Zwei Reisen nach Münster und Rheine und zu den Wasserschlössern des Münsterlands im Mai und November 2018.
Historische und andere Informationen sind zum Teil Wikipedia entnommen.
Besuchte Orte und Schlösser:
Wasserburg Anholt
Kloster Bentlage bei Rheine
Burg Hülshoff
Schloss Nordkirchen, UNESCO Weltkulturerbe
Schloss Lembeck
Schloss Münster
Schloss Raesfeld
Schloss Wilkinghege bei Münster, Hotel
Zwei Reisen im Jahre 2018 führten uns zu den Schössern des Münsterlandes. Auf der ersten Reise haben wir im Wasserschloss und Hotel Wilkinghege vor den Toren von Münster gewohnt und bei der zweiten Reise in Rheine.
Das größte sicherlich imposanteste der 100 Schlösser im Münsterland ist Schloss Nordkirchen. Neben dem riesigen Schloss gibt es noch einen großen Schlosspark und eine Orangerie. Ebenfalls sehr schön ist das Schloss Raesfeld im westlichen Münsterland. Das Schloss ist leider nicht zu besichtigen aber es ist sehr schön in die umliegenden Bauwerke integriert. Hinter dem Schloss liegt der historische Tiergarten mit ruhigen Spazierwegen. Die malerische Wasserburg Anholt bei Isselburg liegt schon fast an der niederländischen Grenze. Toll ist das Café in der Burg mit Blick auf die Wassergräben. Dazu gibt es noch einen Schlosspark. Die Burg Hülshoff bei Havixbeck ist auch so eine Perle in der Schlösserlandschaft. Hier ist Annette von Droste-Hülshoff geboren.
Die übrigen Schlösser sind ebenfalls eine Reise ins Münsterland wert.
Die kreisfreie Stadt Münster in Westfalen ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Von 1815 bis 1946 war Münster Hauptstadt der preußischen Provinz Westfalen. Die Stadt an der Münsterschen Aa liegt zwischen Dortmund und Osnabrück im Zentrum des Münsterlandes und ist als zwanzigstgrößte Stadt Deutschlands eines der Oberzentren des Landes Nordrhein-Westfalen. Münster ist seit 1915 eine Großstadt mit über 300.000 Einwohnern. Mit 55.000 Studenten gehört Münster zu den zehn größten Universitätsstädten Deutschlands.
In Münster finden sich zahlreiche historische Gebäude. An vorderster Stelle sei der Prinzipalmarkt genannt. Diese historische Kaufmannsstraße besteht aus einer Vielzahl aneinander gereihter Giebelhäuser mit einem durchgehenden Bogengang. Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er in Anlehnung an das historische Vorbild wieder aufgebaut. An den Prinzipalmarkt schließt sich eine der ältesten Marktstraßen Münsters an, der Roggenmarkt. Teil des Prinzipalmarktes ist das Wahrzeichen der Stadt, das historische Rathaus mit dem originalen „Friedenssaal“, in dem zwischen 1643 und 1648 die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden stattfanden und am 15. Mai 1648 der Friede von Münster geschlossen wurde. Als „Stätte des Westfälischen Friedens“ wurde das Rathaus in Münster neben dem in Osnabrück Mitte 2015 von der Europäischen Kommission mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Das Fürstbischöfliche Schloss im westfälischen Münster ist ein in den Jahren von 1767 bis 1787 im Stil des Barock erbautes Residenzschloss für Münsters vorletzten Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels. Der Architekt war Johann Conrad Schlaun. Seit 1954 ist es Sitz und Wahrzeichen der Westfälischen Wilhelms-Universität.
Wir fahren zur Burg Hülshoff . Das ist eine typische münsterländische Wasserburg, deren Name sich sehr wahrscheinlich von der adligen ministerialen Familie Hüls (Hulse) zu Kleve ableitet. Sie liegt zwischen Havixbeck und dem münsterschen Vorort Roxel und gehört seit 1975 zur Gemeinde Havixbeck. Die Burg war von 1417 bis 2012 im Besitz der Freiherren Droste zu Hülshoff und ist das Geburts- und Elternhaus der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und anderer prominenter Mitglieder ihrer Familie. Die Anlage wurde erstmals im 11. Jahrhundert als Oberhof „Hoff von Hulshove“ (Hof zum Hülshoff) urkundlich erwähnt. Burg Hülshoff stellt sich bis heute als geschlossene Renaissanceanlage dar, deren hohe Dreistaffelgiebel schmucklos gehalten sind. Auf dem First der Hauptburg befindet sich ein Dachreiter mit einer Sturmglocke, mit der weithin hörbar Alarm geschlagen werden konnte. Die Wasserburg steht auf zwei Inseln, die durch eine Brücke verbunden sind.
Wir wohnen im Wasserschloss Wilkinghege. Das Wasserschloss Wilkinghege ist ein ehemaliger, im Stile der Spätrenaissance erbauter Landsitz im Stadtteil Kinderhaus von Münster. Seit 1955 beherbergt es ein Hotel mit einem angeschlossenen Golfplatz. Ursprünglich stand an gleicher Stelle eine Wasserburg, die bereits im Jahre 1311 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Sie gehörte als Lehnsgut der Familie von Rhemen zu Barensfeld und wurde noch im 14. Jahrhundert an die Herren von Cleyhorst, Erbmänner zu Münster, übertragen. Später wurde die Familie Winnecken neuer Eigentümer, der es mitsamt dem dazugehörigen Gut noch immer gehört. Bis 1955 folgte eine Nutzung als Landgut, bevor es in ein Hotel mit Restaurant umgewandelt wurde. Kurz nach dieser Umwandlung kam es im Jahre 1958 zu einem Brand des Gebäudes. Der Wiederaufbau erfolgte nahezu originalgetreu, so dass der Schlosscharakter erhalten blieb. Die alten Wirtschaftsgebäude des Landgutes wurden ab 1970 zu Hotelzimmern umgebaut. Wir haben uns dort wohlgefühlt. Die hervorragende Küche des Restaurants ist besonders zu empfehlen.
Heute stehen zwei berühmte Wasserschlösser auf unserem Programm.
Das Schloss Nordkirchen ist eine barocke Schlossanlage im südlichen Münsterland und liegt gut 25 Kilometer von Münster entfernt auf dem Gebiet der Gemeinde Nordkirchen im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld. Das denkmalgeschützte Wasserschloss ist die größte und bedeutendste Barockresidenz Westfalens und wird aufgrund seiner Ausmaße und architektonischen Gestaltung auch als das „Westfälische Versailles“ bezeichnet. Schloss und Park wurden von der UNESCO als „Gesamtkunstwerk von internationalem Rang“ für schutzwürdig erklärt. Die Gebäude beherbergen noch heute die Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen mit rund 1.000 Studierenden. Im Gewölbekeller ist ein Restaurant untergebracht. Einige Bereiche des Schlosses sind für Besucher freigegeben und können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Der Schlosspark ist ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Schlosskapelle kann für Trauungen angemietet werden.
Das Schloss Lembeck ist ein Wasserschloss im Stadtgebiet von Dorsten an der Grenze von nördlichem Ruhrgebiet und südlichem Münsterland. Es steht im Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland umgeben von den Wäldern „Der Hagen“ und „Kippheide“. Der Schlossname „Lembeck“ leitet sich aus dem Niederdeutschen her. Das Grundwort „beke“ bedeutet „fließendes Wasser“ beziehungsweise „Bach“. Das Bestimmungswort, welches mit „Lehm“ und „Leim“ sprachverwandt ist, steht für „schleimig“. Somit kann man Lembeck als Lehmbach übersetzen, was auf den einstigen Standort des Schlosses inmitten eines Sumpf- und Moorgebietes hindeutet.
Im westlichen Münserland wollen wir heute die Wasserschlösser Raesfeld und Anholt besuchen.
Das Schloss Raesfeld [ˈraːsˌfɛlt] ist ein Wasserschloss in Raesfeld im Kreis Borken, Nordrhein-Westfalen. Die Geschichte der Anlage reicht bis in die Anfänge des 12. Jahrhunderts zurück. Ende des 16. Jahrhunderts kam die Ritterburg der Herren von Raesfeld in den Besitz derer von Velen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen es die Handwerkskammern des Landes Nordrhein-Westfalen als neue Besitzer restaurieren. Heute ist das Schloss Sitz der Fort- und Weiterbildungseinrichtung der Handwerkskammern und wird für kulturelle Veranstaltungen und als Restaurant genutzt. Seit 2007 kann man hier heiraten.
Die Burg Anholt war namensgebend für die ehemalige Stadt Anholt, heute ein Stadtteil von Isselburg in Nordrhein-Westfalen. Die Anlage ist eines der größten Wasserschlösser des Münsterlandes und befindet sich an der Grenze zum Niederrhein. Ihre Ursprünge liegen in einem Wehrbau aus dem 12. Jahrhundert zur Sicherung des Besitzes der Diözese Utrecht. Die Gräfte wird von der Issel gespeist. Auch wenn der Name nahelegt, Anholt sei eine Burg, handelt es sich eigentlich um ein Schloss. Im Frühjahr 1945 waren Anholt und die Burg Anholt durch Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs stark zerstört worden. Die Burganlage war zu 70 Prozent beschädigt. In der Nähe der Burg befanden sich Abschussrampen der V2-Raketen, die von britischen Flugzeugen bombardiert wurden. Der damalige Burgherr, Nikolaus Leopold Heinrich zu Salm-Salm, begann unmittelbar nach den Zerstörungen mit Maßnahmen zur Rettung der Burg. Da er erkannt hatte, dass für die Erhaltung der Burganlage und ihrer Schätze eine neue wirtschaftliche Grundlage gefunden werden musste, bezog er die Burg frühzeitig in die Überlegungen zur Entwicklung des Einkaufs- und Ausflugsverkehrs in Anholt ein.
Auf einer zweiten Reise im November 2018 fahren wir nach Rheine im Norden des Münsterlands. Wir wohnen im City Club Hotel mit einem schönen Blick auf die Ems und die Altstadt von Rheine, die renoviert wird. Der Marktplatz ist eine Baustelle. Das Hotel war leider unbeheizt. Es war im Zimmer kalt. Das änderte sich auch nach Beschwerden nicht wesentlich.
Rheine ist eine westfälische große kreisangehörige Stadt an der Ems und mit rund 75.000 Bewohnern die größte Stadt im Kreis Steinfurt sowie nach Münster die zweitgrößte Stadt im Münsterland.
Das Kloster Bentlage wurde im 11. Jahrhundert unter dem Namen Buntlagi erwähnt, als die Länderei zum Unterhalt einer Eigenkirche des sächsischen Adelsgeschlechtes der Billunger gestiftet wird. Eine der hl. Gertrud geweihte Kapelle mit kleinem Friedhof wurde errichtet. Im Jahre 1437 überträgt Hochstift Münster die Kapelle samt zugehöriger Länderei dem Orden vom Heiligen Kreuz mit der Erlaubnis einer Klostergründung. Zugleich erhalten die Kreuzherren (auch Kreuzbrüder) damit das Recht der Salzgewinnung auf ihren Gütern und die Fischereigerechtigkeit in der Ems. Das Kloster ist heute ein Museum. Es liegt in einem Park.
Von den ersten Gebäuden der Villa Reni ist nichts erhalten geblieben. Der Gutshof als solcher besteht an derselben Stelle allerdings bis heute fort. Im Laufe seiner Geschichte wechselte das Gut mehrfach seine Eigentümer und erhielt im Jahr 1437 nach dem damaligen Eigentümer von Valke den noch heute bestehenden Namen Falkenhof. Hier ist heute ein Museum. Der frühmittelalterliche Gutshof Villa Reni wird heute als Keimzelle der Stadt Rheine angesehen, deren Name direkt auf den Gutshof Reni (später auch Rene) zurückzuführen ist. Die Ems durchfließt unterhalb des Falkenhofes mit schneller Strömung eine nur etwa 50 Meter breite Engstelle, die eine tektonische Schwachstelle von Thieberg und Stadtberg markiert. Das Wasser ist an dieser Stelle seicht und die Sohle des Flusses wird von festem Felsgrund gebildet. Die Furt eignete sich daher auch für die Durchquerung mit schweren Wagen. Es wird angenommen, dass schon sehr früh eine Fähre den Übergang auch bei hohen Wasserständen ermöglichte. Belege dafür fehlen allerdings. Das Museum Falkenhof ist sehenswert. Es zeigt einiges über die Geschichte der Stadt.