Winter-Kreuzfahrt mit der Hanseatic Spirit von Hapag Lloyd entlang der Norwegischen Küste zum Nordkap und zurück. Wir wollten auf dieser Reise Polarlichter sehen. Sie waren da, aber der bewölkte Himmel hat sie unsichtbar gemacht. Nur unermüdliche Beobachter des Nachthimmels haben durch unvorhersehbare Wolkenlücken ein wenig gesehen.
Besuchte Häfen auf dieser Reise
Bergen, UNESCO Welterbe
Ålesund (Jugendstilstadt)
Torghattan
Honningsvåg (Nordkap)
Alta (Hundeschlittenfahrt)
Svartisen Gletscher
Tromsø
Narvik
Trondheim
Geirangerfjord, UNESCO Weltnaturerbe
Stavanger
Die historischen und viele weitere Informationen sind Wikipedia entnommen, andere meinem Tagebuch.
Wir haben Polarlichter in Kinos in Tromsø, Norwegen und Anchorage, Alaska gesehen, aber noch nie in der Natur. Das wollen wir nun auf einer Kreuzfahrt mit der Hanseatic Spirit von Hapag Lloyd in Nordnorwegen nachholen. Das Polarlicht (als Nordlicht auf der Nordhalbkugel wissenschaftlich Aurora borealis, als Südlicht auf der Südhalbkugel Aurora australis) ist eine Leuchterscheinung durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome der Hochatmosphäre (Elektrometeor), die in Polargebieten beim Auftreffen beschleunigter geladener Teilchen aus der Erdmagnetosphäre auf die Atmosphäre hervorgerufen wird. Polarlichter sind meistens in zwei etwa 3 bis 6 Breitengrade umfassenden Bändern in der Nähe der Magnetpole zu sehen.
Die Hanseatic spirit ist ein 2019 fertiggestelltes Expeditionsschiff für 230 Passagiere. Es kann im Winter auch durch Meereis fahren, denn es gehört zur höchsten Eisklasse 6 (E4) für Passagierschiffe (Eisdicke bis 1,0 m). Das relativ kleine Expeditionsschiff ist 2020 vom Berlitz Cruising and Cruise Ships Guide mit der exzellenten Note ***** bewertet worden.
Leider haben wir wegen der während der ganzen Reise eine geschlossene Wolkendecke und keine Nordlichter sind zu sehen. Sehr schade.
Bergen ist mit 283.929 Einwohnern (Stand 27. Februar 2020) die zweitgrößte Stadt Norwegens. Sie liegt in der Provinz (Fylke) Vestland. Der Großraum von Bergen hat rund 440.000 Einwohner. Der Hafen von Bergen (UN/LOCODE NO BGO) ist einer der geschäftigsten Seehäfen Europas, von dem u.a. auch aus die Schiffe der Hurtigruten starten. Die Stadt ist Ausgangspunkt der Bergensbane nach Oslo. Im Kulturbereich gibt es das bekannte Theater "Den Nationale Scene" sowie die Grieghalle.
Bergen ist eine Hafenstadt und liegt am Inneren Byfjord an der Westküste Norwegens. Die Stadt wird auch als „Tor zu den Fjorden“ bezeichnet. Die höchste Erhebung auf dem Gebiet der Kommune ist der Gullfjellet (987 m). Die Stadt ist mit ca. 2548 mm Niederschlag an 248 Regentagen im Jahr (Stand: 2005) die „regenreichste Großstadt Europas“.
Die am Naturhafen Vågen verlaufende Bryggen oder früher Tyske Bryggen (norwegisch für Landungsbrücke/Kai bzw. Deutscher Kai) ist eine alte Handelseinrichtungen der Hanse. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Marienkirche und weitere Bauten. Nach verheerenden Stadtbränden 1702, 1855 und 1916 erließ die Stadt Verordnungen, die den Bau von Holzhäusern auf dem Stadtgebiet nicht mehr gestattete. Das Hafenviertel Bryggen wurde nach jeder Zerstörung nach originalen Plänen wieder aufgebaut. Das Profil ist daher heute noch dasselbe wie im 12. Jahrhundert. Aus diesem Grund wurde Bryggen als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen durch die UNESCO 1979 zum Weltkulturerbe ernannt.
Das Wetter in Bergen ist sehr gemischt. Dunkle Wolken, Regenschauern aber auch sonnige Abschnitte. Von allem etwas. Wir sind 7 km durch die Stadt gegangen und glücklicherweise nicht nass geworden. Wir waren im Sommer 2014 schon einmal auf einer Kreuzfahrt in Bergen.
Das Mittagsbuffett im Lido bietet Austern und viel Fisch. Der Hering ist sehr gut. Nach dem Mittagessen an Bord genießen wir den Nachmittag in der Sauna des Schiffs.
Ålesund ist eine Stadt und Kommune in der Provinz (Fylke) Møre og Romsdal in Norwegen. Das durch den Jugendstil geprägte Zentrum wie auch die Lage der Stadt und Umgebung machen diese zu einem Ziel für den Tourismus in Norwegen. Mit königlichem Dekret vom 11. September 1793 erhielt Ålesund auf den Einsatz von Johan Lausen Bull hin Hafen- und Zollrechte. Im Jahre 1848 wurden ihr die Stadtrechte verliehen. Die Stadt wuchs in kurzer Zeit stark an und wurde so zu einem der größten Fischereihäfen Norwegens und zum größten Exporthafen für Stockfisch in Norwegen. 1864 wurde das Gefängnis Ålesund errichtet. Auf dem Gelände der Stadt bestanden ursprünglich diverse Anhöhen, die jedoch nach und nach entfernt wurden, um die Bebauung zu ermöglichen. Eine der wenigen erhaltenen Erhebungen ist der Lihaugen.
Bei dem Stadtbrand von Ålesund wurde in der Nacht zum 23. Januar 1904 fast die komplette Innenstadt zerstört. Die Stadt wurde unter anderem mit Hilfe von Deutschland wieder aufgebaut. Kaiser Wilhelm II., ein großer Norwegenverehrer, ordnete die sofortige Hilfslieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Baumaterialien an. Er schickte vier Schiffe der Kaiserlichen Marine zur Katastrophenhilfe, finanziert aus seinem Privatvermögen. Die entladenen Schiffe dienten den durch den Brand obdachlos gewordenen Menschen vorübergehend als Notunterkunft. An der Finanzierung beteiligten sich auch die beiden großen deutschen Reedereien, die HAPAG und der Norddeutsche Lloyd. Durch den Wiederaufbau ist Ålesund berühmt für die vollständig im Jugendstil errichtete Innenstadt. Nach einem Erlass durften neue Häuser nur noch aus Stein gebaut werden. Innerhalb von nur sieben Jahren war der größte Teil von Ålesund neu errichtet. Aus Dankbarkeit für die schnelle Hilfe ist eine der Hauptstraßen nach Kaiser Wilhelm benannt und wurde das Kaiser-Wilhelm-II.-Denkmal errichtet. Ein Ausflugsdampfer in der Bucht trägt heute noch seinen Namen (in deutscher Schreibweise) und ein Kirchenfenster in der Hauptkirche zeigt das preußische Wappen.
Nach dem Brand 1904 wurde Ålesund im Jugendstil neu aufgebaut und bietet ein sehenswertes Stadtbild, mit vielen Jugendstilbauten wie dem Haus der Arbeitervereinigung oder dem Haus Kongens gate 12. Im Jahr 1907 wurde das Haus Kongens gate 10B errichtet, das schmalste Haus Norwegens. Im gleichen Jahr entstand das historische Speicherhaus Rønnebergbua. 1923 entstand der neoklassizistische Bau der Freimaurerloge Ålesund. Im gleichen Jahr wurde das noch heute als Kino betriebene Løvenvold-Kino errichtet. Von der Kongens gate zur Lihaug gate führt die in den 1930er Jahren errichtete Treppenanlage Tusentrappene.
Der Torghattan ist ein Berg in der Nähe von Brønnøysund mit einem 35m hohen 160m langen Loch mitten durch den Berg. Entstanden ist es vermutlich durch Ausspülungen der Meeresbrandung während der immer noch andauernden postglazialen Landhebung nach Abschmelzen der Gletscher aus der letzten Kaltzeit.
Der Torghatten liegt auf der Insel Torget, der größten Insel der Kommune Brønnøy. Von seinem Fuße erreichen wir das Loch in einer zirka 30 minütigen Wanderung im Regen.
Tromsø ( Aussprache?/i, [ˈtrʊmsø]; deutsch: Tromsö; nordsamisch: Romsa, kvenisch: Tromssa) ist eine Kommune im norwegischen Fylke Troms og Finnmark. Die Kommune hat 77.095 Einwohner (Stand: 1. Januar 2021). Verwaltungssitz ist die gleichnamige Stadt Tromsø, die die größte Stadt im Norden des Landes ist. Die Provinzverwaltung von Troms og Finnmark hat hier ebenso ihren Sitz wie der Arktische Rat.
Tromsø liegt 344 km Luftlinie nördlich des Polarkreises. Dies entspricht der geographischen Breite von Nord-Alaska. Das Gebiet der Gemeinde Tromsø geht weit über das der gleichnamigen Stadt hinaus. Es umfasst die Inseln Tromsøya und Kvaløya, den südlichen Teil der Inseln Ringvassøya und Rebbenesøya, einen Bereich auf dem norwegischen Festland sowie weitere kleinere Inseln. Das Stadtzentrum von Tromsø liegt auf der Insel Tromsøya, welche durch den Tromsøysund vom Festland und den dortigen Stadtteilen und im Nordwesten durch den Sandnessund von der Insel Kvalsøya getrennt ist. Beide Meerengen sind Teil des Grøtsunds. Im Süden der Kvalsøya liegt zwischen der Insel und dem Festland der Straumsfjord, im Norden bildet der Kvalsund die Meerenge Richtung der Ringvassøya. Weiter im Landesinneren schneidet sich der Ullsfjord in Nord-Süd-Richtung in das Gebiet ein.
Die Kommune grenzt an Karlsøy im Norden, Lyngen im Nordosten, Storfjord im Südosten und Balsfjord im Süden. Des Weiteren verläuft im Südwesten eine Grenze zur Kommune Senja im Malangsfjord. Die höchste Erhebung ist der Jiehkkevárri mit einer Höhe von 1834 moh. Er liegt an der Ostgrenze zu Lyngen.
Tromsø beheimatet nicht nur die nördlichste Universität, sondern auch die nördlichste Kathedrale der Welt.
Unser Schiff, die Hanseatic Spirit liegt genau gegenüber der modernen "Eismeerkathedrale" im Hafen. Wir gehen um 11:00 bei leicht regnerischem Wetter und 0 Grad in die Stadt und besuchen die offizielle Kathedrale, wo um 12:00 ein Jazzkonzert stattfindet, das wir uns anhören. Die Sängerin hat eine schöne weiche Stimme.
Das Städtchen Honningsvåg ist der Verwaltungssitz der Gemeinde Nordkapp im Fylke (Bezirk) Troms og Finnmark im Norden Norwegens. In der bedeutenden Fischereisiedlung auf der Insel Magerøya leben 2465 Einwohner.
Die Stadt wird aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage zum nur etwa 40 Kilometer entfernten Nordkap in den Sommermonaten von zahlreichen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Honningsvåg hat seit 1998 das Stadtrecht und gilt fälschlicherweise als die nördlichste Stadt der Welt, obwohl es einige Städte gibt, die sich noch weiter nördlich befinden wie zum Beispiel Barrow (Alaska). Aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung zwischen Hammerfest und Honningsvåg darf die Stadt Hammerfest weiterhin mit dem Slogan „nördlichste Stadt Europas“ werben. Honningsvåg wirbt mit dem Nordkap.
Das Nordkap (norwegisch Nordkapp) ist ein ins Nordpolarmeer hineinragendes Kap an der Nordseite der norwegischen Insel Magerøya. Es liegt in der nach ihm benannten Kommune Nordkapp auf 71° 10′ 21″ nördlicher Breite, 514 Kilometer nördlich des Polarkreises und rund 2100 Kilometer südlich des Nordpols und ist seit 1999 der nördlichste vom Festland aus auf dem Straßenweg erreichbare Punkt Europas und mit seinem Wahrzeichen, dem Globus, ein bedeutendes touristisches Reiseziel.
Das Nordkap liegt in der Finnmark in der Provinz Troms og Finnmark, der nördlichsten Provinz Norwegens, und besteht aus einem steil bis 307 Meter über dem Meer aufragenden Felsplateau. Auf der Ostflanke des Plateaus befindet sich die Felsformation Nordkaphorn. Gemeinhin wird das Nordkap oft als nördlichster Landpunkt Europas betrachtet. Das ist aber nicht richtig. denn Knivskjellodden, die westlich benachbarte Landzunge der Insel Magerøya, reicht rund 1400 Meter weiter nach Norden (bis 71° 11′ 08″ nördlicher Breite). Unter den europäischen Inseln liegen einige weiter nördlich als das Nordkap. Am weitesten nördlich liegen die Inseln des Spitzbergen-Archipels und die des Franz-Josef-Lands mit Kap Fligely.
Wir kreuzen bis 21:00 vor dem Nordkap.
Alta war für einige Jahre die weltweit nördlichste Ortschaft mit mehr als 10.000 Einwohnern, nachdem die sibirische Stadt Tiksi diesen Status in den 1990er Jahren durch Bevölkerungsschwund verloren hatte und bevor die Bevölkerung Hammerfests 2013 auf über 10.000 Einwohner anwuchs. In der Kommune (Kreis) Alta leben 20.789 Menschen (Stand 27. Februar 2020), davon circa 12.000 in der Stadt Alta.
Wir besichtigen die neue Kathedrale von 2013, die Nordlichkathedrale, und fahren anschließend mit dem Hundeschlitten durch den Winterwald. Heute Nacht ist Schnee gefallen, gestern hätten die Hunde noch einen Wagen ziehen müssen. 6 Hunde sind vor unseren Schlitten mit Jutta, mir und dem Hundeführer gespannt. Man merkt, dass sie froh sind zu laufen. Sie empfinden das nicht als Arbeit. Ein tolles Erlebnis. Die Hundeführerin erzählt uns, dass die Hunde erst nach vielen Kilometern müde werden. Wir dürfen dann ein Gehege mit jungen Welpen betreten, die ab dem nächsten Jahr Schlitten ziehen müssen.
Wegen des starken Winds hier oben im Norden des Atlantiks hat der Kapitän eine Routenänderung entschieden. Wir fahren nicht zu den Lofoten sondern inside im ruhigen Fahrwasser weiter nach. Narvik liegt am Ofotfjord und ist ein wichtiger Hafen für die Verschiffung von Eisenerz aus dem Gebiet von Kiruna, Schweden. Dank des Golfstroms ist der Hafen das ganze Jahr über eisfrei. Der Golfstrom ist auch die Ursache für das relativ milde Klima. Trotz der Lage auf 68° 25' n. Br. wird es im Januar, dem kältesten Monat, nur −4,5 °C kalt; die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 3,7 °C. Der Ort entstand nach dem Bau der Ofotbanen, welche erst eine größere Nutzung der Erzvorkommen von Kiruna ermöglichte. Im Zuge des deutschen Unternehmens Weserübung im Frühjahr 1940 wurde Narvik im Zweiten Weltkrieg von Einheiten der Wehrmacht angegriffen, konnte von dieser jedoch erst nach dem Ende der Schlacht um Narvik Anfang Juni 1940 endgültig eingenommen werden. Für die deutsche Kriegsindustrie war das Eisenerz der schwedischen Grube Kiruna von strategischer Bedeutung. Von Narvik aus wurde das Eisenerz ins Deutsche Reich verschifft – meistens in den Emder Hafen, der fast während des gesamten 20. Jahrhunderts der Hauptumschlagplatz von Erz für die Eisenhütten des Ruhrgebiets war.
Bei den Kämpfen zur Eroberung Narviks im Frühjahr 1940 wurde die Stadt weitgehend von deutschen Bombern des Typs Heinkel He 111 zerstört, aber nach dem Krieg fast vollständig wieder aufgebaut. Wir besuchen das Kriegsmuseum, das sich mit der Zeit der deutschen Besetzung befasst.
Svartisen (norwegisch für „das Schwarzeis“) ist mit 370 km² der zweitgrößte Gletscher Norwegens und liegt in der Provinz (Fylke) Nordland, knapp oberhalb des Polarkreises im Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark nordwestlich der Stadt Mo i Rana. Er zählt insgesamt 60 Gletscherarme. Das ist der zweitgrößte Gletscher Norwegens.
Das Østertaleis teilte sich um das Jahr 1900 in zwei Gletscherarme. Der östliche reichte bis in den Svartisgletschersee hinein. Im Laufe der folgenden 50 Jahre bildete sich der Gletscher erheblich zurück und erreichte nicht mehr den See. War die Gletscherfront 1910 nur 50 m von Gletschersee entfernt, waren es 1945 bereits 1000 m. Durch den Rückzug des Gletschers entstand am westlichen Rand des Gletscherarmes ein Gletschersee. Da sich das Eis weiter zurückbildete, wurde der See von Jahr zu Jahr größer. Das Schmelzwasser des Gletschers floss ursprünglich in westlicher Richtung unter dem Eis in den Svartisgletschersee hinein und durch das Røvasstal ab. Das führte im Sommer zu zahlreichen Überschwemmungen, die große Schäden anrichteten. Das Problem konnte 1959 durch die Fertigstellung eines Tunnels gelöst werden. Dieser ermöglicht den kontrollierten Abfluss des Schmelzwassers. Die Tunnelmündung kann auf dem Weg vom Svartisgletschersee zum Gletscher hinauf besichtigt werden. Noch 1982 erstreckte sich das Østertaleis über das gesamte Becken, wo heute der Østertalgletschersee liegt. Das Eis endete in der Talsohle im südlichen Teil des Beckens. Im Juli 1982 brach der untere Teil des Gletscherarmes ab. Im Laufe von nur einer Woche zog sich die Gletscherkante um über 100 m über das Wasser zurück. Im Juni 1987 kalbte ein Großteil desjenigen Gletscherarmes, der nach dem großen Abbruch noch lose im Wasser lag. Als Hauptursache für den Rückzug wird die globale Erwärmung vermutet, jedoch deutet der Rückzug des Gletschers schon vor dem Zweiten Weltkrieg darauf hin, dass auch andere Ursachen möglich sind.
Wir ankern vor dem Gletscher
Trondheim ist mit 205.163 Einwohnern (Stand 27. Februar 2020) nach Oslo und Bergen die drittgrößte Kommune des Landes.
Wir erleben die Stadt im Dauerregen und schaffen es gerade so bis zum sehenswerten Nidarosdom. Zurück nehmen wir ein Taxi.
Nach dem großen Stadtbrand von 1681 wurde die Innenstadt grundlegend umstrukturiert. Breite Avenuen und Straßen ersetzten die schmalen Gassen, die teilweise auf das Straßenmuster im Mittelalter zurückgingen. Auf diese Weise sollten neue Brände verhindert werden. Doch in einigen Vierteln hielten die alten Gassen stand. Noch heute findet man solche Viertel südlich des Kanalhafens.
Der norwegische Name Veite spielt auf die alte Funktion der Gassen als Kloake an, in einer Zeit, in der es noch keine Kanalisation gab. Ein Grund für den Bestand der Veiten waren die brandsicheren Keller, mit denen viele Häuser ausgestattet waren. Hier lagerte man sein Hab und Gut im Falle eines Brandes. Nach einem Brand wurde ein Haus deshalb gern wieder auf seinem alten Fundament aufgebaut.
Der Marktplatz (norw. Torget) war das Zentrum der neuen Innenstadt, die im 17. Jahrhundert auf Grundlage des Stadtplans von General Caspar Cicignon geschaffen wurde. Hier treffen sich die beiden Hauptachsen des Stadtplans: In Ost-West-Richtung führt die Kongens gate an der mittelalterlichen Marienkirche Vår Frue kirke vorbei. Die kreuzende Munkegata ist in Richtung Süden auf den Nidarosdom und in Richtung Norden auf die sich im Fjord befindliche Insel Munkholmen ausgerichtet. Die breiten Straßen sollten die Innenstadt in Viertel teilen und damit einen neuen verheerende Brand wie im Jahre 1681 verhindern. Eine Bepflanzung mit Bäumen entlang der Straßen sollte einen Überschlag von Funken verhindern.
Im Jahre 1920 wurde in der Mitte des Markts eine 17 Meter hohe Säule mit einer überlebensgroßen Statue des Stadtgründers und Wikingerkönigs Olav I Trygvason aufgestellt. Sie bildet zusammen mit der Pflasterung des Platzes eine riesige Sonnenuhr. Die Pflasterung hat zusätzlich die Form einer Kompassrose und erinnert damit an die Navigationskunst der Wikinger.
Das Gebiet um den Nidarosdom war seit der Zeit der Stadtgründung das Gebiet des Königs. Lange Zeit lag es außerhalb des mittelalterlichen Stadtkerns auf einer kleinen Anhöhe, die sich entlang des Flusses Nidelven im Norden der Zentrumshalbinsel erstreckte. Im Zuge der Christianisierung wurde in der Nähe des alten Königshofes eine kleine Holzkirche errichtet, die Christuskirche. Sie wurde im 11. Jahrhundert durch eine Steinkirche ersetzt, als der Kultus um den Schrein des Heiligen St. Olav (Olav II. Haraldson) ständig mehr Pilger anzog. Die Kirche bildete den Ausgangspunkt der erst romanischen und später gotischen Kathedrale, die heute Nidarosdom genannt wird. Sie erreichte ihre größte Ausdehnung im 13. Jahrhundert, als Trondheim Bischofssitz geworden war.
Zu dieser Zeit wurde auch die Bischofsresidenz (norw. Erkebispegården) stark erweitert. Der Gebäudekomplex zählt zu den besterhaltenen seiner Art in Europa und ist zudem das älteste weltliche Gebäude in ganz Skandinavien. Sie wurde im Laufe des Spätmittelalters zu einer geschlossenen Burg ausgebaut. Hier lag das Verwaltungszentrum des Bistums und die Einnahmen des Bischofs aus dem Zehnten und den Abgaben der Verpächter wurden hier entgegengenommen, registriert und umgesetzt. Der Westflügel, der dem Nidarosdom am nächsten steht, entstand im 15. Jahrhundert. Das sogenannte Waagenhaus, mit dem Tor zum Innenhof, enthält Kellergewölbe, welche jetzt die Kronjuwelen des norwegischen Königshauses beherbergen. Im ersten Stock befindet sich die große Festhalle.
Die „alte Stadtbrücke“ (norw. Gamle bybroen) aus dem Jahre 1862 verbindet die Zentrumshalbinsel mit dem Stadtteil Bakklandet, der für seine kleinen Holzhäuser bekannt ist, die heute Cafés, Werkstätten und Boutiquen beherbergen. Der Stadtteil entstand im 17. Jahrhundert mit dem Bau der ersten neuen Stadtbrücke, die das Zentrum mit der Festung Kristiansten verband. Sie war Teil des von Caspar Cicignon geschaffenen Stadtplanes.
Wir kreuzen im berühmten, engen Geirangerfjord. Der Geirangerfjord ist einer der bekanntesten Fjorde Norwegens und gehört seit dem 14. Juli 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Er liegt etwa 200 km (Luftlinie) nordöstlich von Bergen und ungefähr 280 km (Luftlinie) nordwestlich von Oslo in der Provinz Møre og Romsdal.
Er ist etwa 15 km lang, und zwischen 0,6 und 1,3 km breit. Der Geiranger stellt eine Fortsetzung des Sunnylvsfjords dar, der wiederum ein Seitenarm des Storfjords ist. Am Ende des Geirangerfjords, rund 100 km von der Küstenlinie entfernt, liegt der Ort Geiranger.
Leider ist das Wetter nicht schön. Es ist regnerisch, windig und kühl.
Stavanger ist mit 143.574 Einwohnern (Stand: 27. Februar 2020) die viertgrößte Stadt Norwegens. Nahe der Stadt befinden sich viele Skigebiete sowie der Lysefjord mit dem Preikestolen, einem großen überhängenden Felsen. Stavanger erhielt das Stadtrecht mit der Etablierung des Bischofssitzes zwischen 1122 und 1125. In der Amtszeit des ersten Bischofs, Reinald fra Winchester, begann der Bau des Domes, seither ist 1125 die gebräuchliche Jahresangabe der Stadtgründung. Zu dieser Zeit gab es auf der Ostseite des Vågen zwei Straßen. Neben dem Dom waren der als Wohnstatt des Bischofs dienende Kongsgården (der Königshof) und das Olavskloster nebst der St. Olavskirche die wichtigsten Gebäude.
Die Stadt blieb bis zum Anfang der 50er Jahre eine Industriestadt, allmählich wandelte sie sich in ein Verwaltungszentrum. Nach den Ölfunden in den 60er Jahren veränderte sie sich zu einer modernen Großstadt. Heute leben in ihrem Großraum ca. 200.000 Menschen.
Im Sommer 2014 waren wir schon einmal in Stavanger.
Nach Ankunft im Kreuzfahrtterminal nehmen wir ein Taxi zum Hauptbahnhof und fahren um 9:24 mit dem ICE zurück nach Frankfurt.