Geführte Gebeco-Studienreise durch Mynamar (Burma). Wir reisen mit gemischten Gefühlen in das Land, das noch kurz zuvor von einem Aufstand der Mönche erschüttert wurde. Alles verlief sehr ruhig und gut!
Historische und andere Angaben sind Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen.
Besuchte Orte und Landschaften auf dieser Reise:
Yangon. Die alte Hauptstadt hieß früher Rangun (Rangoon)
Bagan, UNESCO Weltkulturerbe, Tempelstadt in der Wüste
Mount Popa
Bago
Pindaya
Inlesee und Indein
Königstädte Inwa, Amarapura und Mandalay
Sagaing am Ayeyarwady Fluss
Goldener Felsen bei Kyaiktijo
Myanmar oder Burma wie es früher hieß, ist ein armes, reiches Land. Ca 30% der Einwohner, nämlich die, die mit der Militärregierung paktieren, sind sehr wohlhabend. Die überwiegende Mehrheit (70%) ist arm bis sehr arm. Die reichen Bodenschätze werden von den Eliten ausgebeutet. Davon haben die Armen nichts. Für sie bleibt der buddhistische Glaube und das Streben nach dem Nirwana durch gute Taten. Aufstände wie 2007 sind die Ausnahme und werden nur dann erfolgreich, wenn sie von den Mönchen unterstützt werden.
Myanmar ist ein goldenes Land. Ich habe nirgendwo auf der Welt soviel Gold im öffentlichen Raum gesehen. Vergoldete Tempel und Buddhafiguren, die zum Teil eine Zentimeter dicke Goldschicht haben sind normal in diesem Land. Das Gold kommt auch von den armen Leuten, die Blattgold erwerben und es auf die Figuren auftragen.
Myanmar ist ein landschaftlich schönes Land.
Wir fliegen mit Lufthansa in der Businessclass von Frankfurt nach Bangkok im Oberdeck eines Jumbo und weiter mit Thai Airways TG 303 nach Yangon, das früher Rangun oder Rangoon genannt wurde. Die Einreise in Yangon ist unproblematisch.
Die Reisegruppe ist wegen des Aufruhrs im letzten Jahr klein. Nur insgesamt 12 Personen plus Reiseleiterin. Wir treffen Hille und Pierre Even in der Halle des Sedona Hotels. Sie waren schon einen Tag vor den anderen geflogen. Wir tauschen 100 $ in 112.500 Kyat (dschad) bei der Reiseleiterin. Sie heißt Nang Lao Kham.
Das Volk der Mung beherrschte am Anfang den Süden Burmas bis die Burmesen sie besiegten. Heute leben überwiegend Burmesen in Burma. Der frühere Name Dagon der Hauptstadt wurde in Yangon = Ende des Kampfes, umbenannt. Die Engländer tauften die Stadt Rangoon. Sie planten den Neubau der zerstörten Stadt für 36.000 Einwohner. Heute hat Yangon 5,4 Mio. Einwohner. In der Kolonialzeit waren 50% der Einwohner Ausländer. Die Stadt ist sehr grün. Viele Alleen und zwei Seen machen sie attaktiv. Die koloniale Bausubstanz ist leider schon sehr verkommen. Die neue Hauptstadt von Myanmar ist jetzt in der Mitte des Landes. Sie heißt Nay Pyi Taw = kgl. Hauptstadt. Dort lebt die Militärregierung ziemlich isoliert. Die meisten westlichen Botschaften bleiben in Yangon. Dem Volk wurde der Umzug damit begründet, dass Yangon zu weit im Süden liegt. Wir fahren mit einem nicht mehr taufrischen Taxi zum Scott-Markt für 4000 Kyatt. Der bietet nichts besonderes. Viele Schmuckstände mit Jade und Rubinen. Interressant sind die zum Bus umfunktionierten Lastwagen auf den Straßen. Auf der Ladefläche sind zwei Sitzreihen (rechts und links) angebracht. In der Mitte stehen die Menschen. Viele sitzen auf dem Dach. Außen hängen die Männer wie Trauben dran. Frauen und Männer tragen Wickelröcke, die man hier Longyi nennt. Minga laaba heißt guten Tag, guten Morgen, oder guten Abend.
Am Nachmittag treffen wir uns mit der Gruppe zum ersten Mal, um zur Shwedagon-Pagode zu fahren. Shwe= Gott. Dagon = Yangon. Die sehr große Pagodenanlage liegt auf dem 50 m hohen Hügel Thengottara in der Stadt. Anfänge der Shwedagon Pagode stammen aus der Zeit um 500 v. Chr. Sie ist 99,4 m hoch und hat einen Umfang an der Basis von 350 m. Sie ist ganz mit Blattgold (1000 t.) vergoldet. Alle zwei Jahre wird die Vergoldung erneuert. Das Gold wird von frommen Buddhisten gespendet. Es gibt 4 Aufgänge im Osten, Westen, Süden, Norden. Wir nehmen den Südaufgang. Am Aufzug müssen wir Schuhe und Strümpfe ausziehen und von da an barfuß gehen. Die Shwedagon Pagode hat einen Heiligenschirm oben an der Spitze, HTI genannt. Seit dem 15. Jhd hat jede Pagode einen Heiligenschirm. Die Schmuckfahne ist mit 2700 Edelsteinen geschmückt. Die Diamantenknospe wiegt insgesamt 1000 Karat. Das Diamantenei hat 76 Karat. Wir besuchen den Jade Buddha mit vielen Diamanten und Rubinen geschmückt. Er ist hinter Glas gezeigt. Wir treffen einen Eremiten vom Kloster am goldenen Felsen mit einem schwarzen Hut. Er besucht die Pagode und schreitet mit gemässigtem Schritt von Tempel zum Altar und erweist seine Ehrerbierung. Offenbar ist er in Trance.
Es gibt die Tempel der 8 Planeten für die 8 Wochentage. Der Mittwoch ist in 2 Tage (vormnachm.) unterteilt. Wer dienstags geboren wurde, geht zum Tempel für den Dienstag betet dort und opfert. Man übergießt die Buddhafigur 7 mal mit Wasser. Jeder Wochentag wird durch einen Planeten und ein Tier symbolisiert. Mittwoch morgen ist der Elefant mit Stoßzähnen und Mittwochnachmittag ohne. Montag: Tiger, Dienstag Löwe, Donnertag:Rate oder Maus, Freitag: Meerschweinchen, Samstag: Drache, Schlange, Sonntag: Kalon (halb Vogel, halb Bestie). Wir erleben nicht den Untergang der Sonne und machen uns auf den Heimweg. Die Swedagon Pagode ist das größte buddhistische Heiligtum in Burma. Ich bin tief beeindruckt. Man müsste ein paar Tage hier bleiben und einen erfahrenen Führer haben, der die Zusammenhänge und Legenden erzählt. Sicher eines der eindruckvollsten Bauwerke auf dieser Welt, das auf der Kandidatenliste der UNESCO für das Weltkulturerbe steht
Die Militärregierung hat Mopeds und Motorräder in Yangon verboten. Fahrräder werden ungern gesehen. Niemand kennt den Grund. Eine nahezu Verdreifachung der Benzinpreise im letzten Jahr führte zum Aufstand. Ein normaler Burmese verdient 1 $ pro Tag. Davon gibt er 20-30% für Fahrtkosten zur Arbeit aus. Durch die Verteuerung bleibt nichts mehr zum Leben. Die Preiserhöhung ist unverständlich da Burma eigenes Erdöl fördert. Die Burmesen empfinden sie als Willkümaßnahme.
Heute besichtigen wir Stadt Yangon. Rangun (offiziell Yangon [jaŋˈgʊn], englisch Rangoon) ist eine Stadt in Myanmar und Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Yangon-Division. Mit rund 5,21 Millionen Einwohnern in der eigentlichen Stadt und 5.998.000 Einwohnern in der Agglomeration (Stand 2013) ist Rangun die größte Stadt und das industrielle Zentrum des Landes. Bis zum Jahr 2005 war Rangun die Hauptstadt Myanmars; der Regierungssitz wurde nach Naypyidaw verlegt.
Bis 1755 hieß die Stadt Dagon und gehörte zum Reich der Mon. Ihre Ursprünge gehen auf das 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Nach der Unterwerfung aller Städte der Mon durch den birmanischen König Alaungphaya erhob dieser das Städtchen im Jahre 1755 zur Hauptstadt des birmanischen Reichs. Er benannte es um in Yangon, was übersetzt „Ende des Streits“ bedeutet. Im Jahre 1824 wurde Rangun von Großbritannien erobert, das zwei Jahre später seinen Herrschaftsanspruch wieder abtrat. Die Stadt entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts zu einer modernen Gemeinde, nachdem sie nach dem zweiten britisch-birmanischen Krieg 1852 erneut unter britische Herrschaft gekommen war. Im Jahre 1930 wurde Rangun durch ein Erdbeben und die nachfolgende Flutwelle weitgehend zerstört. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 8. März 1942 im Verlauf des Pazifikkriegs von der japanischen Armee besetzt. Als Birma 1948 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte, wurde Rangun Hauptstadt des Landes, 1989 wurde der englische Kolonialname Rangun (Rangoon) wieder in Yangon geändert. Als 1990 bei demokratischen Wahlen die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen Erdrutschsieg errang, wurden die Wahlen vom Militärregime für ungültig erklärt, und es kam in Rangun zu einer blutigen Niederschlagung von friedlichen Studentenprotesten. Das Regime blieb an der Macht. Am 7. November 2005 gab Informationsminister General Kyaw Hsan bekannt, dass am Vortag damit begonnen wurde, alle Ministerien und sonstigen Regierungsbehörden aus Rangun nach Pyinmana zu verlegen, und Pyinmana somit ab Dezember 2005 der neue Regierungssitz des Landes sein würde.
Im August 2007 formierten sich Protestkundgebungen in Rangun, zunächst angeführt von buddhistischen Mönchen und Nonnen, denen sich bald auch Zivilisten anschlossen. Am 24. September wurden bereits über 100.000 Demonstranten gezählt. Anders als in der Vergangenheit schritt die Militärführung zunächst nicht ein, doch am 25. September begann sie gegen die Demonstranten vorzugehen. Nach offiziellen Angaben kamen zehn Menschen ums Leben, darunter ein japanischer Journalist. Inoffizielle Beobachter sprachen von bis zu 200 Toten. Mehrere hundert Menschen wurden verletzt. Soldaten stürmten zahlreiche Klöster in Rangun. Weiterhin wurden Oppositionspolitiker im ganzen Land verhaftet. Insgesamt soll es hunderte Festnahmen gegeben haben. Vier Tage später erklärte die Militärjunta schließlich die Revolte als zerschlagen und beendet. Wir hatten lange überlegt, ob wir im darauffolgenden Januar in das Land reisen sollten. Nachdem es dort ruhig blieb, entschlossen wir uns zu reisen.
Heute besuchen wir Chinatown. Das ist ein alter Stadteil mit alten und größtenteils verkommenen Kolonialhäusern. Auf den Bürgersteigen sind Marktstände und Garküchen aneinandergereiht. Die Sule Pagode ist mit der großen Shwedagon Pagode vergleichbar aber kleiner. Der Bürgermeister ist gerade da. Viele Polizisten bewachen seinen Auftritt. Die Mönche singen seit Tagen ein Gebet das den Wunsch ausdrückt, im Land möge Frieden sein. 30 Mönche singen nacheinander Tag und Nacht. Ihre Stimme wird durch Lautsprecher weit hörbar übertragen. Die Botataung Pagode am Hafen in Yangon ist die erste heilige Haar Relikt Pagode. Die Ursprünge sind 2500 Jahre alt. Im November 1943 bombardierte die Royal Air Force den Hafen und traf auch die älteste Pagode. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie wieder aufgebaut und 1953 fertiggestellt. In den Ruinen fand man in einer kleinen Kammer aus Laterit eine kleine Pagode aus Gold und ein Haar Relikt. Die Pagode wurde aus Beton wieder aufgegebaut und mit Blattgold vergoldet. Die Botataung Pagode ist die erste in der Welt mit dem Haar Relikt des Gotama Buddha. 1859 wurde auf kgl. Anweisung eine Buddhafigur aus Bronze, Gold und Silber geschaffen, die die heiligen Relikte enthielt. Die Figur stand im kgl. Glaspalast in Mandalay. Im November 1885 besetzte die britische Armee Mandalay. Alle Teakholz-Gebäude der Palastanlge verbrannten beim Mörserangriff. König und Königin wurde nach Indien verbannt. Die aus Teak-Holz gebaute Palastanlage wurde durch ein Feuer vollständig zerstört. Der Löwenthron und 300 Buddhafiguren wurden nach London verschleppt und dort im Victoria -und Albert Museum ausgestellt. Nach Birmas Unabhängigkeit am 4.1.1948 verlangten die Burmesen die Heiligtümer zurück. Sie kamen am 17.6.1951 im Hafen von Yangon an.Wir fahren weiter zur nächsten Pagode, der Kyaukthagyi Pagode mit dem liegenden Buddha. Die Figur wurde 1966 geschaffen. Sie hat eine 70 m Länge, ist 18m hoch. Sie liegt in einer Halle aus einer Stahlkonstruktion. Alles wirkt sehr nüchtern. Wir halten am Königssee mit schönem Blick auf die Shwedagon Pagode.
Danach besichtigen wir das National Museum. Hier befindet sich der Löwenthron von Mandalay. (Roman: Der Glaspalast). Er wurde nach der Eroberung Mandalays durch die Briten nach London gebracht und im Royal Victoria und Albert Museum ausgestellt. Am 4.1.1948 wurde Birma unabhängig und verlangte die Rückgabe aller Kunstwerke. Lord Mountbattan unterstützte den Wunsch und so kamen am 17.6.1951 alle verschleppten Buddhafiguren und der Thron wieder zurück.
Das Mittagessen nehmen wir im Kan Jaw Min Restaurant in einem Garten unterhalb der Shwedagon Pagode ein. Wundervolle Lage und gutes Essen. Hingegen ist das Abendessen im Sedona Hotel ganz schlecht. Ich konnte den Fisch (Makrele) nicht essen. 1 Glas Chardonnay kostete 6 $. Zwischendurch fiel der Strom mal aus. Wir saßen im Dunkeln für ein paar Minuten. Um 21:00 lagen wir müde im Bett.
Schon um 6:15 fliegen wir nach Mandalay mit einer nicht mehr ganz neuen ATR-72. Ankunft 7:45 in Mandalay. Der Flug ist angenehm. Wir sind noch müde. Die Stewardessen sind sehr hübsche junge Damen. Eine verabschiedet sich mit dankeschön und aufwiedersehen. 1 Std. Fahrt nach Mandalay über Land. Stop an einem Markt wo Fische, Obst und Gemüse verkauft wird. Die Frauen bemalen ihr Gesicht mit Thanaka gegen die Sonne. Die Schminke wird aus der geriebenen Rinde des Thanakabaums mit Wasser vermischt, hergestellt. Die Burmesen gehen der Sonne möglichst aus dem Weg. Eine Mutter, die ihr(e) Kinder nicht mit Thanaka bemalt, ist eine schlechte Mutter.
Mandalay wurde 1857 von König Mindon gegründet. Er verlegte die Hauptstadt samt aller Einwohner von Amarapura nach hier. Ein Astrologe hatte ihm zu dem Umzug geraten. Der König führte das Münzsystem ein und die Steuereinnehmer wurden jetzt fest besoldet. Das Provisionssystem wurde abgeschafft. Ein Mitglied des Ministerrats durfte dem König widersprechen. Unter ihm wurde auch das 5. Buddhistische Weltkonzil einberufen und eine verbindliche Lehrmeinung festgelegt. Mandalay ist heute mit 1,2 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. König Mindon hatte 45 Frauen. Eine davon nahm den Platz einer ersten Königin ein. Es gab keine Eunuchen. Mindon starb 1878 21 Jahre nach der Verlegung des Regierungssitzes nach Mandalay. König Thbaw folgte ihm nach. Die anderen Prinzen ließ er verbannen oder töten. 1885 eroberten die Briten Mandalay und schickten das Kõnigspaar in die Verbannung nach Indien.
Wir fahren zum Shwe-nan-daw Kloster. In dem prachtvollen Teakholzgebäude verstarb König Mindon. Sein Sohn Thibaw stiftete das Gebäude 1880 als Kloster. Er ließ es abreissen und außerhalb der Palastmauern wieder aufbauen. Deshalb hat es die britischen Granaten überlebt. Die Fassaden und Türen sind prachtvoll geschnitzt. Sie waren früher vergoldet. Ein einducksvolles Gebäude.
Es geht weiter zur berühmten Kuthodaw Pagode. Hier befindet sich das größte Buch der Welt. Sehr schöne Anlage mit einer goldenen Pagode und über 700 kleineren weißen Stupas ringsum. Eindrucksvoll. Hier wurde die 5. buddh. Weltsynode 1871 abgehalten, auf der sich 2400 Mönche auf eine einheitliche Fassung des tipitaka geeinigt haben. Die Tipitaka wurde in 729 Marmortafeln gemeisselt und wird in den 729 weißen Pagoden aufbewahrt. Nang erzählt uns: "Pali ist eine indogermanische Sprache: Worte wie Vater, Mutter sind fast gleich mit Deutsch. Wada, Mada, Broda. In pali können sich alle Buddhisten verständigen (so wie alle Katholiken in Latein)". Zum Mittagessen gehen wir in das nahe dem Hotel gelegene Kipling Cafe und essen eine Nudelsuppe (Jutta) bzw. eine Linsensuppe(Horst). Die Linsensuppe ist sehr schmackhaft.
Nach dem Mittagessen besuchen wir eine Blattgold-Produktion. Das ist ein kleiner Betrieb, der Blattgold herstellt. Das Gold wird in mehreren Produktionsschritten immer wieder mit Hämmern geschlagen bis es filmartig dünn ist.
Wir fahren zum Königspalast. Die Anlage ist 2 x 2 km groß und von einem Wassergraben und einer 7 m hohen Mauer umgeben. Der Wassergraben ist 50 m breit. Die Briten nahmen Mandalay ein, in dem sie mit Mörsergranaten die Holzhäuser in Brand schossen. Die Militärregierung hat nach dem 2. Weltkrieg den Wiederaufbau angeordnet. Allerdings wurde nun Beton statt Holz verwendet. Trotzdem erhält man einen Eindruck.
Die Marmorbuddha Kyauktawgyi Pagode (tschau-toh-dschi) steht in einem unvollendeten Tempel von König Mindon aus einem Block gemeisselt. Um den Marmorblock zum Bauplatz zu transportieren musste ein Kanal gegraben werden. Es haben 10.000 Arbeiter 2 Wochen alleine für den Transport gesorgt.
Auf dem Hügel, Mandalay Hill genannt, steht eine Pagode. Man gelangt in einer abenteuerlichen Fahrt hinauf mit Pickups. Die kurvenreiche Einbahnstraße ist schlecht. Wir werden auf der Ladefläche des Pickups durchgeschüttelt. Die letzte Steigung bewältigen wir auf O&K Rolltreppen. Schon im Pickup muss man Schuhe und Strümpfe ausziehen und dort zurücklassen. Von oben wollen wir einen Blick auf Mandalay und den Sonnenuntergang genießen. Aber es ist dunstig und die Sicht nicht gut. Auch der Sonnenuntergang ist leider nicht so eindrucksvoll. Hinunter zu den Wagen gehen wir zu Fuß.
Heute steht ein Stadtrundfahrt in Mandalay und eine Bootsfahrt nach Mingun auf dem Programm.
Mahamuni Pagode (mana=groß, munie = Buddha). Das ist nach der Shwedagon Pagode das zweitwichtigste Heiligtum in Burma. Die vermutlich älteste 4 m hohe Bronze Buddhastatue steht hier auf einem 2 m hohen Sockel. Sie wird von Experten auf das Jahr 146 n. Chr datiert. König Bodawpaya hat sie im Krieg mit Rahkine erobert. Er ließ sie zerlegt über die Berge nach Mandalay bringen. Der Abt wäscht jeden Morgen das Gesicht des Buddha mit Wasser. Frauen müssen in 20 m Entfernung bleiben, um zu meditieren. Männer dürfen auf eine Plattform klettern und den Buddha umrunden. Ein alter Mann begleitet uns. Wir erhalten ein Blattgoldblättchen und kleben es an die Buddhafigur. Die Goldauflage soll inzwischen 15 cm dick sein. Wir werden mit Wasser von der morgendlchen Gesichtswaschung des Buddha gesegnet. Man erwartet eine Spende. Der alte Mann erzählt mir, dass er 78 Jahre alt ist. Auch er erwartet ein Trinkgeld. Die ganze Zeremonie ist bewegend. Dann gehen wir in einen Hof in derselben Anlage. Dort stehen große Bronzefiguren. Ein dreiköpfiger Elefant, drei Löwen und zwei Kriegern. die nach Angkor verschleppt wurden. 1431 kamen sie nach Ayutthya in Thailand und nach Bago und nach Rakhine. Nun sind sie wieder zurück in Mandalay. Eine Berührung eines Körperteils einer Figur soll das entsprechende Körperteil, das berührte Organ heilen.
Wir fahren in eine Straße in der Bildhauer ihr Gewerbe betreiben. Hier werden Buddhafiguren auch für den Export nach Hongkong und China aus einem Marmorblock gemeißelt, Das nächste Ziel ist der Laden für Marionetten Aung Nan. Wir kaufen zwei Puppen (eine für Rosi 8$) und für Jutta eine Kette f. 120 $. Wir besuchen noch vor dem Mittagessen die Schule eines Klosters für arme Kinder. Wir können in jede Klasse hineinsehen, Der Abt begleitet uns. Die Kinder bekommen hier auch ihren gekochten Reis. In einer Klasse lernen die Kleinen Englisch. Überall begrüssen uns die Kinder mit großem Hallo. Alle Mireisenden sind gerührt und spenden kräftig. Es kamen 100$ zusammen.
Wir essen am Ayeyarwady Fluss im Mya Nandar Restaurant Nudelsuppe.
Dann besteigen wir ein Boot. Zunächst geht es auf steilen Erdstufen hinab zum Wasser, dann auf einem schmalen Steg auf das erste Boot und über ein zweites Boot auf das dritte, das dicht daneben liegt. Das Boot ist nur für unsere Gruppe reserviert. Wir gehen auf das Oberdeck. Hier stehen Stühle. Gegen die Sonne schützt ein Sonnensegel. Wir fahren ca. eine Stunde bergwärts nach Mingun. Unterwegs bauen zwei junge Männer Tische mit Waren auf und beginnen mit dem Verkauf. Sie verkaufen T-Shirts usw. In Mingun erwarten uns schon Scharen von Frauen und Mädchen, die uns etwas verkaufen wollen. Ein 18 jähriges Mädchen gesellt sich zu mir und begleitet mich. Sie spricht ziemlich viel deutsch, nennt mir ihren Namen, fragt nach meinem, erzählt von der Schule in der sie englisch lernt. Sie möchte Ärztin werden. Sie will mir einen Fächer verkaufen. Ich schenke ihr und ihren Freundinnen je 1 $. Sie verspricht mir, ihn für die Schule zu verwenden. In dem kleinen Mingun, dass man von Mandalay nur mit dem Boot erreichen kann, gibt es viel zu sehen. Als großes Bauwerk erkennt man von weitem den 50 m hohen Ziegblock der unvollendeten Mingun oder Mantaragyi Pagode. Sie sollte die größte werden, nämlich 170 m. hoch. 50.000 kriegsgefangene Araukaner aus Rhakine waren als Zwangsarbeiter am Bau beteiligt. Aber eine Weißsagung warnte den König und er gab das Bauwerk auf. 1838 zerstörte ein Erdbeben Teile davon. Ein paar Schritt weiter steht in einer Halle die größte tönende Glocke der Welt, 90 t. schwer, 6 m hoch mit einem Umfang von 15 m. Es gibt wohl größere Glocken, aber sie tönen nicht (mehr). Mingun steht auf der Kandidatenliste der UNESCO für das Weltkulturerbe.
Die Hsinbyume-Pagode (birmanisch ဆင်ဖြူမယ် စေတီ; BGN/PCGN: sinbyumè sedi), auch Myatheindaw-Pagode genannt, ist ein buddhistisches Heiligtum in Mingun (Myanmar). König Bagyidaw ließ sie 1816, drei Jahre vor seiner Inthronisation, für seine verstorbene Lieblingsgemahlin Hsinbyume errichten. Die Erdbebenschäden von 1838 ließ König Mindon 1874 beheben. Die Pagode symbolisiert den mythischen Berg Meru, das Zentrum der Welt. Sie soll die schönste in Burma sein. Wir steigen zwei lange, steile Treppen hinauf und genießen die Aussicht über Mingun die anderen Pagoden und den Fluss.
Abendessen im Grünen Elefant in Mandalay. Hervorragend!
Mit dem Bus fahren wir nach Amarapura. Die Stadt war früher 11 km von Mandalay entfernt. Heute wachsen beide Städte zusammen. Pura ist Pali und heißt Stadt. König Mindong verlegte den Königssitz auf Anraten der Astrologen von hier nach Mandalay. 150.000 Einwohner mussten umziehen. Wer sich weigerte wurde getötet.
1. U-Bein (=Herr Klein) Brücke am Taungthaman See. Das ist eine 1.200 m lange Teakholzbrücke. Hier iherrcht eine Idyllische Stimmung. Ein Bauer pflügt mit zwei Ochsen ein Reisfeld. Ein paar Meter weiter pflanzen Frauen Reis. Auf dem See sieht man Ruderboote und die Idylle ist umrahmt von Pagoden. Wenn nur die lästigen Verkäuferinnen nicht wären.
2. Mahagandhayon Kloster. Hier leben über 1000 Mönche. Es wurde vor 50 Jahren gegründet. Die Mönche versammeln sich um 10:30h mit ihren beim morgendlichen Sammelgang zusammengetragenen Speisen zum Essen, stellen sich an und betreten dann auf ein Zeichen den Speisesaal. Nach einem Gebet, das wie ein Vaterunser klingt, wird gegessen. Abt und andere Leitungskräfte essen an einem reich gedeckten runden Tisch in der Ecke.
Mönche dürfen nicht arbeiten. Sie dürfen 8 Dinge besitzen. Dazu gehören: drei Gewänder, die Sammelbox fürs Essen, Sandalen, Rasiermesser und Zahnbürste, Schirm, Nadel und Faden, Sieb zum Wasser filtern, Matte, Fächer. 10 Gebote des Klosters (Foto). Er gelobt Zölibat und Armut solange er Mönch ist. Wenn Umstände eintreten, dass er nicht mehr im Kloster bleiben kann, geht er.
Weiter geht es nach Sagaing. Mit Lastwagen und 2 Sitzreihen auf der Pritsche fahren wir auf den Sagaing Hill. Ponnay Shin Pagode mit großem Buddha. Sehr schöner Ausblick auf die Landschaft den Fluss und die vielen goldenen Pagoden rundum. Toll!
Mittagessen in Sagaing. Es gibt Fried Rice mit Gemüse.
Wir setzen mit der Fähre über den Fluss und gelangen nach Inwa. Die Stadt hieß frühe Ratnapura (pura = Stadt). Inwa war mehrmals Köngsstadt. Ab 1597 und ab 1763 sowie ab 1832. Das Volk der Shan regierte von 1287 bis 1555 das Königreich Inwa. Daneben bestanden Königreiche in Toungoo, Rakhine und Bago. Alaungpaya vertrieb die Mon aus Oberburma und eroberte ganz Myanmar. Er machte Inwa zur Hauptstadt des Königreichs Burma. 1783 machte sein Sohn Bodawpaya Amarpura zur Hauptstadt.
Dort besteigen wir Pferdekutschen. Das sind einfache Karren mit einem Dach und zwei gepolsterten Sitzen. Trotzdem ist die Fahrt über die holprigen Feldwege qualvoll. Das kleine Pferd kann einem leid tun. In der Landschaft blühen Sonnenblumen. Es gibt Reis- und Gemüsefelder. Die Hütten der Bauern sind mit Schilf gedeckt. Sie stehen auf Pfählen. Innen sieht man primitive Schlafstellen. 70% der Burmesen leben in Armut auf dem Land. In der Regenzeit wird das Leben hart sein.
Das Kloster Bagayz Kyaung wurde ganz aus Teakholz gebaut. Es steht auf 267 Teakholzpfählen und ist umgeben von Reisfeldern. Viele meistens verwitterte Schnitzereien findet man innen und außen. Im Kloster gibt es eine Schule für arme Kinder. Nur noch eine Klasse ist am Nachmittag beim Unterricht.
Jade Naz Ini Pagode aus dem Ende des 18. Jhd., 2. Inwa Periode. Heute ist es eine Ruine. Die Pagode wurde im 18. Jhd. aus Ziegelsteinen gebaut und erinnert etwas an Angkor. Vor der Pagode blühen Sonnenblumen und geben ihr ein freundlicheres Aussehen. Die Fahrt mit der Pferdekutsche ist wegen der schlechten Federung und den Holzrädern auf den schlechten Wegen holperig. Man muss sich mit beiden Händen festhalten.
Abendessen im Sedona-Hotel. Es gibt ein Buffett. Wir treffen Herrn Junker, den deutschen Küchenchef, der schon seit Jahren hier lebt, im Sedona Hotel arbeitet und mit einer Burmesin verheiratet ist.
Schon um 6:00 fahren wir zur Bootsanlegestelle in Mandalay. Heute steht eine ganztägige Bootsfahrt auf dem Ayeyarwady von Mandalay nach Bagan auf dem Programm. Wir fahren noch vor Sonnenaufgang ab und erleben den Sonnenaufgang vor Sagaing. Sehr schön. Die Ufer bei Saigang sind wie gestern gesehen durch zahllose Pagoden auf den Hügeln gesäumt. Später werden die Ufer flacher. Dünen oder Felder säumen den Fahrweg. Jetzt in der Trockenzeit ist die Fahrrinne untief. Zwei junge Männer stehen auf dem Bug und loten mit Stangen die Tiefe aus. Mit Rufen dirigieren sie den Steuermann.
Unterwegs treffen wir andere Passagierschiffe, wie z.B Road of Mandalay und Transporter aber auch Teakholzflöße. Wir sind um 6:20h abgefahren und kommen um 17:35h an. Vom Sonnenaufgang bis zum -untergang. Ein Bus bringt uns zum Myanmar Treasure Hotel in Neu-Bagan. Das 3 Sterne Hotel ist neu und gut.
Bagan liegt in einer Trockenzone mit durchschnittlich 480 mm Regen im Jahr. Wasser gibt es nur vom Fluss. Die Stadt hat eine strategisch günstige Lage am Fluss. Berge davor und dahinter. Bagan ist eine historische Königsstadt in Myanmar mit über zweitausend erhaltenen Sakralgebäuden aus Ziegelstein. Der von Tempeln bestandene Bereich erstreckt sich über ca. 36 km² in einer versteppten Landschaft und bildet eine der größten archäologischen Stätten Südostasiens. Bagan liegt in der heutigen Mandalay-Division, 155 km südwestlich der Stadt Mandalay am Ostufer des Irrawaddy, auf halbem Weg zwischen dessen Quelle und der Mündung in den Indischen Ozean und ist heute eines der wichtigsten touristischsten Ziele in Myanmar.
Das Königreich, dessen Herrschaftszentrum Bagan für ca. 430 Jahre war, bildete das erste vereinte Reich im heutigen Birma. Die frühe Geschichte Bagans ist in Einzelheiten umstritten. Bagan wurde durch seine ausgesprochen günstige Lage am Irrawaddy, an dem sich Handelswege aus China und Indien trafen, schon Mitte des 9. Jahrhunderts zum zentralen Ort Oberbirmas, wenn auch vor dem 11. Jahrhundert Thronstreitigkeiten und Dynastiewechsel noch viele Phasen der Instabilität hervorriefen. Die Stadt wurde 849 vom König mit einer Mauer umgeben. Schon zu dieser Zeit begannen sich der aus Indien kommende Tantrismus oder Vajrayana-Buddhismus und der einheimische Schlangenkult zu mischen. In der Nähe der ehemaligen Stadtmauer wurden zwei geschlossene Siedlungen indisch-bengalischer Einwanderer aus dem 9./10. Jahrhundert ausgegraben.
Zur Lokalisierung von großer Macht kam es in Bagan jedoch erst mit der Thronbesteigung König Anawrahtas im Jahre 1044. Anawratha wurde durch einen Mon-Mönch für den Buddhismus gewonnen und vertrieb 1056 die Priester des einheimischen Schlangenkultes aus der Hauptstadt. Unter ihm und seinem Sohn Kyanzittha (1084–1113) erreichte die Stadt ihre Blüte. Während der Herrschaft dieser beiden Könige wurde der Theravada-Buddhismus in Konkurrenz zu alten lokalen Glaubensgruppen zur hegemonialen Religion und zum Instrument des Machterhalts.
Wir haben für heute die Ballonfahrt (210 Euro p. P.) über die Pagodenfelder gebucht. Die Vorbucher haben 60 Euro mehr bezahlt. Um 5:40 werden wir abgeholt. Es ist noch dunkel und kühl, 11° C. Ein klappriger und zugiger Bus holt uns ab. Uns ist kalt. Wir fahren zunächst auf Asphalt und dann noch eine ganze Weile auf Feldwegen zum Startplatz. Unser Pilot heißt Andy. Er ist Engländer, spricht aber gut deutsch. Er hat viel Erfahrung. Die Schirme werden aufgeblasen und dann geht´s bald los. Im Korb gibt es 5 Abteilungen für 8 Leute plus Pilot. In der Mitte. Jeweils zwei Personen in einer Abteilung. Es sind nur Deutsche an Bord. Der Ballon erhebt sich langsam und beginnt zu fahren. Langsam geht die Sonne über den Bergen auf. Wir steigen auf 250 m und schweben über den mehr als 2200 Tempeln, Pagoden und Stupas im Morgenlicht dahin. Die Tempel wurden vor 750 bis 1000 Jahren von Königen und Würdenträgern gebaut, um das eigene Karma zu verbessern. Das ist eine wunderschöne Tour, einmalig! Nach der Landung gibt es ein Glas Sekt, Obst und Gebäck. Im Hotel treffen wir erst kurz vor 9:00h ein. Wir müssen uns noch schnell umziehen und dann beginnt das offizielle Tagesprogramm. Die Ballonfahrt ist zwar teuer aber unvergesslich. Bagan und die Shwedagon Pagode sind die Highlights dieser Reise.
Stupa Shwesandaw Pahya wurde 1057 von König Anawratha gebaut. Ihr Name bedeutet Goldene heilige Haar-Reliquie. Die Reliquie erhielt er vom König von Bago, weil er ihm bei der Invasion der Khmer beigestanden hatte. Die Pagode ist weiß getüncht. Auf fünf quadratischen Terrassen erhebt sich eine glockenförmige Stupa. Ein großes Bauwerk. Wir klettern bis zur 2. Ebene auf steilen Treppenstufen hinauf und genießen die Rundumsicht. Ein Stupa ist ein buddhistisches Bauwerk, das Buddha selbst und seine Lehre, den Dharma, symbolisiert. Ein den frühen Stupas ähnlicher kreisförmig aufgeschütteter Grabhügel (tumulus) diente ursprünglich der Bestattung von Herrschern in Indien und ist seit prähistorisch-megalithischer Zeit bekannt. Im frühen Buddhismus wurden in einem Stupa Reliquien des Buddha und später von herausragenden Mönchen (Arhats) aufbewahrt; so wurde er das rituelle Zentrum der Buddha- und Arhatverehrung. Der Stupa wird von Buddhisten rituell im Uhrzeigersinn umkreist (pradakshina).
Shwezigon Pagode. Das ist der Prototyp für Bagan oder Oberburma. Die ungewöhnliche Thakuntaind Sáule mit Kriegsfahne soll an gewonene Kriege erinnern. Prächtig, viel Gold.
Gubyaukyui Tempel, altindischer Tempel aus dem 11. Jhd. Der Name bedeuet "Großer bemalter Höhlentempel". Mit 4 Buddhas und schöner Malerei innen. Sie gehören zu den ältesten in Bagan. Sie wurden mit Unterstützung der UNESCO reniviert. Foto und Video verboten.
Htilo Minlo Temple von 1218 wurde von König Htilominlo gebaut.. Er ist 46 m hoch und mißt am Sockel 42 m im Quadrat. Der Ziegelbau war früher ganz verputzt, und hatte viele Ornamente. An vielen Stellen ist der Putz abgefallen. Die Ornamente sind vielfach zerstört, schade. Die Buddha-Statue ist neu. In alten Bagan wurde nichts vergoldet.
Anada Phaya Tempel von 1091 König Kyansittha mit goldener Stupa. Er gilt als der best erhaltene und schönste in Bagan. Er wird hoch verehrt. Zum Ananda Pagodenfest kommen zum Vollmond im Januar die Bauern. Die Ernte ist vorbei, sie haben Zeit. Sie lagern mit ihren Zebukarren in einem kleinen Wäldchen und werden morgen wieder heimfahren. Die Straßen um die Pagode sind voller Buden und Marktstände. Überall sind Trauben von Menschen.
Bagan gehört seit 2010 zum UNESCO für das Weltkulturerbe.
Archäologisches Museum von Bagan zeigt die Geschichte seit den Anfängen der Besiedlung im 2. Jhd. König Anawrahta fasste 14 Dörfer zur Stadt Bagan zusammen. Wir sehen einen Buddhakopf aus 11. Jhd. aus Sandstein und eine Skulptur Buddhas aus Sandstein von der Geburt Buddhas dem aus 12. Jhd. Seine Mutter hat ihn aus der Hüfte geboren. Wanddekorationen: Stuck- verzierungen aus Sand, Kalk und Minze oder gekochter Büffelhaut oder Palmzucker zum Kleben. Florale Muster.
Um 1350 ereignete sich ein starkes Erdbeben (6,8) in Bagan. Buddhafiguren sind umgefallen. Es kamen Reliquien zum Vorschein, u.a. ein Wandteppich von 11 Jhd. Er zeigt Darstellungen des tgl. Lebens. Aus den Personen verschiedener Hautfarben und Trachten schließt man, dass damals in Burma schon verschiedene Volksstämmen zusammenlebten. Die Personen trugen einen Longyi und nackten Oberkörper. Ausstellung der prächtigen Teakholzgebäude hoher Beamter. Plastische (3d) Darstellung eines Dorfes im 11, Jhd. Die Hütten (Pfahlbauten) sehen wie heute aus. Für die einfachen Menschen hat sich in den letzten 1000 Jahren nicht viel geändert. Sie scheinen zufrieden, denn sie kennen nichts anderes. Männer und Frauen waren gleich- berechtigt. Scheidung: gemeinsames Eigentum wird geteilt. Die Knaben gehen zum Mann, die Mädchen zur Frau. Frauen durften wieder heiraten.
Wir erleben den Sonnenuntergang von der zweiten Etage des kleinen Bagan Myaw Tempels. Ganz schön. Abendessen mit burmesischem Marionettentheater im Nanda Restaurant. Es ist eines der 10 besten in Burma (wie Green Elefant).
15% der Burmesen sind reich. Sie sind Privatbanker, Hoteliers, Fabrikanten, Minenbesitzer oder Kaufleute mit guten Beziehungen zur Regierung. Weitere 15% sind vermögend. 70% der Burmesen, und vor allem die auf dem Lande leben, sind sehr arm.
Im Dorf Nyaung U besuchen wir den Gemüsemarkt. Der kleine quadratische Nandamanya Tempel ist der Tempel der unendlichen Weisheit. Gebaut von einem Minister gleichen Namens. Auf schönen Wandmalereien werden Szenen aus dem Leben Buddhas dargestellt. Eine Szene zeigt spärlich bekleidete Frauen, die Buddha vergeblich zu verführen versuchen. Der Hpayathonzu Tempel besteht aus drei miteinander verbundenen Tempeln auf einem gemeinsamen Fundament. Innen befinden sich sehr schöne Wandmalereien, auch mit Szenen aus dem Mahayana Buddhismus. Die Malereien wurde wegen eines Überfalls der Mongolen nicht vollendet. Die Maler flohen und kamen nicht zyrück.
Dhammayazika Pagode im Mon-Stil ist neu. Sie wurde von der Militärregierung gesitftet. Sie hat einen fünfeckigen Grundriss und fünfeckige Terrassen und eine glockenfõrmige Kuppel mit konischer Spitze. An jeder der 5 Seiten steht ein kleiner quadratischer Tempel mit einer Buddhastatue, die die 5 Stadien Buddhas darstellen sollen. Im 5. Tempel ist der zukünftige Buddha gezeigt. Wir klettern zwei steile Treppen hinauf. Von der Terrasse haben wir eine sehr schöne Aussicht auf die Tempel und Pagoden ringsum.
Wie besuchen eine Lackwaren Fabrik. Auf eine Form werden minimal 8 Lackschichten aufgetragen und jeweils im kühlen Keller getrocknet. Flexible Becher haben eine Grundform aus Rosshaar. Wir kaufen eine flexibke Dose und eine mit 6 Glasuntersetzern.
Der kriegsgefangene Mon König Manuha durfte in Bagan im 11. Jhd. den Manuha Tempel bauen. Ein liegender Buddha zeigt aus einem Blickwinkel den großen Schmerz des gefangenen König. Am Manuha Tempel besteigen wir Pferdekutschen. Einer sitzt neben dem Kutscher und einer hinten.
Wir fahren auf sandigen Wegen durch das Tempelgebiet von Myinkaba. Die Vegetation entspricht dem ariden Land. Tamarindenbäume mit Fruchtschalen, Niembäume (Nadelholz), Palmyrapalme, Kakteen und Akazien, Erbsen-, Sesam-, Bohnen-, Baumwoll-, Erdnuss und Kürbisfelder.
Wie besichtigen den Kubyyaukale Tempel. Er ist unvollendet. Die Buddhastatuen zeigen im 12. Jhd keinen Einfluss mehr von Indien. Der Erbauer war der grausamste König Burmas. Er soll im eigenen Tempel eingemauert worden sein.
Den Sonnenuntergang erleben wir von der zweiten Terasse des Pyathada Tempels. Schöne Fotos.
Abendessen am Fluss im Sunset Garden. Wir sitzen auf einer Terrasse über dem Fluss. Mässige Essensqualität. Wir trinken einen recht ordentlichen burmesischen Wein für 25 $.
Fahrt zum Mount Popa, 45 km, über eine schmale, schlechte Straße durch eine aride baumreiche Landschaft mit Palmyrapalmen, Akazien, Tamarinden, Niembäumen usw. Vorbei an kleinen Dörfern. Wir halten an einer Wasserstelle. Die Bauern kommen mit ihren Ochsenkarren von weitem hierher, füllen die Tonkrüge mit Wasser. Wir beobachten Frauen, die auf dem Kopf Holz, Erbsen und andere Dinge tragen. Am Mount Popa, dem Berg der Geister (nats), steigen wir aus. Nats sind Geister, die auf dem Lande noch verehrt werden. In den Städten spielen sie keine Rolle mehr. Nang rät uns nicht, die 777 Stufen hinaufzusteigen, es würde sich nicht sehr lohnen. Wir steigen einge Stufen zwischen Marktständen und Tempeln hinauf, kehren dann aber um. Es ist zu warm. Überall tollen Affen herum. Während einige auf den Berg steigen, trinken wir unten eine Coca Cola. Wegen des Embargos wird Coke hier nicht hergestellt. Es wird aus Thailand importiert und kostet 2,50 $. Wir fahren weiter in den Popa Mountain Park und zum Popa Mountain Resort. Dort haben wir einen wunderschönen Blick auf den kleinen heiligen Berg Popa Daung Kalat, eine vulkanische Nadel mit einem Kloster und Tempeln auf der Spitze. Popa ist Pali und heißt Herrin der Blume. Mitten in der ariden Trockenzone ist der Mount Popa ein grünes Paradies. Auf der Rückfahrt wird uns eine Erdnuss- bzw Sesammühle vorgeführt sowie die Ernte von Palmsyrup und Brennung von Palmschnaps.
Abendessen im Garten des Thazin Garden Hotels gleich um die Ecke. Unser Tisch steht auf den Rasen neben einem kleinen alten Tempel. Vor dem Tisch hatte man auf dem Rasen mit gelben Blüten das Wort Gebeco geschrieben. Überall, auch auf dem Tempel, stehen Kerzen und rund um den Tisch brennende Räucherstäbchen zur Mückenabwehr. Die Rasenfläche wird durch eine Mauer mit weißen dreiköpfigen Elefanten eingerahmt. Die romantische Stimmung und das hervorragende Essen stimuliert alle. Ein Genuss. Der mitreisende Herr Büdenhofer wurde heute 71. Schon im Bus hatte Nahm ihm ein Geschenk von Gebeco überreicht. Auch das Hotel hatte auf seinem Bett Happy Birthday mit Blüten dekoriert und einen Kuchen spendiert.
Beim Abendessen spendierte er für jeden einen Whiskey Sour. Wir haben mit Evens eine Flasche Wein getrunken (15$). Ich habe eine kleine Zigarre geraucht. Muss ich nicht wieder haben
Um 8:05 fliegen wir mit einer ATR 72 von Bagan nach Heho mit Zwischenlandung (15 Min.) in Mandalay. Landung in Heho 9:00. Heho liegt im südlichen Shan Staat. Dort wartet auf uns ein Bus, der uns nach Pindaya, einem Pilgerort bringen wird. Pindaya liegt 1200 m hoch und hat ein wesentlich kühleres Klima als Bagan. Wir fahren durch das Shan Bergland auf einer sehr schlechten Asfaltstraße mit vielen Löchern In Aungban steigen wir aus und besuchen den Markt. Die Menschen sehen anders aus als in Bagan. Sie sind kleiner, dunkelhäutiger und haben hohe Wangenknochen und breite Nasen. Viele Pao-Männer und -Frauen tragen bunte Turbane. Es wird vorwiegend Obst und Trockenfisch verkauft. Wir sehen Stände mit Chayote, Orangen, Mandarinen, Bananen, Papaya, Chili, Zwiebel, Auberginen, Kohl, Hülsenfrüchte, Süßkartoffeln, Avocado und viele Kräuter und Gewürze. Wir kaufen Erdnüsse und Sesam in Zucker. Sie schmecken gut. Die Häuser im Shan-Bergland sind aus Stein. Die Shan brennen die Steine aus Split und Kalk in der Sonne. Unsere Fahrt geht weiter durch eine abwechslungsreiche Hügellandschaft vorbei an Feldern. Hier und da wird noch Trockenreis geerntet und auf dem Feld gedroschen. Am Weg stehen viele mächtige alte (150 Jahre) Ficusbäume. Leider ist die Straße nur sehr schmal und schlecht. Wenn sich Bus und LKW treffen ist das Ausweichen immer ein Problem. Es gab viele Vorschläge die Straße durch Privatinvestitionen zu erneuern, aber die Regierung lehnt das ab. Man kann nur vermuten, dass man das zur Selbständigkeit strebende Volk der Shan nicht fördern möchte.
Wir steigen im Pindaya Inle Inn ab. Es ist ein sauberes zwei Sterne Hotel mit Holzbungalows, die innen und auf dem Fußboden mit kunstvoll geflochtenen Bambusmatten verkleidet sind. Es gibt ein Waschbecken, Dusche und Toilette. Der Ort Pindaya ist nicht groß. Er liegt an einem kleinen See, in dem Frauen ihre Wäsche und sich selbst waschen. Sie gehen mit dem über die Brust hoch gezogenen Longyi ins Wasser. Um den See herum sieht man viele Stupagruppen. Nach einer Pause im Hotel fahren wir auf die andere Seeseite und hinauf zur Shwe Umin Höhle. Man kann zu Fuß über viele Treppenstufen oder mit einem außen in einem Gerüst angebrachten Fahrstuhl hinauffahren. In der berühmten Tropfsteinhöhle sind 8.094 Buddhafiguren aller Größen aufgestellt, die von Gläubigen aus aller Welt gestiftet wurden. Die meisten sind lebensgroß und vergoldet. In Pindaya hat ein Abt vor 160 Jahren eine Ficus-Allee pflanzen kassen. Die Bäume sind heute wahre Riesen. Sehr schön. Die japanischen Kirschbäume blühen und Kapok wie auch Lampenputzer.
Abendessen im Hotel. Wir trinken einen Ayanthaya 2006 Myanmar Rotwein, Shiraz und Cabernet Sauvignon vom Inlesee. Zu essen gibt es u.a. Zuckererbsen und Schnibbelbohnen (im Wok) zubereitet. Fische, zähes Rindfleisch und Reis. Vorweg ein guter Avocadosalat und eine Kartoffelsuppe und zum Abschluss ein Papayaviertel. Um 21:00 liegen wir im Bett und finden dort eine Wärmeflasche vor. Draußen ist es schon kühl. Das Bett ist warm. Erstes Aufwachen um Mitternacht, eine halbe Schlaftablette bringt den Schlaf zurück.
Abfahrt 8:30 zum Inle See. Wir fahren die lange, schlechte Straße bis zum Flughafen Heho zurück. Die hügelige Landschaft ist abwechselungsreich und erinnert an europäische Landstriche. Unterwegs werden Orangen in Bambusbehältern verpackt von Ochsenkarren auf Lastwagen umgeladen. Von Heho fahren wir bergab in Richtung Inlesee, der 900 m über NN liegt, 22 km lang und 2.000 bis 10000 m breit ist. Die Tiefe in der Trockenperiode ist mit 1 - 5 m gering. Inle heißt See vier (Dörfer). Heute gibt es viele Dörfer und ca. 100.000 Bewohner. Hier werden 50% der Stromenergie gewonnen. Rund um den See wird Zuckerrohr angepflanzt. Im Januar wird geerntet. Kurz vor dem Hotel beobachten wir einen Bauern, der in einem Bach liebevoll seinen Wasserbüffel wäscht. Zebus und Wasserbüffel sind Familienmitglieder und werden so behandelt. Ihr Fleisch wird nicht gegessen. Die Bauern essen aber Ziegen- und Schaffleisch.
Wir checken im Hupin Inle Resort, Nyaung Swe (Inle) direkt am See ein und beziehen eine Hütte die auf Pfählen im Wasser steht. Ganz romantisch mit schönem Blick über den See aud das angrenzende Gebirge. Schmackhaftes kleines Mittagessen im Hotel. Um 14:00h legt unser Boot am Steg ab. Wir fahren an schwimmenden Gärten vorbei auf denen Tomaten, Stangenbohnen, Erbsen und Kürbisse angebaut werden und durch Dörfer mitten im See. Für den Inlesee typisch sind die Beinruderer. Um die Hände frei zu haben, klemmen die Männer das Paddel um Bein und Fuß und rudern damit sehr geschickt. Auf den Kanälen herrscht Linksverkehr im Gegensatz zu den Straßen, wo man seit 1978 rechts fährt. Nach einer längeren Fahrt erreichen wir die Phaung Daw U Pagode mit der königlichen. Barke. Wie überall erzählt man sich auch hier Legenden. Währendes des Vollmondes im Oktober werden Pagode und Häuser mit Kerzen beleuchtet. Ein Festzug besteht aus vielen Booten und der königlichen Barke auf der ein Schrein mit einer Buddhafigur mitgeführt wird. Im Laufe von 3 Wochen fährt die Barke die größeren Orte am See ab. Am Ende wird in Nyaungshwe ein Fest gefeiert.
Danach fahren wir zum 160 Jahre alten Nga Phe Kyaung Kloster mit beeindruckenden Buddhafiguren in bisher nicht gesehenen Kleidern und Posen und wie könnte es anders sein: Stände, Verkäuferinnen versuchen den wenigen Touristen hartnäckig ihre Waren zu verkaufen.
Das Abendessen im Hotel ist schmackhaft. Rotwein wie gestern 15 $.
Am Morgen 6:15 ist es noch sehr kühl. Die Sonne geht hinter den Bergen auf. Der See leuchtet rot. Seit 5:00 singen die Mönche. Wir machen eine Bootsfahrt zum Dorf Indein. Auf dem Langboot haben außer dem Bootsführer 4-5 Personen Platz. Man sitzt hintereinander. Heute Morgen ist es auf dem Boot so kalt, dass wir die uns gereichte Wolldecke benutzen. Wir fahren über den See und biegen dann in die Flussmündung des Nqm Pilu ein und fahren weiter nach Indein. Dort wir besuchen zunächst den Markt. Hier leben überwiegend die Paoh. Sie tragen schwarze Kleidung und einen bunten Turban. Viele Männer blicken grimmig. Man sagt ihnen nach, dass sie humorlos sind. Wir treffen eine Frauengruppe. Eine Frau säugt ihr Kind. Sie hat 7 Kinder und fast keine Zähne mehr, dabei ist sie erst 37. Das ist der ursprünglichste Markt, den wir bisher gesehen haben. Dann gehen wir unter einer 1000 m langen Kolonnade mit unzähligen Verkaufsständen zu einem Gebiet mit hunderten verfallenen Stupas aus dem 17. bis 19. Jhd. Das Gebiet war bis vor wenigen Jahren gesperrt. An den Tempelruinen haben sich oft nur noch die beiden Tempelwächter an den Eingängen erhalten. Auf den Ziegelbauten wachsen Sträucher und Bäume. Man schneidet sie ab, aber die Wurzeln erzeugen immer stärkere Äste und so können sie ihr Zerstörungswerk fortsetzen.
Auf der Rückfahrt kehren wir im Inn Than Ly Restaurant ein. Ich esse Fried Rice mit Gemüse. Mit dem Boot geht es weiter durch die Kanäle zu einer Lotus- und Seidenweberei. Lotusstengel enthalten feinste Fasern, die versponnen werden. Das Material ist teuer aber etwas Besonderes. Man könnte es mit Leinen vergleichen. Jutta erwirbt Blusen aus Seide und Baumwolle und einen Tischläufer für Renate aus Seide (80$). Es geht weiter zu einer Schmiede. Hier werden Messer auf traditionelle Weise geschmiedet. Die dritte und letzte Station unserer Bootsfahrt ist eine Zigarrenmanufaktur. Mädchen rollen Zigarren (Cheroots) aus einem Blatt des Tanatpin Baums, fein gekacktem Tabak und einem Filter aus Maisblättern. Der Geschmack ist mild. Er wird mit Tamarinde, Zuckerrohr, getrockneten Bananen und Schnaps aromatisiert.
Abendessen im Hotel. Es gibt Rindfleisch gehackt, Hûhnerfleisch und Fisch in Bananenblatt sehr gut und scharf gewürzt. Das Gemüse ist Schnibbelbohnen, die leider nicht so lecker sind wie in Pentaya.
Wir stehen schon um 5:15 auf, weil wir viel zu früh wach geworden sind. Leider gibt es eine Verspätung unseres Fluges wegen Nebels in Yangon. Wir vertreiben uns die Zeit am Flughafen in einer nahegelegenen Bar mit einem Tee. Statt um 9:00 fliegen wir nun um 10:40 mit einer ATR 72-210. Heute ist es bewölkt und nicht so warm in Heho. Der Flug ist nur anfangs und kurz vor der Landung unruhig. Wir übernachten wieder im Sedona Hotel für eine Nacht. Dort nehmen wir unseren deponierten Koffer in Empfang und ruhen uns erstmal aus, denn die letzten Tage waren anstrengend. Am heutigen Sonntagnachmittag ist in Yagon Rush Hour. Es gibt viel Verkehr auf den Straßen.
Abendessen im chinesischen White Rice Restaurant. Das Essen ist sehr gut. Wir sitzen alle (13) an einem runden Tisch mit Lady Susie in der Mitte und trinken einen Chardonnay aus Mendoza. Auf der Rückfahrt fahren wir an der hell beleuchteten Swedagon Pagode vorbei. Ein fantastischer Anblick. Im Hotel fand am Pool eine große Party mit Livemusik und Abendessen statt, die schon um 21:30 beendet war. Wir nehmen noch einen Drink in der Bar.
Wir werden schon um 5:20 wach und schalten den Fernseher ein, um die Nachrichten von DW TV zu sehen. Wir erfahren die Wahlergebnisse in Hessen und Niedersachsen. Heute morgen ist es stark bewölkt und es nieselt. Später regnet es. Abfahrt mit dem Bus um 7:30 nach Kyaiktiyo (kjaitijo), das 170 km entfernt ist. In einem Außenbezirk von Yangon kommen wir an einem großen Friedhof vorbei. Hier liegen 25.000 alliierte Soldaten begraben, die im 2. Weltkrieg gefallen sind. Zwischen Yangon und Bago gibt es viele Reisfelder. In 2 Jahren wird etwa 5 mal geerntet. Die 4 spurige "Autobahn" von Yangon nach Bago hat einen so holperigen Belag, dass der Bus max. 60 km fahren kann. Wir fahren durch das Städchen Waw, an Feldern und ärmlichen Hütten vorbei. Wir sehen Kautschuk Plantagen, die wir morgen besuchen wollen. Es hat aufgehört zu regnen, aber der Himmel ist noch bedeckt. An der Brücke über den Sittoung Fluss, die die Engländer gebaut haben, begann vor 1995 das Sperrgebiet, der Mon-Staat. Über die Brücke führt auch die Eisenbahnlinie von Yangon über Bago, Kyaito nach Thailand (River Kwai), die die Japaner während ihrer Besatzungszeit im 2. Weltkrieg mit 150.000 allierten kriegsgefangenen Engländern, Holländern, Australiern und Zwangsarbeitern in 20 Monaten gebaut haben.
Mittagessen um 12:00 im Restaurant & Zoo Garden Kyaukto. Es gibt Pomelo mit Chili-Pfeffer, gebackene Nudeln mit Gemüse und Pomelosaft.
Wir fahren weiter zur Kyaiktiyo Pagode einem wichtigen buddhistischen Heiligtum in Burma. Sie liegt im Mon Staat auf 1100m Höhe. Der Ort Kyaukto liegt nur wenige m über NN. Bis 1995 konnte man sie nicht besuchen, weil sie im Sperrgebiet lag. Kyaik = Pagode oder Buddha und tiyo = Einsiedler. Unser Bus darf nur zum ersten Basislager fahren. Dort steigen wir auf die Ladefläche eines offenen LKW und fahren 35 Minuten in einer abenteuerlichen Fahrt bergauf und wieder bergab mal sehr steil mal weniger durch den Dschungel zum 2. Basislager. Wir sitzen auf schmalen Brettern, die quer zur Fahrtrichtung als Sitzbänke angebracht sind und müssen uns mit beiden Händen festhalten. Als wir ankommen sind wir durchgeschüttelt. Hier warten Träger auf uns, die Gepäck in Kietzen oder Personen auf Sänften zum Golden Rock Hotel und weiter zur Pagode tragen. Wir übernachten im Golden Rock Hotel. Vom Hotel geht man noch 30 Minuten bergauf zur Pagode. Ich lasse mich vom 2. Basislager hinauf tragen und Jutta hinab. Das kostet 20$ plus 2$ Trinkgeld für jeden der 4 Träger, also 28$. Die 4 jungen Männer leisten eine harte Arbeit. Der Aufstieg geht teilweise über eine steile Straße mit Serpentinen und teilweise über steile Treppen, die die Träger oft nur mit Anlauf schaffen. Hinab geht es leichter. Ich gehe zu Fuß hinab zum Golden Rock Hotel, kann aber mit der Sänfte nicht Schritt halten.
Die Pagode befindet sich auf einem runden, vergoldeten Felsblock, der auf einer Klippe in 1100 m Höhe auf 30 qcm Auflagefläche ruht. Nach der Legende hält ein Haar Buddhas ihn in der Balance. Man möchte meinen, dass er jederzeit herunterfällt. Der Felsblock hat aber erst 2005 einem Erdbeben der Stärke 4,8 stand gehalten. Männer dürfen an den Felsblock herangehen und Goldblättchen aufkleben. Frauen müssen zurückbleiben. Von hier oben hat man eine gute Rundumsicht, die leider heute wegen des schlechten etwas Wetters getrübt ist. Aber man erkennt den Fluss und das Delta des Sittoung, den Dschungel und auf den umliegenden Höhen viele Pagoden. Um den Felsen herum herrscht ein wenig Jahrmarktstimmung. Es ertönt laute Musik. Die Gläubigen, die hier meditieren, lassen sich nicht stören. Wir essen im Hotel zu Abend. Die Küche ist gut und der Service aufmerksam. Lobenswert!
Es ist immer noch stark bewölkt. Um 7:30 beginnt wieder die abenteuerliche Fahrt auf der Pritsche eines Lkw zum Basislager, wo unser Bus auf uns wartet. Wir halten an einer Kautschukplantage. Der Bauer hat 350 Bäume vom Staat gepachtet. Die Samen kamen einst aus Brasilien über England und Indonesien nach Burma. Der Bauer und seine Familie leben in einfachsten Verhältnissen in einer offenen Hütte mit Bambusmatten als Bett. Wir fahren auf schlechten Straßen weiter nach Bago. Alle paar km liegt ein Lkw am Straßenrand. Ursache sind die schlechte Straße und das alte Material. Viele Lkw sind 30, 40 oder 50 Jahre alt. Auch unser Bus erleidet durch ein Schlagloch einen Schaden an der Kupplung. Fahrer und Beifahrer versuchen, zu reparieren, was auch gelingt. Wir können langsam weiter fahren. Später geht es besser und wieder schneller voran und wir erreichen um 12:15 Bago. Bago war im 10. und 11. Jhd Hauptstadt des hoch entwickelten Mon Königreichs. König Anawahtra von Bagan besiegte die Mon im 11. Jhd. und gründete das Königreich Burma.
Im Hanthawaddy Restaurant, dem besten in Bago wie ein Schild behauptet, essen wir zu Mittag. Wir sitzen im 1. Stock mit Blick über das Fußballstadion auf die Shwemawdaw Pagode. Das Essen ist ok. Nang hat in Yangon einen Ersatzbus bestellt, der nach dem Besuch der Shwemawdaw Pagode eintrifft. Die Straßengebühr für die gesamte Strecke beträgt 5000 K. Das Geld wird offenbar nicht für den Straßenausbau verwendet.
Shwemawdaw Pagode in Bago ist 114 m hoch und damit 10 m höher als die Shwedagon Pagode in Yangon. Vor 2500 Jahren haben 2 burmesiche Kaufleute den Kortama-Buddha getroffen und ein Haar von ihm bekommen. Sie überbrachten es dem König und der baute die Pagode. Bago ist Erdbebengebiet. 1907, 1917, 1930 wurde die Pagode stark beschädigt, bzw. zerstört und immer größer wieder aufgebaut. Außerdem besteht immer Hochwassergefahr. Wenn man die Pagode umrundet, sieht man die kleinen Altäre für die 8 Wochentage. 120 Stupas ringsum stehen für 120 Jahre. Bago steht auf der Kandidatenliste der UNESCO für das Weltkulturerbe.
Kyaik Pun Pagode vom 14. Jhd (Kyaik = Buddha, pun = vier). Das Besondere sind die 4 sitzenden Buddhastatuen von 30 m Höhe, die in vier Richtungen blicken.
Rückfahrt nach Yangon wo wir gegen 16:30 eintreffen und im Sedona Hotel einchecken.
Abendessen im Hotel. Wegen des schlechten Abendessens vor 10 Tagen hatten wir in Heho einen Beschwerdebrief verfasst, den wir Nang übergaben. Er hat gewirkt. Der Koch erscheint. Er ist Deutscher und seit knapp einem Jahr im Sedona. Der Service ist exzellent. Wir fühlen uns gut betreut. Das asiatische Essen ist gut, aber wir haben unterwegs oft sehr viel besser gegessen.
Um 9:00 besuchen wir noch einmal die Swedagon Pagode und machen einen Rundgang. Danach gehen wir zum Scott Marked für unvermeidliche letzte Einkäufe. Um 12:00 gehe ich zum SPA und lasse mich eine Stunde masseren (Thai-Massage). Jutta lässt sich im Zimmer massieren. Meine Massage tut sehr weh. Kurz nachdem ich weggegangen bin, überfällt mich eine Erkältungsattacke. Jutta reibt mich noch mit Bengay ein, was das Frösteln noch erhöht. Mir geht es schlecht. Koffer 16:30 vor die Tür. Wir fahren nach unten. Hille gibt mir Paraceptamol. Abfahrt zum Flughafen 17:00. Dort sind wir viel zu früh. Die Immigration Prozedur ist ohne Problem. Wir müssen $10 Flughafensteuer pro Person bezahlen. Dann gehen wir in die Lounge. Ich nehme Iberogast Tropfen, die meine Übelkeit bessern. Planmässiger Abflug 19:45 von Yangon nach Bangkok mit TG 306. Es gibt eine leichte Verspätung. Das Flugzeug ist ein Airbus A 300-600. Wir sitzen auf den Plätzen 12 J und K. Ankunft im BKK Suvana Bhumi Airport um 21:17. Weiterflug nach Frankfurt um 23:40 mit TG 920, einem Jumbo in der Business Class auf den Plätzen 17 a und c. im Upper Deck. Die Flugzeit wird mit 12:15h angekündigt. Ich kann nichts essen und trinke nur Wasser. In der Nacht war ich zweimal austreten und hatte beide Male Durchfall. Meinen schlechten Zustand konnte ich mit Iberogast verbessern. In Frankfurt landen wir verspätet um 6:18, statt 5:30.