Nach den guten Erfahrungen mit Gebeco-Rundreisen, die wir vor 10 Jahren in Asien gemacht haben, wollen wir Sizilien auf einer geführten Gebecoreise erkunden. Das war leider keine gute Idee, denn es gab auf dieser Reise doch viele Beanstandungen. Angefangen beim Reiseleiter über den Reisebus und die Hotels, sowie das teilweise miserable Essen.
Wir haben eindrucksvolle Kulturdenkmäler gesehen, die Griechen, Römer, Normannen und andere hinterlassen haben.
Historische und andere Angaben sind Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen.
Besuchte Orte und Landschaften:
Catania
Syrakus, UNESCO Weltkulturerbe
Noto, Barockstadt und UNESCO Weltkulturerbe
Nekropole Pantalica, UNESCO Weltkulturerbe
Ragusa, Barockstadt und UNESCO Weltkulturerbe
Enna und Villa Romana del Casale, UNESCO Weltkulturerbe
Agrigent und die Südküste, UNESCO Weltkulturerbe
Selinunt, griechische Ausgrabungen
Weinstadt Marsala und Insel Morzia
Erice
Palermo, Hauptstadt von Sizilien, UNESCO Weltkulturerbe
Monreale. UNESCO Weltkulturerbe
Nordküste Cefalù und Messina
Ätna, UNESCO Weltnaturerbe
Giardini Naxos
Taormina
Liparische Inseln, UNESCO Weltnaturerbe
Wir sind von Catania aus rund um die Insel Sizilien gefahren und haben zahlreiche Kulturdenkmale gesehen und die Landschaften bewundert. Leider entsprachen Bus, Hotels und Restaurants nicht unseren Erwartungen und damit war die Reise in diesem Bereich enttäuschend.
Beeindruckt haben uns die Relikte vieler Völker. Griechen, Römer, Sarazenen, Araber und Normannen haben eindruckvolle Tempel und Kirchen hinterlassen, die wir staunend bewundern.
Wer sich für Geschichte und Kultur interessiert kommt an Sizilien nicht vorbei.
Heute besichtigen wir mit unserem Reiseleiter die Stadt Catania. Catania ist mit 311.620 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) nach Palermo die zweitgrößte Stadt der italienischen autonomen Region Sizilien und die Hauptstadt der Metropolitanstadt Catania. Catania ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden sind. Die Hafenstadt Catania liegt an der Ostküste Siziliens an der Mündung des Flusses Simeto und am südlichen Fuße des Ätna, dem größten und aktivsten Vulkan in Europa. Die Stadt wurde sowohl von den Griechen als auch von den Römern beherrscht.
Die Kathedrale von Catania ist der Heiligen Agatha, der Schutzpatronin der Stadt, geweiht. Die ursprüngliche Kirche wurde Ende des 11. Jahrhunderts als normannische Wehrkirche erbaut. Heute ist von diesem Bau wenig erhalten. Nach dem verheerenden Erdbeben wurde von Vaccarini eine neue Barockfassade geschaffen. In der Kathedrale befindet sich die Grabstätte des in Catania geborenen Komponisten Vincenzo Bellini. Vor der Kathedrale auf der Piazza del Duomo steht der von Giovanni Battista Vaccarini errichtete Elefantenbrunnen, das Wahrzeichen Catanias. Der Elefant aus schwarzem Lavagestein trägt einen antiken ägyptischen Obelisken aus hellem Granit. Der Obelisk war vermutlich in römischer Zeit als Zielsäule im Amphitheater aufgestellt, die Hieroglyphen beziehen sich auf die Göttin Isis.
Das Castello Ursino, um 1240 auf Anweisung des Staufer-Kaisers Friedrichs II. errichtet, war im 14. Jahrhundert Residenz der aragonischen Könige. Vermutlich zur Zeit der Spanier-Herrschaft im 16. Jahrhundert wurde das oberste Geschoss abgetragen und der heutige Bauzustand hergestellt. Derzeit beherbergt es das Museo Civico, das unter anderem über eine Sammlung griechischer Skulpturen verfügt. Am Castello sieht man noch den Lavastrom, der bei einem Ausbruch bis hierhin vorgedrungen war.
Wir fahren weiter nach Syrakus. Im Parco Archeologico della Neapoli befinden sich Bauwerke der antiken Stadt. So steht hier das Teatro Greco, das im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaut und in römischer Zeit umgebaut und erweitert wurde. Mit einem Durchmesser von 138 m und Platz für 15.000 Zuschauer ist es eines der größten griechischen Theater. Von den 60 in den Fels geschlagenen Sitzreihen sind noch 42 erhalten. Heute finden hier im Sommer regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt.
Zu den größten Steinbrüchen zählen Latomia dei Cappuccini und Latomia del Paradiso. Das „Ohr des Dionysios“ ist eine künstliche, in den Fels gehauene Höhle. Sie ist etwa 64 m lang, über 20 m hoch und bis zu 11 m breit. Wir finden die Akustik dieser Höhle beachtlich.
Das Museo Archeologico Regionale Paolo Orsi im Park der Villa Landolina wurde nach dem Archäologen Paolo Orsi benannt. Es ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen Italiens und zeigt über 18.000 Exponate aus Syrakus und anderen Fundorten Ostsiziliens, die von der Vorgeschichte bis zur römischen Antike reichen. 2005 nahm die UNESCO Syrakus zusammen mit der Nekropole von Pantalica, die wir noich besuchen werden, unter der Bezeichnung Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica in das UNERSCO Weltkulturerbe auf.
Wir übernachten im Hotel Jolly Aretusa Palace. Siracusa (Syrakus).
Die Nekropole von Pantalica ist eine der großen Nekropolen Siziliens und umfasst mehr als 5000 Kammergräber, die aus der späten sizilischen Bronzezeit und der frühen Eisenzeit stammen. Die Nekropole gehörte zur Siedlung Pantalica und war namensgebend für die Pantalica(-Nord)-Kultur. Die Nekropole von Pantalica liegt in den Monti Iblei zwischen den Orten Ferla und Sortino. Die Entfernung von Syrakus beträgt etwa 35 km. Im Mittelalter wurde das Hochplateau zwischen den Flüssen Anapo und Calcinara auch als Pantegra, Pantarga, Buntariga oder Panterica bezeichnet. Die Größe des Gräberfeldes lässt auf eine lange Nutzung schließen. Die Nekropole wurde vom 13. Jahrhundert v. Chr. bis in das 8. Jahrhundert v. Chr. genutzt. 2005 nahm die UNESCO die Nekropolis von Pantalica zusammen mit Syrakus unter der Bezeichnung Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica in das Weltkulturerbe auf.
In Pantalica ist nichts touristisch Sehenswertes zu sehen, obgleich die Nekropolen wegen ihres Alters und ihrer Größe von kulturell großer Bedeutung sind.
Es geht weiter nach Noto , Stadt in der Provinz Syrakus mit 24.028 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017). Noto ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt worden sind. Noto liegt 35 Kilometer südwestlich von Syrakus am Südrand der Monti Iblei auf 159 m Höhe. Die Einwohner arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Tourismus.
Anschließend fahren wir nach Ragusa (sizilianisch Rausa; lateinisch Ragusia) ist eine italienische Gemeinde und Stadt mit 73.638 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) auf der Insel Sizilien sowie die Provinzhauptstadt der Provinz Ragusa. Sie ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt worden sind. Ragusa liegt in den Monti Iblei auf einer Höhe von 520 m über NN und ist 92 km von Syrakus und 248 km von Palermo entfernt. Die Gegend war bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. 2010 wurden wenige Kilometer südwestlich der Stadt Reste einer Siedlung aus der Frühbronzezeit entdeckt, deren Keramikfunde zumeist der Castelluccio-Kultur zuzuordnen sind. Der Stadtkern besteht aus zwei Teilen, die durch eine Schlucht getrennt sind. Im Osten liegt an der Stelle der alten Stadt die Unterstadt Ragusa Ibla mit prächtigen Bauten im Stil des sizilianischen Barocks aus dem 18. Jahrhundert. Hier befindet sich ein großer Teil barocker Kirchen und Paläste.
Unser heutiges Ziel ist Enna in der italienischen Region Sizilien mit 27.243 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017). Die Stadt hieß bis 1926 Castrogiovanni. Sie wird auch Belvedere (Aussichtspunkt) oder aufgrund ihrer strategisch wichtigen, zentralen Lage im Inselinneren Nabel Siziliens genannt. Enna liegt in der geografischen Mitte von Sizilien auf einer Höhe von 968 Metern auf einem hufeisenförmigen Gipfel der Monti Erei, dem Monte San Giuliano.
Schon in prähistorischer Zeit war die Gegend bewohnt, wie archäologische Funde beweisen. Vor der griechischen Kolonisation lebten hier die Sikaner und die Sikeler. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde Enna von Dionysios und Agathokles, beide Herrscher von Syrakus, erobert. Während der Punischen Kriege wurde Enna erst von den Karthagern und dann von den Römern besetzt, die den Ort Castrum Hennae nannten. Um 139 v. Chr. ging von der Gegend um Enna der erste Sklavenkrieg aus. Erst nach vier Jahren konnte das römische Strafheer die Residenz des Sklavenführers Eunus erobern. Nach den Römern herrschten die Byzantiner. Nach einem ersten erfolglosen Angriff im Sommer 827, bei dem der byzantinische Usurpator Euphemios fiel, eroberten die Araber 859 nach mehrjähriger Belagerung die Stadt. Von ihnen erhielt sie den Namen Qasr Yannah, der später mit Castrogiovanni ins Italienische übersetzt wurde. Im Jahr 1088 wurde es von den Normannen erobert. 1302 erhielt Friedrich II. von Sizilien den Titel König von Trinacria. Aus dieser Zeit stammen das Castello di Lombardia und der Torre di Federico II.
Die Piazza Vittorio Emanuele ist der zentrale Platz von Enna mit einem Kloster und der Kirche San Francesco. Von hier zweigt die Via Roma ab, die Hauptstraße der Stadt.Der Dom mit prächtiger Ausstattung wurde ab 1307 erbaut. Nach einem Brand 1446 wurde er erneuert und erweitert. Die Barockfassade entstand Ende des 17. Jahrhunderts. Das Castello di Lombardia war eines der größten Kastelle Siziliens. Von den ursprünglichen 20 Türmen stehen noch sechs. Von der Plattform des Torre Pisana, des höchsten Turms, hat man Aussicht auf das Ätna-Massiv im Osten, die Monti Nebrodi und die Monti Madonie im Norden, auf den Lago di Pergusa und an klaren Tagen auf das Mittelmeer im Süden.
Von Enna fahren wir zur Villa Romana del Casale (Römische Villa von Casale). Das ist eine spätrömische Villa urbana in der Nähe der Stadt Piazza Armerina in der Provinz Enna auf Sizilien. Sie wird oft einfach als Villa del Casale oder Villa von Piazza Armerina bezeichnet. Die Villa ist ein wichtiges Denkmal des römischen Siziliens und berühmt für ihre Bodenmosaiken. 1997 erklärte die UNESCO die Villa Romana del Casale zum Weltkulturerbe. Nach Beurteilung durch Archäologen entstand die Villa „wahrscheinlich zwischen 310 und 325 n. Chr“. Sie war vermutlich im Privatbesitz. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen datieren die Ausstattung der Villa in die 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts
Die Mosaiken zeigen junge Damen in Bikins beim Sport. Bisher wurde der Bikini als eine Erfindung der Neuzeit dargestellt.
Wir übernachten im Hotel Pomara in San Michele di Ganzeria.
Schon am Morgen verdunkelt sich der Himmel. Später werden wir im archäologischen Museum von Agrigent von einem Wolkenbruch überrascht, der sich lange ausregnet.
Agrigent (italienisch: Agrigento, bis 1927 Girgenti; altgriechisch: Ἀκράγας - Akragas, Ακράγαντα(ς) - Agraganta(s)) ist eine Stadt mit 59.329 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2017) an der Südküste Siziliens, 4 km vom Meer entfernt gelegen. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Agrigent. Das Stadtgebiet wird durch ein tiefes Tal in zwei Hälften geteilt, von denen sich der nordwestliche Teil bis zu 328 m, der südöstliche bis zu 351 m über den Meeresspiegel erhebt. Die Akropolis liegt im nordwestlichen Teil. Das Stadtgebiet in Form eines irregulären Rechtecks umfasst eine Fläche von etwa 450 Hektar.
Es wird vermutet, dass der Platz schon früh von einer Ansiedelung der Sikaner eingenommen war, denn ihnen wird das weit in den Fels geschlagene Gängesystem zugeschrieben. Außerdem wurde eine vorgriechische Nekropole westlich der Stadt gefunden. Um das Jahr 582 v. Chr. errichteten Auswanderer aus Gela und Rhodos hier die Stadt Akragas, die später in der Römerzeit Agrigentum genannt wurde.
Als die Araber im Jahre 829 n. Chr. Agrigentum eroberten und in Gergent umbenannten, stand an der Stelle der antiken Stadt nur noch ein Dorf auf dem nördlichen Hügel der antiken Siedlung, der ehemaligen Akropolis. 1087 wurde Gergent von den Normannen erobert. Unter anderem durch den Handel mit Nordafrika und durch die Landwirtschaft wurde Gergent zu einer wohlhabenden Stadt. Der Ort konzentrierte sich zunächst auf den Westteil des Girgenti-Hügels. Dort stehen auch die ältesten Kirchen Agrigents, der Dom San Gerlando und S. Maria dei Greci. Mit der Ausweisung der Araber durch Friedrich II. verlor die Stadt wirtschaftlich an Bedeutung. Daher fand in den folgenden Jahrhunderten auch keine größere Bautätigkeit statt. Unter spanischer und bourbonischer Herrschaft wurde Girgenti, wie die Stadt inzwischen genannt wurde, wieder zu einer weniger bedeutenden Provinzstadt. Lediglich die Sakralbaukunst erlebte ab dem 16. Jahrhundert einen Aufschwung, was durch Kirchen wie San Lorenzo und San Domenico bezeugt ist. Im Jahr 1927 nahm die Stadt den latinisierten Namen Agrigent an.
Die herausragendste Sehenswürdigkeit Agrigents ist das sogenannte „Tal der Tempel“, das zu einem Archäologie- und Landschaftspark ernannt wurde. Eigentlich handelt es sich dabei um ein Hochplateau in einer Entfernung von vier Kilometern südöstlich der heutigen Altstadt von Agrigent, wobei das Plateau mit dem Archäologiepark jedoch tiefer liegt als die Stadt selbst. Als "Tal" erscheint es also nur aus der Perspektive von der Höhe der Altstadt auf die tiefer liegende Region. Der Archäologie- und Landschaftspark Tal der Tempel ist Bestandteil der archäologischen Stätten von Agrigent, welche die Reste der antiken Stadt Akragas zeigen und zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätzen auf Sizilien gehören. 1997 wurden die archäologischen Stätten von Agrigent von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Wir übernachten im Grand Hotel Selinunte in Marinelle de Selinunte.
Heute fahren wir nach Selinunt (Σελινοΰς, lat. Selinuntum, ital. Selinunte), eine archäologische Fundstätte in der sizilianischen Provinz Trapani. Die Fundstätte befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Castelvetrano an der Südküste Siziliens unmittelbar am Mittelmeer.
Die ausgedehnte Fundstätte besteht vornehmlich aus den Überresten der alten griechischen Stadt Selinus, die in der Antike zu den wichtigsten Poleis Siziliens zählte. Davon zeugen u. a. die zahlreichen Tempel, die zu den bedeutendsten griechischen Tempeln Siziliens zählen. Historisch bedeutsam, wenngleich weniger imposant sind auch die Ruinen aus der karthagischen Siedlungsphase des Ortes. In den vergangenen Jahrzehnten wurden große Teile der antiken Stadt freigelegt; eines der sämtlich durch Erdbeben zerstörten Heiligtümer wurde dabei teilweise wiederaufgebaut (Tempel E); die Rekonstruktion entspricht allerdings nicht dem aktuellen Forschungsstand.
Die Polis Selinunt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von dorischen Griechen aus dem ostsizilischen Megara Hyblaea gegründet und existierte rund 400 Jahre. Die Stadt war die westlichste griechische Pflanzstadt (Apoikie) an der Südküste der Insel. Sie war berühmt für ihre fruchtbaren Böden, auf denen ein besonders guter Weizen wuchs, und erlangte rasch großen Reichtum, der sich insbesondere in den zahlreichen großen Tempelbauten manifestierte.
In der Nähe Selinunts befindet sich der antike Steinbruch Rocche di Cusa, aus dem das gesamte für den Bau der Tempel verwendete Material stammt. Hier war unser Reisleiter, ein Arhcäologe, in seinem Element. Er erklärt uns ausführlich, wie Säulentrommeln, die für den unvollendeten Tempel G vorgesehen waren, aus den Felsen herausgearbeitet wurden.
Übernachtet haben wir im Grandhotel Selinunte in Marinella di Selinunte.
Die Hafenstadt Marsala (arabisch مرسى الي, DMG Marsa Aly ‚Der Hafen Alis‘) liegt an der Westküste Siziliens und gehört zur Provinz Trapani. Die Stadt hat 82.802 Einwohner (Stand 31. Dezember 2017). Nach ihr wurde der gleichnamige Wein Marsala benannt. Die Stadt liegt an der westlichsten Spitze Siziliens am Kap Boeo, nur 140 km vom nordafrikanischen Tunesien entfernt.
Marsala wurde 397 v. Chr. unter dem Namen Lilybaion von den Karthagern nach der Zerstörung ihres Stützpunktes Motya als neue Festung gegründet. Sie galt als uneinnehmbar und wurde mehrfach erfolglos belagert, so etwa von Pyrrhos I. (279 v. Chr.) und von den Römern (250–241 v. Chr.). Im Ersten Punischen Krieg war sie der letzte Stützpunkt der Karthager auf Sizilien. Lilybaion wurde 241 v. Chr. mit Ende des Krieges gemäß dem Friedensvertrag wie ganz Sizilien an die Römische Republik übergeben und hieß seitdem Lilybaeum. Die Festung verlor ab dem Ende des Weströmischen Reichs an Bedeutung und fiel 827 in die Hände der Araber, die sie etwas südöstlich unter dem Namen Marsala (Marsa Allah = Hafen Allahs, gelegentlich auch gedeutet als Marsa Ali = Hafen Alis) neu aufbauten. Sie war damit die erste Stadt in Italien, die unter islamische Herrschaft geriet, und ist bis heute ein Zentrum des Islam in Italien.
Auch unter der Herrschaft der Normannen wurde die Stadt gefördert. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde nach wenig erfolgreichen Kämpfen gegen Barbaresken-Korsaren aus Algerien der Hafen zugeschüttet und die Stadt verlor ihre Vorrangstellung an Trapani.
1773 errichtete der Engländer John Woodhouse in Marsala eine Weinproduktion. Um 1814 gab es bereits vier große britische Kellereien und die Stadt blühte wieder auf. Bedeutung erlangte Marsala auch bei der Wiedervereinigung Italiens, dem Risorgimento, als hier am 11. Mai 1860 der „Zug der Tausend“ unter Führung von Giuseppe Garibaldi landete und den Siegeszug gegen die Bourbonen begann.
Mozia (it. Mozia oder Mothia, siz. Mozzia) ist eine antike phönizische Stadt auf der Insel San Pantaleo am westlichen Rand Siziliens in der Lagune Lo Stagnone, ca. acht Kilometer nördlich von Marsala. Die Siedlung auf der kleinen Insel ist interessant, weil sich dort nach der Zerstörung durch Dionysios I. von Syrakus nie mehr eine umfangreichere Besiedlung befand und Mozia für Archäologen daher die seltene Möglichkeit bietet, eine unüberbaute Stadt der Phönizier zu untersuchen. Sehenswert ist die Statue des Jünglings im Museum Mozia. Der "Ephebe von Mozia" (Giovane di Mozia), eine im Jahre 1979 gefundene lebensgrosse Marmorstatue aus den Jahren 450/440 v.Chr., dürfte einen Jüngling als Wagenlenker, einen Gott oder einen Machthaber darstellen. In Mozia werden immer noch Ausgrabungen durchgeführt.
Übernachtet haben wir im Park Hotel Zina Park in Cusonaci.
Erice (antiker Name Eryx) ist eine italienische Gemeinde und ein Berg (Monte Erice) in der Provinz Trapani in der Autonomen Region Sizilien. Die Gemeinde hat 27.655 Einwohner (Stand 31. Dezember 2017). Der Ort Erice liegt 15 Kilometer nordöstlich von Trapani auf dem Monte Erice auf einer Höhe von 751 m. In der Altstadt auf dem Hochplateau leben nur wenige hundert Einwohner, der Rest verteilt sich auf die Ortsteile am Fuß des Berges und nördlich an der Küste. Die Einwohner leben hauptsächlich vom Tourismus, der Landwirtschaft und dem Handwerk. Wir sitzen auf der Terrasse eines Cafés im Zentrum von Erice als ein dreirädiger Kleinlastwagen mit einer Braut auf der Ladefläche ankommt. Der Brautvater liefert seine Tochter vor dem Rathaus zur Trauuung mit dem schon wartenden Bräutigam ab.
Maria Santissima Assunta, die Chiesa Madre von Erice (auch "Duomo" (Dom) genannt, obwohl sie keine Bischofskirche ist) wurde 1314 im Chiaramontestil errichtet. Der Glockenturm (Campanile) ist wesentlich älter. Die Ausstattung des Innenraums im neogotischen Stil stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Palermo (sizilianisch Paliemmu) ist die Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien und der Metropolitanstadt Palermo. Sie liegt an einer Bucht an der Nordküste Siziliens. Im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet, erlebte die Stadt vor allem unter der Vorherrschaft der Araber sowie der Normannen und der Staufer eine Blütezeit. Palermo war u. a. Residenzstadt von Friedrich II. Heute ist Palermo mit 668.405 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) Italiens fünftgrößte Stadt und das politische sowie kulturelle Zentrum Siziliens.
Wir übernachten in dem angenehmen Hotel Principe di Villafranca in Palermo. Das Abendessen bestand aus Maccaroni mit Tomatensauce. Wir sind in ein anderes Restaurant geflohen. Das war besser, aber nicht gut. Bisher hat uns die sizilianische Küche noch nicht überzeugt. Wir bleiben bis zum 15.9. in Palermo, weil es hier sehr viel zu sehen gibt.
Palermo liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordküste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.
Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch Conca d’Oro („Goldenes Becken“) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet über fast die ganze Conca d’oro aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.
Die Phönizier gründeten die Stadt als Handelsstützpunkt im 8. Jahrhundert v. Chr. Der ursprüngliche Name der Stadt lautete möglicherweise Ziz (die Blume), der auf einer „sikulisch-punischen“ Münze steht und aus dem Punischen stammt. Ziz könnte sich demnach auf die Fruchtbarkeit der Landschaft beziehen. Den heutigen Namen gaben die Griechen, die den natürlichen Hafen Palermos begehrten: Πάνορμος Panhormos = Ganzhafen, großer Hafen. 408, 406 und 391 v. Chr. verteidigten die Karthager ihren Musterhafen gegen Syrakus und Flotten anderer griechischer Städte und entzogen ihr starkes Bollwerk der Hellenisierung. Im Gegensatz zu anderen großen Städten Siziliens gelangte Palermo nie unter griechische Herrschaft, lag aber nahe der Grenze zum griechischsprachigen Ostteil der Insel. 275 v. Chr. gelang es König Pyrrhos I. von Epirus, die Hafenstadt für kurze Zeit zu besetzen. Karthager, Römer, Vandalen, Araber, Normannen, Spanier, Savoyer und Österreicher haben die Stadt für kürzere oder längere Zeit besetzt und ihre Spuren hinterlassen.
Von Kriegsende bis Ende des 20. Jahrhunderts war Palermo fest in der Hand der Mafia. Es war Zentrum zweier großer Mafiakriege und zählte zu den gewalttätigsten Städten Europas – während des Zweiten großen Mafiakriegs zwischen 1981 und 1983 ereignete sich in Palermo durchschnittlich alle drei Tage ein Mafiamord. Erst unter dem „Antimafia“-Bürgermeister Leoluca Orlando (Amtszeit 1985–2000) blühte das öffentliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt wieder auf. Unterstützt von anderen Politikern, von Künstlern und von der Bevölkerung setzte er den Kampf gegen die Mafia fort. Die Kriminalität sank und heute liegt Palermo in der Verbrechensstatistik nicht mehr unter den 15 ersten Städten Italiens.
Das bedeutendste Kirchengebäude von Palermo ist die Kathedrale. Der heutige Bau wurde 1184/1185 errichtet und erfuhr im Lauf der Jahrhunderte mehrere Umbauten. Besonders gravierend war dabei der Umbau am Ende des 18. Jahrhunderts, bei dem die Kathedrale eine Barockkuppel erhielt und ihr Inneres klassizistisch umgestaltet wurde. Für Deutschland ist die Kathedrale von besonderer Bedeutung, weil sich in ihr die Gräber der Staufer Heinrich VI. und Friedrich II. sowie seiner Mutter Konstanze von Sizilien befinden.
Der Normannenpalast (Palazzo dei Normanni oder Palazzo Reale) war früher Sitz der Könige und Vizekönige Siziliens und ist heute Sitz des Sizilianischen Parlaments. Besonders sehenswert sind die Cappella Palatina und das Zimmer des Roger, beide mit Mosaiken aus normannischer Zeit. An den Normannenpalast angebaut ist die Porta Nuova an der Stelle eines früheren Stadttors. Weitere Schlösser aus normannischer Zeit, die von arabischen Baumeistern errichtet wurden, sind La Zisa und La Cuba. Die Cappella Palatina („Palastkapelle“) wurde 1132 bis 1140 n. Chr. unter König Roger II. im normannisch-arabisch-byzantinischen Stil als Hofkapelle des Palazzo dei Normanni von Palermo errichtet. Die Weihe fand 1140 statt, das Mosaik in der Kuppel ist 1143 datiert. Vollständig fertiggestellt war die Ausgestaltung beim Tod Rogers II. 1154 noch nicht. Beim Betreten der Kapelle ist man durch das glänzende Gold geblendet. Die Cappella Palatina ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Arabisch-normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale. Sehr eindrucksvoll!!
Vormittags gehen wir in der Altstadt von Palermo auf den Fischmarkt. Danach fahren wir den Berg hinauf nach Monreale.
Monreale liegt 7 km südwestlich von Palermo am Hang des Monte Caputo. Die Einwohner arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft, im Handel, Handwerk und im Tourismus. Der sizilianische König Wilhelm II. errichtete nach 1172 Monreale als Sitz eines Klosters und ließ dort einen festungsartigen Gebäudekomplex erbauen, der eine Kathedrale, ein Erzbischöfliches Palais, einen Königspalast und ein Benediktinerkloster umfasste. 1183 konnte er von Papst Lucius III. die Erhebung des Klosters zum Erzbistum Monreale erlangen. Von den Bauten ist heute lediglich der Dom mit dem Kreuzgang erhalten geblieben. Um diesen Komplex herum entwickelte sich der mittelalterliche Ort.
Das berühmteste Bauwerk ist die Kathedrale von Monreale, ein Normannenbau aus dem 12. Jahrhundert. Sie zeigt die Symbiose aus romanischer (Baukörper), arabischer (Blendbögen, Intarsien an den Außenmauern, besonders den Apsiden) und byzantinischer (Goldgrund-Mosaiken an den Innenwänden) Kunst, die zu dieser Zeit in Sizilien verbreitet war. Die Kathedrale gehört zusammen mit der Capella Palatina, die wir gestern gesehen haben und dem Dom von Cefalù, den wir noch sehen werden, zum UNESCO Weltkulturerbe.
Unser nächstes Ziel ist das noch fehlende Glied des Weltkulturerbes der Nomannen: Cefalù [tʃefaˈlu]. Das ist eine italienische Gemeinde in der Metropolitanstadt Palermo in der Autonomen Region Sizilien mit 14.298 Einwohnern. Die Stadt liegt an der Nordküste Siziliens am Fuß der Rocca di Cefalù, eines 270 Meter hohen Kalkfelsens zwischen Palermo und dem Capo d’Orlando. Die Entfernung nach Palermo Richtung Westen beträgt 70 km, nach Messina Richtung Osten 162 km. Im Hinterland südlich der Stadt erstrecken sich die Ausläufer der Monti Madonie.
Um 858 n. Chr. wurde die Stadt von den Arabern und 1063 von den Normannen erobert. Unter Roger II. von Sizilien wurde der Stadtkern an den Fuß des Kalkfelsens verlegt und im 12. Jahrhundert erlebte Cefalù seine Blütezeit. In dieser Periode entstand unter anderem die Kathedrale der Stadt. Dort lagerten die Porphyrsarkophage, die der Normannenkönig Roger II. für sich selbst und einen seiner Nachfolger hatte anfertigen lassen. Porphyr war damals sehr schwer zu beschaffen. Friedrich II. ließ die Gebeine seines Vaters Heinrich VI. in einem der Sarkophage bestatten und diesen in den Dom von Palermo überführen, den anderen behielt er sich selbst vor. Diese Überführung wurde vom Klerus in Cefalù sehr ungnädig aufgenommen und abgelehnt, konnte aber nicht verhindert werden. Cefalù wurde später Bischofssitz.
Der Dom San Salvatore an der Piazza Duomo wurde unter dem Patronat von Roger II. im Jahr 1131 begonnen. Die Weihe der Kirche erfolgte erst 1267. Die dreischiffige Säulenbasilika zeigt Stilmerkmale der arabisch-byzantinisch-normannischen Kunst. Zwei wuchtige Glockentürme flankieren die Fassade. Im Inneren ist der Dom mit aufwändigen Goldmosaiken ausgestattet. Der Kathedrale ist ein Kreuzgang angeschlossen, der zusammen mit Gebäudeteilen der Kirche seit 1905 aufgrund eines Gesetzes behutsam und in kleinen Schritten saniert und rekonstruiert wird. Die beiden Dome von Palermo und Cefalù und die Capella Palatina in Palermo gehören zusammen zum UNESCO Weltkulturerbe.
Messina (in der Antike ursprünglich altgriechisch Ζάγκλη Zanklē, dann Μεσσήνη Messēnē, lateinisch Messana) ist mit 234.293 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) die drittgrößte Stadt in der italienischen Region Sizilien und zugleich Verwaltungssitz der Metropolitanstadt Messina. Durch die Nähe zum italienischen Festland wird Messina auch das Tor Siziliens genannt.
Im Lauf seiner Geschichte erlebte Messina nicht nur unter den wechselnden Herrschern Blütezeiten und Zerstörungen. Schwere Erdbeben in den Jahren 1783 und 1908 sowie die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten immer wieder große Teile der Stadt. Heute ist Messina eines der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Siziliens.
Messina liegt an der nordöstlichen Spitze Siziliens an der Straße von Messina. Die Entfernung zum italienischen Festland beträgt an der schmalsten Stelle nur 3 Kilometer. Etwa 90 Kilometer südlich liegt Catania und etwa 230 Kilometer westlich die Hauptstadt Siziliens, Palermo. Der Ätna, der mit über 3300 m höchste Vulkan Europas, liegt etwa 70 Kilometer südwestlich der Stadt.
Da durch die Straße von Messina eine tektonische Störungszone, die Messina-Verwerfung, verläuft, kommt es immer wieder zu Erdbeben.
Der Ätna (italienisch Etna oder auch Mongibello) ist mit rund 3.323 Metern über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas. Er liegt auf der italienischen Insel Sizilien zwischen Catania und Messina. Am 21. Juni 2013 wurde der Ätna in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen.
Auf der Straße Strada dell’ Etna fahren wir hinauf zur Station Rifugio Sapienza auf 1995 Höhe. Wir kommen an verschütteten Häusern und Wäldern vorbei. Harmlos ist der Ätna nicht. Vom Parkplatz fahren wir mit der Seilbahn Funivia dell’Etna hinauf bis auf etwa 2500 m Höhe. Die Weiterfahrt mit Bussen ist heute leider nicht möglich. Wir entschließen uns deshalb, wieder hinunterzufahren, denn die meisten Mitreisenden warten im Bus.
Wir wohnen im Hotel San Alphio Garden. Von hier aus machen wir mit der Gruppe einen Ausflug nach Taormina. Wir waren beiden schon früher hier und haben den Ort in guter Erinnerung. Ab morgen werden wir am Ende der Gruppenreise bis zum 27.9., also eine Woche, ins Grand Hotel Atlantis am Meer in Taormina umziehen und uns von der Reise, die nicht immer unseren Vorstellungen entsprochen hat, erholen.
Taormina (sizilianisch: Taurmina) ist eine Stadt mit 10.872 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) an der Ostküste Siziliens. Die Gründung der Stadt geht auf die Sikeler zurück, die schon vor der griechischen Kolonisation auf den Terrassen des Monte Tauro siedelten. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde die Stadt griechisch. Die heutige Stadt ist eine Neugründung aus dem Mittelalter, nachdem die Araber die antike Stadt zerstört hatten.
Aufgrund der malerischen Landschaft, des milden Klimas und zahlreicher historischer Sehenswürdigkeiten entwickelte sich die Stadt im 19. und 20. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Touristenzentren Siziliens. Besonders bekannt und sehenswert sind das antike Theater mit Blick auf den Ätna und den Golf von Giardini-Naxos und die kleine Insel Isola Bella vor der Küste Taorminas.
In zwei kleinen Buchten befinden sich die Badestrände von Taormina. Ausflugsboote bieten die Möglichkeit, von hier aus zu den Nachbarorten Letojanni und Giardini-Naxos zu fahren. Hauptanziehungspunkt für Touristen ist in Mazzarò die Isola Bella, eine kleine Insel, die über eine Sandbank mit dem Strand verbunden ist. Sie steht seit 1998 unter Naturschutz, da hier seltene Pflanzen- und Vogelarten zu beobachten sind. Südlich der Badebuchten von Mazzarò befindet sich das Capo Taormina, eine in das Meer hinausragenden Landzunge.
Das Antike Theater von Taormina ist nach dem von Syrakus das zweitgrößte auf Sizilien. Auch wenn es oft als Teatro Greco bezeichnet wird, ist es ein römischer Bau, der im 2. Jahrhundert v. Chr. über einem kleineren, von den Griechen im 3. Jahrhundert v. Chr. erbauten Theater errichtet wurde. Beim Umbau in eine Arena im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde der Zuschauerraum noch einmal erheblich erweitert. Während das Theater ursprünglich zur Aufführung von Schauspielen diente, fanden nach diesem Umbau dort nur noch Gladiatoren- und Tierkämpfe statt. Das Theater misst 120 m in der Länge, 50 m in der Breite und 20 m in der Höhe, ist nach Südwesten ausgerichtet und in die Bereiche Bühne, Orchestra und Tribüne (Cavea) unterteilt. Da es auf einem älteren griechischen Theater errichtet wurde, ist es in den Hang eingebettet, während römische Theater ansonsten freistehende Bauten waren. Die Stufen der Tribüne wurden teilweise in den vorhandenen Fels geschlagen und boten schon damals Platz für etwa 5400 Zuschauer. Die unterste Stufe hat einen Radius von 62 m, die oberste von 147 m. Das Bühnengebäude wurde in römischer Zeit aus Ziegelstein errichtet. Es zeigt zur Zuschauerseite hin eine zweigeschossige Schaufassade mit Nischen, in denen Statuen standen, und vorgesetzten Säulen. Durch Kriege teilweise zerstört, wurde das Bühnengebäude im 19. Jahrhundert wieder teilweise restauriert. Eine etwa zehn Meter breite Öffnung gibt den Blick auf den Ätna und die Bucht von Giardini-Naxos frei.
Der Dom San Nicolò, auch Festungskathedrale genannt, liegt im Zentrum Taorminas und wurde im 15. Jahrhundert auf den Ruinen einer kleineren Kirche aus dem frühen Mittelalter erbaut. Der Bau besteht aus einem Haupt- und zwei Seitenschiffen, in denen sich jeweils drei kleine Altäre befinden. Beachtenswert sind eine Byzantinische Madonna, ein Gemälde von Antonio Giuffrè, das die Heimsuchung Marias darstellt und ein Polyptychon von Antonello de Saliba. Das Hauptportal des Doms und die darüber gemeißelte Rosette wurden 1638 im Stil der Renaissance erneuert. Auf dem Platz vor dem Dom steht ein 1635 erbauter Barockbrunnen mit zwei übereinander liegenden Wasserbecken. Darüber thront die Centauressa, eine den griechischen Kentauren ähnliche Figur. Der Stierkörper symbolisiert den Berg Monte Tauro, der Frauenkörper mit Zepter und Erdkugel die Stadt Tauromenion. Die Centauressa, offizielles Wahrzeichen der Stadt, wird auch im Stadtwappen abgebildet.
In der Antike wurde Taormina durch einen dreifachen Befestigungsring gesichert. Aus dieser Zeit sind zwei Stadttore erhalten, die heute im Kern der Stadt liegen. Das nördliche Tor, die Porta Messina, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von den Bourbonen restauriert. Die Porta Catania im Süden wurde bereits im 15. Jahrhundert unter der Vorherrschaft der Könige von Aragonien restauriert und zeigt deren Familienwappen. Zwischen diesen beiden Stadttoren verläuft der Corso Umberto, eine etwa einen Kilometer lange Fußgängerzone. Während der Sommermonate sind hier vorwiegend Touristen unterwegs, da sich entlang der Straße neben Souvenirläden, Restaurants und Cafés viele der historischen Kirchen und Paläste befinden.
Wir fahren mit einem Taxi nach Taormina zum Grandhotel Atlantis Bay, das unten am Meer liegt. Bei Tripadvisor wurde das Hotel von 80% der Gäste mit "ausgezeichnet" bewertet. Wir sind gespannt, was uns nach den zum Teil miserablen Hotels und Restaurants in Sizilien erwartet. Der erste Eindruck ist vielversprechend und unser Zimmer mit Blick aufs Meer und die Berge gefällt uns gut.
Wir werden erst in 9 Tagen von Catania aus zurückfliegen. Diese Zeit hier wollen wir zu weiteren Ausflügen und vor allem zum Ausruhen nutzen.
Wir fahren heute mit dem Bus hinauf nach Taormina, weil die Seilbahn defekt ist und repariert werden muss. Wir sind nicht zum ersten Mal in Taormina, in dieser schönen Stadt mit den grandiosen Ausblicken, die schon Goethe auf seiner Italienreise lobend erwähnt hat. Heute gehen wir gleich nach dem Messina-Tor nach links in Richtung Antikes Theater und kehren im Grandhotel Timeo ein. Von der Terrasse, auf der wir Kaffee trinken, hat man einen tollen Blick auf Taormina, die Bucht von Giardini Naxos und Castelmoja. Sehr schön! Danach schlendern wir noch auf dem Corso Umberto weiter in Richtung Catania-Tor. Die Hausptstraße ist die Lebensader der Stadt mit unzähligen Läden, Restaurants und Cafés. Heute ist sie nicht voller Menschen wie an anderen Tagen, vor allem im Sommer. Jutta kauft bei einem Optiker eine chice Sonnenbrille.
Die Stadt ist seit 1300 v.Chr. durch Sikeler, Griechen, Römer, Sarazenen, Araber und Spanier besiedelt worden und hat viel Auf und Ab erlebt. 969 wurde sie von Arabern vollständig zerstört und erst im 13. Jhd. wieder besiedelt. Der Tourismus hat Taormina wieder zur Blüte verholfen.
Oberhalb von Taormina liegt Castelmola. Castelmola ist ein Städtchen bei Taormina mit 1.126 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017). Die Stadt ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens). Die Gemeinde liegt malerisch, 529 m hoch auf dem Gipfel des Monte Tauro. Die Entfernung zur Nachbargemeinde Taormina beträgt drei Kilometer.
Von Taormina fahren wir mit dem Bus auf einer atemberaubenden Gebirgsstraße hinauf nach Castelmola, steigen aus und gehen durch den Ort. Wir haben einen schönen Blick auf den rauchenden Ätna und hinab auf Taormina und das Meer. Castelmola ist sehenswert. Wenn man in Taormina ist, sollte man auf jeden Fall hierher kommen.
Im Hotel haben wir einen Ausflug zu den Liparischen Inseln gebucht. Eigentlich sollten wir während unserer Rundfahrt dazu Gelegenheit haben, aber der Reiseleiter hatte entschieden weiterzufahren, weil außer uns niemand Interesse an den Inseln hatte. Unseren Protest hat er übergangen.
Wir werden im Hotel abgeholt und fahren in Richtung Messina und weiter nach Milazzo. Dort gehen wir an Bord eines Bootes, das uns nach Lipari und Vulcano bringt.
Die Liparischen Inseln oder auch Äolischen Inseln (italienisch Isole Lipari oder Isole Eolie) sind eine Inselgruppe im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien. Zur Inselgruppe mit einer Gesamtfläche von 115,4 km² zählen sieben bewohnte Inseln mit etwa 13.768 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2009), die politisch zur Metropolitanstadt Messina der italienischen Region Sizilien gehören.
Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und wurden 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt mit der Begründung, „dass die vulkanischen Landschaften der Inseln klassische Gegenstände der fortdauernden Untersuchung der Vulkanologie weltweit darstellen. Durch ihre wissenschaftliche Erforschung zumindest vom 18. Jahrhundert an haben die Inseln den Lehrbüchern der Geologie und Vulkanologie zwei Arten von Eruptionen (Vulcano-Typ und Stromboli-Typ) geliefert und so für mehr als 200 Jahre eine wichtige Rolle bei der Ausbildung aller Geowissenschaftler gespielt. Sie bieten weiter ein reiches Feld für vulkanologische Untersuchungen fortdauernder geologischer Prozesse bei der Bildung von Landschaften.“
Die Inseln tauchten in drei Phasen aus dem Meer auf und gehören zu einer Vulkankette, die sich vom Vesuv bis zum Ätna erstreckt. Heute ist der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel der einzig ständig tätige Vulkan Europas. Der Vulkan Grande Fossa auf der Insel Vulcano ist schlummernd und nur leicht aktiv und damit sicher der gefährlichste Vulkan der Region.
Unser erstes Ziel ist die Insel Lipari. Der Burgberg mit der Burganlage aus dem 16. Jahrhundert, erhebt sich in der Stadt Lipari. Im Inneren des Mauerrings der Burg liegt die Kathedrale San Bartolomeo, die wir besichtigen. Wir sehen die Reste eines antiken Theaters.
Dann fährt unser Schiff weiter zur Insel Vulcano. Die Schwefelbäder von Vulcano sollen eine günstige Wirkung auf die Haut haben. Jutta muss das unbedingt ausprobieren. Ich finde die Brühe sehr unappetitlich und lese später über gesundheitliche Warnungen, weil die Brühe unhygienisch ist.
Heute geht unsere Sizilien-Rundreise zu Ende. Wir fliegen um 14:14 von Catania mit Austrian Airlines nach Wien und um 17:10 nach Frankfurt.
Die von Gebeco organisierte Rundreise hatte zwei Aspekte. Wir haben die wichtigsten kulturellen Denkmale und landschaftlichen Schönheiten gesehen und von unserem Reiseleiter oft zu detailreich und langatmig erklärt bekommen. Reisebus, Hotels und Restaurants entäuschten. Die italienisch/sizianische Küche war nicht gut. Dabei gab es Besseres wie wir bei gleichzeitig dinierenden anderen Gruppen gesehen haben. Wir werden nicht mehr mit Gebeco reisen. Schade. Wir hatten Gebeco von Asienreisen in guter Erinnerung. Man hat das Niveau nicht halten können oder wollen.