Wir besaßen von 1989 bis 2014 ein Haus in Mabella, Ortsteil El Rosario. Von dort aus haben wir viele Autoreisen durch Spanien gemacht.
Diese Reise führt uns zu touristischen Höhepunkten in Andalusien und nach Mérida in der Extremadura.
Historische und andere Angaben sind Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen.
Besuchte Orte und Landschaften:
Córdoba, UNESCO Weltkulturerbe (Moschee-Kathedrale)
Mérida, UNESCO Weltkulturerbe (Römisches Theater, Römische Brücke)
Sevilla, UNESCO Weltkulturerbe (Kathedrale, Alcazar) Hauptstadt von Andalusien
Granada, UNESCO Weltkulturerbe (Alhambra)
Zahara de la Sierra, früher bedeutende maurische Stadt
Wir hatten meinen Schwager Paul Günther † zu Besuch in Marbella und wollten ihm die großartigen Sehenswürdigkeiten Andalusiens zeigen.
Diese mehrtägige Autoreise durch Andalusien und nach Mérida in der Extremadura führt uns zu den historischen Plätzen der Römer und Mauren. Während unserer vielen Aufenthalte in unserem Haus in Marbella sind wir mehrfach zu den Attraktionen in Andalusien gefahren. Die Bilder stammen nicht alle von dieser Reise, die leider zum Teil verregnet war.
Leider ist das Wetter schlecht geworden, als wir heute Morgen zu unserem ersten Ziel Córdoba aufbrechen. Es regnet in Schauern. Wir fahren von Marbella-El Rosario auf der A-7 nach Málaga. Heute ist der Morgenverkehr um Málaga herum normal. Es gibt keinen Stau. Hinter der Stadt wechseln wir auf die A-45, fahren durch das Tal des Rio Guadalmedina hinauf auf die Höhe und an Casabermeja vorbei zur Abzweigung Sevilla bzw. Granada. Wir bleiben auf der A-45 und kreuzen bei Antequera die A-92 Sevilla-Granada. Leider ist die Autobahn nach Córdoba noch nicht durchgehend fertiggestellt, so dass wir bald auf der Nationalstraße N-331 weiterfahren müssen. In Encinas Reales frühstücken wir im Restaurante Palermina. Es gibt ein reichhaltiges Frühstück. Hinter dem Ort beginnt wieder die Autobahn A-45, die nun durchgehend bis Córdoba befahrbar ist. Zwischendurch regnet es immer mal wieder. Wir fahren an der Möbelstadt Lucena und der Sherrystadt Montilla vorbei und erreichen Córdoba bei strömendem Regen. Parken ist in dieser Weltkulturerbestadt ein Problem. Wir parken in der Nähe der Mezquita im unterirdischen Parkhaus am Paseo de la Victoria. Im Regen gehen wir zu Fuß an der Stadtmauer entlang zur Moschee-Kathedrale.
Córdoba hat ein wechselvolle Geschichte. Gegründet wurde der Ort durch die Iberer. Die Römer besetzten die Siedlung und nannten sie Codurba. Sie war Hauptstadt der Provinz Betica. Die römische Brücke über den Guadalquivir zeugt von der Römerzeit. Später wurde Corduba von Westgoten und Byzantinern erobert. Man hat jetzt ein römisches Amphitheater entdeckt, das nach seinen Ausmaßen das drittgrößte im Römischen Reich gewesen sein könnte. 711 begann die maurische Zeit. Die Stadt wurde zum Regierungssitz des Kalifen von Córdoba und war eine der mächtigsten im ganzen Land. 1236 gewannen die Reyes catholicos (katholische Könige) die Stadt zurück. Heute lebt Córdoba vom Tourismus. Die Mezquita, eine Moschee-Kathedrale großen Ausmaßes, zieht viele Besucher an. Diese große Moschee liegt unweit des Rio Guadalquivir am Rande der Juaderia (Judenviertel). Sie wurde in mehreren Bauabschnitten ab 785 bis ins 12. Jh. auf den Mauern der westgotischen Basilika San Vincente gebaut. Nach der Rückeroberung durch Fernando III von Kastilien wurde die Moschee zur Kirche geweiht. Der Habsburger Karl V., der spanische König Carlos I, ordnete im 16. Jh. den Bau der Kathedrale im Herzen der Moschee an. So blieb sie erhalten. Auf über 1.000 Säulen ruht das Dach. Sie sind aus Granit, Jaspis oder Marmor immer in rot-weiß. Der Orangenplatzm mit den Waschanlagen, in denen sich die Moslems einst vor dem Gebet wuschen, steht auch noch. Dort werden jetzt die Eintrittskarten verkauft. Die reich verzierte Gebetsnische (Mihrab) ist erhalten. An der Stelle des maurischen Minaretts steht heute der 93 m hohe Glockenturm. Die Mezquita ist mit ca. 23.000 m² die drittgrößte ehemalige Moschee, die je gebaut wurde und die größte in Europa. Die Säulen stammen zum Teil aus römischen Tempeln und von anderen römischen Gebäuden aus der Provinz Betica. Die Mezquita ist eines der berühmtesten und beeindruckendsten Bauwerke Spaniens und Weltkulturerbe der UNESCO.
Als wir die Mezquita wieder verlassen hat es aufgehört zu regnen. Wir gehen wieder zum Parkhaus zurück, denn wir haben für heute noch ein weiteres Ziel: Mérida in der Extremadura. Auf der Fahrt nach Mérida regnet es immer mal wieder, aber es gibt immer öfter trockene Abschnitte. Auf der N-432 fahren wir nordwestwärts an Azuaga und Llerena vorbei, die wir heute nicht besuchen können, bis zur Autobahn A-66 kurz vor Zafra und dann auf der Autovia nach Mérida. Dort muss man die zweite Ausfahrt benutzen, wenn man zwischendurch einen Blick auf das Aquädukt und von der Brücke über den Rio de Guadiana auf die römische Brücke werfen möchte. Wir haben Zimmer im Parador Via de la Plata an der Plaza de la Constitución gebucht. Dort checken wir ein und machen uns alsbald auf den Weg zum Museo Nacional de Arte Romano de Mérida (Nationalmuseum für römische Kunst in Mérida). Man findet es in der Nähe des Teatro Romano und des Anfiteatro. Das Gebäude wurde von Rafael Moneo entworfen und 1986 eingeweiht. Es beherbergt zahlreiche römische Fundstücke aus dem Theater und einem römischen Wohnhaus. Man sieht Grabsteine, Keramiken und Glas, Münzen, Skulpturen, Mosaike und Gemälde. Das Museum ist sehr sehenswert. Heute am Samstag ist der Eintritt kostenlos. Mich beeindrucken immer wieder die schönen Mosaike und Skulpturen. Es regnet nicht mehr, aber der Himmel ist bewölkt und dunkel. Auf dem Rückweg gehen wir am Jupitertempel und am Templo de Diana (Diana Tempel) vorbei. Von dem einst großen Bauwerk sind noch sichtbare Reste erhalten. Der Tempel hat einen rechteckigen Grundriss und sechs Säulen an der Front. Die Kapitelle sind korinthisch. Der Dianatempel wurde nie zur Anbetung der Göttin der Jagd benutzt. Stattdessen huldigte man hier dem Gott gleichen Kaiser Augustus. Der Tempel wurde zwischen dem 1. und 2. Jh. n. Chr. gebaut, Im 16. Jh. war die Casa de los Milagros (Haus der Wunder) inmitten des Tempels. Wir gehen weiter unter dem Arco de Trajano (Trajansbogen) hindurch ins Hotel. Der Trajansbogen ist 15 m hoch und gut erhalten. Man weiß nicht sicher, ob Trajan ihn errichten ließ. Auf dem letzten Weg hat es nicht einmal geregnet. Für 20:30 haben wir einen Tisch im Parador reservieren lassen. Das Abendessen ist gut. Obwohl wir keine Vegetarier sind, entscheiden wir uns für das vegetarische Menü (22 €). Es besteht aus Verdura fritto (gebratenem Gemüse), Revuelto von espárrago (Rühreier mit grünem Spargel) und Vanilleeis.
Wir haben gut geschlafen und treffen uns am nächsten Morgen um 9:00 zum reichhaltigen Frühstücksbuffet. Nach der Stärkung gehen wir zum Teatro Romano und zum Anfiteatro. Das Teatro Romano (römisches Theater) wurde im Jahre 15 oder 16 v. Chr. eingeweiht. Es ist eins der best erhaltenen Beispiele augustinischer Architektur. Der halbkreisförmige ansteigende Zuschauerraum fasst ca. 6.000 Zuschauer. Die große Bühne ist von hohen Säulen eingerahmt. Die Akustik ist sehr gut. Hinter der Bühne befinden sich eine imperiale Kapelle und römische Bäder. Im Teatro Romao finden jedes Jahr im Sommer klassische Festspiele statt. Das Anfiteatro de Mérida (Amphitheater) wurde im Jahre 8 v. Chr. eingeweiht. Es bot 15.000 - 20.000 Zuschauern Platz. Hier fanden Gladiatorenkämpfe und Kämpfe mit wilden Tieren statt. Heute regnet es zwar nicht mehr, aber die Sonne kommt nur gelegentlich durch. Im Amphitheater, das neben dem Teatro Romano liegt, stehen große Pfützen. Es ist eine gut erhaltene Ruine. Die unteren Zuschauerränge sind erhalten. Die beiden oberen wurden abgetragen (Steinbruch). Die Form der Arena ist elliptisch. Schade dass wir jetzt nicht klassisches Theater hören und sehen können.
Wir gehen weiter zum Alcazaba Árabe. Die maurische Burg am Ufer des Rio Guadiana hat eine lange Vergangenheit. Es gibt Überreste aus römischer, westgotischer und maurischer Zeit. Der maurische König Abd ar-Rahman II hat im 9. Jh. den Alcazaba in seiner heutigen Form aus Granitquadern gebaut. Nach der Rückeroberung ging sie in den Besitz des Jakobs-Ordens, der Türme und Gebäude hinzufügte und ein Kloster daraus machte. Der Grundriss der Burg ist nahezu quadratisch 550 x 550 m Die Außenmauern sind 2,70 m. stark und 10 m hoch. Es gab 25 Türme. Der Haupteingang war früher an der römischen Brücke. Man betrat die Stadt durch eines der vier Tore oder die Burg durch ein Tor. Heute ist der Eingang von der dem Fluss abgewandten Seite. Im Waffenhof ist eine römische Zisterne im Aljibe oder Torre de Communicaciones (Kommunikationsturm) erhalten. Sie wurde über die Aquädukte mit Wasser gespeist. Zwei Treppen führen hinab zur Zisterne. Auf einer gingen die Soldaten hinab und auf der anderen mit den gefüllten Wasserkrügen hinauf. Die Burg konnte wegen des großen Wasservorrats langen Belagerungen standhalten. Der Turm beherbergte in 3 Etagen eine Mezquita, ein Vestibül und oben Verteidigungseinrichtungen. Von der Wehrmauer nahe dem Fluss hat man einen schönen Blick auf die römische Brücke. Der Kreuzgang, das Kirchenschiff, der Brunnen und die Festungsmauern sind sehenswert. Die Eintrittskarte des römischen Theaters gilt auch hier. Wir gehen nun wieder aus dem Burggelände heraus und um sie herum zum Fluss.
Nun liegt die römische Brücke vor uns und wir können sie betreten. Die Puente Romano (römische Brücke) über den Rio Guadiana steht an einer seichten Stelle des Flusses und nutzt eine Insel in der Flussmitte. Ursprünglich gab es zwei Bogengruppen und eine verbindende Holzträger Konstruktion. Bei einem Hochwasser im Jahre 1603 wurde die Holzkonstruktion zerstört. Man ersetzte sie durch einen weiteren Bogen in der Mitte aus Stein. Die Brücke ist 792 m lang und damit einer der längsten erhaltenen römischen Brücken. Sie verband die römischen Provinzen Betica (Andalusien) mit Olisipio (Portugal). Die Brücke wird noch heute als Fußgängerbrücke benutzt. Nun haben wir fast alles gesehen. Wir gehen zum Parador, checken aus und fahren noch zum Aquädukt, von dem noch einige Bögen erhalten sind.
Wir fahren weiter zu der am Guadalquivir gelegenen Hauptstadt Andalusiens. Sevilla ist mit 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens. Phönizier und Römer siedelten hier in der angeblich von Herakles gegründeten Stadt, später wurde die Stadt maurisch und nach der Reconquista (Rückeroberung) fiel sie an Kastilien. Von hier aus begannen Amerigo Vespucci und Ferdinand Magellan ihre Entdeckungsreisen. Im Jahr 1992 fand hier die Expo statt in deren Zuge die Infrastruktur deutlich verbessert wurde. Die Stadt des "Don Juan", der "Carmen" und "Don Quijotes" ist voller Zeugnisse der vielfältigen Kulturen und Epochen ohne dabei verstaubt zu sein. Ganz im Gegenteil, sie strotzt vor Vitalität. Wir erreichen Sevilla über die nun vollständig fertiggestellte A-66 am Nachmittag und checken im Hotel Zenit im Stadtteil Triana ein. Wir buchen noch die Flamenco Show für heute Abend und ruhen uns eine Stunde aus. Dann laufen wir auf der Puente de Isabella (Brücke der Isabella) über den Rio Guadalquivir an der Stierkampfarena vorbei zur Kathedrale. Sie hat heute, am Sonntagnachmittag, geöffnet.
Der Eintrittspreis für Jubiladores (über 65-jährige) beträgt 2 €. Die Kathedrale von Sevilla wurde als drittgrößte Kirche der Welt nach der Peterskirche in Rom und St. Pauls in London gezählt. Die Mauren bauten von 1181-1198 die Hauptmoschee und das Minarett, das heute Giralda genannt wird und die Patio de los Naranjos, wo sich die Moslems vor dem Gebet wuschen, sind noch erhalten. 1218 wurde die Moschee zur Kathedrale geweiht. Die gotische Kathedrale wurde von 1434-1517 gebaut. Man begann an der Westseite. Von 1528-1601 wurden die königliche Kapelle und die Haupt Sakristei im Renaissancestil erbaut. Der obere Teil der Giralda ist von 1558-1568 errichtet worden. Von 1618-1738 fügte man Barockbauwerke hinzu und von 1825-1928 u. a. das Portal an der Südwestseite, das man Puerta de la Concepción nennt. Das Hauptschiff ist beeindruckende 38 m hoch. Die gesamte Fläche der Kirche beträgt 23.500 Quadratmeter. Die Kirche ist 126 m lang und 83 m breit. Der goldene Hauptaltar ist gewaltig. In der Kathedrale findet man - nun endgültig bewiesen - das Grab von Kolumbus. Die Sacristei de los Calices und der Tresor beherbergen viele kostbare Gemälde, u. a. von Vazquez, Murillo, Zurbarán. Die Puerta del Pérdon war früher Haupteingang zur Moschee und führt zunächst in die Patio de los Naranjos. Sie ist heute der Ausgang für Besucher.
La Giralda, ehemaliges Minarett der Hauptmoschee, jetzt der Glockenturm der Kathedrale und Symbol der Stadt ist bis zur Wetterfahne 96 m hoch. Sie war für lange Zeit das höchste Gebäude der Welt. Von oben hat man einen beeindruckenden Rundblick auf Sevilla. Wir können noch eine Café trinken und einen kurzen Umweg zur Plaza de San Francisco machen, bevor wir zum Patio de Sevillano unserem Tablao neben der Stierkampfarena weitergehen. Wir haben die Dinner Show gebucht und sollten um 19:00 eintreffen. Eigentlich wollte wir den Abend – wie schon so oft - im Tablao El Arenal verbringen, aber aus unerklärlichen Gründen war eine Reservierung nicht möglich. Man beantwortete das Telefon nicht. Das im Preis (68 €) enthaltene Abendessen war erstaunlich gut und bestand aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert. Dazu konnte man Wein, Bier, Wasser oder Cava (Sekt) trinken. Die Show war eine Mischung aus Oper (Carmen) und Flamenco, nicht schlecht aber für unseren Geschmack auch nicht gut. El Arenal wäre besser gewesen. Wir gehen über die Brücke zurück zum Hotel.
Am Montagmorgen frühstücken wir nicht im Hotel sondern im ältesten Café Sevillas gegenüber der Kathedrale. Das Frühstück ist nicht schlecht. Wir essen Bocadillo con queso (Käsebrötchen) mit einem Cafe solo doble (Doppelter Kaffee schwarz). Da kann man nichts falsch machen. Eigentlich wollten wir anschließend den Real Alcázar, den königlichen Palast, besuchen, aber der war heute am Montag geschlossen. Der Palast wurde schon im frühen 10. Jahrhundert begonnen und bis in die gotische Zeit hinein erweitert. Er erinnert mit seinem maurischen Dekor an die Alhambra. Außerdem gibt es ausgedehnte zum Palast gehörige Gartenanlagen aus verschiedenen Epochen.
Wir entschließen uns zur Plaza España zu gehen. Wir wählen den Weg durch die Juderia (ehemaliges Judenviertel – heute Barrio Santa Cruz) die Parkanlagen an der Avda. Menendez Pelayo, und an der Zigarrenfabrik (Universität) vorbei zur Plaza. Die Plaza de España wurde zur Ibero-Amerkianischen Ausstellung von 1929 erbaut. Sie diente u. a. als Kulisse für Naboo in den Star Wars-Filmen. Die halbkreisförmige Plaza misst 170 x 100 m und hat einen Springbrunnen mit hohen Fontänen, einen Wasserlauf, Brücken, Pavillons, Säulengalerien und zwei 80 m hohe Türme. Der Erbauer Aníbal de González setzte Mudejar- und Barockstil ein. Die Plaza wird zur Zeit (2007-2008) komplett renoviert. Das gilt vor allem für die mit Kacheln dekorierten Brücken. Auch die 50 Nischen der Provinzen mit Bänken, Wappen, Landkarte und historischen Szenen bemalten Fliesen werden erneuert. Im April 2008 erstrahlte die Hälfte der Nischen schon wieder im alten Glanz. Beeindruckend. Wir gehen nun durch den Parque de Maria Luisa zum Guadalquivir und am Flussufer entlang bis zur Puente de Isabella (Brücke der Isabella) und zum Hotel. Wir checken aus und fahren über die A-376 nach Ronda und nach Hause.
Unterwegs machen wir noch einen kleinen Umweg nach Zahara de la Sierra und nehmen im Mesón la Escribos ein deftiges Mittagsmahl ein. Eine sehr schöne Reise zu den historisch wichtigsten Städten Andalusiens bzw. der Extremadura, nämlich dem römischen Mérida, dem maurischen Córdoba und dem katholischen Sevilla. Wir fahren jetzt erst einmal nach Hause nach Marbella und morgen nach Granada.
Heute machen wir einen Tagesausflug zu der dritten Hauptattraktion von Andalusien, zur Alhambra nach Granada. Die Eintrittskarten haben wir im Internet gekauft. Das ist sehr zu empfehlen, denn die Alhambra ist stark besucht. Man versucht, die Besucherströme zu regulieren, in dem man nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern in einem 2-Stunden Zeitraum einlässt. Ohne vorgebuchte Eintrittskarten kann es zu langen Wartezeiten kommen.
Granada liegt in dem Ballungsgebiet der Vega de Granada. Die Stadt zählt 232.770 Einwohner (Stand 1. Januar 2017), von denen die meisten in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte oder im Tourismus arbeiten. Wirtschaftlich und kulturell ist auch die Universität Granada von großer Bedeutung; mit etwa 60.000 Studenten handelt es sich um eine der größten Bildungseinrichtungen Spaniens. Granada liegt beim Übergang der Sierras de Huétor y la Alfaguara in die Vega (Flussaue) de Granada am Zusammenfluss von Darro und Genil auf einer mittleren Höhe über dem Meeresspiegel von 734 m.
Die bedeutendsten Bauten aus der islamisch-arabischen Zeit gehören zur Festung Alhambra (von al-Ḥamra’-u „die Rote“; arab. الحمراء). Sie ist eine Ansammlung von Palästen und die größte profane Anlage dieser Art in Spanien. Sie wurde auf älteren Anlagen im 13. und 14. Jahrhundert als Residenz der muslimischen Könige der Naṣriden-Dynastie errichtet. Berühmt ist die Alhambra für ihre Stuckdecken und den Löwenbrunnen. König Karl V. ließ einen Palast in diesem Areal erbauen, durch den weite Bereiche des ursprünglichen Palastes zerstört wurden. Da es sich bei diesem um eines der bedeutendsten Gebäude der Renaissance in Spanien handelt, werden hier keine Ausgrabungen durchgeführt. In der Alhambra befindet sich im Gebäude eines dem Franz von Assisi geweihten Klosters aus dem 16. Jahrhundert ein Hotel. Oberhalb der Alhambra liegt der Generalife (von Ğannat al-‘ārif „Garten bzw. Paradies des [Gott] Erkennenden“; arab. جنات العريف), die Sommerresidenz des Emirs. Im Palacio de Carlos V. befindet sich heute das Museo de Bellas Artes de Granada (die 1839 institutionalisierte Sammlung ist eine der ältesten noch bestehenden Gemäldegalerien Spaniens) und das Museo de la Alhambra. Alhambra, Generalife und Albaicín, das ehemalige maurische Wohnviertel, sind Weltkulturerbe der UNESCO. Im Sommer finden im Innenhof des Palasts abends Konzerte statt. Wir waren zweimal dort haben haben einmal den Dirigenten Barenboim erlebt. Sehr schön.
Im Zentrum steht die Kathedrale aus der Renaissance. Daran grenzt die 1521 fertiggestellte Capilla Real mit den Grabmälern der Katholischen Könige. Isabella und Ferdinand wurden 1521 überführt, Johanna die Wahnsinnige und Philipp der Schöne sind dort ebenfalls bestattet.