Dies ist ein kombinierte Bade- und Kulturreise in deren Mittelpunkt Ischia, die größte der phlegräischen Inseln vor der Metropolitanstadt Neapel (Napoli), steht.
Historische und andere Informationen sind Wikipedia und die Reisebeschreibung meinem Tagebuch entnommen
Besuchte Orte sind:
Forio auf der Insel Ischia,
Neapel, Hauptstadt von Kampanien
Herculaneum, Ausgrabungsstätte (Ercolaneo)
Insel Capri im Golf von Neapel
Seit Anfang des Jahres 2020 gibt es auf der Welt nur noch ein vorherrschendes Thema: Corona oder Covid-19. Die Pandemie hat die Welt mehr oder weniger im Griff. Es wurden Reiseverbote ausgesprochen und wieder gelockert. Im Frühling starben vor allem im Norden Italiens, z.B. in Bergamo Tausende an Covid-19.
Im Sommer hat Italien Covid-19 weitgehend unter Kontrolle bekommen. Die geringen Ansteckungszahlen lassen wieder Reisen nach Italien und die ganze Europäische Union zu. Wir hoffen, dass es so bleibt und entschließen uns, die gebuchte Reise nach Ischia und Neapel anzutreten.
Ischia die größte Phlegräische Insel gehört zur Metropole Neapel in Kampanien, Süditalien. Sie ist wegen ihrere Thermalquellen berühmt. Vor rund 80.000 Jahren förderte ein Vulkan im Raum der heutigen Insel riesige Bimsstein- und Aschemengen (20 bis 40 Kubikkilometer; bei einem der stärksten Vulkanausbrüche in historischer Zeit, dem des Krakatau 1883, waren es nur 18 Kubikkilometer). Durch den so im Untergrund entstandenen Hohlraum sackte dessen Dach ein, und die Ablagerungen sanken unter den Meeresspiegel. Erneutes Eindringen von Lava in den Untergrund hob die darüber liegenden Schichten – es entstand die heutige Insel – und zerlegte sie dabei in Staffelbrüche. Im Norden hob sich die Scholle stärker, so dass der Abfall vom Monte Epomeo dorthin steiler ist. Entlang der Bruchlinien trat Lava aus (letzter Ausbruch im Jahr 1301), und noch heute dringt heißes Wasser (stellenweise fast 100 °C) als natürliche Fumarolen (Marontistrand) oder in Bohrungen zu Tage.
Die Insel hat in sechs Gemeinden 67.00 Bewohner: Ischia (mit den Ortsteilen Porto und Ponte), Casamicciola Terme, Lacco Ameno, Forio, Serrara Fontana und Barano d’Ischia. Wir machen Urlaub in Forio dem kulturellen Zemtrum der Insel. Ischia Porto ist der wirtschaftliche Mittelpunkt der Insel, da hier auch der wesentliche Fährverkehr zwischen der Insel und dem Festland abgewickelt wird. Die Fläche Ischias beträgt ca. 46,3 km². Der Inselumfang liegt bei ca. 34 km.
Wegen des milden Klimas und der Thermalquellen wurde Ischia schon früh Ziel von Menschen, die in den Quellen Heilung suchten. Der Tourismus spielt die wichtigste Rolle in der Wirtschaft der Insel. Von der Insel aus sind verschiedene Ausflugsziele wie (Neapel, Vesuv, Amalfiküste, Capri, Herculaneum, Paestum sowie ein Besuch der Nachbarinsel Procida) zu erreichen.
Etwa 5 Mio. Besucher kommen jedes Jahr nach Ischia, davon 500.000 Deutsche, seit 2001 ist ihre Zahl jedoch rückläufig. Dagegen steigt die Zahl der russischen Gäste. 5000 deutsche Staatsbürger haben sich auf Ischia niedergelassen.
Ist es gefährlich in Coronazeiten zu fliegen? Die Lufthansa sagt nein. Die eingebauten Luftfilter reinigen die Luft so gut wie in einem Operationssaal. Coroana infizierte Aeorosole sollen ausgefiltert werden. Aber was ist mit dem Check-In im Flughafen? Kann man Mindestabstände einhalten? Kurz vor dem Abflug haben wir einen Upgrade in die Business Class vorgenommen und glauben nun beim Fliegen und Ein- und Aussteigen sicherer zu sein. Außerdem haben wir speziell für den Flug und Check-In besonders sichere FFP2 Masken besorgt. In Italien geht man seit dem starken Covid-10 Einbruch im Frühjahr sehr sorgfältig mit der Gefahr um. Die Infektionszahlen sind niedriger als in Deutschland.
Um 10:10 startet das in Brasilien gebaute Embraer City Line Flugzeug der Lufthansa zum Flug nach Neapel in Kampanien (Süditalien). Vorher nehmen wir in der Senator Lounge noch ein kleines Frühstück ein. Der Einsteigevorgang dauert unter Corona-Bedingungen etwas länger. Um Abstände einzuhalten, werden die Gäste reihenweise, immer 5 Reihen zusammen, aufgerufen. Im Flugzeug sitzen 2 Passagiere locker in einer Viererreihe jeweils versetzt. Die anderen Sitze sind blockiert, so dass sie frei bleiben müssen. Die Flugbegleiterin serviert Kaffee und Mineralwasser und einen Snack.
Der Flug ist ruhig. Nach etwa 2 Stunden landen wir in Neapel. Wir hatten bei TUI einen Transfer zum Hotel auf der Insel Ischia gebucht. Deshalb werden wir empfangen und in einer schwarzen Mercedes Limousine zum Hafen von Neapel gefahren und mit einem Boot nach Ischia. Das Boot braucht ca. 50 Minuten durch den Golf von Neapel zum Inselhafen Porto. Es ist 29° warm und schwül. Die Sicht auf dem Wasser ist diesig. Im Hafen werden wir in Empfang genommen und nach Forio ins unser gebuchtes Hotel Tritone Terme chauffiert.
Es liegt direkt am Meer am Rande von Forio. Vom Zimmer haben wir einen schönen Blick. Im Café gewinnen wir einen ersten Eindruck vom italienischen Dolce Vita bei einem leckeren Kuchen. Danach packen wir aus und machen Siesta. Hier werden wir 10 Tage bis zum 20.9. wohnen.
Um 19:00 gehen wir zum Aperitif an die Bar im Freien am Meer, trinken Campari Soda und genießen die Zeit bis zum Abendessen. Wir freuen uns auf gute italienisch-neapolitanische Küche. Die Gemüsesuppe ist gut. Der Kaninchenschenkel mit Pommes Frittes ist frittiert und keine Gaumenfreude. Der Chardonnay aus Venetien ist ok.
Es zieht ein Gewitter auf, es blitzt, kracht und schüttet. Wir bleiben trocken.
Wir haben gut geschlafen. Ich sitze um 8:00 am Schreibtisch in unserem Zimmer 115 des Tritone Hotels in Forio und blicke nach draußen. Hellblauer Himmel und dunkelblaues Meer. Auf den umliegenden Flachdächern stehen Terrakotta-Pflanzenkübel mit Agaven und Sukkulenten. Hier ist noch Sommer und den wollen wir zusammen mit warmen Mineralbädern, für die Ischia berühmt ist, genießen.
Nach einem kurzen Frühstück im Freien besuchen wir die Spa-Abteilung des Hauses und lassen uns beraten. Ich buche 6 Bäder mit vorhergehender Arztberatung für 80 Euro. Jutta will nur im warmen Mineralwasser schwimmen. Nach einer kurzen Wartezeit findet ein ebenso kurzes Gespräch mit Blutdruckmessung und Abhören durch eine Ärztin statt, die sagt und verordnet, dass ich in 34° warmem Wasser baden soll. Wir machen Termine ab Montag, 17.9. jeweils um 9:00. Ich bin gespannt, was da kommt.
Der Poolbereich im Garten des Hotels ist groß, direkt am Strand und sehr schön. Wir suchen uns Liegstühle, die sowohl Schatten als auch Sonne bieten. Jutta geht schwimmen. Zwischen 13:00 und 14:00 gibt es Mittagessen. Wir lassen uns am Salatbuffett bedienen. Der grüne Salat ist jetzt im Spätsommer etwas hart. Die übigen Salate und vor allem die weißen Bohnen, Zucchinis und der gebackene Paprika-/Auberginensalat schmecken hervorragend Nur ein Salat ist mit zuviel Essig angerichtet und für meinen Geschmack zu sauer. Jutta hatte für uns beide je einen Fischteller bestellt. Das gebratene Fischfilet und Pulpo schmecken gut, aber es ist viel zu viel. Morgen muss ich mich zurückhalten sonst komme ich viel schwerer nach Hause. Nach der Siesta gehen wir zurück an den Pool.
Ischia [ˈiskja] ist mit 46 km² die größte Insel im Golf von Neapel. Die Hauptinsel der Phlegräischen Inseln gehört zur Metropolitanstadt Neapel in Kampanien. Ischia ist vulkanischen Ursprungs. Vor rund 80.000 Jahren förderte ein Vulkan im Raum der heutigen Insel riesige Bimsstein- und Aschemengen (20 bis 40 Kubikkilometer). Durch den so im Untergrund entstandenen Hohlraum sackte dessen Dach ein, und die Ablagerungen sanken unter den Meeresspiegel. Erneutes Eindringen von Lava in den Untergrund hob die darüber liegenden Schichten – es entstand die heutige Insel – und zerlegte sie dabei in Staffelbrüche. Im Norden hob sich die Scholle stärker, so dass der Abfall vom Monte Epomeo dorthin steiler ist. Entlang der Bruchlinien trat Lava aus (letzter Ausbruch im Jahr 1301), und noch heute dringt heißes Wasser (stellenweise fast 100 °C) als natürliche Fumarolen (Marontistrand) oder in Bohrungen zu Tage.
Der Inselumfang beträgt ca. 34 km. Die Insel weist einen sehr hohen Artenreichtum auf. Man sieht Eidechsen und Geckos, Schmetterlinge und andere Insekten. Der Norden der Insel ist dichter bewachsen, und durch das Klima bedingt wachsen viele Kulturpflanzen sehr gut (Wein, Tomaten, Zitronen, Feigen, Granatäpfel, Datteln). Die Insel wird intensiv bis in steile Regionen bewirtschaftet.
Ischia wurde im zweiten Viertel des 8. Jahrhunderts v. Chr. von griechischen Kolonisten aus Chalkis und Eretria besiedelt und nannten die Insel Pithekoussai (griech. Πιθηκούσσαι). Dieser Name wird häufig von πίθηκος = Affe hergeleitet, wahrscheinlicher aber ist eine Herkunft von πίθος = ein großes Tongefäß (Pithos) aufgrund der großen Tonvorkommen auf der Insel, wie schon Plinius Maior berichtet. Wenige Jahrzehnte später verließen die griechischen Siedler Ischia und gründeten auf dem gegenüber liegenden Festland die Stadt Kyme. Von Ischia stammt der berühmte „Nestorbecher“, mit der ältesten bekannten griechischen Inschrift. Dieses Fundstück befindet sich inzwischen im Museo Archeologico di Pithecusae. Die nachfolgenden Römer nannten die Insel Aenaria. 831 errichteten muslimische Sarazenen auf der Insel einen Piratenstützpunkt. Das Castello Aragonese in Ponte ist eine auf einem Felsen – knapp vor der Küste – liegende Festung. Auf dem Felsen ist ein Garten mit Olivenbäumen, Oleander, Kakteen, Palmen und vielen weiteren Pflanzen angelegt. Die Festung, die heute im Privatbesitz ist, kann besichtigt werden. Im Mittelalter wohnten zu Spitzenzeiten 1890 Familien sowie Nonnen, Priester und Fürsten auf dem Felsen.
Da die Insel vulkanischen Ursprungs ist, gibt es heiße Quellen. Eine Besonderheit ist ihr Radon-Gehalt, dem eine besondere Heilwirkung zugeschrieben wird. Auf der gesamten Insel werden Weiß- und Rotweine mit der Bezeichnung Ischia DOC erzeugt Man züchtet eine spezielle Kaninchen-Art, die in erster Linie mit den Anforderungen der Landwirtschaft in den Weinbergen und Feldern zusammenhängt, aus denen die optimale Form der natürlichen Tierzucht entstand: das Grubenkaninchen. Die auf der Insel vorhandenen zahlreichen Löcher und Gruben, die durch die Entnahme von Erde für den Weinbau entstanden, dienen nun zur Kaninchenzucht. Die Tiere können sich hier wie in Freiheit bewegen und graben, was sie bei Käfighaltung nie tun würden. Die Züchter füttern sie zusätzlich mit lokalen Kräutern und Pflanzen. Die Kaninchen sind eine regionale Spezialität. Mein Kaninchenbraten gestern Abend war nicht gebraten sondern frittiert und nicht so lecker wie ich es von der Walkmühle in Usingen gewohnt bin.
Auf Ischia gibt es öffentliche Verkehrsmittel, die an fast jeden Ort der Insel fahren. Wir haben keinen Gebrauch davon gemacht, denn die Haltstelle war ca. 1 km den Berg hinauf nur mühsam zu erreichen. Im Hauptort Porto sind wir gestern mit dem Boot von Neapel angekommen. Das Castello Aragonese trohnt auf einer Höhe von 113 Metern auf einer kleinen Felsinsel. Das Kastell, das sich seit 1912 in Privatbesitz befindet, kann täglich besichtigt werden.
Dem Thermalwasser verdankt Ischia seinen weltweiten Ruf. Das thermominerale Wasser entspringt aus den unterirdischen Speicherbecken, die von den Niederschlägen gespeist werden. Dieses Thermalwasser fließt in den Untergrund der porösen Böden und erreicht die Speicherbecken, die von den im Untergrund liegenden Wärmequellen erwärmt werden. Das Wasser verwandeln sich in Dampf und erreicht wieder die Erdoberfläche. Die Dämpfe erwärmen oberflächliche Speicherbecken, die somit die Quellen von thermominerale Wasser erzeugen. In diesem Prozess wird das Wasser mit denen im Boden enthaltenen Mineralien angereichert. Da die Bodennatur und die chemischen Zusammensetzungen auf der Insel Ischia von Ort zu Ort sehr unterschiedlich ist, ändert sich somit auch die Qualität. Das radonhaltige Wasser ist alkalisch und enthält Mineralien wie Schwefel, Jod, Chlor, Eisen, Kali- und Spurenelemente anderer Wirkstoffe. Es wird als Mineral- oder Thermal-, Dusch-, Ozon-, Dampfbad und in Form von Spülungen angewendet und wirkt vorbeugend bei unterschiedliche Erkrankungen; auch bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht, Arthrose und Arthritis. Wir werden es ab übermorgen, Montag, probieren.
Wir wollen am heutigen Sonntag die Stadt Forio besuchen. Die Silhouette haben wir gestern schon von Strand unseres Hotels aus bewundert. Wir nehmen ein Taxi zum Zentrum. In den 1950er Jahren war im Herzen von Forio das Café La Maria - Bar Internazionale der beliebte Treffpunkt vieler nonkonformistischer Schriftsteller wie W. H. Auden, Tennessee Williams und Truman Capote. Literatur-Nobelpreisträger Pablo Neruda schaute öfters vorbei, und die beiden italienischen Enfants terribles, der Regisseur Pier Paolo Pasolini und der Schriftsteller Alberto Moravia, diskutierten im Schatten der duftenden Glyzinien bis tief in die Nacht. Die Bar existiert noch. Sie ist stark besucht, doch ihr Künstlerflair ist verweht. Nur die Glyzinien, die Ficus-Bäume und der moosbewachsene Springbrunnen auf der Piazzetta sind noch da. Die Altstadt Forios lädt mit ihren Geschäften, Lokalen, ihren zahlreichen Kirchen und teilweise schönen alten Häusern mit Innenhöfen und den charakteristischen Torbögen aus dunklem Peperinstein zum Bummeln ein.
Forio hat 18.000 Einwohner. Der Ort gehört zur Metropolitanstadt Neapel, Region Kampanien. Sie liegt an den Ausläufern des Monte Epomeo und verfügt mit dem Citara-Strand über einen der schönsten Strände Ischias mit vielen Thermalquellen. Sehenswert sind hier insbesondere die schöne Innenstadt und die Wallfahrtskirche Santa Maria del Soccorso. Dank der einmaligen Lage ist die Kirche besonders bei Hochzeitspaaren beliebt. Eine echt neapolitanische Pizza gibt es in der Pizzeria Il Pizzicotto im Herzen der Stadt.
Sehenswert sind die päpstliche Basilika Santa Maria di Loreto, die berühmte Wallfahrtskirche Santa Maria del Soccorso, Chiesa del Purgatorio. Das schlohweiß gekalkte Seefahrerkirchlein ist weithin sichtbar und scheint über dem Meer zu schweben. Vom Kirchvorplatz bietet sich ein fantastischer Rundblick auf die Häuser von Forio vor dem Hintergrund des Epomeo-Gipfels sowie die Küstengebiete gen Norden und Süden dieser mit 14000 Einwohnern zweitgrößten Gemeinde Ischias.
Der Name Forio könnte aus dem italienischen rifiorì (blühte wieder auf) oder aus fiore (Blume) hergeleitet werden - das Blumenmotiv im Stadtwappen dürfte Letzteren recht geben. Der einladende Citara-Strand trägt sogar den Namen der Schönheitsgöttin Venus Cytherea. Ihren Tempel ersetzt heute die dem Meeresgott Poseidon gewidmete, für viele die prächtigste, mit Sicherheit aber die größte Thermalanlage Ischias. Sie ist wegen Corona, sagt man, geschlossen.
Unser Hotel Tritone (Dreizack) in einem Außenbezirk von Forio gefällt uns. Es liegt unmittelbar am Strand in einer schönen Bucht. Das Mittagessen ist gut. Der Salat vom Buffet ist lecker und heute hat uns auch der gebratene Fisch, bzw. die Scheibe einer Kalbshaxe geschmeckt.
Gegen Abend treffen wir Herrn Kellenberger in der Halle. Er vertritt TUI auf der Insel und betreut die Gäste. In Wirklichkeit verkauft er Ausflüge. Wir buchen bei ihm eine Inselrundfahrt für morgen und einen Ausflug in den Garten La Mortella mit einem klassischen Konzert am 19.9.
In den nächsten 6 Tagen werden wir täglich um 9:00 in der Therme des Hotels baden. Vielleicht gelingt es, meine Schmerzen in der Schulter und im linken Fußgelenk zu heilen. Jutta schwimmt im großen Becken. Für mich wird ein Bad in einer großen Badewanne eingelassen. Ich bade 15 Minuten im warmen, sprudelnden Mineralwasser und werde anschließend in einen Ruheraum mit leiser Musik und Sternenhimmel geführt, um mich 10 Minuten zu entspannen. Danach treffe ich Jutta in dem Raum mit den verschiedenen Schwimmbecken beim Kneippschen Wassertreten mit Fußmassage durch große und kleine Kiesel auf dem Boden. Das ist ein kleiner Rundgang durch kaltes und warmes Wasser.
Ischia verdankt seinen weltweiten Ruf den heilenden Quellen. Das thermominerale Wasser entspringt aus den unterirdischen Speicherbecken, die von den Niederschlägen gespeist werden. Dieses Thermalwasser fließt in den Untergrund der porösen Böden und erreicht die Speicherbecken, die von den im Untergrund liegenden Wärmequellen erwärmt werden. Das Wasser verwandeln sich in Dampf und erreicht wieder die Erdoberfläche. Die Dämpfe erwärmen oberflächliche Speicherbecken, die somit die Quellen von thermominerale Wasser erzeugen. Bei diesem Prozess wird das Wasser mit denen im Boden enthaltenen Mineralien angereichert, bevor es an die Erdoberfläche gelangt. Da die Bodennatur und die chemischen Zusasmmensetzungen auf der Insel Ischia von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sein kann, ändert sich somit auch die Qualität.
Das radonhaltige Wasser ist alkalisch und enthält viele Mineralien wie z.B. Schwefel, Jod, Chlor, Eisen, Kali- und Spurenelemente anderer Wirkstoffe. Es wird als Mineral- oder Thermal-, Dusch-, Ozon-, Dampfbad und in Form von Spülungen angewendet und wirkt vorbeugend bei unterschiedliche Erkrankungen, z.B. bei Gelenkerkrankungen, Rheuma, Gicht, Arthrose und Arthritis.
Am Nachmittag machen wir die gestern gebuchte Inselrundfahrt. Wir gehen zur vereinbarten Einsteigestelle den Berg hinauf etwa 10 Minuten. Um 14:30 kommt der Bus. Erstes Ziel ist Lacco Ameno mit dem Tuffstein-Pilz im Meer, der durch Erosion die Gestalt eines Champignons erhalten hat. Weiter gehts nach Casamicciola. Von diesem Hafen fahren auch Fährschiffe nach Capri und den anderen Inseln im Golf und Neapel. Nächstes Ziel ist das Castello Aragonese bei Ponte, dass wir von der Straße bewundern können. Es trohnt auf einer Höhe von 113 Metern auf einer kleinen Felsinsel. Das Kastell, das sich seit 1912 in Privatbesitz befindet, kann täglich besichtigt werden. Dazu haben wir leider keine Zeit. Wir fahren weiter über Fontana, nach Serrara. Wo möglich und sinnvoll hält der Bus an und wir können aussteigen, um den Blick zu genießen, einen Espresso zu trinken oder von einem Karren Obst zu kaufen. Es gibt wunderbar schmeckende Feigen. Wir sind gespannt auf Sant' Angelo, wo Frau Merkel seit Jahren ihren Osterurlaub macht. Das Dorf liegt malerisch schön an einer Bucht im Süden der Insel. Sant' Angelo ist autofrei. Der Bus parkt weiter oben auf einem Parkplatz. Wir gehen an der Straße entlang hinunter ins Dorf, trinken auf der Terrasse eines Cafés Espresso und Wasser und bummeln durch die engen Gassen. Sant' Angelo bietet außer Edelboutiquen nichts Sehenswertes. Zumindest haben wir nichts entdeckt. Von Sant' Angelo fahren wir zurück.
Um 9:00 erwartet mich die etwas burschikose Badeassistentin in der Therme. Jutta geht in den großen Badesaal mit den drei großen Schwimmbecken mit unterschiedlich warmem Wasser. Ich folge der Assistentin und steige wieder in die große Badewanne, die bis zum Rand mit dem bräunlichen, warmen Wasser aus der hauseigenen Mineralquelle gefüllt wird. Durch Ablagerungen ist der Boden der Wanne rutschig. Ich muss beim Ein- und Aussteigen vorsichtig sein. Die Wanne ist tief. Jedes Hotel hat seine Quelle. Die chemische Zusammensetzung des Wassers ist überall anders und die Temperatur auch. Man kann sie allerdings durch Hinzufügen von kaltem Wasser regulieren. Im Wasser verharre ich 10-15 Minuten, trockne mich ab und gehe im Bademantel in den Ruheraum, wo ich 15 Minuten unter dem künstlichen Sternehimmel relaxe. Wie gut die Wirkung des Wassers auf meinen Körper ist, kann ich noch nicht beurteilen. Danach treffe ich Jutta in dem großen Saal mit den 3 Schwimmbecken zum Kneippschen Wassertreten.
Im Zimmer ruhen wir uns aus. Unser Hotel Tritone liegt am bekanntesten Strand Forios, dem S. Francesco-Strand. Jutta geht an den Strand und ich bleibe zunächst im Zimmer und folge ihr später.
Vor dem Abendessen machen wir noch einen Rundgang durch die Gärten der zum Hotel gehörenden Villen. Sehr schön! Dort zu wohnen ist schön, aber man muss zu den Mahlzeiten ins Hotel gehen. Die Mahlzeiten im Tritone sind geschmacklich gut und abwechslungsreich. Es ist gute italienische Küche. Der Service ist freundlich und entgegenkommend. Die meisten Hotelangestellten sprechen gutes Deutsch. Das Frühstück lassen wir wie gewöhnlich ausfallen. Leider haben wir noch nicht den Wein unseres Geschmacks gefunden. Der auf Ischia produzierte Wein hat sehr viel Säure. Könnte das mit dem vulkanischen Boden zusammenhängen. Zur Cena trinken wir Verdicchio, der bei Ancona angebaut wird.
Wir sind heute Abend sehr müde. Die mineralischen Bäder scheinen doch anstrengend für den Körper zu sein.
Gestern Abend gab es laute Musik am Pool bis Mitternacht. Wir waren müde und schon früh im Bett, konnten aber nicht schlafen. Ärgerlich!
Heute ist unser vorletzter Tag im Hotel Tritone. Ich beende die 6 verordneten Bäder mit gemischten Gefühlen. Das radon- und mineralhaltige Wasser hat in den letzten Tagen starke Schmerzreaktionen ausgelöst. Ich hatte Schmerzen in meinem linken Fußgelenk an der Stelle, die vor Jahren gebrochen war. Sie sind so stark, dass ich nachts nicht schlafen konnte. Probleme gibts im Liegen und Sitzen. Gehen kann ich fast schmerzfrei.
Heute Morgen konsultiere ich die Kurärztin noch einmal. Jutta begleitet mich und versucht, ihr Italienisch zu verstehen und mir zu übersetzen. Sie hält die Schmerzen für eine gewünschte Reaktion auf die Bäder. Es sei alles in Ordnung und ich würde den Erfolg der Badekur noch erleben. "Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben", nennt man das wohl.
Heute ist wieder ein sonniger, warmer Tag. Jutta ist am Pool während ich am Schreibtisch sitze. Sie kommt gleich zurück und dann gehen wir zum Mittagessen. Danach werden wir abgeholt. Wir fahren zum Garten "La Mortella", der 2014 zum schönsten Garten Italiens gekürt wurde. Er ist wirklich schön und sehenswert und zeigt eine große Pflanzenvielfalt. La Mortella (italienisch: Ort der Myrten) ist ein Anwesen mit einem kunstvoll angelegten Park in Forio-San Francesco. Es war ursprünglich im Eigentum des englischen Komponisten William Walton und seiner Frau Susana (1926–2010), die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg nach Ischia kamen. Es wurde 1991 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Anwesen umfasst ein Museum, das Walton-Archiv sowie einen Konzertsaal und ein griechisches Theater.
Die Gärten bieten eine Aussicht auf die Stadt und den Hafen von Forio. Mit „La Mortella“ wurde ein karges, vulkanisch-steiniges Gelände zu einer üppigen, tropischen Gartenlandschaft entwickelt. Der Park hat mehrere Ebenen, teilweise mit einem eigenen, feuchten und schattigen Mikroklima. Page legte den Park in zwei Hauptabschnitten an. Den unteren Teil bezeichnete er als Tal, den oberen als Hügel. Der gesamte Park erstreckt sich auf etwas über 2 ha und bietet Raum für über 3000 verschiedene Pflanzen. Bächlein, Brunnen, Wasserbecken und Fontänen helfen bei der Kultivierung von bewässerungsintensiven Pflanzen. Zum 80. Geburtstag des Komponisten errichtete der Gartenarchitekt 1982 einen Brunnen, der mit der Zahl 8 spielt. Der Brunnen ist achteckig und steht auf einer achteckigen Terrasse.
Um 17:00 gibt es ein hervorragendes Klavierkonzert mit Werken von Mozart, Chopin und anderen Komponisten. Der junge, aber schon preisgekrönte Pianist hinterließ einen starken Eindruck. Das begeisterte Publikum fordert ihn zu 3 Zugaben heraus, die er offensichtlich gerne darbietet. Ein schöner Abschluss unseres Badeurlaub auf Ischia, der Vulkaninsel im Golf von Neapel.
Neapel (italienisch Napoli,) ist mit knapp einer Million Einwohnern die nach Rom und Mailand drittgrößte Stadt Italiens. Die Hauptstadt der Region Kampanien ist ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Süditaliens. Die Metropolregion Neapel hat 4,4 Millionen Einwohner. Viele Neapolitaner sprechen das stark vom Standarditalienischen abweichende Neapolitanisch.
Die ursprüngliche griechische Siedlung trug den Namen Neapolis („Neustadt“). Später geriet sie unter römische Herrschaft. Vom Spätmittelalter bis zum 18. Jahrhundert gehörte Neapel zu den größten Städten Europas. Seine politische Geschichte ist über weite Strecken von Fremdherrschaft geprägt, zudem war es die Hauptstadt süditalienischer Reiche.
Im Zentrum findet man zahlreiche historische Bauten und Kulturdenkmäler; 1995 wurde die gesamte Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Das heterogene Stadtbild bietet Vorstädte mit riesigen Wohnkomplexen und weiten Flächen im Kontrast zu den engen und stark frequentierten Gassen der Altstadt. Während in den Stadtteilen westlich des Zentrums der Reichtum konzentriert ist, findet man in den inneren Bezirken und der Altstadt teilweise Überbevölkerung und ökonomisch rückständige Gebiete. Die soziale Lage der Vorstädte ist unterschiedlich, es handelt sich teils um Arbeiterviertel, teils um im Zuge des sozialen Wohnungsbaus entstandene Satellitenstädte, teils aber auch um ländliche Gebiete. Ein großes Problem ist die überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit.
Neapel liegt an einer 30 km langen Meeresbucht, dem Golf von Neapel. An diesem Golf liegt eine 13 km lange Caldera, die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei). Sie werden von ungefähr 40 kleinen und großen Vulkankratern geformt, deren bekanntester die Solfatara ist. Zu einiger Bekanntheit brachte es auch der sogenannte Monte Nuovo (Neuer Berg). Er erhielt seinen Namen, weil er in nur wenigen Tagen entstanden ist, als der Vulkan 1538 das einzige Mal ausbrach.
Auf der anderen Seite Neapels, ebenfalls am Golf, befindet sich der Vesuv, einer der bekanntesten Vulkane der Welt. Er ist rund 17.000 Jahre alt, 1.281 m hoch und gilt als aktiv. Wegen der Nähe zu städtischen Gebieten gilt er als gefährlich. Das letzte Mal brach er im März 1944 aus, als im Zweiten Weltkrieg gerade amerikanische Truppen in Neapel waren. Soldaten und Kamerateams machten zahlreiche Fotos und Filme von den Ausbrüchen.
1995 wurde die gesamte Altstadt (centro storico) von Neapel zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Entsprechend hoch ist dort die Zahl der als sehenswert geltenden Baulichkeiten.
Die große Festung ist die begehbare Hafenburg Castel dell’Ovo. Sie befindet sich auf einer kleinen Insel im Meer (heute mit dem Festland verbunden) und wurde bereits im 9. Jahrhundert auf älteren Fundamenten einer Kirche aus dem 5. Jahrhundert erbaut. Ihre heutige Gestalt erhielt sie im 13. Jahrhundert. Auf der Insel befindet sich darüber hinaus ein kleines Viertel mit zahlreichen Restaurants.
Ein religiöses Zentrum ist der Kirchen- und Klosterkomplex Santa Chiara. Er wurde im 14. Jahrhundert erbaut und beherbergt Königsgräber, einen bekannten Kreuzgang, ein Klarissinnenchor und ein Museum. Santa Chiara wurde während des Zweiten Weltkriegs am 4. August 1943 durch Angriffe von 400 US-Bombern auf die Stadt komplett zerstört. Mit Spenden der Bevölkerung von Neapel wurde die Kirche im ursprünglichen Stil der provenzalischen Gotik wiederaufgebaut.
Hinter der unspektakulären Fassade der Jesuitenkirche Gesù Nuovo entfaltet sich unerwartet die Pracht einer barocken Innenausstattung. Die Kirche aus dem 16. Jahrhundert befindet sich zentral am gleichnamigen Platz, direkt gegenüber der Kirche Santa Chiara. Wir konnten sie leider nicht besichtigen.
Noch zahlreicher als Kirchen sind die neapolitanischen Paläste (Palazzi) und Villen (Ville), bei denen es sich im Normalfall einfach um Wohngebäude der Oberschicht handelte. Einige von ihnen sind heute Verwaltungsgebäude, andere, meist eher heruntergekommen, werden mittlerweile auch von unteren Gesellschaftsschichten und Studenten bewohnt. Die berühmtesten Paläste sind allerdings die viel größeren, ehemaligen Königspaläste. Der Palazzo Reale datiert aus dem frühen 17. Jahrhundert. Er liegt an der Piazza del Plebiscito, heute kann man einige Säle, Gänge und Zimmer der königlichen Familie besichtigen. Auch die frei zugängliche Nationalbibliothek ist hier untergebracht. Der Palazzo Reggia di Capodimonte (erbaut ab 1738) ist ebenfalls ein ehemaliger königlicher Palast. Der von einem großen Schlosspark umgebene Palast beherbergt heute ein Museum mit Gemälden von Botticelli, Raffael, Tizian und Caravaggio (siehe: Museen). Im Stadtgebiet und auch an der Ostküste entlang (Miglio d’oro) befinden sich hunderte weitere Paläste und Villen, wie der Palazzo Spinelli di Laurino oder das Castello Aselmeyer.
Das Archäologische Nationalmuseum Neapel ist eines der weltweit bedeutendsten seiner Art. Ausgestellt sind vor allem zahlreiche Funde aus Pompeji und Herculaneum, darunter viele Großplastiken und Mosaiken, unter anderem die berühmte, aus anderthalb Millionen Mosaiksteinen bestehende Darstellung der Alexanderschlacht. Erwähnenswert ist auch das Geheime Kabinett (Gabinetto Segreto), ein ehemals nicht der Öffentlichkeit zugänglicher Raum mit einer Sammlung erotischer und pornographischer Kunst der Antike.
Als Anbau des Palazzo Reale entstand im 18. Jahrhundert das Teatro San Carlo. Dieses war nach seiner Fertigstellung im 18. Jahrhundert das größte Opernhaus der Welt und über Jahrzehnte eines der bedeutendsten in ganz Europa. Es ist auch heute noch von Bedeutung und vor allem für seine prunkvolle Innenausstattung bekannt.
Die Galleria Umberto I ist eine der weltweit ersten großen Einkaufspassagen, die Ende des 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Mailänder Galleria Vittorio Emanuele II errichtet wurde.
Um 9:10 startet im Hafen gegenüber unseres Romeo Hotels das Schnellboot nach Capri. Capri ist eine italienische Felseninsel (Kalkstein) im Golf von Neapel. Die Insel liegt nur rund fünf Kilometer vom Festland entfernt und gehört zur Metropolitanstadt Neapel. Sie ist 10,4 km² groß und bekannt für die Höhlen am Meer. Die bekannteste Höhle ist die sogenannte Blaue Grotte. Das ist eine Touristenattraktion, die wir uns sparen, weil wir viel Rummel befürchten. Capri hat ein ausgeglichenes, mildes Klima. Die immergrüne Vegetation wird durch Terrassenkulturen mit Wein-, Öl- und Obstbäumen ergänzt. Haupterwerbszweig ist schon seit dem 19. Jahrhundert der ganzjährige Fremdenverkehr.
Den Ort Capri erreichen wir mit dem Funiculá (Seilbahn) vom Hafen aus. Das Wetter ist bewölkt, aber wir sollten mit Regen rechnen. Wir gehen zum Augustuspark, der einen schönen Blick auf die Steilküste und die beiden charakteristischen Faraglioni bietet. Die Faraglioni sind kegel- bis nadelförmige Felsformationen. Am bekanntesten sind wohl die Faraglioni vor der Insel Capri im Golf von Neapel, aber derartige Klippen finden sich auch andernorts westlich und östlich von Italien. Sie können aus Kalkstein – wie vor Capri – oder aus vulkanischem Material sein. Auf dem Rückweg kehren wir in eine soeben geöffnete Lounge-Bar ein. Das war unser Glück, denn wenig später entlädt sich ein plötzlich entstandenes Gewitter. Es gießt in Strömen. Wir genießen Champagner während es daußen heftig regnet. Nach längerer Zeit können wir wieder aufbrechen. Im Hafen essen wir noch ein miserables Eis und fahren vor unserer vereinbarten Zeit mit dem Schnellboot zurück. Das wars. Wir hatten wirklich Pech mit dem Wetter. Bei Sonnenschein ist Capri vielleicht schöner, aber voller Touristen.
Mit der Lufthansa LH 335 fliegen wir um 13:00 mit einem Airbus 320-200 zurück nach Frankfurt. Der Flug dauert ca. 2 Stunden. Es wird ein kleines, leckeres Mittagessen serviert.