prozess hinter uns gebracht und hoffen nun, dass wir heute problemlos nach Kreta zu unserem Kreuzfahrtschiff fliegen können.
Der Sonderflug Eurowings EW5624 bringt uns um 13:20 von Frankfurt (FRA) nach Heraklion (HER) auf der Insel Kreta im Mittelmeer. Wir sitzen auf den Plätzen 7a+b. Das Flugzeug ist ziemlich neu und sauber. Die Bestuhlung lässt uneren Beinen ausreichend Bewegungsfreiheit. Der 3-stündige Flug ist angenehm. Wir landen gegen 17:25. Ein Bus fährt uns direkt zum Schiff.
Iraklio (griechisch Ηράκλειο (n. sg.), veraltet auch Iraklion genannt. Die Stadt nennt sich selbst Heraklion, altgriechisch Ἡράκλειον, Herakleion und ist die größte Stadt der südgriechischen Insel Kreta und der Sitz der Verwaltungsregion Kreta. Der Name leitet sich etymologisch ab von Herakles. Bei wissenschaftlicher Literatur ist zu berücksichtigen, dass selbst in neueren Texten auch der Name Hieraklion (ableitbar von Hieron) verwendet wird.
Heraklion liegt etwa in der Mitte der Nordküste der insgesamt 250 km langen und bis zu 70 km breiten Insel Kreta. Sie ist in einer Küstenebene vor einem fruchtbaren Hügelland direkt an einer Bucht der Ägäis gelegen, etwa vier Kilometer nördlich der Ruinen der minoischen Palastanlage von Knossos.
Kreta und damit auch Heraklion ist von April bis Oktober ein hochfrequentiertes Touristenziel. Die Entfernung zu den anderen Städten Kretas beträgt 130 km nach Chania, nach Rethymno 75 km, nach Agios Nikolaos 60 km, nach Ierapetra 90 km und nach Sitia 120 km. In minoischer Zeit lag in der Nähe der heutigen Stadt einer der vier Häfen von Knossos. Die Dorer nannten den Ort Ἡρακλεία Hērakleia, deutsch ‚Heraklesstadt‘. Nach dem Mythos ging Herakles hier an Land, um den kretischen Stier zu fangen.
Seetag auf der Fahrt nach Volos auf dem griechischen Festland.
Volos ist eine der größten und attraktivsten Städte Griechenlands mit einem der wichtigsten Häfen des Landes. Die moderne Stadt Volos liegt in einer der schönsten Gegenden Thessaliens, im Zentrum Griechenlands, welche die Faszination des Meeres mit dem mystischen Charme des Zentaurenberges verbindet. Magnesia galt in der griechischen Mythologie vor allem als Geburtsort der Zentauren: Wesen, die teilweise Pferde, teilweise Menschen waren. Leider haben wir keine Zeit, die Stadt anzusehen. Es gibt nämlich etwas noch Attraktiveres zu bewundern: die Metéora-Klöster.
Wir machen einen ganztägigen Ausflug zu den berühmten Klöstern. Nach 2 Stunden Busfahrt erreichen wir Kalambaka und die Klöster (griechisch Μετέωρα (n. pl.)). Sie liegen liegen östlich des Pindos-Gebirges in Thessalien, Griechenland. Sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Name Metéora leitet sich von meteorizo (μετεωρίζω) ab, was „in die Höhe heben“ bedeutet. Dieser Name beschreibt die Lage der Klöster, die auf hohen Sandsteinfelsen gebaut wurden und bei dunstiger Luft manchmal zu schweben scheinen. Die gesamte Anlage besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen achtzehn Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen. Bei unserem 2-stündigen Besuch besuchen wir 2 der Klöster. Es ist anstrengend, denn wir müssen viele Stufen bewältigen.
Die ersten nachgewiesenen Einsiedeleien gibt es in Metéora seit dem 11. Jahrhundert, Überlieferungen berichten sogar von einer Besiedelung bereits vor dem 10. Jahrhundert. Im Laufe der Jahre wuchsen diese Einsiedeleien zu einer organisierten Gemeinschaft nach Vorbild des heiligen Berges Athos zusammen und bildeten das Kloster Doúpiani.
Mit der Ankunft des von Athos geflohenen Mönches Athanasios im Jahr 1334 begann der Aufstieg des Klosterlebens in der Region. Zusammen mit seinem geistlichen Ziehvater Gregorios und 14 weiteren Mönchen gründete er 1344 das Kloster Metamórphosis, auch bekannt als Megálo Metéoro. Athanasios stellte die in Metéora gültigen Regeln des Klosterlebens auf und wurde nach seinem Tod als Athanasios Meteorites seliggesprochen. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wurden weitere Klöster errichtet und die Anlagen durch fromme regionale Herrscher wie König Symeon finanziell und durch die Gewährung von Privilegien unterstützt. Im Laufe der Jahre entstanden so etliche Klöster und Einsiedeleien, deren Gründer nur zum Teil namentlich überliefert sind.
Auf der Rückfahrt wird in einer Gaststätte ein Essen serviert, das gut schmeckt.
Piräus ist der Hafen der Hauptstadt Athen. Wir haben einen Ausflug nach Athen gebucht, denn individuelle Touren sind in diesen Coronazeiten nicht erlaubt. Wir waren schon mehrmals in Athen. Das Nationalmuseum haben wir schon ausführlich gesehen.
Das „Emporiko Trigono“ (Handelsdreieck) ist das Zentrum der Stadt, an dessen einem Ende der Syntagma-Platz liegt. Dort befindet sich das Parlamentsgebäude (ehem. Schloss) mit Nationalgarten (ehem. Schlossgarten), davor findet ein stündlicher Wachwechsel der Evzonen vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten (Sonntagvormittag Aufmarsch) statt. In der U-Bahn-Station sind antike Objekte ausgestellt, die beim Aushub gefunden wurden. In der Nähe des Syntagma-Platzes befindet sich das Viertel Kolonaki, von wo eine Standseilbahn auf den Lykavittos (Berg von 277 m mitten in Athen, hervorragende Aussicht auf Athen) führt. Das Zappeion und das zu den Olympischen Spielen 1896 wiederaufgebaute antike Kallimarmaro-Stadion liegen südlich des Nationalgartens.
Unser Ausflug beschränkt sich auf die Akropolis, das Akropolismuseum und das Odeon des Herodes Atticus. Man kann nicht auf die Akropolis fahren. Alle Fahrzeuge parken unterhalb des Hügels. Der Aufstieg zur Akropolis (zu Fuß) ist anstrengend, aber er lohnt sich.
Von Piräus fahren wir weiter zur Insel Korfu.
MS Europa 2 legt im Hafen von Kerkyra (deutsch: Korfu) auf der Insel Korfu, (griechisch Κέρκυρα Kerkyra (f. sg.)). Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen griechischen Insel Korfu und Verwaltungssitz der Gemeinde Kerkyra mit 32.095 Einwohnern. Sie liegt an der Ostküste auf einem nach Nordwesten abfallenden Vorgebirge, besitzt einen internationalen Flugplatz und verfügt über einen sicheren Hafen.
Ca. 590 v. Chr. wurde im antiken Kerkyra der Artemis-Tempel erbaut, von dem nur noch wenige Reste erhalten sind. Korfu unterwarf sich als erste griechische Stadt 229 v. Chr. dem Römischen Reich. 1204 wurde Korfu Teil der Republik Venedig. 1716 erfolgte eine Belagerung durch osmanische Truppen, die von Johann Matthias von der Schulenburg, der in venezianischen Diensten stand, erfolgreich abgewehrt wurde. 1815 wurde Korfu zur Hauptstadt der unabhängigen Ionischen Inselrepublik. Die 1824 gegründete Ionische Universität ist die älteste der neuzeitlichen griechischen Universitäten. Im Jahr 1864 kam Korfu zu Griechenland.
2007 wurde die Altstadt von Korfu in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Korfu erstreckt sich über rund 60 Kilometer Länge vor der albanischen und griechischen Westküste im Ionischen Meer, rund 75 Kilometer südöstlich der Straße von Otranto. Die engste Stelle der Straße von Korfu zwischen dem Nordosten der Insel und dem albanischen Festland ist rund zwei Kilometer breit (westlich von Ksamil). Die Insel ist von Hügel- und Bergland geprägt, zwei Höhenzüge gliedern die Insel: im Norden die Kette des Pantokrator (bis 911 m Seehöhe) und in der Mitte der Agii Deka mit 576 m Höhe.
Wir waren schon mehrmals auf Kreuzfahrten auf der Insel und haben das Achilleion gesehen. Er wurde im pompejischen Stil für die Kaiserin Elisabeth von Österreich („Sisi“) auf ihrer „Lieblingsinsel“ Korfu erbaut. Im Jahr 1907 kaufte der deutsche Kaiser Wilhelm II. den Palast. Wir machen eine Busrundfahrt über die Insel, besuchen aber nicht die Stadt Korfu.
Katakolo (griechisch Κατάκολο ist der kleine Hafen der westgriechischen Gemeinde Pyrgos auf der Peloponnes.
Wir machen vormittags einen 4-stündigen Ausflug nach Olympia. Olympia (altgriechisch Ὀλυμπία) war das Heiligtum des Zeus in Elis, im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes. Es war der Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike. Am Rande des antiken Heiligtums befindet sich die moderne Stadt Archea Olymbia. Über Pygros fahren wir 30 km nach Olympia. Auf einem 1,5 stündigen Rundgang besichtigen wir die Ausgrabungen u.a. den Zeustempel und das antike Stadion. Das archäologische Museum besuchen wir anschließend und nehmen uns dafür 1.1/4 Stunden Zeit. Olympia gehört zum UNESCO zum Weltkulturerbe.
Das Land am Zusammenfluss von Kladeos und Alpheios weist eine lange Besiedlungsgeschichte auf. Die ältesten Keramikfunde im Bereich des Stadions lassen sich bis in das vierte Jahrtausend vor Christus, also in das Endneolithikum beziehungsweise das beginnende Chalkolithikum, datieren. Die Siedlungsgeschichte bricht mit der Einrichtung des Heiligtums an dieser Stelle ab, da im Zeus gewidmeten Bezirk keine menschliche Bewohnung erlaubt war. Die Errichtung der Kultstätte zu Ehren des Göttervaters knüpfte dabei an ältere Traditionen an. Der Kronoshügel wurde bereits vor der dorischen Wanderung als Ort göttlicher Mächte verstanden.
Während das Heiligtum etwa in der Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr. entstand, stammt der erste Nachweis für die Abhaltung regelmäßiger Wettkämpfe aus der Zeit kurz vor Beginn des 7. Jahrhunderts v. Chr. Die monumentalen Bauten erhielten ihre endgültige Form im 4. Jahrhundert v. Chr., aber auch in der hellenistischen und römischen Epoche wurden Gebäude errichtet. Im Jahre 426 n. Chr. ließ der oströmische Kaiser Theodosius II. die olympischen Spiele und Weihehandlungen endgültig verbieten, um das Heidentum zu bekämpfen, nachdem bereits sein Großvater Theodosius I. 393 ein entsprechendes Verbot erlassen hatte. Offenbar wurde das Zeusheiligtum nun zerstört. Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass Wettkämpfe noch bis ins 6. Jahrhundert heimlich und auf niedrigerem Niveau fortbestanden, bis ein Erdbeben 551 die Kultstätte zerstörte und sie nach Überschwemmungen durch den Kladeos unter Schlamm und Geröll verschwand. Nach einer neueren Hypothese von Andreas Vött, die sich auf geologische Untersuchungen, insbesondere der Sedimentablagerungen stützt, könnte auch ein Tsunami der Grund für die Zerstörung Olympias im 6. Jahrhundert sein. Vötts Hypothese fand in der Forschung jedoch auch Widerspruch. Sicher ist, dass Olympia bis in die Mitte des 6. Jahrhunderts eine wirtschaftliche Nachblüte erlebte, die erst mit dem Erdbeben von 551 und der Justinianischen Pest ihr Ende fand. Wiederholte Überschwemmungen sorgten dafür, dass die Siedlung im frühen 7. Jahrhundert aufgegeben wurde. In den folgenden zwei Jahrhunderten wurde die Stätte durch eine bis zu fünf Meter hohe Sandschicht bedeckt.
Erst in der Neuzeit erwachte wieder das Interesse an der antiken Kultstätte. 1766 wurde Olympia wiederentdeckt, 1874 begannen schließlich systematische Ausgrabungen unter deutscher Leitung. Jahrzehnte nach der Freilegung zahlreicher Kultbauten auf dem Gelände wurde Olympia in die UNESCO-Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Bei schweren Waldbränden im August 2007 wurde ein großer Teil des Baumbestandes rund um die antiken Stätten vernichtet, das Museum entging nur knapp der Zerstörung. Inzwischen erfolgte eine umfassende Wiederaufforstung.
Ankunft am Ziel unserer Kreuzfahrt am Morgen. Bis zu unserem Rückflug um 18:10 haben wir viel Zeit. Leider macht Corona alle individuellen Aktionen unmöglich. Um die lange Zeit zu überbrücken, bietet Hapag Lloyd eine 2-stündige Busfahrt über die Insel an und so schlagen wir nur einen Teil der Zeit tot. Trotzdem wird das ein Gammeltag. Wir hängen auf dem Schiff, im Bus und im Hafen herum. Sehr schade!
Wir fliegen mit Eurowings (EW5625) um 18:10 zurück nach Frankfurt wo wir um 20:30 landen. Doch vorher werden wir noch auf dem Schiff negativ wegen Corona getestet. Das ist sehr beruhigend gilt doch Griechenland als Hochansteckungsgebiet.