Diese Reise öffnet uns die Tür zum amerikanischen Nordland. Sie beginnt im kanadischen Vancouver am Pazifik und führt uns am sogenannten Panhandle (Pfannenstil) Alaskas entlang nach Seward, und nach Anchorage.
Vancouver liegt im kanadischen Bundesstaat British Columbia auf 49°17' nördlicher Breite, was ungefähr Frankfurt/M entspricht (50°7'). Auch die Durchschnittstemperaturen beider Städte sind ähnlich, nämlich 10.4° in Vancouver und 10,6° in Frankfurt. Vancouver liegt zwischen der Straße von Georgia und den Coast Mountains am Pazifischen Ozean.
Im zweiten Teil der Reise fliegen wir von Anchorage nach Minneapolis/St. Paul und feiern in Scandia mit der Familie Anika's und Ashley's Hochzeit.
Informationen über historische und andere Angaben sind Wikipedia, anderen Quellen und meinem Tagebuch entnommen.
Besuchte Orte auf dieser Reise:
Vancouver, British Columbia, Kanada
Victoria auf Vancouver Island, Hauptstadt von British Columbia, Kanada
Ketchikan im Regenwald, Alaska, USA
Juneau, Hauptstadt von Alaska, USA
Skagway früher Tor zum Klondike, Alaska, USA
Sitka Hauptstadt des russischen Alaska, USA
Icy Strait Point und Hoonah, Stammort der Tlingit, Alaska, USA
Hubbard Glacier, Alaska, USA
Seward, Endhafen der Kreuzfahrt, Alaska, USA
Anchorage, größte Stadt Alaskas, USA
Minneapolis und St. Paul, Minnesota, USA
Die Kreuzfahrt führt von Vancouver auf dem 49. Breitengrad nach Anchorage auf dem 61. Während das Klima in Vancouver noch dem von Frankfurt ähnelt, ist es in Anchorage mit ca. 3,5°C im Durchschnitt deutlich kälter. Im August 2019 war es viel wärmer, nämlich 25°C. Die Azamara Quest fährt vom kanadischen Hafen Vancouver nach Nordwesten entlang der Küste zum ersten Hafen in Alaska: Ketchikan.
Alaska hat eine eigenartige Form. Der wesentliche Landteil, Pan = Pfanne genannt, liegt nördlich von Kanada. Der US-amerikanische Bundesstaat beginnt jedoch schon weiter im Süden und bildet einen langen schmalen Küstenstreifen westlich des kanadischen Bundesstaats British Columbia, den man Alaska Panhandle = Pfannenstiel nennt. Die Grenze zu Kanada verläuft entlang der Eliaskette und der Coast Mountains. Es gibt im Alaska Panhandle unzählige Inseln (Alexanderarchipel) und Fjorde, die teilweise über hundert Kilometer weit ins Land reichen. Die Kreuzfahrt verläuft entlang des Panhandles bis zum Hubbard Gletscher. Der Hafen Seward und Anchorage liegen bereits auf der Pfanne.
Auf der Fahrt nach Nordwesten sinken die Durchschnittstemperaturen von 10°C in Vancouver auf 4,5°C in Juneau, der Hauptstadt von Alaska am Panhandle. Juneau liegt auf dem 58. Breitengrad (58N21), was in etwa der norwegischen Südküste entspricht, die wegen des Golfstroms wesentlich wärmer ist. Viele Einheimische beklagen sich über die ungewöhnlich hohen Temperaturen in den beiden letzten Jahren.
Von Anchorage fliegen wir nach Minnesota, um mit unserer Enkelin Anika und ihrer Frau Ashley deren Hochzeit nachzufeiern. Zurück nach Frankfurt geht's über Chicago.
Wir waren auf die LH 476 von München nach Vancouver gebucht. Beim Einchecken am Senatorschalter in Frankfurt sagt uns die freundliche Lufthansa Angestellte, dass es auch einen Direktflug gibt und fragt uns, ob sie uns umbuchen soll. Tatsächlich fliegt die Lufthansa täglich 13:40 nach Vancouver. Wir buchen um, erhalten aber getrennte Sitze. Wir fliegen nun mit LH 492 in einer Boeing 447 nach Kanada. In der Senatorlounge nehmen wir ein kleines Frühstück ein. Es beginnt zu regnen. Die Hundstage mit 36°C und mehr in Deutschland gehen offenbar zu Ende. In Vanvouver erwarten uns sommerliche Temperaturen von 25°C.
Im Flugzeug können wir problemlos unsere Sitze tauschen, so dass wir nebeneinander sitzen. Der Jumbo 447-400 verlässt das Gate gegen 14:00 und fliegt nach Nordwesten, östlich an England vorbei über Schottland, Island und Grönland nach Nordostkanada und weiter nach Vancouver, wo wir nach 10:55h Flug landen.
Die kürzeste Entfernung zwischen FRA und YVR beträgt 8.065 km Luftlinie. Die Zeitverschiebung beträgt 9 Stunden, d.h. bei der Landung ist es auf unserer inneren MEZ-Uhr schon 23:00. Ich wechsle noch 100 € in CAD. Mit einem Taxi fahren wir zum reservierten Fairmont Waterfront Hotel am bekannten Canada Place (40 CAD). Offenbar ist Vancouver voller Touristen. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, aber wir sind müde und werden mit einem Voucher für die Bar geströstet. Dort bestellen wir 2 Gläser Champagner, die natürlich teurer sind als der Voucher hergibt. Außerdem teilen wir uns einen Paco mit Thunfischsalat. Er schmeckt sehr gut, ist aber ohne Kleckern nur mit Besteck zu essen. Der Wechselkurs CAD/EUR beträgt aktuell 1,47 kanadische Dollar (CAD) für 1€.
Nach 40 Minuten ist unser Zimmer fertig. Auch unsere Koffer sind schon da. Wir legen uns sogleich hin und hoffen rechtzeitig für einen Abendspaziergang wieder aufzuwachen. Daraus wird nichts, denn wir wachen erst um Mitternacht auf und entscheiden uns, mit Unterstützung einer Schlaftablette, weiterzuschlafen. Hoffentlich bis morgen früh.
Dank der Schlaftablette um Mitternacht haben wir bis in den Morgen geschlafen. Das Fairmont Waterfront Hotel liegt am Canada Place, nahe dem histotischen Gastown Distrikt von Vancouver. Wir fragen den Portier nach einer guten und nahegelegenen Frühstücksadresse. Er weist uns den Weg zur Howe Street und zum COOZIS Restaurant, das ein älterer Grieche betreibt. Man kann drinnen oder draußen sitzen, Wir entscheiden uns für das Restaurant innen und werden von einer hübschen jungen Tschechin bedient, die erst seit ein paar Wochen hier ist. Das vegatarische Frühstück mit Rühreiern, Avocado, Salatblättern und Obst schmeckt ausgezeichnet. Wir zahlen zusammen 40 CAD plus Trinkgeld. Man erwartet wie in den USA 15-20% Trinkgeld. Hier beginnt die Gastown, die "Altstadt" Vancouvers. Benannt wurde sie nach dem Stadtgründer "Gassy" Jack Deighton, der hier einst eine Kneipe für Holzfäller aus der Umgebung aufmachte, um die herum schnell eine Stadt entstand. Entlang der Water Street findet man unzählige Bekleidungs- und Souvenir-Geschäfte, die T-Shirts, Poster und Kunst der First Nations verkaufen. Eine weitere Attraktion ist die bekannte Dampfuhr.
Vom Frühstück gehen wir zum nahegelegenen Vancouver Lookout an der Hastings Street. Er bildet mit seiner aufgesetzten runden Aussichtsplattform einen der markantesten Punkte der Skyline. Mit dem Glasaufzug kann man zur ringförmigen Aussichtsplattform hinauffahren und einen guten Überblick über Innenstadt, Meer und die Berge bekommen. Durch die heute gute Sicht kann man gar den Mount Baker im angrenzenden US-Bundesstaat Washington sehen. Viele Sehenswürdigkeiten der Stadt werden entlang der Panoramafenster durch Bilder und Texte illustriert. Somit ist der Lookout gut zu einer ersten Orientierung in Vancouver geeignet, und bei guter Sicht ein unverzichtbares Erlebnis (Senior 65+Ticket 18 CAD). Im zweiten, oberen Ring befindet sich ein Drehrestaurant. Heute strahlt die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel, Man kann ohne Jacke kurzärmelig gehen,
Heute Abend probieren wir ein mexikanisches Restaurant in der E Cordova Street aus. Es heißt "La Mezcaleria" oder einfach "La Mezcalin" und hat ein bescheidenes Ambiente sowie eine kleine Karte. Wir wägen ab zwischen Ceviche und Aguachile und entscheiden uns für Aguachile mit Thunfisch. Es ist gut, aber für meinen Geschmack zu sauer. Dazu trinken wir eine hervorragende Margharita.
Vancouver gehört zum Regionaldistrikt Metro Vancouver, der mit 2.463.431 Einwohner die größte Metropolregion Westkanadas und nach Toronto und Montreal die drittgrößte des Landes bildet. Die Bevölkerungszahl der eigentlichen Stadt Vancouver beträgt 631.486. Benannt ist die Stadt nach dem britischen Kapitän George Vancouver, der die Region Ende des 18. Jahrhunderts erforschte und vermaß. Der Name Vancouver selbst stammt vom niederländischen „van Coevorden“, abgeleitet von der Stadt Coevorden.
Die Stadt entstand in den 1860er Jahren als Folge der Einwanderungswelle während des Fraser-Canyon-Goldrauschs und entwickelte sich nach der Eröffnung der transkontinentalen Eisenbahn im Jahr 1887 innerhalb weniger Jahrzehnte von einer kleinen Sägewerkssiedlung zu einer Metropole. Die Wirtschaft basierte zu Beginn auf der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen von British Columbia: Forstwirtschaft, Bergbau, Fischerei und Landwirtschaft. Der Hafen Vancouver erlangte nach der Eröffnung des Panamakanals internationale Bedeutung. Er ist heute der größte in Kanada und exportiert mehr Güter als jeder andere Hafen in Nordamerika.
Vancouver ist baulich betrachtet eine sehr junge Stadt, weshalb durchweg moderne Gebäude das Stadtbild prägen. Einige sind in architektonischer Hinsicht herausragend, so zum Beispiel das an das Kolosseum erinnernde Hauptgebäude der Vancouver Public Library oder das zeltartige Gebäude Canada Place, der ehemalige kanadische Pavillon der Weltausstellung 1986. Unser Fairmont Waterfront Hotel liegt am Canada Place. Hier ist auch das Pier für die Kreuzfahrtschiffe. Wir werden übermorgen keinen weiten Weg zum Schiff haben.
Aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sind einige markante Bauten erhalten geblieben. Dazu gehören unter anderem die neoklassizistische Vancouver Art Gallery (ein ehemaliges Gerichtsgebäude) und das mit Terrakotta-Ziegeln verkleidete Dominion Building. Letzteres war von 1908 bis 1910 das höchste Gebäude des Britischen Empire, diese Rolle hatte anschließend bis 1912 der im Beaux-Arts-Stil erbaute Sun Tower mit seiner markanten grünen Kuppel inne. Ein Wahrzeichen der Stadt ist das 1930 im Art-déco-Stil erbaute Marine Building, das dem New Yorker Empire State Building nachempfunden ist. Mehr als drei Jahrzehnte lang, von 1939 bis 1972, war das Hotel Vancouver das höchste Gebäude der Stadt.
Das zwischen Pender Street und Keefer Street gelegene chinesische Viertel, die Chinatown, ist die zweitgrößte in Nordamerika. Nachdem am Ende des letzten Jahrhunderts die Transkanada-Eisenbahn bis Vancouver fertiggestellt worden war, zu deren Bau tausende chinesischer Gastarbeiter ins Land geholt wurden, entstand nach und nach dieser berühmte Stadtteil. Chinesische Läden und Restaurants bestimmen heute das Bild des Viertels. Eine Attraktion ist der chinesische Garten. Chinatown haben wir nicht besucht.
Beim Consierge unseres Hotels buchen wir wir für morgen früh einen Tagesaussflug zur vorgelagerten Vancouver Island. Wir wollen mit einem Boot nach Victoria fahren und mit einem Wasserflugzeug am Nachmittag zurückfliegen.
Es gibt viele Museen in Vancouver. Wir interessieren uns für das sehenswerte Anthropologischen Museum der British Columbia Universität. Es liegt weiter draußen in 6393 NW Marine Drive. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben, nehmen wir ein Taxi zum Anthopologischen Museum, MOA /Museum of Anthopology at UBC), Eintritt für Sernioren (18 CAD). Das Museum liegt in Meeresnähe in einer schönen Gegend auf traditionellem Musqueam Gebiet (Indianerbesitz). Es zeigt im wesentlichen Gebrauchsgegenstände und vor allem indianische Kunstschnitzereien. In der großen Halle mit 15 m hohen Glaswänden werden auch Vorlesungen gehalten. Man sieht hier beeindruckende Haus- und Totempfähle und geschnitzte Figuren verschiedener Nordwestküstennationen aus der Mitte des 19. Jhd. Vor der großen Halle, in einem Freibereich stehen zwei Haida Häuser und einige Totempfähle, die 1997 geschaffen wurden. Die Ausstellungsstücke in anderen Räumen kommen aus aller Welt. Unterwegs in Alaska werden wir weitere Totempfähle sehen und mehr daüber erfahren.
Im Vergleich zum kanadischen Durchschnitt ist das Klima in Vancouver aufgrund des Einflusses der Kuroshio-Strömung ungewöhnlich mild. Allerdings regnet es an 166 Tagen im Jahr, überwiegend im Winter. Wir haben heute nur Sonnenschein.
Gestern hatten wir im Hotel einen Tagesauflug nach Victoria auf Vancouver Island gebucht. Vancouver Island, früher auch Quadra genannt, ist die größte nordamerikanische Pazifikinsel. Sie liegt im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia und ist nach dem britischen Seefahrer George Vancouver benannt. Obwohl der Süden der Insel südlich des 49. Breitengrades liegt, welcher im Westen Nordamerikas die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada festlegt, gehört die Insel auf Grund des Oregon-Kompromisses vollständig zu Kanada. Vancouver Island beherbergt noch große zusammenhängende Stücke gemäßigten Küstenregenwalds (vor allem am Clayoquot Sound, am Barkley Sound und im Pacific-Rim-Nationalpark), die jedoch von der Holzindustrie bedroht sind. Douglasien, Riesen-Lebensbäume und Sitka-Fichten erreichen enorme Wuchshöhen (bis zu 96 m).
Victoria ist die Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia. Sie liegt am Südzipfel von Vancouver Island und hat ihren Ursprung in einem 1843 errichteten Handelsposten der Hudson’s Bay Company. Der Name geht auf die britische Königin Victoria zurück. Unter dem Namen Fort Victoria wurde die Stadt zum Zentrum des Pelzhandels in den westlichen Gebieten Kanadas. Sie entstand in einem Gebiet, das von Küsten-Salish bewohnt war, einer großen Gruppe indianischer Ethnien, die im Nordwesten der USA und in British Columbia lebt. Die Stadt steht, abgesehen vom Parlamentsgebäude, dessen Grund 2006 von der Stadt gekauft wurde, bis heute auf Indianergebiet.
Unser Ausflugsboot soll um 8:00 vom Pier unterhalb des Canada Place abfahren. Man erwartet, dass wir 20 Minuten vorher dort sind. Wir machen uns frühzeitig auf den Weg, denn wir wissen nicht wo das V2V-Büro ist, wo wir die Tickets erhalten sollen (V2V steht für Vancouver to Victoria). Wir benutzen den Fahrstuhl hinunter zum Parkhaus und gehen dann einem Wegweiser folgend, zum Office. Dort erhalten wir unsere Einsteigekarten und gehen sofort weiter zum Schiff. Unsere Plätze sind B55 und 56. In einem Prospekt lesen wir, dass es im Oberdeck eine Royal Class gibt, in der Frühstück serviert wird. Der Aufpreis soll 50 CAD plus Steuern betragen. Wir bitten um ein Upgrade, was problemlos möglich ist. Pünktlich fährt das Schiff ab und beginnt seine Fahrt zur 74 nautischen Meilen entfernten Hauptstadt von British Columbia, Victoria. Die schöne Fahrt ist während der ersten 45 Minuten, in den Straits of Georgia, noch etwas wackelig und wird dann zunehmend ruhiger. Wir haben schöne Aussichten auf das Küstengebirge. Dann geht es vorbei an Schären der Vancouver Islands. Die kleinen Inseln gehören zu Kanada obwohl sie südlich des 49. Breitegrade liegen, der die Grenze zu den USA markiert. Während des ganzen Tages scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Wir erreichen Victoria und erblicken nach der Einfahrt in den Hafen das eindruckvolle Capitol von British Columbia.
Aus dem zentralen Handelsposten entwickelte sich die Hauptstadt der britischen Kronkolonie Vancouver Island, dann der Vereinigten Kolonien von Vancouver Island und British Columbia und schließlich der gleichnamigen kanadischen Provinz. Ihre wirtschaftliche Basis war anfangs der Handel, zu dem sich Verwaltung, Militär und Polizei, dann die Marine gesellten. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, vor allem von Holz, Kohle und der fischreichen Gewässer, besonders aber die Goldfunde auf dem Festland machten die Ansiedlung zu einer vergleichsweise großen Stadt. Sie wurde jedoch von Vancouver überflügelt. Starke Zuwanderung aus Großbritannien und politische Dominanz gaben ihr einen ausgesprochen „englischen“ Charakter. Neben dem Parlamentsgebäude der Provinz British Columbia ist das direkt am Hafen gelegene Fairmont Empress Hotel eines der bekanntesten Gebäude in Victoria. Es ist warm in Victoria, die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. Im Empress Hotel werden wir später eine längere Pause einlegen, um die Wartezeit für den Rückflug zu verkürzen.
Das Parlamentsgebäude und seine Umgebung gehören mit ihren 4 Hektar zu den wertvollsten Grundstücken in der gesamten Provinz. Unweit des Parlamentsgebäudes befindet sich das wichtigste Museum in Westkanada, neben dem Museum of Anthropology in Vancouver. Mit seinen Ausstellungsschwerpunkten Naturgeschichte, Stadtgeschichte und Geschichte der First Nations zieht das Royal British Columbia Museum jedes Jahr Hunderttausende an. Im Gebäude befindet sich das Hauptarchiv der Provinz, die British Columbia Archives. Zum Komplex gehört auch das älteste Gebäude der Stadt, das nach John Sebastian Helmcken benannte Helmcken House. Diesem gegenüber steht die älteste Schule der Stadt, das St Ann's Schoolhouse von 1858. Die Kernstadt selbst, mit ihrem europäischen Erscheinungsbild, ihren farbenfrohen Häusern und ihrer Kleinräumigkeit, ist besonders leicht für Fußgänger zu erschließen. Der alte Stadtkern von Victoria zieht sich rechts und links der Government Street vom Inner Harbour nach Norden. Dazu kommt, dass jedes Quartier eine ganz eigene Atmosphäre bietet. Das gilt vor allem für die Chinatown, die das älteste und besterhaltene Chinesenquartier Kanadas ist (in Amerika ist nur die in San Francisco älter). Sie reicht bis 1858 zurück. Wir gehen die Government Street hinauf bis zur Chinatown und trinken in einem gänzlich unchinesischen Café einen Decafe. Das Rathaus (City Hall) von Victoria wird derzeit saniert. Es ist ganz eingerüstet.
Victoria war durch die britischen Bewohner von Anfang an anglikanisch. So entstand hier bereits in den 1850er Jahren eine anglikanische Kathedrale, die jedoch abbrannte. Ihre Nachfolgerin wurde durch die heutige Kirche ab 1929 ersetzt. Daneben ist die Church of Our Lord, erbaut 1876, seit 1998 restauriert und unter Denkmalschutz, an der Blanshard Street, zu nennen. Das katholische Pendant ist die St Andrews Cathedral. Sie ist die dritte Kathedrale, denn die erste war von 1858 bis 1884 die heutige Kapelle des St. Ann's Convent in der Humboldt Street; die zweite war von 1884 bis 1892 das heutige St. Andrew's Square Building, nahe der heutigen Kathedrale. Die heutige Kathedrale entstand nach dem Vorbild einer Kirche bei Québec. Dieser als High Victorian Gothic Style bezeichnete Baustil übernahm auch zahlreiche Elemente aus dem mittelalterlichen Kirchenbau Europas.
Um 15:30 werden wir am Wasser-Flughafen erwartet, der unmittelbar unterhalb des Empress Hotels liegt. Wir checkcn ein und fliegen mit 8 weiteren Fluggästen in einer De Havillant Otter sicher zurück nach Vancouver. Der angenehme und aussichtsreiche Flug dauert 40 Minuten.
Wir müssen uns heute vormittag ausruhen, denn der Jetlag hat uns noch im Griff. Trotz mitternächtlicher Schlaftablette wachen wir um 5:00 auf und können nicht mehr weiterschlafen. Wir veranlassen den Porter, unser Gepäck zum nahen Schiffsterminal zu bringen, und gehen dann wieder in das Restaurant an der Howestreet zum Frühstück und anschließend, es ist schon 12:30, zum Schiffsterminal zum Check-In. Weil der nächste Hafen Ketchikan in Alaska auf US-Territorium liegt, wird hier bereits die Einreise in die USA "zelebriert". Ich frage mich immer was die mit den über die Jahre so zahlreichen Fingerabdrücken und Fotos von uns machen. Seit ein paar Jahren werden Fingerabdrücke und Foto nur von Jutta genommen, von mir nicht. Wir checken im Schiff ein und bekommen die Schlüsselkarte zu unserer Continental Suite 8044. Kaum in der Suite klingelt es. Unser Butler Ayip, ein türkischstämmiger Amerikaner, stellt sich vor und bietet seine Dienste an. Ich bitte ihn, sich um unser Gepäck zu kümmern, was er auch erfolgreich macht. Danach buchen wir für jeden Abend im Prime C Restaurant einen Tisch. Heuteabend gehen wir nach der Seenotübung und dem Koffer auspacken hin.
Unser Schiff, die Azamara Quest, legt um 17:00 ab. Sie wurde wurde im Jahr 2000 bei Chantiers de l'Atlantique, Saint-Nazaire, Frankreich für Renaissance Cruises gebaut und am 24 October 2007 in Dienst gestellt. Nach dem Konkurs von Renaissance Cruises in 2001 lag sie für 2 Jahre im Hafen und wurde dann von der deutschen Delphin Seereisen als Delphin Renaissance wieder betrieben. 2006 wurde sie an die spanische Pullmantur Cruises verkauft und in Blue Moon umbenannt. Sie fuhr für Pullmantur bis 2007 und wurde dann an Azamara Cruises verkauft. Das Schiff kann 686 Passagiere und 410 Crew Mitarbeiter befördern. Das mittelgroße Schiff kann in kleineren Häfen, die weniger stark besucht werden, anlegen. Am 30. März 2012 brach um 8:19h lokaler Zeit im Maschinenraum der Azamara Quest ein Feuer aus. Das Schiff hatte Manila verlassen, um nach Sandakan, Malaysia zu fahren. Das Feuer war begrenzt auf den Maschinenraum und konnte schnell gelöscht werden. Aber das Schiff war temproär nicht mehr manövrierbar. 5 Mitarbeiter wurden im Maschinenraum verletzt. 2016 wurde das Schiff renoviert. Wir haben uns trotzdem für die Kreuzfahrt entschieden, denn in den nächsten 8 Tagen wird das Schiff immer in der Nähe der Küste von British Columbia bzw. Alaska und nicht auf hoher See fahren. Das Risiko scheint überschaubar zu sein. Die Reederei Azamara Club Cruises ist eine Tochtergesellschaft der großen US-amerikanischen Royal Caribbean Cruises.
Das Schiff ist größer als die Europa 2 und die Seabourn Schiffe, aber viel kleiner als die Mein Schiffe von TUI-Cruises. Es ist unsere erste Kreuzfahrt mit Azamara Cruises. Wir sind sehr gespannt, was wir erleben werden. Wir haben die Continental Suite 8044 gebucht. Sie liegt mittschiffs backbord (in Fahrtrichtung links), hat 25qm Fläche + 6 qm Balkon und wurde ebenfalls 2016 renoviert.
Das Abendessen ist von guter Qualität und vorzüglichem Geschmack und einschließlich Wein im Cruisepreis enthalten. Das Restaurant ist ruhig. Wir vermuten aber, dass es ab morgen lauter wird.
Wir sind auf dem Seeweg nach Alaska, und fahren in der Inside Passage von Vancouver nach Skagway. Die Inside Passage [ɪnˈsaɪd ˈpæsɪʤ] ist ein Seeweg vor der Küste Alaskas (USA) und British Columbias (Kanada) mit etwa 1000 Inseln. Der nördliche Teil im Alaska Panhandle erstreckt sich auf über 800 km in Nord-Süd-Richtung und 160 km in Ost-West-Richtung, und ist ein dichtes Netz kleinerer Inseln und Wasserstraßen.
Es wird Zeit, sich mit dem 49. US-amerikanischen Bundesstaat zu befassen, der ursprünglich zum russischen Zarenreich gehörte. Alaska von aleutisch Alax̂sxax̂ „Land, in dessen Richtung das Meer strömt“ über russisch Аляска ist mit 1.717.854 km², von denen 1.481.346 km² auf Land entfallen, der flächenmäßig größte (etwa 20 % der Gesamtfläche), der nördlichste und westlichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. In Alaska wohnen nur 0,22 % der Gesamtbevölkerung der USA. Die USA erwarben das Gebiet 1867 vom Russischen Zarenreich. Am 3. Januar 1959 wurde es der 49. Bundesstaat der USA. Alaska hat den Beinamen Last Frontier („Letzte Grenze“).
Ich gehe zum Guest Service auf Deck 4, um Juttas Handy und mein Notebook ans Internet anzuschließen. Die beiden ersten Bediensteten dort hatten keine Ahnung. Sie wollten nur Internet Anschluss für die ganze Reise für 150 USD verkaufen. Später nach unzähligen Versuchen kam ein Offizier, der einen Zugang zuwege brachte. Auch er wollte sofort den Anschluss für die restlichen Tage verkaufen. Dem habe ich schließlich zugestimmt. Das war ein Fehler, denn das Internet an Bord ist wie sich später herausstellte, extrem langsam. Um ein Foto mit 8 MB hochzuladen braucht es 4 Minuten. Und das im Land des Internets. Blamage.
Wir gehen zum Frühstück in das Selbstbedienungsrestaurant Windows Café auf Deck 9. Es hat bis 10:00 geöffnet. Das Buffett ist reichhaltig. Spiegeleier werden nach individueller Fertigstellung an den Tisch gebracht. Inzwischen ist das Wetter viel schlechter geworden. Nach 24° in Vancouver ist es hier nur noch 15° warm, mit vielen Wolken und manchmal leichtem Regen. Die Restaurants und Cafés sind voller Menschen. Wir finden nirgendwo Platz während unser Suite gereinigt wird. Das Schiff und die Reise machen einen gemischten ersten Eindruck. Gutes Essen. Alles andere eher mittelmäßig. Aber es kann sich noch bessern. So wird am Nachmittag von unserem Butler Eyup Tee oder Kaffee mit kleinen Snacks serviert, was wir als sehr angenehm empfinden.
Der größte Fluss bzw. Strom von Alaska ist der Yukon River, der in den kanadischen Rocky Mountains entspringt, in Richtung Westen fließend die Mitte Alaskas durchschneidet und in das Beringmeer mündet. Im Osten grenzt Alaska an das kanadische Territorium Yukon. In Alaska gibt es tausende Seen, die größten davon (Becharof, Iliamna, Naknek und Ugashik) liegen auf der Alaska-Halbinsel bzw. am Übergang des Festlands zu dieser Halbinsel.
15,1 % der Einwohner sind deutscher Abstammung, das sind ca. 49.000. Sie stellen die größte Gruppe. Es folgen die Gruppen der Irisch- (10,6 %), Englisch- (8,2 %) und Norwegischstämmigen (3,6 %).(Stand 2014). Trotz der langen russischen Vergangenheit der Region ist der Anteil russischstämmiger Personen mit 1,1 % relativ niedrig. Ihr Erbe spiegelt sich heute hauptsächlich in zahlreichen Toponymen und Flurnamen wider. Eine Ausnahme bildet die Ortschaft (CDP) Nikolaevsk auf der Kenai-Halbinsel, wo im Jahr 2000 noch zwei Drittel der Bevölkerung im Alltag Russisch sprachen.
Alaska war für die aufstrebende Weltmacht Russland kaum rentabel und schwierig zu verwalten. Um die Staatskasse nach dem verlorenen Krimkrieg wieder aufzufüllen, stimmte Zar Alexander II. einem Vertrag zu, den sein Botschafter in den USA, Eduard von Stoeckl, am 30. März 1867 mit US-Außenminister William H. Seward in Washington unterzeichnet hatte. Danach verkaufte das Zarenreich Alaska für 7,2 Millionen Dollar (entspricht etwa einem heutigen Gegenwert von 120 Millionen Dollar) an die Vereinigten Staaten. Dieser Kauf war mit einem Preis von nur 4,74 Dollar pro Quadratkilometer einer der billigsten Landkäufe der Geschichte. Der Ankauf war gleichwohl in den USA sehr umstritten. Der Senat stimmte dem Kaufvertrag zwar mit 37 Ja- und 2 Neinstimmen zu, Spötter nannten das erworbene Land jedoch Seward's ice box („Sewards Gefriertruhe“) oder auch „Johnsons Eisbärengehege“. Am 18. Oktober 1867 wurde in Sitka wurde die russische Fahne eingeholt und die Flagge der USA gehisst. Durch die Einführung des gregorianischen Kalenders hat dieser offizielle Übergabetag Russisch-Amerikas an die USA zwei Daten, den 6. Oktober (julianischer Kalender) und den 18. Oktober (gregorianischer Kalender), der bis heute ein Feiertag ist („Alaska Day“) und vor allem in der alten Hauptstadt Sitka gefeiert wird.
Alaska gehört zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Bundesstaaten der USA. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei 68.356 USD (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: 57.118 USD; nationaler Rangplatz: 6). Die Quelle des Reichtums stellen die Ölvorkommen Alaskas dar, die rund 85 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmachen. Einmalig in den USA ist dabei der Alaska Permanent Fund, der die Einnahmen des Ölgeschäfts verwaltet und den jährlichen Gewinn zu gleich großen Teilen unter die Bewohner Alaskas verteilt. So erhielt jeder Bewohner Alaskas 2011 zusätzliche Einkünfte aus dem Fonds in Höhe von rund 1170 USD.
Alaska ist nur sehr spärlich durch Straßen erschlossen. Das alaskanische Straßensystem umfasst nur eine sehr geringe Fläche des Bundesstaates, das die größten Zentren und den Alaska Highway, die wichtigste Straße nach Kanada, verbindet. Die Hauptstadt des Staates, Juneau, ist nicht an das Straßensystem angebunden und nur über eine Fähre des Alaska Marine Highways oder über den Flughafen zu erreichen. Im Laufe der Jahre haben mehrere Debatten darüber stattgefunden, die Hauptstadt an einen anderen Ort zu verschieben oder eine Straße nach Haines zu bauen.
Wir haben für 20:00 einen Tisch im Restaurant Prime C bestellt, gehen aber früher hin und trinken an der Bar ein Glas amerikanischen Sauvignon Blanc. Als Vorspeise bestellen wir Lobster Salat (Jutta) und Crab Cake (Horst). Beide Salate schmecken sehr gut. Als Hauptgericht wird Thunfisch, rare gebraten, serviert. Juttas Fisch ist etwas zu trocken und wird schnell durch eine bessere Version ersetzt. Auf das Dessert verzichten wir, denn wir sind satt. Morgen früh in Ketchikan müssen wir früh aufstehen.
In der letzten Nacht haben wir auf See die Grenze von Kanada nach Alaska überfahren. Am frühen Morgen erreichen wir unser erstes Ziel in Alaska, die Stadt Ketchikan. Ketchikan hat 8245 Einwohner und ist nach Sitka, wo wir noch hinkommen werden, die zweitgrößte Stadt des Alexanderarchipels. Die Stadt liegt im Süden des sogenannten Alaska Panhandle. Die Wirtschaft von Ketchikan lebt von Fischfang und Tourismus. Die Strecke von Vancouver nach Ketchikan beträgt 513 Seemeilen oder 950 km.
Um 2:00 wurde die Uhr um eine Stunde zurückgestellt, d.h. der Zeitunterschied zur MEZ beträgt nun 10 Stunden. Wir werden früh wach. Unser Butler Eyup bringt einen Kaffee um 6:30. Wir nehmen ein kleines Frühstück um 7:00 im Windows Café. Unser Schiff ankert vor Ketchikan auf Reede. Die Gruppe, die Misty Fjords National Monument erkunden wollen, trifft sich im Cabaret auf Deck 5 um 7:30. Wir werden mit Tenderbooten an Land gebracht. Es ist noch wolkig, wird aber zunehmend sonnig und warm, so dass wir im Boot die Jacke ausziehen müssen. Draußen ist es im Fahrwind sehr frisch.
Wir fahren mit dem schnellen, aus rostfreiem Stahl gebauten, Boot mit dem Namen St. Helaina von Ketchikan im Revillagigedo Kanal und biegen ab in den Behm Kanal. Die Landschaft hat der Naturalist und Philosoph John Muir als “the Yosemite of the North” bezeichnet. Vor ein paar Jahren waren wir 15 km nördlich von San Francisco im Muir Woods National Monument, in dem verbliebene Baumriesen des Küstenmammutbaums (Sequoia sempervirens) der höchsten Baumart der Erde stehen. Das war trotz oder wegen des Regens wunderbar, eine verwunsche Welt. Es geht weiter vorbei an dem von den Tinglit verehrten Vulkanfelsen Eddystone Rock zur Rudyerd Bay, mit den vom Gletscher geformten Felsen, die wie Skulpturen in der schönen Landschaft stehen.
Das Misty Fjords National Monument ist flächenmäßig mit Abstand das größte National Monument der Vereinigten Staaten. Es umfasst die Spitze des Alaska Panhandle, des südlichsten Teils Alaskas mit tiefen Fjorden und mit Regenwald der gemäßigten Breiten. Das Schutzgebiet liegt vollständig im Tongass National Forest. Es wurde 1978 durch US-Präsident Jimmy Carter unter dem Namen „Misty Fiords National Monument“ eingericht und 1980 durch den Kongress der Vereinigten Staaten bestätigt. Dabei wurde fast seine gesamte Fläche als Misty Fjords National Monument Wilderness unter den weitergehenden Schutz als Wilderness Area gestellt. Attraktiv ist dieses National Monument, wenn es neblig (misty) ist und die Bäume märchenhaft verwunschen erscheinen. Heute scheint die Sonne vom blauen Himmel. Die Landschaft ist ganz nett, aber nichts besonderes, was einen teuren Ausflug rechtfertigen würde. Schade.
Die Berge des Gebietes bestehen aus von Gletschern rund geschliffenem Granit. Durch tektonische Senkungen und dem Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit liegen die Talsohlen heute bis zu 300 m unter dem Meeresspiegel. Die Täler sind zu Fjorden geworden. Über Wasser ragen die steilen Wände typischerweise zwischen 600 und 900 m auf, aus hängenden Tälern stürzen vielfältige Wasserfälle. Der höchste fällt aus dem Big Goat Lake 300 m tief in den Wilson Lake. Wir haben zahlreiche Wasserfälle gesehen, die man jetzt im Sommer nur als Rinnsale bezeichnen konnte.
Die Bergkette bekommt durch Steigungsregen jährliche Niederschläge von etwas über 4.000 mm, die Wälder der Hänge sind daher als Regenwald qualifiziert. Heute bleibt es den ganzen Tag trocken und überwiegend sonnig. In den beiden letzten Jahren hat es viel zu wenig geregnet. Darunter leiden die häufigsten flachwurzelnden Baumarten Sitka-Fichte und Hemlocktanne. Die Wäldern von Ketchikan sollen sehr tierreich sein. Trotz intensiven Bemühens des Kapitäns haben wir nicht einmal Möwen gesehen. Der häufigste Vogel ist von Menschenhand gemacht und sehr laut: das Wasserflugzeug. Ganz am Ende der Tour haben wir in der Ferne einen Weißkopfadler gesehen. Der Mensch mit seinen schnellen Booten und Wasserflugzeugen erzeugt zu viel Lärm vor dem die Tiere auf der Erde oder im Wasser fliehen. Wir haben auch nur hier und da in der Ferne den Blas von Walen gesehen. Der recht teure Ausflug war enttäuschend, denn der "misty fjord" lag im Sonnenschein
Die Tlingit (Aussprache auf Tlingit: [łi·ngít]) bewohnen die Küstenregionen des südöstlichen Alaska und die äußersten Randbereiche der kanadischen Provinzen Britisch-Kolumbien und Yukon-Territorium. Sie sind ein Indianervolk Nordamerikas, das eine Na-Dené-Sprache spricht. Sie selbst bezeichnen sich als Lingit – ‚Menschliche Wesen‘.
Die Quest fährt seit gestern Nachmittag von Ketchikan durch die Inside Passage nach Juneau, wo sie gegen 13:30 nach 328 Seemeilen oder 607 km am Pier anlegt. Nach dem Aufstehen um 7:00 blicken wir auf schneebedeckte hohe Berge. Auch heute erwarten wir einen schönen Tag mit Temperaturen bis 19°C. Das Internet an Bord ist zwar teuer, aber nicht leistungsfähig. Mehrere Versuche - auch in der Nacht - Fotos hochzuladen, schlugen fehl. Vielleich klappt es heute an Land in der Hauptstadt Alaskas in Juenau.
Vor dem Brunch gehen wir auf Deck 10 ein paar Runden. Hier ist es um 11:00 sehr windig und so kühl, dass wir bald abbrechen. Deshalb gehen wir ins Windows Café zum Lunchbuffet.
Juneau [ˈdʒuːnoʊ], die Hauptstadt des US-Bundesstaates Alaska, liegt im sogenannten Alaska Panhandle. Hier leben 31.275 Menschen (2010). Juneau gehört zu den meistbesuchten Orten in Alaska. Hier gibt so viel zu sehen und zu unternehmen. Juneaus lebhafter Downtown Distrikt lässt sich bequem zu Fuß erkunden. Juneaus Hauptattraktionen sind das State Capitol Gebäude, die Saint Nicholas Russian Orthdox Church, mehrere Museen und die geschichtsträchtige South Franklin Street.
Vom Liegeplatz der Quest gehen wir auf dem hölzernen Seawalk in die Stadt und erreichen bald die South Franklin Street. Hier war einmal das Zentrum. Heute sind in den alten Holzhäusern T-Shirt Läden für die Touristen, Pubs oder Cafés untergebracht. Die Häuser wurden teilweise renoviert. Hier findet man Gebäude aus den frühen 1900er Jahren.Wir gehen den Berg hinauf und gelangen zum Capitol von Juneau. Der Haupteingang ist geschlossen, aber durch einen Nebeneingang lässt man uns unkontrolliert hinein. Es werden Gruppenführungen angeboten. Die dauern uns zu lange und so machen wir uns alleine auf den Weg, vorbei an Bürotüren mit zum Teil deutsch klingenden Namensschildern. Die Plenarsäle sind im ersten und zweiten Stock. Wir lassen sie aus, denn wir wollen noch in die russische Kirche und das Museum.
Die russisch-orthodoxe St. Nikolas Kirche wurde 1893 gebaut. Man findet sie, wenn man nach dem Capitol rechts abbiegt und 100 m weitergeht. Sie hat einen Zwiebelturm und ist die älteste und immer noch benutzte Kirche in der Inside Passage. Man betritt die Kirche von hinten. Im Inneren sieht man alte originale Talare der Priester, Ikonen und Heiligenbilder.
Der Mendenhall Glacier und die Nugget Falls zählen zu den beliebtesten Attraktionen rund um die Stadt. Nur eine kurze Fahrt von der Innenstadt entfernt liegt im Tongass National Forest, dem größten National Forest der USA. Der Mendenhall Glacier ist einer von 38 größeren Gletschern, die aus dem 3.885 qkm großen Juneau Icefield stammen. Alaska’s berühmter drive-in Gletscher. Besonders schön an einem sonnigen Tag mit blauem Himmel und schneebedeckten Bergspitzen im Hintergrund. An einem Tag mit bedecktem Himmel und Nieselregen erstrahlt das Eis in blauen Farbtönen. Das USFS Mendenhall Glacier Visitor Center zeigt eine Gletscher-Ausstellung, ein Observatorium und in einem Kino den Film “Magnificent Mendenhall.” Es gibt eine Aussichtsplattform und Wanderwege von 500 m bis 10 km Länge. Wir haben auf früheren Reisen schon viele Gletscher gesehen und werden auch auf dieser Reise noch weitere sehen. So lassen wir die Tour zu dem 15 km entfernten Naturereignis aus.
Das Alaska State Museum beleuchtet die Geschichte Alaskas und informiert über die Kultur der ansässigen Tlingit und dokumentieret Alaskas Weg zum offiziellen Bundesstaat der USA. Seit Jahrtausenden leben Auke- und Taku-Indianer in dieser Gegend. Sie pflegen weitreichende Traditionen, in denen Kunst – vor allem in Form von Skulpturen, Webereien und Dekorationen –, Gesänge und Tänze fester Bestandteil sind. Es liegt etwas abseits in einem großen modernen Gebäude und ist sehenswert.
Am 3. Oktober 1880 fanden Joseph Juneau (1836–1899) und sein Partner Dick Harris (1833–1907) in einem Bach nahe der heutigen Stadt Gold. Sie steckten ein etwa 0,65 km2 großes Gebiet für eine spätere Siedlung ab, und Harris gab ihm zunächst den Namen Harrisburg. Der Goldfund lockte schnell viele Minenarbeiter in die Gegend. Die Regierung zog 1906 nach Juneau. Bis in die 1940er Jahre war die Stadt eine Bergwerksstadt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Minen geschlossen; seither ist der öffentliche Dienst wichtigster Arbeitgeber der Stadt. Nach der Errichtung der Trans-Alaska-Pipeline, welche Öl von der Arktis zur Pazifikküste transportiert, wuchs die Stadt mit der immer größeren Staatsverwaltung.
Juneau ist die einzige Hauptstadt eines Bundesstaats der USA, die keine Straßenanbindung hat und nur mit dem Flugzeug oder Schiff erreichbar ist. Viele Straßen von Juneau enden in Sackgassen. Eine Brücke verbindet die Stadt mit Douglas Island. Wanderwege in der Nähe führen zu einigen Gletschern.
Wir gehen zurück, denn wir sind müde vom gehen. Meine Polaruhr zeigt für heute 7,2 km Gehstrecke an. Der Rücken schmerzt, ich muss mich strecken. Um 18:30 gehen wir ins Prime C zum Essen. Das Restaurant ist leer. Offenbar nutzen die meisten Gäste den längeren Aufenthalt zum Dinner in Juneau. Heute essen wir Alaska King Crab Legs. Sie sind etwas überkocht und schmecken nicht so gut wie früher bei Richards auf Mein Schiff. Der Barmann hat uns am Ende sogar eine exzellente Margharita gemixt. Wir sind versöhnt und gehen müde ins Bett.
Um 23:00 legt die Quest wieder ab und fährt zum nächsten Hafen nach Skagway.
Wegen des schwachen Internets habe ich als Notmaßnahme die Fotos von 8-12 Mb auf ca 850 Kb reduziert. So funktioniert das Hochladen ins Internet wenigstens, während die Qualität leidet. Die dazu notwendige Software Irfanview habe ich aus dem Internet herunterladen.
Das Schiff legt frühmorgens am Pier in Skagway an. Skagway ist der nördlichste Hafen der Inside Passage und eine ehemalige Goldgräberstadt. 1887 wurde hier eine erste Siedlung unter dem Namen Mooreville von dem Dampfschiffkapitän William Moore gegründet. Die 1897 gelandeten Goldsucher benannten sie in Anlehnung an den indianischen Ortsnamen Skagua in „Skagway“ um. Skagway ist neben Haines der einzige auf dem Landweg erreichbare Ort des Alaska Panhandle und war bis zu seiner Selbständigkeit die größte Stadt des Skagway-Hoonah-Angoon Census Areas.
Skagway liegt auf 59°28′7″ nördlicher Breite und auf 135°18′21″ westlicher Länge in einem engen vergletscherten Tal am Taiya Inlet, am Nordende des Lynn Kanals im Alaska Panhandle 145 km nordwestlich von Juneau, Alaska's Hauptstadt. Im August ist es durchschnittlich 18°C warm und an jedem 3. Tag regnet es zumindest ein wenig. Heute morgen ist es noch frisch, doch um die Mittagszeit erwärmt die Sonne die Luft auf über 20°C. Wir gehen von Bord und ca. 1200 m in Richtung Stadt. Am Bahnhof steht ein Zug der White Pass Railroad Company, die heute überwiegend Kreuzfahrtgäste zum White Pass befördert.
In Skagway`s Altstadt stehen noch 100 renovierte Häuser aus der Gold Rush Zeit. Das interessanteste Gebäude, die Arctic Brothhood Hall, ist heute das Convention- und Visitors Centre. Es ist außen ganz mit angeschwemmtem Holz verkleidet und wurde vor ein paar Jahren renoviert. Jährlich kommen eine Million Touristen, die meisten mit Kreuzfahrtschiffen. Heute ankern 4 mittelgroße Oceanliner hier. Die Stadt ist nicht überlaufen. Die Bahn der White Pass und Yukon Route verkehrt von Skagway im Sommer hauptsächlich für Touristen, aber auch zur Beförderung von Kupfererz. Sie führt entlang sehenswerter Landschaft an den Gletschern Gorge, Dead Horse Gulch und Bridal Veil Wasserfall vorbei. Am White Pass auf 950 m Höhe (2,885 feet) befindet sich die Grenze zwischen den USA und Kanada. Wir begnügen uns mit der Besichtigung der Stadt.
Das es mir in den letzten Tagen fast nicht mehr gelungen ist, Fotos hochzuladen, versuche ich es in einem Internet Café im Zentrum von Skagway. Auch hier bricht der Hochladevorgang nach etwa 10 Minuten mit einem Timeout ab. Ich frage die Kellnerin, was denn mit dem Internet los sein. Sie antwortet: "Wir sind hier weit weg von allem und kommen eigentlich ohne Internet aus." Aber rückwirkend betrachtet war das Internet auch im Fairmont Hotel in Vancouver teuer und nur wenig leistungsfähig. Nicht zu vergleichen mit dem oft als unakzeptable beschriebenen Internet in Deutschland. Aber wir wollen uns nicht nach der Minderleistung orientieren.
Den strahlenden Nachmittag genießen wir an Bord. Der Jetlag raubt uns immer noch einen Teil unseres Nachtschlafs.
Um 19:00 gehen wir ins Windows Café zu einer indonesischen Reistafel (Aufpreis 25$ p.Person. Etwa 25 Personen folgen dem Angebot und nehmen an einem großen Tisch Platz. Wir haben die angenehme Gesellschaft eines englischen und amerikanischen Paares, die in unserer Nähe sitzen. Doch die Unterhaltung ist sehr mühsam. Es ist einfach zu laut. Das Essen ist von mäßiger Qualität und Geschmack.Viele Gänge lassen wir aus bzw. essen wir nicht zu Ende. Nach dem Essen gehen wir noch mit den beiden anderen Paaren in den Living Room (Bar). Doch auch hier ist keine Unterhaltung möglich. Zwei angetrunkene Männer versuchen sich im Karaoke Singen. Entsetzlich!
Noch ein Nachtrag zum Goldrausch: Als das Dampfschiff Portland am 17. Juli 1897 in Seattle anlegte, forderten die Leute durch Zurufe die erfolgreichen Goldsucher auf, ihr Gold zu zeigen. Diese zogen es daraufhin aus ihren Taschen und präsentierten es der jubelnden Menge. Im Seattle Post-Intelligencer hieß es unter der Schlagzeile Gold! Gold! Gold! Gold! und Sixty-Eight Rich Men on the Steamer Portland (Achtundsechzig reiche Männer auf dem Dampfer Portland) von Gold im Wert von 700.000 Dollar berichtet.
Nun setzten sich rund 100.000 Männer und einige Frauen nach Westen bzw. Norden in Bewegung. Für 1898 rechnete man mit rund 40.000 Goldsuchern im Yukon-Gebiet. Doch suchten bei weitem nicht alle Gold, denn rund die Hälfte von ihnen meldete weder einen Claim an, noch suchten sie überhaupt Gold. Einige suchten das Abenteuer, doch die meisten suchten Beschäftigung in den zahlreichen Gewerben, welche die explosionsartig anwachsende Stadt Dawson bot.
Die meisten Goldsucher landeten in Skagway oder in Dyea. Beide Orte liegen an der Mündung des Lynn Canal. Von dort ging es über den Chilkoot Trail zum Chilkoot Pass, andere bevorzugten den White Pass, von dem es zum Lake Lindeman oder zum Lake Bennett ging. Dort bauten sie Flöße und Boote, um die nächsten 800 km bis Dawson zu überwinden. Monatelang musste von weit her Holz beschafft werden, denn man war hier bereits an der Waldgrenze. Im Winter 1897/98 überwinterten an beiden Seen je 10.000 Männer in Zelten. Im Mai 1898 fuhren rund 7.000 Boote den Fluss abwärts. Die dreiwöchige Reise führte durch zahlreiche Stromschnellen wie im Miles Canyon oder denen von White Horse, Five Fingers und The Rink. Insgesamt wurden im Klondike-Gebiet bis heute rund 570 Tonnen Gold gewonnen, das entspricht einem Volumen von knapp 30 m³.
Wir fahren nach Sitka an der Pazifikküste. Morgen soll das Wetter stärker bewölkt sein.
Die Azamara Quest legt morgens nach 242 Seemeilen oder 448 km in Sitka am Pier an. Sitka ist eine historische Stadt mit 8.881 Einwohnern (Stand 2010). Sie ist größer als Ketchikan und damit größte Stadt des Alexanderarchipels im sogenannten Alaska Panhandle. Mit einer Größe von 12.461,4 km² ist Sitka die flächenmäßig größte Stadt der USA. Die Durchschnittstemperatur beträgt 7,4° und im August zwischen 14° und 29°. Heute morgen ist es bewölkt und kühler. Mein Thermometer zeigt um 8:00 16°C an. Heute soll es 20°C warm werden bei einem Wechsel von Sonne und Wolken. Das Schiff legt an einer Pier im neuen Hafen 8 km von Sitka entfernt an.
Das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Stadt Sitka ist der zwanzig Meter hohe Noow Tlein (Schloss-Hügel), der auf drei Seiten von Wasser umgeben ist, und dessen Zugang von Land her durch hohe Gezeiten erschwert ist. Das war eine hervorragende strategische Position, bestens geeignet für eine Festung. Als Alexander Baranow im Auftrag der Russisch-amerikanischen Gesellschaft hier ankam, war dieser Ort von den Tlingit besetzt. Die russisch-amerikanische Gesellschaft war eine halbamtliche koloniale Handelsgesellschaft, die von Zar Paul 1799 einen Erlass (Ukas) erhielt, der ihr auf 20 Jahre das Monopol für alle künftigen Unternehmungen in Nordamerika verlieh.
Wir haben einen Ausflug von 9:30 bis 12:45 gebucht und fahren mit einem Bus zum Alaska Raptor Center und wandern dann durch den Sitka National Historical Park zur Innenstadt von Sitka und der St. Michael’s Kathedrale. Das Alaska Raptor Center ist ein Rehabilitationszentrum für Raubvögel. An der Grenze zum Tongass National Forest und dem Indian River gelegen, werden hier kranke oder verletzte Adler, Falken, Habichte und Eulen zu gesund gepflegt. 100-200 Vögel werden jährlich aus ganz Alaska hierher gebracht. Ziel ist es, sie nach Genesung wieder in die Freiheit zu entlassen. Hierzu gibt es ein 4900 qm großes Flugtrainingszentrum für Weißkopfseeadler. Flugunfähige Vögel werden an Zoos oder Wildparks übergeben. Jährlich kommen etwa 40.000 Besucher, die sich zwei Dutzend Vögel ansehen können, die das Zentrum als ihre Heimat ausgewählt haben, nach dem sie gesundet sind. Am bekanntesten ist der Weißkopfseeadler Volta der mit einer Starkstromleitung zusammenstieß und wieder gesund wurde. Die Hälfte der geschätzten 100.000 Weißkopfadler in der Welt leben in Alaska. Das Raptor Center ist eine gemeinnützige Organisation. Flugunfähige Vögel leben hier ohne Gitter und Zäune in Freiheit. Sie werden gefüttert und vor Feinden geschützt.
Der Sitka National Historical Park ist ein Nationaler Historischer Park in Sitka. Am 18. Otkober 1972 wurde er als National Historic Park neu eröffnet, nach dem er zuvor schon ein Nationales Momument (Denkmal) war. Der Park soll an den einheimischen Tlingit-Stamm und die russische Vergangenheit erinnern. Gleich am Parkeingang können wir von einer Fußgängerbrücke über den Indian Rivers große Lachsschwärme sehen, die im flachen Wasser stehen und ablaichbereit sind. Schilder weisen daraufhin, dass sich hier auch manchmal Braunbären bedienen. Heute lassen sie sich nicht blicken.
Das Tlingit Fort Shis'kí Noow (Tlingit for "Sapling Fort") sollte öffentlich zugänglich gemacht werden. Dieser Platz an der Mündung des Indian Rivers war 1804 das Schlachtfeld für die Schlacht von Sitka, zwischen den Tlingit und russischen Jägern, die von Aleuten unterstützt wurden. Der 45 Hektar große Park wurde unter 1942 die Kontrolle der U.S. Army gestellt. Es wurden Verteidigungsanlagen errichtet und dafür Sand und Kies aus dem Fluss entnommen. Die Zerstörung der Umwelt führte dazu, dass 1947 der Park unter die Kontrolle des Innenministerium (Parkverwaltung) kam. 1965 wurde das Besucherzentrum gebaut. Seit dem ist der Park im National Register der Historischen Orte der USA gelistet. 1969 hat die einheimische Bruderschaft von Alaska die Kontrolle über die Ausstellung und Vorführung kulturell wichtiger lokaler Kunst übernommen. Der Wald des Parks ist Urwald. Windbruch wird nicht beseitigt. Nur die Wege werden frei gehalten. Überall stehen hohe dekorative Totempfähle.
1808 wurde Sitka Hauptstadt der russischen Besitzungen in Nordamerika und 1840 Bischofssitz der Russisch-Orthodoxen Kirche. Die St. Michael’s Cathedral wurde als Kathedralkirche zwischen 1844 und 1848 aus Holz erbaut. Nach dem Brand von 1966 wurde sie neu errichtet und ist heute Kathedralkirche der Diocese of Alaska der Orthodoxen Kirche in Amerika. Vor dem Brand war sie die älteste Kirche in Alaska. 1867 wurde in Sitka die Übergabe Alaskas von Russland an die USA in einer Zeremonie formell vollzogen. Der Verwaltungssitz des District of Alaska wurde nach Juneau verlegt. Die St. Michael's Cathedral mit ihren bemerkenswerten Kupfer-Kuppeln ist das Symbol der Stadt. Es war die erste russisch-orthodoxe Kirche auf dem amerikanischen Kontinent.
Geschichte: Nach Verhandlungen mit den Tlingit gründete Baranow das alte Sitka, etwa 10 km nördlich des heutigen Sitka. Er nannte die Siedlung Nowo-Archangelsk/Ново-Архангельск („Neu-Archangelsk“), nach der größten Stadt in der Region, in der er geboren wurde. Nachdem Baranow 1800 nach Kodiak zurückgekehrt war, verschlechterten sich die Verhältnisse zwischen den Tlingit und den Siedlern. 1802 zerstörte eine Gruppe Tlingit die ursprüngliche Siedlung und erschlug die meisten russischen Einwohner (etwa 20 Russen und etwa 130 Aleuten). Baranow wurde gezwungen, 10.000 Rubel Lösegeld für den sicheren Abzug der überlebenden Siedler zu zahlen. Baranow kam 1804 mit einem großen Kontingent Russen und Aleuten an Bord des russischen Kriegsschiffes Newa nach Sitka zurück. Die Tlingit hatten unterdessen den Noow Tlein verlassen und ein neues Fort etwa eine Meile östlich errichtet, das vor dem Feuer der Schiffskanonen besser geschützt war. Baranow landete ohne feindliche Zwischenfälle in der Nähe des Noow Tlein und besetzte diesen. Als sich die Tlingit den Forderungen Baranows nach einer Zustimmung zur dauerhaften Besiedlung des Hügels und der Stellung von Geiseln widersetzten, bombardierte er das Fort. Die Tlingits mussten sich in die umliegenden Wälder zurückziehen. Die Russen bauten 1804 nach ihrem Sieg in der Schlacht von Sitka auf dem Noow Tlein eine dauerhafte Siedlung, die sie ebenfalls „Nowo-Archangelsk“ nannten.
Ein Shuttlebus bringt uns zurück zum Schiff. Wir sind heute 4 km gegangen. Ermüdend war das ständige Stehen, denn unsere redselige Reiseführerin versuchte, uns jedes Detail zu erläutern. Nach Rückkehr nehmen wir auf der Terrasse des Windows Cafés ein Mittagessen vom Buffet ein. Danach ruhen wir uns aus. Die Fotos der Weißkopf Seeadler sind trotz der engmaschigen Gitterstäbe der Käfige gut gelungen.
Am Abend essen wir wieder im Prime C Restaurant.
Wir sind nun im Norden des Pan Handle auf (58N7). Das entspricht in etwa dem Breitengrad von Südnorwegen.
Da es in Icy Strait Point nur eine Anlegestelle gibt, liegt die Azamara Quest auf Reede. Den Platz an der Anlegestelle hat die Celebrity Millenium bekommen. Icy Strait Point gehört zu Hoonah und liegt etwa 40 Kilometer westlich von Juneau. Es ist der Eingangsort zum Glacier Bay Nationalpark. Die Icy Strait ist eine 64 km lange Meerenge im südöstlichen Teil von Alaska. Sie liegt im Alexanderarchipel. In früherer Zeit war Icy Strait Point nicht mehr als eine Abladestelle für die Fischerboote. Im Jahr 1912 errichtete die Hoonah Packing Co. eine große Konservenfabrik etwa zwei Kilometer vor der Stadt und gründete damit Icy Strait Point. 1944 zerstörte ein Feuer einen großen Teil der Stadt und viele unschätzbare kulturelle Gegenstände der Tlingit.
Wir haben einen Ausflug von 9:00 bis 11:45 gebucht und fahren nach Hoonah zur Ortsbesichtigung und zum Tribal Dance (Stammes-Tänze). Wir treffen die Ursprungsbevölkerung, die Tlingit, in ihrem angestammten Dorf Hoonah. Dieser Stamm lebt hier im Gebiet von Alaska Glacier Bay seit tausenden Jahren. In der kleinen Eiszeit wanderten die Tlingit als Jäger und Sammler aus Asien nach Hoonah ein. Sie haben hunderte Jahre russischer und amerikanischer Inbesitznahme überlebt und darunter gelitten. Heute haben sie sich offenbar arrangiert. Nach der verzögerten Tenderanlandung fahren wir mit einem offenen busähnlichen Fahrzeug nach Hoonah. Es ist heute morgen stark bewölkt, nur 15°C warm und windig. Nicht gerade angenehm. Dabei wurden 22°C vorausgesagt. Die werden aber erst erreicht, nachdem wir wieder zurück auf dem Schiff sind. In Hoonah zeigt man uns die Stadt mit Schule und Kirche. Wir fahren zu einem Künstler, der uns stolz seinen fast fertig geschnitzten Totempfahl zeigt, den er Ende des Monats an die Stadt ausliefern wird. Er wird nicht angemalt.
In Hoonah können wir drei Weißkopf Seeadler beobachten. Einer sitzt auf dem Dach eines Hauses, ein anderer auf einem Strommast und ein dritter - offenbar junger - in seinem Nest.
In einem aus Holz erbauten Theater findet die Tanzdarbietung statt. Die Zuschauer sitzen erhöht auf den Rängen. Es werden historische Szenen mit Seeadlern usw. nachgestellt. Was sie genau bedeuten bleibt uns verborgen. Junge Tlinglit führen Geschichten mit Musikbegleitung vor. Man gibt sich große Mühe. Zurück zum Schiff gehen wir durch große Basare, in denen Souvenirs verkauft werden. Das Mittagsbuffet im Windows Café ist immer dasselbe. Nicht toll. Nur ein indisches vegatarisches Gericht, der Reis und frisch angemachter Cesars Salad schmecken gut.
Unsere Kreuzfahrt nähert sich dem Ende. Um 17:00 fahren wir ab zum vorletzten Ziel, dem Hubbard Glacier, der 208 Seemeilen oder 385 km entfernt liegt.
Im Prime C Restaurant essen wir heute Abend Hummer und trinken dazu den neuseeländischen Sauvignon Blanc. Während des Essens fahren wir durch Kanäle mit traumhaften Aussichten. Hier gibt es hohe Berge und davor farblich bis zu sechsfach gestaffelt Hügel und Berge. Später ziehen Wolken und Nebel auf und die Kanäle weiten sich.
Es wird draußen kälter (9°C). Um 7:00 schwimmt Eis in kleinen und großen Brocken auf dem Wasser. Das Eis stammt vom Hubbard Gletscher, der ständig kalbt. Es ist bewölkt, aber trocken. Um 8:00 kommen wir vor dem Hubbard Gletscher an. Das Schiff darf aus Sicherheitsgründen nicht ankern und beginnt, sich in 800 m Entfernung um die eigene Achse zu drehen, damit alle Gäste einen schönen Blick auf dieses Naturwunder haben. Aussteigen ist nicht möglich. Über dem Gletscher strahlt helles Licht durch die Wolken. Die hohen eisbedeckten Berge ringsherum sind durch Löcher in den Wolken manchmal zu erkennen. Ein gewaltiger Anblick.
Der Hubbard-Gletscher liegt in der Eliaskette in Alaska und dem Yukon-Territorium Kanadas. Dieser Gletscher (tidewater glacier) könnte ein schlafender Gigant sein. Hubbard ist gigantisch. Er trifft 1 km breit auf den Ozean. Bevor der Gletscher das Wasser erreicht, vereinigt er sich mit dem von Westen kommenden Valerie-Gletscher, der nach Expertenmeinung mit seinem Schub dafür sorgen wird, dass der Hubbard-Gletscher den Russell-Fjord dauerhaft von der Disenchantment Bay trennen wird. Der Gletscher kalbt oft und schickt Eisberge in den Fjord, die 3-4 Stockwerke hoch sind. Heute morgen kalbt er auch, aber er entlässt nur kleine Brocken in die Bucht. Die Gletscherfront ist 130m hoch. Das meiste Eis ist unter der Wasseroberfläche. Deshalb müssen Kreuzfahrtschiffe 800 m entfernt bleiben.
Von seiner Quelle im Yukon-Territorium erstreckt sich der Gletscher über 122 km in die Disenchantment Bay und Yakutat Bay. Er ist damit der längste in einem Gewässer endende Gletscher Alaskas. Im Mai 1986 und im Frühling 2002 geschah die Trennung von Russelll-Fjord und Disenchantment Bay bereits für ein paar Monate, wodurch der Russell Lake entstand. Nachdem 1986 der Zufluss des Fjords über den Sommer hinweg den Pegel um 25 Meter über Meereshöhe steigen ließ, brach gegen Mitternacht des 8. Oktober 1986 der Damm und der Fjord wurde wieder mit dem Ozean verbunden. Dabei handelte es sich um den zweitgrößten von Menschen dokumentierten Gletscherlauf. Die Stadt Yakutat wurde überflutet.
Nach mehreren Runden in der Bay, gegen 10:00, setzt die Quest ihre Reise nach Seward, dem letzten Hafen unserer Reise, fort. Bis dorthin sind es 312 Seemeilen oder 578 km. Das Frühstück können wir auf der Terrasse des Windows Cafés einnehmen, aber es ist mit 13°C recht kühl. Am Nachmittag packen wir unsere Koffer. Sie müssen vor dem Abendessen, spätestens bis 22:00 auf den Gang gestellt werden. Am Abend gehen wir in Reisekleidung ins Prime C Restaurant. Ich esse Crab Cake als Vorspeise und außerhalb der Karte Spaghetti al Pesto. Leider bekomme ich statt Spaghetti die amerikanischen Linguinie, die ich nicht gerne mag. Der Koch, der vorbeikam, konnte das nicht verstehen. Juttas Cesars Salad ist gut.
Nebel ist aufgezogen. Das Schiff durchkreuzt heute Nacht die Bay of Alaska.
Die Quest erreicht Seward am frühen Morgen. Hier steigen wir aus. Wir frühstücken im Discovery Restaurant auf Deck 5. Leider haben wir keine Zeit, die Stadt zu besichtigen. Wir haben einen Bustransfer nach Anchorage um 9:30 gebucht. Die 208 km lange Fahrt dauert etwa 2:30h. Wir fahren bei schönstem Sonnenschein durch eine sehr schöne Landschaft mit Wäldern, vielen Seen und natürlich Gletschern. Es gibt auch eine Bahnlinie, die meistens neben der Straße verläuft. Unser Gepäck wird ohne unser Hinzutun zum Marriott Hotel in Anchorage befödert. Dort können wir es übernehmen. Mit dem Taxi fahren wir zum nahegelegenen Hilton. Unser Zimmer ist noch nicht fertig. Wir nehmen ein kleines nicht besonders gutes Lunch ein und gehen dann ein paar Minuten zum Arts Center. Dort läuft um 14:00 im Filmtheater im ersten Stock die traumhaft schöne "Alaska Great Northern Light Show". Das ist ein über Jahre entstandener Film über Nordlichter in Alaska. Sehr sehenswert! Danach gehen wir zurück ins Hotel. Nun können wir einchecken. Wir wohnen bis übermorgen, 9.8.2019 im Hilton Anchorage. Das Hilton ist ziemlich heruntergekommen. Trotzdem ist es offenbar das beste Hotel der Stadt.
Am Abend gehen wir zum Essen zu Sullivan's, Ecke 5th Ave und C. Das Restaurant macht einen guten Eindruck. Jutta bestellt Alaska King Crab Legs, die sie so gerne isst und ich einen chilenischen Seabass mit Meerettich-Kartoffelpuree. Heute trinken wir nur San Pellegrino zum Essen. Es gibt eigentlich kein amerikanisches Sprudelwasser. Man führt lieber aus dem fernen Italien ein. Was für ein Wahnsinn. Fische und Krebse schmecken gut. Das Meerettich-Puree schmeckt sehr gut. Wir zahlen $110,00 + Trinkgeld. Das ist ok. Vielleicht gehen wir morgen Abend wieder hin.
Seward liegt an der Resurrection Bay im US-Bundesstaat Alaska im Kenai Peninsula Borough. Die Stadt hat rund 3000 Einwohner, wird aber im Sommer von vielen Touristen besucht. Seward wurde im Jahr 1903 gegründet, im Zusammenhang mit der Streckenlegung der Eisenbahn. Mit der Fertigstellung der Alaska Railroad im Jahre 1923, entwickelte sich der eisfreie Hafen zum bedeutendsten Umschlagplatz auf der Kenai Peninsula. Seward war auch der südliche Endpunkt des fast 2.000 km langen Iditarod National Historic Trail nach Nome, für lange Zeit eine wichtige Route für Transporte mit dem Hundeschlitten durch Interior Alaska und andere unwegsame und entlegene Regionen. Wie so viele andere Orte in Southcentral Alaska, musste auch Seward wieder von vorne anfangen, als beim Erdbeben am Karfreitag 1964, dem "Good Friday Earthquake", Feuer und Flutwellen 90 Prozent der Stadt zerstörten.
Wir wachen im Hilton Hotel in Anchorage auf. Aus unserem Zimmer in der 14. Etage haben wir einen schönen Blick auf die Stadt und die östlich liegenden Cugach Mountains.
Anchorage ([ˈæŋkərɪdʒ], engl. „Ankerplatz“) liegt auf 61° 13' nördlicher Breitengrad und nimmt für sich in Anspruch, eine der nördlichsten Städte der Erde sein. Sie liegt deutlich südlich des Polarkreises. In Norwegen liegen die Städte Bodö und Tromsö (69° 39′) wesentlich weiter nördlich. Aber die Amerikaner sind immer die Größten und Besten.
Anchorage ist der Tourismus- und Transportknotenpunkt der gesamten Region und bietet zahlreiche großstädtische Attraktionen. Daneben ist sie abwechslungsreiche Outdoor-Stadt und das Tor zur Wildnis Alaskas. Mit 300.000 Einwohnern ist sie Alaskas größte Stadt und beherbergt 40% der Bevölkerung des Staats und viele Touristen. Viele Einheimische betrachten die Metropole als nicht typisch für Alaska: Zu groß und zu weitläufig sei das Wirtschafts- und Verkehrszentrum des größten Bundesstaates. Dennoch lohnt sich der Besuch der Küstenstadt, die am Karfreitag 1964 von einem heftigen Erdbeben heimgesucht wurde (dabei senkte sich die Nordseite der 4th Avenue um drei Meter). Anchorage bietet eine bemerkenswerte Vielfalt an kulturellen und gastronomischen Angeboten sowie den vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten.
Anchorage liegt in einem weiten Tal im südlichen Zentralalaska, also in der Pfanne (pan). Die Stadt wird im Westen, Norden und Süden durch den Knik Arm und den Turnagain Arm des Cook Inlet begrenzt. Wir blicken vom Hotel auf die östlich gelegenen 1.200 m bis 1.500 m hohen Cugach Mountains, die die warme Luft aus dem Golf von Mexiko blockieren und die Niederschlagsmenge relativ gering halten. Die Alaska Range im Norden, die wir bei unserer Anfahrt mit seinen schneebedeckten Gipfeln gesehen haben, schützt Anchorage vor kalter Luft aus dem inneren Alaskas. Damit sind die Temperaturen in Anchorage in der Regel bis zu 5° C wärmer als im Rest des Staates. Anchorage hat vier Jahreszeiten, die sich in Dauer und Charakter von denen mittlerer Breiten unterscheiden. Schnee kommt im Oktober und bleibt bis Mitte April. Die jährliche durchschnittliche Schneefallmenge beträgt 1,70 m. Die Tageslicht-Stunden variieren von 19h Ende Juni bis 6h im späten Dezember. Die Temperaturen im August liegen zwischen 10 und 17°C. Heute werden 25°C erreicht. Überall beklagt man sich über den in Alaska besonders spürbaren Klimawandel. Es war im Sommer nie so warm.
Im Sommer ist die Innenstadt von Anchorage mit Blumen geschmückt. Uns erscheinen die Blütenfarben sehr intensiv, viel stärker als zu Hause. Es ist einfach, sich im Stadtzentrum zurechtzufinden. Straßen mit Buchstaben verlaufen von Nord nach Süd, Straßen mit Zahlen verlaufen von West nach Ost. Die Straßennummerierung erhöht sich Richtung Süden.
Informationen erhält man im Anchorage Visitor Center nahe unserem Hilton Hotel. Ein Teil des Visitor Centers befindet sich im Holzhaus und der andere Teil in dem Gebäude hinter dem Holzhaus an der Ecke der 4th Avenue und F Street. Auf der anderen Straßenseite, im Federal Building (rechter Eingang) ist das Alaska Public Lands Information Center. Hier erhält man Informationen über die Nationalparks Alaskas. Außerdem werden zwei interessante Filme gezeigt. "Der schwierige Bau der Eisenbahnen" und "das Erdbeben von 1964" sind die Themen. Beim Betreten des Federal Buildings muss man sich einer Sicherheitskontrolle wie am Flughafen unterziehen. Man sollte einen Ausweis dabeihaben.
Anschließend machen wir eine Stadtrundfahrt mit einem zum Trolley umgebauten Lastwagen. Wir fahren in Richtung Norden und können in der Ferne die schneebedeckte Alaska Range sehen. Weiter gehts zu der Stelle an der beim Erdbeben die Straße metertief abgesackt ist. Hier ist heute der Earthquake Park. Nächstes Ziel ist der Lake Hood Air Harbor. Der Lake Hood und der Lake Spenard bilden zusammen den größten Wasserflughafen der Welt. In der Hauptsaison im Sommer starten und landen hier täglich mehr als 800 Wasserflugzeuge.
Danach wollen wir ein Brunch zu uns nehmen und entscheiden uns für das Midsummer Night Café in der 5th Ave. Ich suche mir ein typisch amerikanisches Gericht aus: Spiegeleiern, Bacon, Ham auf Toast. Serviert wird ein Riesen Sandwich auf einem kleinen Teller und ohne Besteck. Das Essen gestaltet sich schwierig. Man ist nur damit beschäftigt, sich nicht zu bekleckern. Das Essen ist kein Vergnügen. Es hat nichts mehr mit Esskultur zu tun. Vielleicht bin ich für so etwas zu alt. Ich esse lieber mit Messer und Gabel.
Heute Abend fahren wir mit dem Taxi zum nahe gelegenen Seafood Restaurant Bridge in der Ship Creek Ave am nördlichen Rand der Stadt. Wir wollen dort spazierengehen und später zu Abend essen. Der Ship Creek ist ein Lachsfluss, in den jetzt die Lachse zum Ablaichen ziehen. Das Restaurant ist auf einer stillgelegten Eisenbahnbrücke über den Ship Creek gebaut worden. Hier versuchen viele Angler ihr Glück. Sie stehen im ziemlich flachen Wasser und werfen ihre Angeln aus. Im Fluss und auch am Ufer liegen bereits verendete Lachse. Wir essen Rockfisch mit Gemüse bzw. King Crab Legs. Jutta schmecken die King Crabs besser als gestern Abend. Ich esse Rockfisch zum ersten Mal. Er ist fest und trocken, aber schmeckt gut. Während dem Essen füllt sich das Restaurant mit Ausflugs-Gruppen. Es wird sehr laut und damit Zeit zu gehen. Ohne die schnatternden Touristen hätte es ein schöner Abend werden können. Schade. Beim Hinausgehen hat ein im Wasser stehender Angler Glück. Er hat einen allerdings kleinen Lachs an der Angel.
Wir fahren um 9:30 mit dem Taxi zum Flughafen, der 6 km entfernt ist. Nach dem Einchecken gehen wir in die Lounge, wo wir kleine, leckere Snacks bekommen. Der Flug AS84 von Anchorage nach Minneapolis/St. Paul startet pünktlich 11:50. Wir überfliegen die wilde Coast Range in südlicher Richtung und überblicken diesmal von oben unzählige Gletscher und verschneite hohe Berge. Wir erreichen Seattle im Staat Washington früher als geplant und haben mehr Zeit zum Umsteigen. Auch hier verbringen wir die Wartezeit in einer Lounge der Alaska Airlines.
Um 18:10 geht es weiter mit dem Flug AS1012 nach Minneapolis/St. Paul. Als wir schon auf dem Taxiway rollen, bekommt der Kapitän vom nachfolgenden Flugzeug einen Anruf. An unserem Flieger ist eine Tür nicht geschlossen. Entweder hat der Airbus 320 keine Türkontakte, oder der Kapitän hat das Warnlicht übersehen. Eine Schlamperei, die böse hätte ausgehen können. Wir rollen zurück zum Gate, lassen die Tür schließen und müssen noch das inzwischen verbrauchte Keosin nachtanken. Darüber vergeht eine Stunde. Wir landen nach 4h um Mittenacht statt 23:30 lokaler Zeit in der Twin City. Janosch und Steffi holen uns ab und bringen uns ins Hotel Country Inn und Suites in Forest Lake. Inzwischen ist es 1:30. Morgen schlafen wir etwas länger.
Der Morgen im Conutry Inn in Forest Lake beginnt mit dem Frühstück und das besteht nur aus Plastik und eingepacktem. Sogar die hart gekochten Eier sind in Plastik verpackt. Es gibt aber ein Waffeleisen mit dem nan Waffeln machen kann. Alles ist wenig opulent. Nach dem Frühstück gehen wir noch einmal ins Bett. Um 15:30 fährt ein Shuttle vom Hotel nach Eko Backen zur Hochzeitsfeier.
Ashley und Anika feiern heute ihre Hochzeit nach. Die standesamtliche Hochzeit fand im letzten Winter statt und der ist in Minnesota sehr kalt und unfreundlich. In den Hügeln von Scandia liegt Eko Backen. Man feiert dort ländliche Hochzeiten in rustikalen Scheunen. Der Ort liegt nördlich, 30 Minuten von Minnespolis und St. Paul entfernt. Es gibt einen großen und schattigen Bereich für Zeremonien. Eko Backen bietet viel Platz in Innenräumen, wenn es regnen sollte, und das ist leider heute so. Es regnet immer wieder in Strömen und es ist deutlich kühler geworden. Schade. Aber das Wetter hat keinen Einfluss auf die schöne Feier, die von Freunden gestaltet wird. Es gibt einige Reden, die den Werdegang der Beziehung schildern und viele Freudentränen. Die beiden haben sich im College in St. Paul vor 10 Jahren kennengelernt und lieben sich sehr. Wir wünschen dem Paar viel Glück.
Wir ziehen heute nach einem guten Frühstück ohne Plastik in einem Café gegenüber dem Hotel um. In unserem neuen Hotel, dem Country Inn & Suites Radisson, Brooklyn Center werden wir bis zu unserer Abreise am 14.8. wohnen. Es liegt näher an Anika & Ashleys Haus, in Robinsdale in dem Harald und Janosch übernachten. Janosch bringt uns zum neuen Hotel und wir fahren dann zusammen zu einer Outlet Mall in Minneapolis. Im Jensens Restaurant gegenüber der Mall nehmen wir ein kleines Mittagessen sein. Sehr gut.
Das Abendessen findet zusammen mit den deutschen Hochzeitsgästen im Restaurant Kincaids, einem Steeakhouse in Bloomington statt. Wir haben dort in den vergangen Jahren mehrfach gegessen. Es war immer gut. Jutta und ich bestellen ein Prime Rib, das so zäh ist, dass man es nicht schneiden kann. Auch der Ersatz ist nicht besser. Man sieht das ein und streicht unsere Prime Ribs von der Rechnung. Ashley, die neben mit sitzt, bietet mit ihr restliches (noch stattlich großes) New York Steak an, das sehr gut schmeckt. Auch alle übrigen Gäste sind mit ihrem Mahl zufrieden. Anika fährt uns zurück ins Hotel.
Wir schlafen länger. Harald und Janosch holen uns gegen 11:30 im Hotel ab. Wir fahren zur Innenstadt von Minneapolis und wollen den Skulpturengarten des Walkermuseums besichtigen. Das Walker-Artmuseum ist heute am Montag geschlossen. Als wir am Museum ankommen regnet es. Der Wetterradar sagt uns, dass der Regen bald aufhören wird. Deshalb fahren wir zunächst ins Zentrum. Wir parken im Target Kaufhaus und kaufen ein Medikament, das wir zu Hause vergessen haben. Dann gehen wir in das Café im Paterre des AT&T Hochhauses. Der Regen hört auf. Wir fahren zurück zum Skulpture Garden und parken unseren Ford in der Tiefgarage des Museums. Der Himmel ist immer noch stark bewölkt. Es ist 28°C warm und schwül. Man kann sich kaum vorstellen, dass es hier im Winter wochenlang bitterkalt ist und in manchen Jahren viel schneit.
Der Minneapolis Sculpture Garden ist ein viereinhalb Hektar Garten in Minneapolis nahe dem Walker Art Center, von dem er zusammen mit dem Minneapolis Park and Recreation Board betrieben wird. Mit über 40 dauerhaft und weiteren vorübergehend installierten Skulpturen ist er einer der größten städtischen Skulpturengärten der Vereinigten Staaten. Vom Park aus hat man einen schönen Blick auf die nahegelegene Basilica of Saint Mary und die Skyline von Minneapolis. Mittelpunkt des Parks ist der von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen entworfene „Spoonbridge and Cherry“-Brunnen. Zum Park gehört zudem ein tropisches Gewächshaus (Cowles Conservatory). Mit der Irene Hixon Whitney Bridge, die vom iranisch-amerikanischen Künstler Siah Armajani entworfen wurde, entstand zudem eine Fußgängerbrücke über den Interstate 94 und damit wieder eine direkte Verbindung zum Loring Park.
Nach dem Gartenbesuch fahren wir zurück ins Hotel.
Heute werden wir einen schönen, warmen und sonnigen Tag über 25°C haben. Die geographische Lage nahezu in der Mitte des nordamerikanischen Kontinents im Upper Midwest (etwa zwischen dem 43 und 49 Grad geographischer Breite) bedingt ausgeprägte Schwankungen und große Unterschiede zwischen den einzelnen Jahreszeiten. Natürliche Barrieren in Form von Gebirgen sind in unmittelbarer Umgebung nicht vorhanden. Der Obere See schließt sich im Nordosten an den Bundesstaat an, hat jedoch lediglich regionalen Einfluss auf das Klima in Ufernähe. Die Winter in Minnesota werden durch die niedrigen Temperaturen und den Schneefall charakterisiert. Der Übergang vom Winter zum Frühling verläuft fließend. Bis in den März und April sind Schneestürme möglich. Mit dem Anstieg der Temperaturen steigt auch die Tornadogefahr an, die über den Sommer bis in den Herbst besteht. Die Sommer im südlichen Minnesota sind heiß und feucht, während diese im Norden weniger feucht und gemäßigter sind. Gegen Mitte und Ende Oktober sowie im November kann der erste Schnee fallen.
Anika, Ashley, Harald und Janosch holen uns im Hotel Country Inn & Suites in Brooklyn Center ab und fahren nach Edina zum Original Pan Cake House zum Frühstück. Das Restaurant ist schön eingerichtet und dekoriert, die Speisekarte verlockend. Jutta isst Pan Cakes mit Bacon, die sie sehr lobt. Ich esse Hash Browns (wie Schweizer Rösti) mit zwei Spiegeleiern. Alles schmeckt gut. Danach machen wir noch ein paar Besorgungen und fahren dann weiter zum "The Marjorie McNeely Conservatory" in St. Paul. Das ist ein ganzjährig geöffnetes Pflanzenhaus mit subtropischen und tropischen Pflanzen ähnlich dem Palmengarten in Frankfurt. Ein japanischer Garten ist nebenan. Alles sehr schön und liebevoll gestaltet. Anika, Harald und Janosch sind nach dem Frühstück schon zum Lake Como gefahren, weil sie dort eine kleine Kajaktour machen wollen. Wir stoßen später hinzu, halten uns aber nicht lange auf sondern fahren zurück zum Hotel. Heute Abend sind wir bei Anika und Ashley zum Essen eingeladen. Ashleys Großtante Joan kommt auch. Sie erzählt uns von ihren deutschen Vorfahren aus Buxtehude und dass sie schon zweimal dort gewesen ist. Sie reist gerne, obwohl sie auch schon 80 ist.
Wir sitzen nach dem Abendessen mit leckeren Bratwürsten von einem Metzger in Robinsdale und Bratkartoffeln draußen. Ein älterer Mann kommt vorbei und spricht uns an. Er habe Tricks dabei, die er uns vorführen möchte. Die Zaubertricks sind einfach aber verblüffend. Wir haben unseren Spaß. Dann versucht er, uns für seine Kirche zu werben. Das macht er dezent und als wir ihm sagen, dass wir nur zu Besuch sind, geht er weiter.
Harald und Janosch bringen uns zum Flughafen. Als wir bei Air Canada einchecken wollen, erklärt man uns, dass der Flug im Mai gestrichen wurde. Nun beginnt eine endlose Telefoniererei an deren Ende wir eine neue Route und neue Tickets bekommen. Allerdings mit Abstrichen. Ich fliege von Minneapolis/St. Paul nach Chicago ORD in der vorletzten Reihe statt in der First. Da der Flug nur 100 Minuten dauert, ist das zu verkraften und von Chicago aus fliegen wir nach Frankfurt mit der United statt mit Lufthansa, was nicht so schön ist. United setzt für den Flug über den Atlantik eine B777-200 ein, die uns sehr laut erscheint. Der Flug ist turbulent. Es gibt einen starken Rückenwind von 150 km/Std. Wir schlafen ca. 3h. Die Verspätung in Chicago holen wir auf, so dass wir in Frankfurt pünktlich am nächsten Morgen um 9:45 ankommen. Herr Heil holt uns ab.