Diese Gebeco-Studienreise durch die Volksrepublik China beginnt in Peking (Beijing) und endet in Schanghai.
Historische und andere Angaben sind Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen,
Besuchte Ort und Landschaften:
Peking (Beijing), Hauptstadt Chinas. Kaiserpalast UNESCO Weltkulturerbe
Peking (Beijing), Sommerpalast, UNESCO Weltkulturerbe
Die chinesische Mauer bei Jinshaling, UNESCO Weltkulturerbe,
Xian und die Terrakotta Armee, UNESCO Weltkulturerbe,
Chongquing, Großstadt am Zusammenfluss von Jangtsekiang und Jialing
Felsskulpturen von Dazu, UNESCO Weltkulturerbe,
Kreuzfahrt mit der Prince auf dem Jangtze zur Staumauer
Yichang
Shanghai, eine der größten Städte der Welt
Dies ist unsere erste China-Reise. Es ist eine geführte Reise, die Gebeco organisiert hat und durchführt. Wir sind sehr gespannt, was uns erwartet. Die Reiseroute beginnt in der chinesischen Hauptstadt Peking (Beijing) und endet in Shanghai. Größere Strecken reisen wir mit dem Flugzeug, kleinere mit dem Bus.
Eine kleine Auswahl der besten Fotos illustriert die sehr interessante Reise zur aufstrebenden Großmacht China.
Wir fliegen mit der Lufthansa direkt nach Peking (Beijing). Die angesammelten Meilen der letzten 8 Monate hatten ausgereicht, um für diesen Nachtflug ein Upgrade in die Businessklasse des Jumbo 747 zu finanzieren. Wir checken ein und erhalten die Sitze 1a und c. Danach gehen wir in die Lounge.
Im Flugzeug kommt Frau Andrea Braun zu uns und stellt sich als Gebeco Reisebegleiterin vor. Sie überreicht uns zusätzliche Unterlagen. Sie wird uns während der Reise begleiten. Der Nachtflug nach Beijing verläuft angenehm, obwohl die Sitze im Jumbo nicht sehr komfortabel sind. Das Flugzeug ist offenbar schon betagt und noch nicht auf den neuesten Stand gebracht. Der Zeitunterschied zwischen Beijing und Frankfurt beträgt 6 Stunden im Sommer.
Wir kommen mit einer kleinen Verspätung in Peking (Beijing) an und werden nach den nicht allzu langwierigen Einreiseformalitäten vom lokalen Reiseführer, Herrn Mung, im Empfang genommen. Die Fahrt vom Flughafen zum Wangfujing Grand Hotel dauert 30 Minuten. Das Hotel liegt im Zentrum nicht weit vom Platz des himmlischen Friedens entfernt.
Peking, englisch meist Beijing (chinesisch 北京, Pinyin Běijīng, Nördliche Hauptstadt‘,,) ist die Hauptstadt der Volksrepublik China mit einer über dreitausendjährige Geschichte und ist heute eine regierungsunmittelbare Stadt, d. h. sie ist direkt der Zentralregierung unterstellt und damit Provinzen, autonomen Gebieten und Sonderverwaltungszonen gleichgestellt. Das gesamte 16.807 Quadratkilometer große Verwaltungsgebiet Pekings hat 21,5 Millionen Einwohner (Stand: März 2016). Es stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, mit seiner dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur ist es eher mit einer Provinz vergleichbar. Von der Gesamtbevölkerung sind 11,8 Millionen registrierte Bewohner mit ständigem Wohnsitz (戶口 / 户口, hùkǒu) und 7,7 Millionen temporäre Einwohner (流動人口 / 流动人口, liúdòng rénkǒu) mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung (暫住證 / 暂住证, zànzhùzhèng). Wird die Kernstadt (hohe Bebauungsdichte und geschlossene Ortsform) als Grundlage genommen, leben in Peking 7,7 Millionen Menschen mit Hauptwohnsitz (Stand 2007).
Peking stellt als Hauptstadt das politische Zentrum Chinas dar. Aufgrund der langen Geschichte beherbergt Peking ein bedeutendes Kulturerbe. Dies umfasst die traditionellen Wohnviertel mit Hutongs, den Tian’anmen-Platz (天安門廣場 / 天安门广场 ‚wörtl. Platz am Tor des Himmlischen Friedens‘), die 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Verbotene Stadt, den neuen und alten Sommerpalast und verschiedene Tempel, wie z. B. 2012 den Himmelstempel, den Lamatempel und den Konfuziustempel.
Wir haben eine Stunde Zeit, um auszupacken und zu duschen. Dann werden wir zur ersten Exkursion in den Sommerpalast abgeholt. Die Busfahrt zum Sommerpalast im Norden von Peking dauert 40 Minuten. Der Sommerpalast liegt im größten Garten Chinas (240 ha). Die Bauarbeiten wurden 1153 begonnen. Im Garten ist ein künstlich angelegter See auf dem kleine Boote und größere Ausflugsschiffe verkehren. Der Aushub wurde zu einem künstlichen Berg aufgeschüttet. Ein gewaltige Leistung für das 12. Jahrhundert. Im Jahr 1860 zerstörten die Engländer und Franzosen Palast und Park. Er wurde wieder aufgebaut, aber während des Boxeraufstands erneut zerstört und 1903 zum zweiten Male wieder aufgebaut. Er ist sehr eindrucksvoll. Wir machen eine Bootsfahrt und nehmen das Mittagessen im Park ein. Beeindruckend sind die langen überdachten Wege. Die Dächer sind innen mit Motiven aus allen Lebensbereichen bunt bemalt. Im Park sind viele chinesische Familien unterwegs. Sie genießen das schöne Wetter. Der erste Tag korrigiert ein erstes schiefes Bild. Die Pekinger Gesellschaft ist moderner als wir geglaubt haben. Sie unterscheidet sich - oberflächlich betrachtet - nicht wesentlich von unserer.
Zurück im Hotel haben wir 2 Stunden zum Ausruhen. Um 19:00 gehen wir zum Abendessen im Hotel. Danach machen wir noch einen kleinen Rundgang. Unweit unseres Hotels beginnt eine belebte Fußgängerzone mit vielen Geschäften. Auf dem Weg dorthin sprechen uns eine Frau mittleren Alters und ein junger Mann an. Beide sprechen sehr gut englisch und auch etwas deutsch. Sie laden uns ein, das Kalligrafiestudio eines bekannten Meisters zu besuchen. Wir folgen ihnen und gelangen im ersten Stock eines Gebäudes in ein kleines Atelier. Der Professor zeichnet für uns eine Kalligrafie mit unseren Namen. Er verlangt dafür 20 Yuan, das sind 2 €. Wir kaufen noch eine Zeichnung (Drache auf Seide) für 20 €. Mittlerweile sind wir sehr müde und gehen zurück zum Hotel und ins Bett.
Wir werden um 7:00 geweckt und fahren nach einem guten Frühstück zum Platz des himmlischen Friedens, dem Tian’anmen. Wir hatten dank Schlaftablette gut geschlafen und dem Jetlag ein Schnippchen geschlagen. Der Platz ist mit 40 ha. der größte der Welt. Ihn begrenzen Gebäude wie die Halle des Volkes, das Mausoleum Mao Zedongs und das Tor des himmlischen Friedens zur verbotenen Stadt. Die Halle des Volkes wurde in nur 10 Monaten erbaut. Der Hauptsaal fasst 10.000 Menschen. Über dem Eingang zur verbotenen Stadt dem Tor des himmlischen Friedens prangt ein Großbild Mao Zedongs. Auf dem Platz steht das Denkmal der Volkshelden. Viele Menschen, vor allem Chinesen bevölkern den Tian’anmen. Vor allem Maos Mausoleum ist beliebt. Es gibt eine lange Schlange Wartender, die Mao besuchen wollen. In der Erinnerung der Chinesen gilt Mao als der Befreier, der die Ordnung der Konfuzianischen Gesellschaft abgeschafft hat. Er hat z.B. den Unsinn, die Füße der Frauen zu verstümmeln, beseitigt. Aber auch die Folgen des „großen Sprungs“ mit 20 Mio. verhungerten Menschen und die Zerstörungen der Kulturrevolution sind unvergessen. Aber wie so oft erinnern die Menschen die positiven Ereignisse besser als die schlechten.
Wir gehen durch das Tor des himmlischen Friedens in die verbotene Stadt, dem ehemaligen Regierungsbezirk und Palast des Kaisers. Sie wurde 1421 nach 37 Baujahren fertig gestellt und ist umgrenzt von einer 10 m. hohen Mauer und einem 50 m. breiten Wassergraben. Beijing heißt nördliche Hauptstadt. Vorher regierte der Kaiser in Nanjing, der südlichen Hauptstadt. Die verbotene Stadt ist groß. Man geht vom Tor des himmlischen Friedens kommend durch mehrere Tore bis zum Kaiserpalast. Der Zutritt war nur der kaiserlichen Familie und den kaiserlichen Beamten gestattet. Alle anderen Chinesen blieben außen vor. Der Kaiser hatte über Hundert Konkubinen, die in einem besonderen Palast mit schöner Ausstattung gewohnt haben. Er verbrachte seine Nächte jeweils mit einer seiner Frauen.
Durch den kaiserlichen Garten gehen wir zum Kohleberg, einer künstlich aufgeschütteten Erhebung mit einem buddhistischen Tempel. Von dort hat man einen großartigen Blick auf die verbotene Stadt, der heute leider durch Smog eingeschränkt ist.
Nach einer kurzen Busfahrt warten auf uns Rikschas, die uns auf einer kleinen Besichtigungsfahrt durch die alte Stadt mit den grauen Wutongs (kleine Wohngebäude) zu einer Familie bringen, bei der wir heute das Mittagsessen einnehmen. Das Mittagessen ist vielfältig, reichhaltig und schmackhaft. Alles ist blitzsauber. Unsere Gruppe sitzt an zwei runden Tischen im Wohn-/Schlafraum bzw. draußen unter einem Baum. Die 50 jährige Hausfrau sieht aus wie 40, dank – wie sie sagte – Tai Qi.
Wir fahren mit dem Bus zum Himmelstempel, der 1420 in einem großen Park (273 ha) erbaut wurde. Hier betete der Kaiser zur Wintersonnenwende für eine gute Ernte. Auf dem Gelände des Tempels befindet sich auch – nach chinesischer Auffassung – der Mittelpunkt der Erde.
Um 16:30 sind wir wieder zurück im Hotel und haben 2 Stunden Zeit zum Ausruhen. Um 18:30 gehen wir durch die Fußgängerzone zum Wangfujing Qanjudu Roast Duck Restaurant. Es gibt eine Pekingente. Wir trinken dazu einen Chardonnay „The Great Wall“ für 160 Yuan extra. Die Pekingente ist nicht schlecht, aber auch nicht hervorragend. Nach dem Essen bummeln wir noch durch eine Marktstraße, die Fußgängerzone und nehmen noch einen letzten Drink im Hotel. Der Tag war heiß und schwül mit über 30° C. und 70% Luftfeuchtigkeit.
Ich habe nicht gut geschlafen. Die halbe Schlaftablette hat gegen den Jetlag nicht ausreichend gewirkt. Um 2:00 werde ich wach und kann nicht mehr so recht einschlafen. Wir fahren schon um 7:15 nach zur Großen Mauer in Jianshanling . Die Entfernung von Peking beträgt ca. 200 km. Wir benötigen für ungefähr 4 Stunden. Zum ersten Mal sehen wir etwas vom Leben außerhalb der Stadt. An den Straßenrändern haben die Bauern Stände aufgebaut und verkaufen Obst und Gemüse. Die Bauern können einen Teil ihres Ertrages selbst verkaufen, was zu einer höheren Produktion und besseren Versorgung des Volkes geführt hat.
Vom Parkplatz müssen wir noch ein gutes Stück auf einer Straße bergauf laufen. Es ist wieder heiß und schwül. Wir schwitzen. Auf dem Weg zur Mauer und zurück begleiten uns Bauersfrauen, die uns Bildbände oder T-Shirts verkaufen wollen. Sie sind nicht aufdringlich, aber hilfsbereit. Auf der erstaunlich breiten Mauerkrone gehen wir zum Teil steil bergauf bis zu einem Wehrturm von dem aus wir eine tolle Aussicht auf die Mauer und die Berglandschaft haben. Es ist leider wieder etwas dunstig. Die Fernsicht ist nicht gut. Die Mauer folgt der Berglandschaft auf und ab. Die Stufen auf der Mauerkrone sind unterschiedlich hoch, mal flacher, mal sehr steil. Die große Mauer wurde in der Mingzeit zum Schutz gegen den Einfall der Mongolen gebaut, verlor aber dann an Bedeutung, weil das Reich über die Mauer hinaus wuchs. Die Mauer verfiel, wurde aber in den letzten Jahren an einigen Stellen wieder aufgebaut. Nach Rückkehr von der Mauer essen wir in einem Restaurant am Parkplatz wiederum sehr gut und fahren dann etwa 3,5 Stunden zurück nach Peking und ins Hotel.
Auf dieser längeren Überlandfahrt bekommen wir einen Eindruck von der Verkehrsdisziplin der Chinesen. Der Busfahrer ist ein mutiger Mann. Er überholt riskant, hupt und drängelt, dass einem manchmal angst und bange werden kann. In Peking hat jeder 8. ein Auto. Die überwiegend meisten fahren ihren ersten Wagen, weil noch vor 10 Jahren Privatautos nicht zu haben waren. Die Fahrer haben wenig Fahrpraxis. Sie stürzen sich todesmutig ins Verkehrsgetümmel, überholen sehr riskant, so dass sich auf einer zweispurigen Straße oft 3 Autos, LKWs und PKWs begegnen. Man fährt dicht auf, beachtet rote Ampelanzeigen nicht, nimmt die Vorfahrt und keine Rücksicht auf Fußgänger, auch nicht auf Fußgängerüberwegen.
Nach Rückkehr ins Hotel gehe ich in eine Apotheke. Auf dem Rückweg muss ich in einer unbeleuchteten Straße einem Auto ausweichen, das auf mich zu rast. Ich stürze und verletze mir das linke Knie. Meine schwarze Hose ist zerrissen und die schwarzen Schuhe sind zerfetzt. Ich muss beides zurücklassen. Da die anderen zum Essen fahren wollen, klebe ich mir schnell ein Pflaster aufs Knie und ziehe andere Hosen und Schuhe an. Dann fahren wir zu einem kleinen Abendessen auf Booten zu einem kleinen See am Rand der alten Stadt.
Ich habe wieder schlecht geschlafen. Der Jetlag beherrscht mich noch. Heute am Sonntag fahren wir am Platz des himmlischen Friedens vorbei zum historischen Lamatempel. Mao hatte den Chinesen während seiner Regierungszeit beigebracht, dass Religionen nicht sinnvoll, ja sogar schädlich sind. Die heute 30 bis 70 oder 80 jährigen haben deshalb keine Beziehung zu Religionen. Aber die Jungen bevölkern wieder die Buddhatempel und zünden Räucherstäbchen an und beten. Der Lamatempel ist eindrucksvoll.
Gegenüber dem Tempel ist eine Marktstraße, eine Hallo-Straße, weil die Händler jeden mit Hallo begrüßen. Hier gibt es alles außer Essbarem zu kaufen. Man kann handeln und so manches Schnäppchen machen. Wir erwerben einen Kimono, einen kleinen Drachen aus Jade und Jade-Anhänger, sowie kleine Handtaschen für Schmuck aus Seide.
Danach gehen wir um die Ecke zum Konfuziustempel. Konfuzius war kein Religionsstifter, aber er hat mit seiner Morallehre das Leben der Chinesen über Jahrhunderte beeinflusst. Er hat die Ordnung der Unterordnung geschaffen. Das Volk ist dem Kaiser untertan. Die Familie dem Familien-Ältesten. Das kann der Großvater oder der Vater sein. Die Frau dem Mann. Der jüngere Bruder dem älteren. Die Kinder haben die Pflicht, ihre Eltern im Alter zu versorgen usw. Der Tempel ist noch nicht renoviert. Wir hören Musik auf traditionellen Instrumenten.
Nach dem Besuch fahren wir zum Flughafen, um gegen 17:00 mit China Eastern in die alte Kaiserstadt Xi’an zu fliegen, wo wir nach 19:00 landen. Wir werden von Frau Yang in Empfang genommen, die uns ins Shangri La Hotel begleitet. Wir essen dort zu Abend. Nach dem Abendessen trinken wir in der schönen Bar bei flotter Live Music einen chinesischen Sekt und tanzen ein bisschen.
Wir wachen im Shangri La Hotel in Xi'an auf. Jutta geht heute morgen schwimmen. Ich kann mit meiner offenen Kniewunde nicht ins Wasser gehen. Nach dem reichhaltigen Frühstück fahren wir zur großen Wildganspagode. Sie liegt in einem kleinen Park mit einem buddhistischen Kloster und Tempeln. Die Große Wildganspagode (chinesisch 大雁塔, Pinyin Dàyàn Tǎ) ist eine 64 m hohe Pagode. Sie entstand im Jahr 652, im Hof des "Klosters der Großen Wohltätigkeit", das Kaiser Gaozong zum Gedenken an seine verstorbene Mutter errichten ließ. Die Große Wildganspagode steht auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China und ist seit 2014 Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte mit dem Titel Seidenstraßen: das Straßennetzwerk des Chang'an-Tianshan-Korridors Auch hier opfern viele Chinesen Räucherstäbchen. Die meisten sind jung. In einem Gebäude ist eine chinesische Landschaft aus mehrfarbiger Jade ausgestellt.
Unterwegs erklärt uns Frau Yang am Beispiel ihrer Familie wie das chinesische Bildungssystem funktioniert. Ihr Sohn geht von 8:00 bis 17:00 in eine Schule, die 3.000 Euro Schulgeld p. a. kostet, was für eine Familie viel Geld ist. Die Einkind-Politik der Regierung hat alle Kinder zu kleinen Kaisern gemacht, die von Großeltern und Eltern gefördert werden. Am Sonntag lernt der Junge englisch. Freizeit zum Spielen bleibt da nicht. Da er eine bestimmte Punktzahl im vorletzten Schuljahr erreicht hatte, wurde das Schulgeld zurückgezahlt. Im letzten Jahr war er schlechter, was ihn sehr traurig gestimmt hat. Die Lehrer erhalten hohe Prämien, wenn sie einen guten Klassendurchschnitt erreichen. Das führt dazu, dass sie sich größte Mühe geben, alle Schüler voranzubringen. Sie leisten freiwillige Mehrarbeit. Das ist eine Leistungsgesellschaft von der wir träumen können.
Bevor wir zur Terrakotta Armee fahren, müssen wir uns bei einem guten Mittagessen stärken. Im Restaurant stellt ein Koch für alle sichtbar Nudeln mit seinen Händen her, kocht sie und lässt sie auftragen.
Wir fahren nach dem Essen zur bedeutendsten Ausgrabung des letzten Jahrhunderts, der Terrakotta Armee, die zum UNESCO Weltkulturerbe erhoben wurde. Der Weg zum Eingang des Museums der Terrakotta Armee ist eine Allee aus Marktständen mit zahllosen zum Teil aufdringlichen Verkäufer. Der erste Eindruck der Ausgrabung ist gewaltig. Vor uns stehen die tönernen Soldaten in Reih und Glied. Jeder Soldat hat ein anderes Gesicht, auch die Körpergrößen sind unterschiedlich. Die Armee diente der Bewachung des Kaisers nach seinem Tode. Über 700.000 Menschen sollen hier gearbeitet haben. Sie haben die Soldaten geformt und bemalt, die Gräben ausgehoben, und mit Bambusstäben wieder überdacht und zugeschüttet. Die Arbeiter sollen am Ende umgebracht worden sein, um den Platz geheim zu halten. Erst 1974 wurde sie von Bauern entdeckt, die einen Brunnen graben wollten.
Es gibt mehrere Hallen mit unterschiedlichen Ausgrabungsständen. In einer Halle sieht man viele zerbrochene Krieger, die noch restauriert werden müssen. In der Haupthalle sind hinter Glas Enten, Pferde mit Kutschen, Waffen usw. aus Bronze ausgestellt. Es ist bewundernswert, was die Chinesen vor mehr als 2.000 Jahren geschaffen haben.
Am Abend fahren wir zu einem Maultaschenessen und danach zu einer großen Show im „The Tang Dynastie Xi’an“ Theater. Die Show ist farbenprächtig. Tolle Kostüme, imposante alte Musik – ein bisschen modernisiert wie mir scheint – und perfekt einstudiert und vorgetragen.
Wir fahren zur großen Moschee. Xi’an lag am östlichen Ende der berühmten Seidenstraße. Über sie gelangte auch der Islam nach China. Die Moschee genoss hohes Ansehen, was durch die hohe Zahl von Fabeltieren auf dem Dach demonstriert wird. Die eigentliche Moschee steht wie in China üblich in einem Park am Ende von vielen Gebäuden mit Gärten und Höfen. Zu ihr haben wir keinen Zutritt. Auf dem Weg dorthin müssen wir durch eine Einkaufsgasse gehen, mit vielen Ständen an denen Gebrauchsgegenstände, Schmuck, Tand und Kitsch an die Touristen verkauft wird. Ich erstehe einen alten Luopan für 120 Yuan und zwei kleinen Dosen. In einer Apotheke kaufe ich getrocknete Wu Wei Zi Beeren, die für einen Teeaufguss verwendet werden können.
Der Xi’an Aufenthalt geht zu Ende. Wir fahren zum Flughafen und fliegen mit China Eastern nach Chongqing. In den nächsten Tagen wohnen wir im Zentrum der bergigen Stadt am Yangtze im Harbour Plaza Hotel. Das Abendessen im Best Western ist nicht toll.
Die Stadt Chongqing und das sie umgebende Gebiet ist zu einem Entwicklungsgebiet erklärt worden und wurde der Zentralregierung direkt unterstellt. Sie liegt am Zusammenfluss von Jaling und Yangtze. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus zur Volkshalle, die in den 50er Jahren für die Partei erbaut wurde und 4.000 Menschen Platz bietet. Sie wird heute als Konzert- und Kongresshalle benutzt. Von dort laufen wir zum Markt. So etwas haben wir noch nicht gesehen. In der Markthalle und herum werden neben Obst und Gemüse in großer Vielfalt auch lebende Hähne, Hühner, Kaninchen, Enten, Aale, Schlangen, Fisch und Fleisch verkauft. Es herrscht reges und geräuschvolles Treiben. Träger (Bang Bangs) schleppen die Waren oder Einkäufe durch die Straßen. Es duftet hier und stinkt dort. Die Verkäufer begegnen uns fotografierenden Touristen freundlich. Danach besichtigen wir kurz die Volkshalle und eine kleine Kunstausstellung und beobachten einen Maler, der eine Kalligrafie malt.
Wir fahren weiter auf die höchste Erhebung (300 m) über dem Jaling. Oben ist ein Aussichtsrestaurant mit einem schönen Blick auf Stadt und Fluss, der allerdings auch hier durch Smog geschmälert wird. Der Park wird gerade neu hergerichtet. Viele Bauarbeiterhände schaffen hier fleißig Neues. Sie graben, pflanzen um, pflastern. Da es Mittag ist und die Arbeiter ihr Mittagessen zu sich nehmen, können wir in ihren Reisnapf blicken. Das Essen ist einfach: Reis und Gemüse. In einem Gebäude hat ein Maler den Lauf des Yangtze von Chongqing zum Staudamm in einem 100 m langen Gemälde festgehalten. Das Besondere daran ist, dass er überall die ursprünglichen, die heutigen und die künftigen Wasserstände eingetragen hat. Man sieht welche Städte, Tempel, Fabriken schon untergegangen sind und bis 2008 noch untergehen werden. In Chonqing wird der Pegel noch 40 m steigen. Die meisten Wohnungen in Ufernähe sind schon geräumt und die Menschen in neue und meist komfortablere Wohnungen umgesiedelt. Die meisten Menschen tauschen 40 qm gegen 80-100 qm. Das Mittagessen ist wiederum sehr gut und schmackhaft.
Am Nachmittag besuchen wir die Altstadt von Chonqing am gegenüberliegenden Jalingufer und machen einen ausgedehnten Bummel durch die alten Gassen mit ihren Fachwerkhäusern. Die Menschen sind freundlich. Der Kommerz kehrt auch hier ein. An manchen Stellen reihen sich Läden aneinander. In Pausen spielen die Chinesen Mahjong oder Karten. In einem Teehaus spielt eine Kapelle traditionelle Musik. Der Tee wird akrobatisch aus Kannen mit langen Ausgießern serviert. Es ist wieder ein heißer und schwüler Tag an dem die Sonne nur hin und wieder zu sehen ist.
Zurück im Hotel können wir uns ein bisschen ausruhen. Dann fahren wir zu einem Feuertopf-Restaurant. Das Feuertopfessen ist für unseren Gaumen abgemildert. Auf dem Tisch steht ein mit Gas beheizter Topf mit einer Brühe. Im Topf gibt es noch einen kleinen Innentopf mit der feurigen Brühe, die auch in kleinen Mengen im Mund fürchterlich brennt. Die Chinesen an den umliegenden Tischen genießen das scharfe Mahl sichtlich und das Bier macht sie dann laut und lauter. Eine Kellnerin gibt mit langen Stäbchen nach und nach Tofu, Rind- und Schweinfleisch, Fisch, Bambus, Gemüse, Nudeln und Lotus in die Brühe, fischt das Gare wieder heraus und verteilt es an uns. Es schmeckt sehr gut. Man muss nur mit der feurigen Brühe sehr vorsichtig sein.
Heute fahren wir nach Dazu 200 km westlich von Chongqing, um die Skulpturen der buddhistischen Mönche zu sehen, die im 7. bis 12. Jahrhundert in den Fels gemeißelt wurden. Nachdem die Buddhisten dem Kaiser zu mächtig geworden waren, hatten sie in dieser entlegenen Gegend Zuflucht gesucht und sich als Bildhauer betätigt.
Da Reiseteilnehmer sich nach den vom Aussterben bedrohten Pandabären erkundigt haben, schlägt der Reiseleiter kurzerhand einen kurzen Besuch im Zoo vor. Nach einigem Warten erscheint der Panda auch persönlich und präsentiert sich.
Nachdem wir Chongqing verlassen haben, fahren wir auf dem gebührenpflichtigen Chengdu Expressway westwärts. Wir verlassen die Autobahn und fahren auf guten Landstraßen weiter. Die Reisernte ist hier beendet. Die Bauern benutzen eine Fahrbahn der Straße zum Trocknen der Reiskörner. Der Bus muss immer wieder mal auf die andere Straßenseite wechseln und auch mal über den Reis fahren. Im Dazu Bingnan Hotel essen wir zu Mittag.
Die Felsskulpturen von Dazu (chinesisch 大足石刻, Pinyin Dàzú Shíkè, englisch Dazu Rock Carvings) sind eine Reihe von religiösen Skulpturen in China, die bis auf das 7. Jahrhundert zurückgehen. Ihre Darstellung ist von buddhistischen, konfuzianischen und daoistischen Gedankenwelten beeinflusst. Auch die tang- und songzeitlichen Höhlentempel werden unter dem Begriff subsumiert. Die Skulpturen stehen seit 1999 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Unter dem Begriff der "Steinschnitzereien von Dazu" werden 75 geschützte Stätten vereint, die schätzungsweise 50.000 Statuen enthalten – wobei sich vollplastische Gestalten mit Halb- oder Flachreliefs abwechseln – mit über 100.000 chinesischen Schriftzeichen von Inschriften und Epigraphen. Die Stätte befindet sich in steilen Hängen des Kreises Dazu (nahe der Stadt Chongqing). Künstlerische Höhepunkte bilden die Steinschnitzereien der Berge Baodingshan und Beishan.
Die frühesten Steinmetzarbeiten wurden 650 in der frühen Tang-Dynastie begonnen, aber die schöpferische Hauptperiode begann im späten 9. Jahrhundert, als Wei Junjing (韦君靖), der Präfekt von Changzhou (昌州), den Weg für die Schnitzereien am Berg Beishan bahnte und seinem Beispiel folgten nach dem Zusammenbruch der Tang-Dynastie Beamte und Angehörige der Oberschicht, Mönche und Nonne und einfache Bürger während der Zeit Fünf Dynastien und Zehn Königreiche (907–65). Im 12. Jahrhundert, während der Song-Dynastie, begann ein buddhistischer Mönch namens Zhao Zhifeng (赵智凤) seine Arbeit an den kunstvollsten Skulpturen und Schnitzereien am Berg Baodingshan, er widmete diesem Projekt 70 Jahre seines Lebens. Während der Kulturrevolution wurden die Anlagen verschont. Unser Reiseleiter meinte, die Banden hätten den weiten Weg gescheut. Damals gab es noch keine Straße hierher.
Als wir wieder im Bus sitzen und zurück nach Chongqing fahren, fängt es erneut an zu regnen. Die Wassermassen spülen den Reis in den Straßengraben. Die Bauern versuchen zu retten, was zu retten ist. Die armen Leute. Manche haben vielleicht ihre Ernte verloren.
In Chonqing essen wir noch zu Abend bevor wir zu unserem Schiff auf dem Yangtze fahren. Ab heute Abend werden wir die 600 km flussabwärts bis zum Staudamm auf dem Schiff Prince der Victoria Line verbringen. Die Reederei ist ein Joint Venture zwischen Chinesen und Amerikanern. Die Chinesen haben die Schiffe gebaut; die Amerikaner betreiben sie. Vom Bus aus müssen wir über eine lange Pontonbrücke zum Schiff gehen. Unter uns strömt der braune Yangtze in der Dunkelheit. Wir erhalten eine kleine aber ordentliche und saubere Kabine. Zum Tagesausklang trinken wir in der Bar noch den Rotwein „The Great Wall“.
Der Yangtze ist mit 6.500 km der drittlängste Fluss der Welt. In seinem Einzugsgebiet wohnen ca. 30% aller Chinesen. Er bringt mit seinem Schlamm Fruchtbarkeit und mit seinen Überschwemmungen Verwüstungen und Tod. Mit dem Staudamm will die Regierung Strom erzeugen, den Fluss regulieren und Überschwemmungen vermeiden.
Heute Morgen kann man vor lauter Nebel nichts sehen. Wir liegen schon lange vor Anker. Der Kapitän unseres Flusskreuzfahrtschiffs Prince will kein Risiko eingehen. Erst um 12:00 werden die Anker gelichtet. Die Fahrt geht weiter. Wir haben 6 Stunden Zeit verloren. Die Ufer sehen im langsam lichteren Nebel wie verzaubert aus. Wir fahren an Städten vorbei. Die Häuser am Ufer sind schon leer. Weiter oben und gegenüber sind Neubauten entstanden. 1,3 Mio. Menschen wurden schon umgesiedelt oder müssen noch umziehen. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Es gibt einen regen Schiffsverkehr. Unser nächstes Ziel die rote Pagode von Shiboatai erreichen wir erst um 18:00. Oben auf einem Felsen wurde im 16. Jahrhundert ein buddhistischer Tempel gebaut. Es ist mühsam, hinaufzusteigen. Deshalb wurde um 1819 eine neunstöckige Pagode an den Felsen angelehnt gebaut, die als Treppenhaus dient. Wir klettern in der Pagode über einfache Treppen nach oben. Die Pagode wurde aus Maulbeerbaumholz errichtet. Das Holz wehrt Insekten ab, ist stabil und brennt nicht so leicht. Man versichert uns, dass die Pagode seit ihrem Bau nicht mehr restauriert wurde. Offenbar ist Maulbeerbaumholz ein hervorragender Baustoff. Von oben haben wir einen schönen Blick auf Fluss und Reisterrassen. Es wird langsam dunkel. Der Abstieg geht glücklicherweise nicht über Treppen sondern auf einem steilen gepflasterten Pfad mit vielen breiten Stufen hinunter zum Fluss. Der Weg zum Schiff ist wieder wie schon auf dem Hinweg nahezu ein Spießrutenlaufen durch unzählige Stände, Bettler und eifrige Verkäufer. Um das Bauwerk vor den Fluten des Yangtze zu bewahren, wird ringsherum eine Betonmauer errichtet. Fels und Pagode stehen dann wie auf einer vom Yangtze umfluteten Insel.
Nach dem Abendessen führen uns die Besatzungsmitglieder des Schiffs in einer Modenschau historische und moderne Kleider vor. Eine professionell gemachte Show.
Das Schiff liegt seit 3:00 vor dem Eingang der Qutang-Schlucht vor Anker. Um 6:30 wird es in die Schlucht einfahren. Grund genug, um 6:00 aufzustehen und nach draußen zu gehen. Wir durchfahren die 8 km lange Schlucht und frühstücken erst danach. Sie erinnert ein wenig an norwegische Fjorde. Sie ist teilweise sehr eng. Hohe Berge rahmen die Schlucht ein. Eindrucksvoll. Qutang ist nicht nur die kürzeste, sie ist auch die tiefste der drei Schluchten. Sie ist eng und ein Flaschenhals.
Um 8:30 erreichen wir bei Wuhan den Daning Nebenfluss und steigen in kleinere Boote um. Wir biegen unter einer schönen Brücke in die Drachentorschlucht ein. Sie ist nur 10-30 m breit. Die steilen Hänge sind 800-1000 m hoch. In der Smaragd-Schlucht ist das Wasser nicht mehr braun, sondern jadegrün. Die Hänge sind dicht bewachsen. Aber es geht noch weiter. Wir steigen nochmals in kleine Dschunken um, die uns in einen noch engeren Flussarm bringen. Auf den Dschunken müssen wir sogar Schwimmwesten anziehen. An den Hängen wachsen viele chinesische Heilkräuter, die von den Bauern gesammelt werden. Die chinesische Touristikbehörde hat Bauern engagiert, die in den engen Schluchten auf traditionellen Instrumenten musizieren.
Beim Mittagessen fahren wir durch die dritte, die Wu-Schlucht, die ihre Schrecken durch den höheren Wasserstand verloren hat. Früher gab es hier viele Untiefen und Stromschnellen. Unser deutsch sprechender River Guide hatte zu einem Grundkurs in Chinesisch in die Bibliothek eingeladen. Wir lernen ein paar Grundbegriffe und Redewendungen. Das schwierigste sind die 4 verschiedenen Betonungen.
Da das Gebiet vor allem auch durch den Energie liefernden Stausee und die rege Schifffahrt entwickelt wird, werden auch Straßen gebaut. In 2 der 3 Schluchten des Yangtze sind noch Autofähren vor allem für Lastwagen unterwegs. In der letzten Schlucht ist die Straße schon fertig. Inzwischen gibt es 30 Brücken über den Fluss. Vor 10 Jahren gab es nur wenige. Industrie wurde angesiedelt. Man sieht überall Kohleverladeanlagen, denn im Yangtze Gebiet gibt es viele Kohlegruben.
Nach Ankunft an der Staumauer fahren wir sofort in die erste Schleusenkammer, in der noch weitere Schiffe Platz finden. Das Schleusenwerk besteht erst aus 4 Kammern, die 5. wird erst nach Fertigstellung des Staudamms in Betrieb genommen. Dann wird die Stauhöhe bei 175 m sein. Die Talsohle liegt bei etwa 80 m. Es wird dunkel. Während das Schiff von Kammer zu Kammer immer tiefer abgesenkt wird, essen wir zu Abend und genießen wieder eine abwechslungsreiche Show der Besatzung.
Um 7:45 fahren wir mit dem Bus zur Besichtigung der Staumauer. Die Baustelle ist Sperrgebiet und wird scharf bewacht. Wir dürfen hinein. Zweimal steigen wir aus und haben schöne Aussichten auf den Damm, die Schleuse und die Baustelle des letzten Teilstücks der Mauer. Die Verkäufer an der Anlegestelle der Prince sind besonders aggressiv. Wir werden gewarnt, stehen zu bleiben oder gar etwas zu kaufen. Es gab schon viele Betrugsfälle.
Zurück an Bord geht die Fahrt weiter zur Xiling-Schlucht bis nach Yichang, einer „kleinen“ Stadt mit 1,4 Mio. Einwohnern. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch die Schleuse eines älteren kleinen Staudamms. In Yinchang gehen wir von Bord. Da wir Zeit haben, besuchen wir das lokale Museum mit seinen Tonkrügen und Bronzegeräten aus 5 Jahrtausenden. Wir erwerben eine kleine Ziege aus mehrfarbiger Jade geschnitzt und eine Silberdose mit Jade zum Abbrennen von Räucherstäbchen für jeweils 100 US-$.
Wir fahren weiter zum neuen Flughafen und fliegen mit China Eastern nach Schanghai. Wir wohnen im Howard Johnson Plaza Hotel an der Nanjing Straße. Unser Zimmer liegt im 10. Stock mit einer schönen Aussicht auf den Platz und die Stadt. Wir versuchen Wu-Wei-Zi zu kaufen, haben aber keinen Erfolg. Gegen die Erkältung, die wir uns auf dem unterkühlten Schiff zugezogen haben, können wir mit Pertussin, das wir in einer Apotheke erwerben, bekämpfen. Die Klimaanlage auf dem Schiff war mit Rücksicht auf die Amerikaner so kalt eingestellt, dass sich nahezu alle Deutschen erkältet haben. Nach Rückkehr von unserem kurzen Bummel haben wir uns in unserem Hotel am Buffet bedient. Es war ganz gut. Danach gehen wir noch in die Bar auf ein Glas Rotwein.
Um 9:00, nach einem guten Frühstück, holt uns ein Bus ab. Wir fahren zum Bund und dem Huangpu Fluss. Die kolonialen Prachtbauten am Ufer des großen Flusses sind imposant. Die Uferpromenade könnte auch in Europa sein.
Auf der anderen Seite in Pudong ist in den letzten 10 Jahren eine moderne Stadt mit vielen Wolkenkratzern entstanden. Wir besteigen ein Schiff, das uns auf dem Fluss in Richtung Hafen fährt. Wir können aus anderen Perspektiven Pudong bewundern. In Pudong besuchen wir den Fernsehturm, das erste hohe Gebäude in Shanghai. Man kann mit dem Fahrstuhl auf eine Plattform in 263 m Höhe fahren und den tollen Rundblick genießen. Wegen des Dunstes ist die Fernsicht leider nicht gut.
Anschließend fahren wir zu Mittagessen, das nicht so toll war und weiter in die Altstadt von Shanghai. Sie war mehr oder weniger verrottet und wurde als Touristenattraktion in den letzten Jahren komplett restauriert bzw. neu gebaut. Die pagodenartigen Häuser sehen prächtig aus. In einem großen Garten, den vor 200 Jahren der Beamte des Kaisers mit Namen Yu anlegen ließ, ist eine interessante Oase mit vielen kleinen schönen Ecken. Wir besuchen eine Seidenmanufaktur. Man erzählt uns etwas über Seidenraupen und sehen Spinnmaschinen, die den Faden vom Kokon abwickeln. Im anschließenden Laden gab es Seidendeckbetten (38 €) und alle Arten von Bekleidung in Seide. Uns hat nichts gefallen.
Zurück im Hotel ruhen wir uns etwas aus und lassen einen Tisch im Yanutabi Restaurant im Jin Mao Tower reservieren. Der Jin Mao Tower ist mit 420 m das höchste Gebäude in Shanghai. Marco und Emmi aus Luxemburg und unsere Reiseleiterin Andrea begleiten uns. Das japanische Restaurant ist in der 56. Etage. Wir haben einen Tisch am Fenster mit einem tollen Blick über die Stadt. Wir entscheiden uns für das Deluxe-Set Menü (478 yuan) mit Sashimi Vorspeise und Thunfisch Hauptgericht. Alles schmeckt sehr gut. Im Hotel trinken wir noch ein Glas Rotwein und ich rauche eine Zigarre.
Wir schlafen uns aus und frühstücken erst um 10:00. Der chinesische Reiseleiter Lin will uns um 14:00 mit dem Taxi abholen und zu einer Cashmere Factory fahren. Vorher bummeln wir die Nanjing Straße hinunter und kaufen im Department Store Nr. 1 einen Cashmere Pullover für Jutta (690 Yuan) und für mich (960 Yuan). Wir besuchen noch das Gebäude, das den Masterplan für die Entwicklung von Shanghai eindrucksvoll zeigt. Man kann gespannt sein, was davon realisiert werden kann. Es sind noch riesige Investitionen nötig. Dann fahren wir mit Lin zu der Cashmere Fabrik und erwerben dort für Jutta 2 Pullover und einen Schal und für mich einen weiteren Pullover (3087 Yuan).
Um 19:40 fahren wir zum letzten gemeinsamen Abendessen in die Altstadt.
Mein 68. Geburtstag beginnt mit einem schönen Frühstück im Hotel. Ein Bus holt uns ab und fährt uns über die große Huangpu Brücke zum Stadtbahnhof des Transrapid. Unser Gepäck fährt mit dem Bus zum Flughafen, so dass wir unbeschwert die schnelle und kurze Fahrt genießen können. Der Zug beschleunigt bis auf 431 km/Std. und bremst dann gleich wieder ab. Der Flughafen ist sehr modern, eindrucksvoll. Wir checken am Firstclass Schalter der LH ein und gehen bis zum Abflug in die Lounge. Im Flugzeug bietet mir der Purser einen Umzug in die Business-Class an, da aber nur ein Sitz frei ist, verzichte ich zu Gunsten eines anderen „Senators“. Dann kommt der Purser und bringt mir eine Flasche Champagner zum Geburtstag. Wir trinken ihn gemeinsam mit den in unserem Compartment sitzenden Teilnehmern unserer Reise.