Reise mit unserem "spanischen" Cabriolet Peugeot 308 von Neu-Anspach in die Toscana und zurück.
Historische und andere Angaben sind Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen
Besuchte Orte und Landschaften:
Füssen, Schloss Neuschwanstein
Meran und Bozen in Südtirol
Mantua in der Lombardei
Parma in der Emilia-Romagna
Modena, UNESCO Weltkulturerbe in der Emilia-Romagna
Bologna in der Emilia-Romagna
Florenz, UNESCO Weltkulturerbe in der Toscana
Siena, UNESCO Weltkulturerbe in der Toscana
Sestri Levante an der Ligurischen Küste
Rapallo an der Ligurischen Küste
Genua, große Hafenstadt in Ligurien
Sirmione am Gardasee
Dolomiten, Sellapass, Seiseralm, UNESCO Weltnaturerbe
Einmal Toscana und zurück. Eine 8-tägige Autoreise mit unserem Peuegot Cabriolet 308.
Wir wollten mehr über Italien erfahren, über Land und Leute, die Kultur und die italienische Küche. Dafür reichen 8 Tage natürlich nicht aus, aber es sollte ein Anfang sein. Später haben wir viele Orte auf Kreuzfahrten und auf einer geführten Sizilien-Rundreise gesehen.
Die Hotels waren mal gut und mal nicht so gut oder schlecht. Die berühmte italienische Küche haben wir leider verfehlt. Am besten haben wir in Südtirol gegessen.
Wir fahren über die Autobahn in Richtung Würzburg und dann weiter auf der A7 über Ulm, Memmingen nach Füssen. Füssen liegt im Südwesten Bayerns an der Romantischen Straße und an der römischen Via Claudia Augusta. Im Osten grenzt die Stadt an den Lech und im Süden an Österreich. Die Ursprünge der Stadt reichen bis in die Römerzeit zurück.
Trotz Regenwetter machen wir uns auf den Weg und bummeln durch die Innenstadt. Das gotische Hohe Schloss der Bischöfe von Augsburg liegt auf einem Hügel über der Altstadt. Das große Burgschloss gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Bayerns. Danach fahren wir mit dem öffentlichen Bus nach Neuschwanstein. Es regnet immer noch. Das Schloss Neuschwanstein steht oberhalb von Hohenschwangau. Der Bau wurde ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichtet. Neuschwanstein ist das berühmteste der Schlösser Ludwigs II. Es wird jährlich von weit mehr als 1,3 Millionen Touristen aufgesucht. Das Schloss Hohenschwangau liegt direkt gegenüber von Schloss Neuschwanstein im Ortsteil Hohenschwangau der Gemeinde Schwangau. Erstmals wurde das Schloss im 12. Jahrhundert als Burg Schwanstein erwähnt, als Sitz der Edlen vom Schwangau. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzer, die Burg verfiel, wurde neu aufgebaut und wieder zerstört. Im Jahr 1832 erwarb König Maximilian II. (damals noch Kronprinz Maximilian) die Ruine und ließ sie im Stil der Neugotik umbauen (bis 1837)
Im Schlosshotel Krone haben wir über HRS ein Zimmer reserviert. Das Hotel war in Ordnung, aber das Restaurant neben der Rezeption schwächelte doch sehr. Nicht zu empfehlen.
Heute fahren wir weiter zu unserem Tagesziel Bozen in Südtirol. Unser Weg führt uns über den Fernpass nach Österreich und weiter über den Brennerpass nach Italien. In Sterzing biegen wir ab und fahren über den kurvenreichen Jaufenpass nach Meran. Der Pass führt auf über 2000 m in den Schnee.
Meran (italienisch Merano, ladinisch Maran) ist, nach Bozen die zweitgrößte Stadt Südtirols. Über Jahrhunderte war Meran die Tiroler Landeshauptstadt..Merans Bevölkerung setzt sich etwa je zur Hälfte aus deutsch- und italienischsprachigen Bewohnern zusammen. Meran hat eine Tradition als Kur- und Fremdenverkehrsort und galt als eine der ersten Touristenhochburgen des Habsburgerreiches. Man schätzte vor allem das milde, mediterrane Klima und die reine Luft der Kurstadt, die besonders die Heilung von Lungenleiden begünstigte. Seit 1855 gab es eine Kurkapelle, später das Kurorchester, das während der Saisonen in der Regel zweimal täglich Konzerte gab. Das Kurorchester hatte bis 2005 Bestand und galt als eines der renommiertesten im Habsburgerreich. Nach 1945 gelang es, aus Meran erneut einen der wichtigsten Fremdenverkehrsorte Südtirols zu machen. Wir bummeln durch die Stadt und fahren dann weiter in die Landeshauptstadt Bozen.
Bozen (italienisch Bolzano) ist die Landeshauptstadt Südtirols und Sitz der Landesregierung und des Landtags. Bozen wird zu den großen städtischen Zentren im Alpenraum gerechnet und gilt auf Grund seiner Bikulturalität als wichtiger Begegnungsort zwischen dem deutsch- und dem italienischsprachigen Kultur- und Wirtschaftsraum. Mit über 107.000 Einwohner ist Bozen größte Stadt Südtirols und die drittgrößte in Tirol. In ihrem Ballungsraum leben rund 250.000 Menschen.Nach dem 1. Weltkrieg fiel Südtirol an Italien. Die Zeit des italienischen Faschismus veränderte die Stadt nachhaltig durch das Italianisierungsprogramm der Regierung. Die Stadtbevölkerung wuchs durch massiv geförderten italienischsprachigen Zuzug erheblich an. Neue Stadtviertel entstanden, insbesondere im Raum Gries-Quirein. Die Zeit der nationalsozialistischen Besetzung 1943/45 war von Kriegsgeschehen und organisiertem Terror geprägt. Die Nachkriegszeit führte erst allmählich, wesentlich angestoßen durch die Autonomiebestimmungen von 1972, zur neuen Blüte der Stadt, die nach und nach zum administrativen, politischen und wirtschaftlichen Schrittmacher der Region aufrückte.
In Bozen liegt das gebuchte Four Points Sheraton Hotel vor der Stadt in einem Industriegebiet. Es entspricht unseren Erwartungen. Vor allem das Restaurant ist in jeder Beziehung, sowohl Qualität der Speisen und Getränke, als auch Aufmerksamkeit und Professionalität des Service, ausgezeichnet. Sehr zu empfehlen!!!
Am Morgen fahren wir mit einem öffentlichen Bus in die Innenstadt, frühstücken in einem kleinen Café gegenüber dem Ötzi-Museum, das wir anschließend besuchen. Auf drei Etagen sind im Südtiroler Archäologiemuseum die Originalfunde und die Geschichte des Mannes aus dem Eis – auch Ötzi genannt – zu besichtigen. Die ca. 5.000 Jahre alte, außerordentlich gut erhaltene Eismumie und ihre Beifunde, sowie allerlei Kurioses sind zu sehen. Höhepunkt der Ausstellung ist die lebensechte Rekonstruktion des Mannes aus dem Eis. Fotografieren ist verboten. Warum eigentlich? Mit demselben Bus fahren wir zurück zum Hotel und mit unserem Auto weiter in Richtung Parma unserem heutigen Etappenziel.
Auf der A22 fahren wir an Verona vorbei nach Mantua (Mantova) in der Lombardei. Schon die Silhouette der Stadt bei der Annäherung ist faszinierend. In der Stadt steht an einem großen Platz der Palazzo Ducale, ein mächtiger Ziegelbau mit vierhundertfünfzig Wohnräumen. An diesem Platz steht die fünfschiffige Basilika aus dem 9. Jahrhundert. Die Fassade stammt aus dem Jahr 1756. Daneben steht der romanische Glockenturm. Mantua wurde von den Etruskern gegründet.
Unsere Endstation ist heute die berühmte Stadt Parma in der Region Emilia-Romagna. Parma ist bekannt für Parma-Käse und Parma-Schinken. Im Holiday Inn in Parma haben wir ein Zimmer reserviert. Das Hotel liegt vor der Stadt. Wir fahren mit dem Taxi in die Innenstadt, Interessant sind der romanische Dom Santa Maria Assunta und das achteckige Baptisterium aus dem 13. Jahrhundert mit einer Fassade aus rosa Veroneser Marmor.
Zu Abend essen wir in der Stadt. Es ist nicht toll. Ich bin auf die italienische Küche sehr gespannt. In Bozen haben wir sehr gut gegessen, in Parma nicht. Das Holiday Inn ist einfach, aber sauber.
Heute fahren wir über Modena und Bologna nach Florenz. Dort haben wir für die nächsten 3 Nächte ein Zimmer im Hotel San Gallo gebucht.
Modena [ˈmɔːdena] ist eine moderne Industriestadt am südlichen Rand der Region Emilia-Romagna. Die Stadt ist ursprünglich die etruskische Siedlung Muoina. Sie kam während der Keltenkriege im Jahr 222 v. Chr. als Mutina in den Besitz der Römer. Stolz der Modeneser ist die Piazza Grande mit ihrem romanischen Dom San Geminiano und dem 88 m hohen Campanile (Torre Ghirlandina). 1997 wurde dieses Architekturensemble von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Turm und die Fassade werden zur Zeit restauriert und sind eingerüstet. Der Aceto Balsamico di Modena (Balsamessig) sowie der Grana Padano und der Parmigiano Reggiano (Parmesankäse) sind in der Welt bekannt.
Von Modena fahren wir weiter nach Bologna [boˈloɲːa] ebenfalls in der Region Emilia-Romagna. Die Stadt wurde vermutlich von Etruskern unter dem Namen Felsina im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet. 191 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert. Der Bau der Via Aemilia 187 v. Chr. machte Bononia zum Verkehrsknotenpunkt. Während der römischen Kaiserzeit hatte Bononia mindestens 12.000, möglicherweise jedoch bis 30.000 Einwohner, zahlreiche Tempel und Thermen, ein Theater und ein Amphitheater, sodass sie der Geograph Pomponius Mela zu den fünf üppigsten (opulentissimae) Städten Italiens zählte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Mauern der Stadt bis auf wenige Reste abgerissen, um der schnell wachsenden Bevölkerung Platz zu schaffen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Bologna von den Invasionstruppen der Alliierten bombardiert und beschädigt. Nach dem Krieg erholte sich Bologna schnell und ist heute eine der wohlhabendsten und stadtplanerisch gelungensten Städte Italiens. Bologna hat uns sehr gut gefallen. Eine sehr schöne Stadt. Wir hatten nur Probleme, einen Parkplatz zu finden.
Die Piazza Maggiore mit dem Neptunbrunnen und der Basilika San Petronio liegt im Zentrum. Diese gewaltige gotische Kirche ist die fünftgrößte der Welt. Sie sollte ursprünglich die größte Kirche der Christenheit werden. Aufgrund Geldmngel ist sie bis heute nicht vollendet. Bekannt ist Bologna für seine Arkaden. Sie erstrecken sich über 38 km und wurden ursprünglich geschaffen, um der wachsenden Bevölkerung der Stadt gerecht zu werden. Durch die vorgesetzten Arkaden konnte man die oberen Stockwerke ausbauen und so neuen Wohnraum schaffen ohne Handel und Durchgangsbetrieb zu stark zu beeinträchtigen. Viele Arkaden sind künstlerisch gestaltet.
Von Bologna fahren wir auf einer sehenswerten Autobahn über den Appenin nach Florenz. Die Autobahn führt über unzählige Brücken und durch Tunnels und erfordert große Aufmerksamkeit des Fahrers. Florenz erreichen wir am späten Nachmittag. Unser Hotel San Gallo liegt am Rand der Altstadt. Es ist angenehm. Das Auto parken wir in einem Parkhaus in Gehentfernung. Am Abend gehen wir auf Empfehlung des Hotels in ein nahe gelegenes kleines Restaurant und erleben eine Enttäuschung. Das bestellte Osso Buco haben wir nie schlechter gegessen.
Florenz ist die größte und bedeutendste Stadt der Toscana. Die Stadt ist berühmt für ihre Geschichte. Als Zentrum des mittelalterlichen europäischen Handels- und Finanzwesens war es eine der reichsten Städte des 15. und 16. Jahrhunderts. Florenz gilt als die Wiege der Renaissance. Aufgrund seiner kulturellen Bedeutung – insbesondere für die bildende Kunst – wird es schon seit dem 19. Jahrhundert auch als das „italienische Athen“ bezeichnet. 1982 wurde die historische Innenstadt unter Weltkulturerbe von der UNESCO gestellt. Aufgrund des künstlerischen und architektonischen Erbes hat das Forbes Magazine Florenz als eine der schönsten Städte der Welt ausgewählt. Florenz ist die von Touristen meistbesuchte Stadt der Welt.
In der historischen Altstadt von Florenz kann man die überragenden architektonische Leistungen bewundern. Es gibt zahllose Bauten aus der Zeit der Protorenaissance bis zur Herrschaft der Medici im 15. und 16. Jahrhundert, die die enorme wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Stadt zu dieser Zeit belegen. Viele Bauten wurden durch die Bankiers und Kaufleute der Stadt gefördert. Die florentinische Architektur ist insbesondere durch die zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch Brunelleschi, Donatello und Masaccio formulierten Prinzipien der Renaissancearchitektur geprägt, die weit über die Stadt hinaus Bedeutung erlangt haben. Die historische Altstadt von Florenz wurde 1982 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. In Florenz findet man die weltgrößte Anhäufung bekannter Kunstwerke. Dazu zählen der Dom, die Uffizien, Leonardo da Vincis David in der Galleria del Accademia, der Palazzo Vecchio, die Ponte Vecchio und vieles anderes. Wir fahren mit dem öffentlichen Bus in die Altstadt und steigen an den Uffizien aus. Die Uffizien wollen wir nicht besuchen, denn wir sind beide keine großen Freunde unzähliger Porträts alter Kirchenfürsten. Moderne Malerei ist uns viel lieber. Wir gehen zur Piazza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio. Dort steht u.a. eine Kopie von Da Vincis David. Das Original werden wir später sehen. Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zum Arno und der Ponte Vecchio. Das ist die einzige Brücke, die den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstand. Die ursprünglich von den Etruskern gebaute Brücke verbindet die Uffizien mit dem Palast der Medici. Sie zeichnet sich heute vor allem durch ihre beeindruckende Zahl an Schmuckläden aus, die ihre Ränder bevölkern.
Zurück zum Piazza della Signorina und weiter zum Dom. Die Kirche ist außen mit schwarzem und weißen Marmore verkleidet. Sie ist heute morgen nur für Messebesucher geöffnet. Wir wollen sie später besichtigen. Ich hatte nach Ankunft in Florenz im Internet 2 Eintrittskarten für eine geführte Tour durch die Galleria della Accademia erworben. Das bietet uns Vorrang gegenüber den vielen in einer lange Schlange auf Einlass Wartenden. Die Tour durch die Galleria hat eigentlich nur ein Ziel: David von Leonardo da Vinci. Unser Führer schildert in ausschweifend langen Reden alles über da Vinci und noch viel mehr. Ich konnte aus akustischen Gründen nicht alles verstehen und habe mich dann abgesetzt. Die Tour sollte lt. Prospekt eine Stunde dauern, obwohl man alles auch in 20 Minuten gesagt hätte. Inzwischen war es Mittag und warm geworden. Wir beschließen nun den heute morgen verschobenen Besuch des Doms nachzuholen. Der Domplatz ist nun voller Menschen. Es gibt kaum ein Durchkommen. Die Schlange vor dem Eingangstor ist endlos. Deshalb verzichten wir auf den Dombesuch. Stattdessen besuchen wir die Basilica di San Lorenzo und nehmen dann ein Taxi zurück ins Hotel. Am Abend versuchen wir eine zweite Empfehlung des Hotels: Ristorante Buco Mario nahe der gotischen Kirche Santa Maria Novella. Wir wollten wissen ob man in Florenz Osso Buco machen kann. Das Resultat war nicht schlecht, aber auch nicht "superiore". Der Preis war angemessen
Heute steht die zweitbedeutendste Stadt der Toskana Siena auf unserem Programm. Wir holen unser Auto aus dem Parkhaus und machen uns auf den Weg. Von Florenz nach Siena führt eine autobahnähnlich ausgebaute Straße, deren Asphalt nicht überall gut und eben ist.
Siena [ˈsjɛːna] war früher ein Stadtstaat im Zentrum der italienischen Toskana. Sienas Hauptplatz ist die Piazza del Campo. Dieser Platz wurde im 14. Jahrhundert am Ort eines antiken Theaters errichtet. 1347 erhielt er seine charakteristische rote Backstein-Pflasterung, die von hellen Streifen aus Travertin durchzogen wird. Er ist Verantsaltungsort für den Palio di Siena, ein Pferderennen. Seit dem Mittelalter findet es zweimal im Jahr statt. Siena gilt als eine der schönsten Städte der Toskana und Italiens. Schon von jeher befindet sie sich in Rivalität mit Florenz, in politischer, wirtschaftlicher oder künstlerischer Hinsicht. Während Florenz als Paradebeispiel einer Renaissance-Stadt vor allem durch die schiere Masse und Größe seiner Bauwerke und Kunstwerke beeindruckt, hat Siena den mittelalterlichen Charakter der italienischen Gotik erhalten. Die historische Altstadt gehört seit 1995 zum UNESCO-Welterbe. Die Universität Siena, gegründet 1240, gehört zu den ältesten Universitäten Italiens und wird heute von etwa 20.000 Studenten besucht. Der Dom aus schwarzem und weißem Marmor, heute eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien, entstand aus einer dreischiffigen romanischen Basilika. Heute präsentiert sich die Kirche mit gotisch erhöhtem und eingewölbtem Mittelschiff, kompliziertem, mehrschiffigen Querhaus und einem gotischen Chor. Der Bau wurde Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen und zog sich bis in das 14. Jahrhundert hinein.
Auf dem Rückweg fahren wir durch die schöne toskanische Landschaft. In Monteriggioni einer kleinen Festungstadt an der Straße nach Florenz wollen wir uns umsehen. Wir schaffen es gerade noch bis zum ersten Restaurant im Ort "Enoteca Il Piccolo Casa". Dann bricht ein heftiger Gewittersturm los. Wir essen ganz gut zu Mittag und warten darauf, dass der Regen aufhört. Dann fahren wir im leichten Regen weiter nach Florenz. Auf das Abendessen verzichten wir heute Abend, trinken aber in der schönen Bar eine Flasche Wein.
Wir beenden unseren Aufenthalt in Florenz und fahren bei inzwischen wieder sonnigem Wetter an die ligurische Mittelmeerküste. Das Ziel heute ist Genua. An der Küste erreichen wir den Badeort Sestri Levante am Golfo Tigullio (Riviera di Levante), der ein bisschen verschlafen wirkt. Wir essen zu Mittag in einem Restaurant, das von außen einen guten Eindruck macht. Juttas Fisch ist sehr gut. Meine Spagetti al Pesto leider weniger. Bisher habe ich in Italien noch nicht wirklich gut gegessen!
Wir fahren weiter nach Rapallo. Weltgeschichtliche Berühmtheit erreichte die Stadt durch den am 16. April 1922 geschlossenen Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Russischen Sowjetrepublik, den Vertrag von Rapallo. Die Außenminister der beiden Staaten, Rathenau und Tschitscherin, vereinbarten einen Verzicht auf Reparationszahlungen und die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen. Der Vertrag wurde von den Westmächten mit starkem Argwohn betrachtet. Großbritannien verlangte dessen Annullierung, Frankreich nahm ihn zum Anlass, das Ruhrgebiet zu besetzen und die Eintreibung der Reparationszahlungen zu verschärfen.
Auf der kurvenreichen schmalen Küstenstraße fahren wir bis zu deren Ende in Portofino. In dem kleinen, engen Portofino finden wir trotz großen Bemühens keinen Parkplatz, aber viele Polizisten, die streng darauf achten, dass niemand verboten parkt. Wir kehren um und fahren bis zur Abfahrt nach Genua.
In Genua haben wir über HRS das Hotel Palazzo Cicale am Domplatz gebucht. Es ist schwer zu finden, weil man nur durch eine Fußgängerstraße zum Domplatz fahren kann. Dort suchen wir das Hotel und fragen einen Polizisten und in einem kleinen Laden. Dann weist man uns auf ein kleines Schild hin. Wir läuten. Eine junge Dame antwortet. Es ist unser Hotel. Man hat uns schon erwartet. Das Gebäude ist ein alter Palast, der in ein Hotel umgebaut wurde. Überall wird noch gebaut. Es hat 4 Sterne. Wir fragen uns wodurch sie begründet sind, denn wir stellen uns unter einem 4 Sternehotel, das 110 Euro kostet, etwas anderes vor. Die Erinnerung an Genua wird immer mit diesem schlechten Hotel verbunden bleiben.
Wir beginnen unsere Rückreise nach Neu-Anspach und fahren über die Autobahn in Richtung Gardasee und wollen Sirmione besuchen. Sirmione liegt am Südufer des Gardasees zum Teil auf der Halbinsel, die in den See hineinragt. Sirmione gehört zur Provinz Brescia in der italienischen Region Lombardei. Die Scaligerburg mit einem großen Hafenbecken und einer Ringmauer schließt das Städtchen vom Festland ab. Die Scaliger bauten aus dem alten Römerkastell in Sirmione im 13. Jahrhundert (ab 1259) auf Wunsch des Stadtherrn von Verona, des Mastino I. della Scala, auf dem ersten der drei Hügel die wehrhafte Burg mit den typischen Schwalbenschwanzzinnen, die direkt am Wasser liegt und dem Hafen der Gardasee-Flotte Schutz bot. Sie prägt heute das Bild von Sirmione. Nur über eine Zugbrücke gelangt man über die tiefen Wassergräben durch ein Portal mit den Wappen der Scaliger (eine Leiter) und der Venezianer (geflügelter Löwe) in die Burg, von der aus man den Zugang zur Ortschaft kontrollieren konnte. Die Stadt ist sehr touristisch und total überlaufen.
Vom Gardasee fahren wir weiter nach Norden zum Brennerpass, biegen aber vorher in Richtung Dolomiten ab. In Moena am Rosengarten überrascht uns ein heftiges Gewitter. Wir beschließen hier zu bleiben und erst morgen den Sellapass bei hoffentlich besserem Wetter zu überqueren. Im Hotel Dolomiti buchen wir ein sehr schönes Zimmer. Auch das Restaurant hat uns sehr gut gefallen. Es ist das beste Hotel unserer Reise. Sehr zu empfehlen!
Heute Morgen ist das Wetter wieder schön und der Himmel wolkenlos. Wir fahren heute hinauf zum Sellapass (italienisch Passo Sella), auf 2240 m Höhe. Sehr schön! Die Sella-Passtraße verbindet Gröden bei Wolkenstein in Südtirol mit dem Fassatal bei Canazei (italienisch Val di Fassa) im Trentino. Wir gelangen nach Seis und beschließen, mit der Seilbahn hinauf zur Seiseralm zu fahren. Die Seiser Alm (italienisch Alpe di Siusi) ist die größte Hochalm Europas. Sie liegt in den Südtiroler Dolomiten, rund 40 Straßenkilometer östlich von Bozen und oberhalb der bekannten Tourismus-Orte Seis am Schlern und Kastelruth. Die Dolomiten gehören zum UNESCO Weltnaturerbe.
Es ist eine angenehme Fahrt hinauf zur Seiseralm. Im Hotel nahe der Bergstation essen wir ganz gut zu Mittag und fahren dann wieder hinab und weiter zur Autobahn in Richtung Brennerpass. Wir beschließen heute Abend wieder im Schlosshotel Krone in Füssen zu übernachten und reservieren telefonisch ein Zimmer. Das erweist sich aber als ein Fehler. Heute Abend ist das Zimmer viel kleiner, dafür aber teurer. Wir beklagen uns, was aber nicht hilft. Wir essen im bayerischen Restaurant des Hotels. Das Essen ist nicht gut. Nicht zu empfehlen! Schade. Der gute Eindruck der ersten Übernachtung wurde zunichte gemacht.
Von Füssen aus fahren wir mit zwei kurzen Pausen zurück nach Neu-Anspach.