Die Reise beginnt in Fort Lauderdale wo wir vom 8. bis zum 14.5.2008 im Riverside Hotel wohnen. Von dort fliegen wir nach Las Vegas. Mit einem bei Hertz gemieteten Ford Mercury Grand Marquise fahren wir von Las Vegas, Nevada durch die berühmten Nationalparks im Südwesten der USA und anschließend nach Minneapolis/St. Paul, Minnesota, um an Anikas Highschool Graduation teilzunehmen.
Die meisten Angaben sind meinem Reisetagebuch und Wikipedia entnommen.
Besuchte Orte und Parks:
Las Vegas, Nevada (Flughafen)
Canyon de Chelly, Arizona
Nationalpark Mesa Verde, UNESCO Weltkulturerbe, Colorado
Monument Valley, Arizona
Page und Antelope Canyon, Arizona
Grand Canyon, UNESCO Weltnaturerbe, Arizona
Canyonlands, Utah
Moab und Arches Nationalpark, Utah
Islands in the Sky, Utah
National Monument Capitol Reef, Utah
Kodakchrome Basin State Park Utah
Bryce National Park, Utah
Zion National Park, Utah
St. George, Utah
Edina, Minnesota (Anika´s Graduation)
St. Paul, Hauptstadt von Minnesota
Die Reise ist dreigeteilt. Wir verbringen die erste Woche in Fort Lauderdale und beginnen danach die Reise durch die Nationalparks mit einem bei Hertz gemieteten Ford Mercury Grand Marquise in Las Vegas. Es ist ein bequemes Auto. Leider ist die Bordkante des Kofferraums sehr hoch. Das tägliche Ein- und Ausladen ist mühsam. Der dritte Teil findet in Minnesota statt. Enkelin Anika feiert in Edina ihre Highschool Graduation.
Die Nationalparks liegen in unterschiedlichen Höhenlagen. Die Ufer des Grand Canyon sind über 2.000 m hoch und entsprechend winterlich waren die Verhältnisse noch Ende Mai. Es schneite. Im Monument Valley waren es schon 30° C.
Die Nationalparks im Südwesten der USA sind für Naturliebhaber sehr sehenwert. Ein echtes Erlebnis!
Das zeigen auch unsere besten Fotos auf dieser Seite.
Abflug nach Zürich mit LH 3720 um 10:10. Das Flugzeug ist eine AVRO 85. Wir kommen im Terminal A an und müssen mit der unterirdischen führerlosen Bahn zum Terminal E fahren. Das Gate ist E23. Wir fliegen mit einem alten Airbus A-300, den SWISS von der Lufthansa geerbt hat, nach Miami. LX 64 lautet der Flug, der um 13:05 abfliegen und um 17:30 ankommen soll. Wir sitzen in der Business Class 14 J+K. Die Flugdauer soll 10:25h betragen. Der Flug ist angenehm. Mein Sitz ist nicht komfortabel und lässt sich nicht so verstellen, wie ich das bei anderen Flugzeugen gewohnt bin. Der Plasma Bildschirm am Sitz offeriert nur extrem helle Bilder. Die Qualität ist miserabel. Der Service der Crew ist hervorragend und entgegenkommend. Es gibt als Vorspeise Entenbrust oder Salat und als Hauptgericht Roastbeef oder grüner Spargel mit Pasta und anschließend Käse. Alles ist ok. Zwei Stunden vor der Landung wird nochmals ein kleiner Imbiss offeriert. Wir landen um 18:00 und sind schon um 18:50 bei der Autovermietung Thrifty, um unseren weißen Sebring Convertible entgegenzunehmen. In Fort Lauderdale haben wir das Riverside Hotel im Stadtzentrum am Las Olas Boulevard gebucht. Wir packen aus, duschen und treffen schon um 20:40 Sandra St. Cyr in der Bar. Jutta hat ihre Freundin 15 Monate nicht gesehen. Das Wiedersehen ist herzlich. Nach einem Drink gehen wir ins gegenüber am Las Olas Boulevard gelegene Restaurant Johnny V zum Dinner. Sandra, Jutta und ich teilen uns einen großen Tapas Teller und eine Portion Clams. Dazu trinken wir einen französischen Pully Fuisse und Wasser. Erst um 23:00 sind wir im Bett. Mit einer Schlaftablette schlafe ich fest bis um 7:30.
Wir bleiben bis zum 14.5.2008 in Fort Lauderdale im Riverside Hotel am Las Olas Boulevard.
Am 10.5. steht die Riesenmall Sawgrass Mills auf dem Programm. Sie ist im Stadtteil Sunrise am West Sunrise Boulevard. Von Fort. Lauderdale sind es 16 Meilen (26 km). Geöffnet ist die Mall Mo-Sa 10:00 - 21:30 und So. 11:00 - 20:00. Viele Wege führen zur Mall. Man gelangt auf einer der nach Westen führenden großen Straßen Sunrise Blvd, Broward Blvd oder Oakland Park Blvd zur Mall. Wir fahren zum Broward Boulevard, weil der für uns am nächsten liegt und dann westwärts 15 Meilen bis zur Flamingo Road. Dort links ab bis zum Sunrise Blvd und dort nach links ein paar Hundert Meter bis zur Einfahrt zur Mall. Um die Mall führt eine Ringstraße. Wir biegen rechts ab und fahren bis zum Schild OASIS. Sawgrass Mills ist ein Einkaufszentrum der Superlative. Man muss gut zu Fuß sein. Außer Lebensmitteln gibt es hier alles. 350 Läden davon einige große Kaufhäuser wie Neimann Markus, Saks Fifth Avenue, JC Penney, Brandsmart USA, Super Target, Burlington. Factory Outlets von Banana Republic, Hugo Boss, Escada, Valentino, Burberry, Nike, Puma, Adidas, Ralf Lauren, usw. Restaurants von Burger King über Taco Bell hin zur Cheesecake Factory und dem Rainforest Café. Man muss sich gut merken, wo man sein Auto geparkt und welchen Eingang zur Mall man benutzt hat, sonst besteht die Gefahr, dass man es nicht mehr findet.
Wir trinken einen Kaffee bei Starbucks. Der doppelte Espresso kostet $1,90. Bei Nautica kaufen wir einen sportlichen Anzug mit Hose und Bluse für Jutta und einen Blouson und drei P. Socken für mich. Dann bei J. Crew zwei Strickjacken. Jutta braucht noch Puma Schuhe und da ein zweites Paar 50% Rabatt gibt, kauft sie 2. Die sind günstiger als zu Hause. Wir erholen uns in der Cheese Cake Factory bei einem köstlichen Santa Fe Salat und kühlen Getränken. Der Salat reicht für 2 Personen und kostet $13,50. Eine Köstlichkeit, die man unbedingt probieren muss. Am Abend sind wir mit Sandra zum Essen verabredet. Wir fahren zur US-1 (N Federal Highway 2415) ins Restaurant Alexander. Das ist ein großes Restaurant mit gutem Essen. Der Haussalat ist mit $5 nicht teuer aber gut. Der Ahi Tuna Salad kostet $16 schon deutlich mehr, das große Maui Steak mit Gemüse $25, ein Prime Rib Sandwich $18. Alles ist schmackhaft. Der Service ist gut. Man erwartet 18-20% Gratuity (Trinkgeld).
Koffer packen. Frühstück mit Hash browns und Rührei $ 8,95. Um 13:00 fahren wir nach Miami. Wir müssen noch auftanken. Die BP-Tankstelle ist 10 Cent billiger als andere. Wir zahlen $ 3,759 für eine Gallone. Auch diesmal suchen wir am Flughafen den Car Return. Der Weg ist sehr kompliziert und an einer Stelle fehlt ein Hinweisschild. Wir müssen einen zweiten Versuch machen. Diesmal folgen wir einem Budget Shuttle Bus und kommen bei Thrifty an.
Wir checken bei United ein und erhalten die Plätze 10 A und B bis Denver und 4 A und B von Denver nach Las Vegas wo wir 21:43 ankommen sollen. Wir fliegen Economy Plus. Das sind Sitze mit großem Sitzabstand. Abflug ist 17:18. Der Abflug UA 1583 mit einem Airbus 320 nach Denver ist verspätet. Das Flugzeug legt erst um 18:00h ab. Ankunft in Denver um 20:02 (2h. Zeitverschiebung) trotzdem pünktlich. Weiterflug nach Las Vegas um 21:05. Nach Las Vegas kommt noch einmal 1 Std. Zeitverschiebung hinzu. Ankunft 21:35. Der Flughafen ist groß. Vom Ankunftsterminal 1 fährt eine Bahn zum Terminal 2 wo das Gepäck ankommt. Ein Gepäckträger hilft uns mit unseren 4 Koffern. Mit dem Bus fahren wir zu Hertz und mieten einen Ford Mercury Grand Marquise bis zum 4.6.2008. Wir fahren zum Bellagio und verfahren uns und müssen einen zweiten Anlauf nehmen. Das Einchecken braucht Zeit. Obwohl es schon Mitternacht ist. Das Hotel ist voll. Da wir so spät sind, hat man das gebuchte Zimmer nicht mehr. Wir bekommen eine Suite im 21. Stock. Wir wollen noch ein bisschen Bellagio schnuppern und gehen noch mal nach unten. Im Café trinken wir zwei Margarithas; ich rauche eine Macanudo Zigarre. Langsam wird es in den Gängen zwischen den Spieltischen leerer. Es ist 2:30 als wir ins Bett gehen. Ein langer Tag geht zu Ende.
Das war eine kurze Nacht. Wir wachen schon um 6:00 auf und stehen um 8:00 auf. Den Schlaf wollen wir heute Mittag nachholen. Wir packen die Koffer um, denn wir wollen 2 Koffer im Belagio deponieren. Ich reserviere über das Internet das Best Western in Flagstaff für morgen Nacht. Um 10:30 gehen wir ins Cäsars Palace zum Frühstück. Das ist für amerikanische Verhältnisse zu spät. Das Buffet ist schon dezimiert und dafür ist der Preis $41,00 zu hoch. Danach laufen wir zum Mirage und holen die Tickets für heute Abend ab. $330 erscheint uns sehr teuer. Aber wir sind eingeladen. Das Venetian Hotel mit dem Canale Grande und der Rialtobrücke ist ziemlich neu. Auf dem Canale Grande fahren die Gondeln. Im Hotel gibt es Deckenmalereien, die Michelangelo nachempfunden sind. Vom Venetian gehen wir ins neue Wynn. Tolle Bodenmosaike in den Gängen und Wasserfälle im Garten. Das Palazzo Hotel hat in der Lobby einen hohen, schönen Brunnen mit großen Glasfiguren. Über dem Hotel Paris steht ein großer Eiffelturm.
Müde gehen wir zurück in Belagio und schlafen fast zwei Std. Mit dem Taxi (10$) fahren wir um 18:00 ins Mirage. Dort beginnt um 19:00 die Show Love. Die Show ist fantastisch, spritzig, lebendig, farbig, träumerisch zur Musik der Beatles. Ein schönes Erlebnis. Zu Abend essen wir im Bellagio Jasmine Restaurant. Der Tisch war für 21:15 reserviert, aber wir müssen ein paar Minuten warten. Wir bestellen Kingcrabs als Vorspeise und chilenischer Seebass als Hauptgericht. Ganz gut, aber nicht aufregend, dafür teuer. Wir verzichten auf den Wein, denn unter $100 wurde keiner angeboten und trinken Margaritha. Die Rechnung inkl. Trinkgeld beträgt $280,00. Danach schauen wir uns noch die Wasserorgel vor dem Bellagio an und gehen ins Bett. Wir sind beide müde. Es ist fast Mitternacht.
Frühstück im Bellagio Café mit Hash browns, Corned Beef und 2 pochierten Eiern zusammen $46,00. Teuer. Wir lassen unser Gepäck holen und deponieren einen der beiden neuen Koffer und das kleine Boardcase im Hotel. Um 10:00 fahren wir los, erst auf der I-15 und dann der US-93 über den Boulder Dam südwärts nach Arizona. Nach Flagstaff sollen es laut Navi 440 km sein. Wir fahren hinauf auf 4000 ft und später auf 5000 (1.520 m) Höhe durch eine wüstenartige Landschaft mit Kakteen und dornigem Gebüsch. Jetzt im Mai blüht die Wüste überall. In Kingman halten wir, trinken Kaffee, essen Hotdog und kaufen Wasser. Dann geht es auf der Autobahn I-40 nach Flagstaff. Meistens können wir 75 Meilen/Std. fahren und kommen gut voran. Die Autobahn steigt bis auf 2000 m an. Wir fahren durch Kieferwälder. Viele Bäume an der Autobahn sind trocken. Weit vor unserem Ziel sehen wir in der Ferne die schneebedeckten San Francisco Mountains. Der höchste Berg Humphreys Peak ist 12.346 ft. (3.831 m) hoch und war ein heiliger Berg der Hopi und Navajo Indianer.
Flagstaff liegt in Arizona auf 2.120 m Höhe und ist eine der höchst gelegenen Städte der USA. Das via Internet bestellte Best Western Hotel an der Route 66 finden wir dank Navi problemlos. Das Hotel liegt nahe der Eisenbahnlinie auf der täglich, auch nachts 100 Züge verkehren. Sie kündigen sich durch ein lautes Signal an. Es ist schon 16:00. Wir laden nur aus und machen uns sofort auf den Weg zum Museum of Northern Arizona, das nur bis 17:00 offen ist. Das Museum zeigt vor allem indianische Kultur, so z. B. Kachinas. Das sind Puppen, die die Hopis herstellen. Sie hatten religiöse Bedeutung. Heute werden sie von den Hopi Künstlern für Touristen angefertigt. Es werden auch keramische Gegenstände der Hopi, Navajo und Zuni Indianer gezeigt, sowie archäologische Funde. Der Museumsladen verkauft Kachinas, aber sehr teuer. Die schönen kosten $500. Wir wollen später in der Altstadt noch mal schauen und finden gegenüber vom Bahnhof an der Ecke Route 66 und San Francisco Road einen Laden, in dem Kunst der Hopi und Navajo verkauft wird. Der Inhaber ist sehr freundlich. Wir kaufen eine kleine Kachima-Puppe, zwei Silber-Ringe mit Türkisen und Ohrringe mit Türkisen. Danach fahren wir zum Abendessen ins japanische Sakura Restaurant im Radisson Hotel und essen am Teppanyaki Tisch zunächst eine Misosuppe und dann Steak und Shrimps ($ 23,95). Das Essen ist sehr gut. Bei der Rückfahrt zum Hotel brennt im Auto überall Licht. Wir finden den Schalter nicht. Auch ein Tankwart kann nicht helfen. Ich tanke voll für $3,559 die Gallone. Später beim Hotel finde ich den Schalter, sonst wäre die Batterie am nächsten Morgen leer gewesen.
Flagstaff wurde erst nach dem Bau der Eisenbahn gegründet. Erst dann kamen die ersten Siedler. Später wurde die historische Ost-West Straße Route 66 gebaut. Die Stadt ist Sitz der Universität von Nord Arizona. Mit über 50.000 Einwohnern ist Flagstaff die größte Stadt im nördlichen Arizona und das Eingangstor zum 80 Meilen entfernten Grand Canyon. Die Stadt liegt genauso hoch wie dessen South Rim (Südufer), nämlich 2.100 m. Im Winter ist die Arizona Snowbowl ein viel besuchtes Skigebiet und im Sommer Wandergebiet. Zur Kulisse von Flagstaff gehören die schneebedeckten San Francisco Mountains. Arizona hat keine Sommerzeit eingeführt.
Heute fahren wir zum Canyon de Chelly [ˈkɛnjən dəˈʃeɪ], Navajo: Tséyi’ [tséɣiʔ] (deutsch: Felscanyon). Er liegt im Gebiet der Navajo-Nation im Nordosten des US-Bundesstaates Arizona. Laut Navi sind es 334 km, Fahrzeit ca. 4h. Über Travelocity reservieren wir für 2 Nächte ein Zimmer im Holiday Inn in Chinle ($233,74) inkl. Steuern. Wir fahren auf der I-40 nach Osten. Im Navajo County frühstücken wir an der Autobahn bei Winslow in einem Arbys Restaurant.
Die Navajos kamen vermutlich aus Kanada. Sie sind immer noch Ziegen- und Schafhirten. Die Hopis hingegen sind sesshaft und bauen Mais an. Sie wohnen in Steinhäusern. Bei Chambers biegen wir auf die US-191 nach Norden, nach Ganado, ab und fahren weiter bis Chinle. Den Canyon de Chelly (sprich: duh chay) erreichen wir gegen 13:30h. Wir checken im Holiday Inn in Chinle ein. Bis zum Visitors Center ist es nur ein kurzer Weg. Dort schauen wir uns ein Video über die Schlucht und das Leben der Indianer während der letzten 1.000 Jahre an. Danach machen wir uns auf die 16 Meilen Tour entlang der South Rim (südliches Ufer). Der Boden der Schlucht liegt 5.500 ft. (1.667 m) hoch. Die Ufer sind 100 - 300 mhöher. Für manche ist der Canyon de Chelly der schönste und schöner als der Grand Canyon. Er ist viel kleiner, aber schon seit 5.000 Jahren besiedelt. Auch heute leben Navajos im Canyon, bauen Mais an und hüten ihre Schafe. Der Zutritt zum National Monument ist kostenlos. Der erste Aussichtspunkt heißt Tunnel Overlook. Man schaut von oben in einen Ausschnitt des Canyons. Das Tal ist grün. Hier kann man mit einem Navajo Führer hinab steigen. Ohne Führer ist der Zutritt verboten. Der Canyon ist Navajo Land. Aussichtspunkt Nr. 2 ist der Tseyi Overlook mit einem schönen Blick in die Schlucht, die grünen Bäume und den Fluss. Tseyi heißt Canyon. Die Spanier verstanden das Navajo-Wort Tseyi nicht richtig und machten daraus Chelly. Am Junction Overlook vereinen sich die beiden Schluchten, Canyon del Muerto und Canyon de Chelly. Der Sandstein ist gelb bis rot und vom Wasser glatt geschliffen. Hier erkennt man im Canyon Cliff Dwellings, die von 1100 bis kurz vor 1300 bewohnt waren. Der 4. Aussichtspunkt, White House Overlook, gibt einen Blick auf ein weißes Haus auf halber Höhe der gegenüberliegenden Felswand. Das weiße Haus war von 1050 bis 1275 bewohnt. Es hatte 80 Zimmer. An diesem Punkt kann man ohne Führer auf einem etwa 3,5 km langen Pfad 200 m in die Schlucht hinab steigen. Man sollte sich mindestens 3 Std. Zeit nehmen. Das weiße Haus kann man nicht besichtigen, aber aus der Nähe betrachten. Beim nächsten Ausblick, dem Sliding House Overlook ist ebenfalls in der gegenüberliegenden Wand eine Ruine zu sehen. Die Aussicht ist großartig. Der Aussichtspunkt Spiders Rock bieten einen schönen Blick auf eine Nadel. Hier ist die Schlucht 300 m tief.
Wir fahren zurück ins Hotel und ruhen uns ein wenig aus. Zufällig erfahren wir, dass es im Navajoland, aber nicht in Arizona eine Sommerzeit (day light savings time) gibt. Wir stellen unsere Uhr eine Stunde vor. Müde gehen wir ins Bett.
Frühstück im Hotel. Wir essen Pancakes bzw. Eier. Chinle hat 5.500 Einwohner. Der Name bedeutet "Wasser kommt aus dem Canyon". Ohne Führer darf man nicht in den Canyon. Das haben die Navajos verfügt. Auch Wanderer brauchen einen Guide. Wir machen um 9:30 mit einem Jeep eine dreistündige Canyon Tour ($ 150). Unser Fahrer und Führer heißt Desmond ist Navajo und 39 Jahre alt, hat 3 Kinder und ist geschieden. Ihm gehört der alte Jeep. Wir fahren zum Visitors Center wo wir die Erlaubnis zum Befahren des Canyons erhalten. Die Fahrt geht durch den seichten Fluss, der zwischen 5 und 20 cm tief ist oder durch teilweise tiefen Sand. Kein Problem für den Vierrad Antrieb.
Desmond erzählt: "Der Volksstamm der Anasazi lebte hier von 5000 v. Chr. bis 1200 n. Chr. Sie verschwanden. Niemand weiß warum und wohin sie gingen. Vielleicht gab es eine Dürre oder zu viele Menschen, die nicht mehr ernährt werden konnten. Um 1400 wanderten die Navajos, aus Kanada kommend, ein. Sie sind asiatischen Ursprungs. Ihre Sprache ist mit den Eskimos und den Apachen, nicht aber den Hopis, Zuni und Pueblos verwandt. Im Jahre 1804 kamen die Spanier auf Pferden in den Canyon. Die Spanier entführten und vergewaltigten Frauen der Navajos und machten sie zu Sklavinnen. Eine Navajo Frau bewarf die Spanier mit Steinen. Daraufhin befahl Leutnant Lavona ein Massaker im Canyon del Muerto. 115 Navajos wurden getötet."
Der Massacre Outlook an der North Rim erinnert an die Geschichte. Überall an den Felswänden sind so genannte Cliff Dwellings der Anasazi aus der Zeit vor 1200. Die Häuser sind aus Sandstein gebaut, mit Lehm verputzt und stehen meistens geschützt unter einem Felsvorsprung. Sie haben Dächer aus Holzbalken, sind mit Schilf gedeckt und auch verputzt. In der Mitte eines Dwellings stand ein rundes Gebäude für zeremonielle Zwecke. Die Navajos und die Hopis errichten heute noch diese zeremoniellen Häuser. Navajos nennen sie Hogan, Hopis Kiva.
Heute Morgen war schönstes Wetter. Später stieg die Temperatur auf 87° F. (30,5° C) an. Wir machen eine Mittagspause mit Siesta im Hotel. Am Nachmittag fahren wir die North Rim Tour. Sie ist auch 16 Meilen lang und hat 4 Aussichtspunkte, die alle abseits der Straße liegen. Der erste heißt Ledge Ruine Outlook mit einer Aussicht auf die Ledge Ruin in der gegenüber liegenden Wand. Sie war von 1050 bis 1235 bewohnt. Der Antelope House Outlook erlaubt einen Blick auf das gleichnamige Dwelling im Tal und in der Wand in ca. 40 m Höhe. Die beiden weiteren Aussichtspunkte haben eine gemeinsame Abfahrt. Sie heißen Mummy Cave und Massacre Outlook. Unterhalb der Mummy Cave Ruine wurden zwei Mumien gefunden.
Wir fahren nach Chinle zum Tanken. Es gibt einen großflächigen Stromausfall von dem auch unser Hotel betroffen ist. Heute bleibt die Küche kalt. Nach etwas hin und her lässt sich unser Zimmer öffnen. Wir essen ein paar Cracker und Orangen und gehen ins Bett. Um 20:30 gibt es wieder Strom.
Wir fahren heute nach Mesa Verde im Bundesstaat Colorado über die Straße 64 nach Tsaile und weiter nach Lukachukai. und dann auf der 13 nach Red Valley. Die Straße führt über die Tunitcha Mountains mit tollen farbigen Felsformationen, die zusammen mit dem frischen Grün der Laubbäume einen wunderschönen Kontrast ergeben. Schon von oben erblicken wir den schwarzen vulkanischen Shiprock und die Nadel Middelrock. Fantastisch! Der Shiprock ist eine bizarre schwarze, kegelförmige Bodenerhebung inmitten der ebenen Wüste, mit einer gleichfarbigen schwertartigen Fortsetzung vorne und hinten, so dass der Eindruck eines Schiffes entsteht. Hier blüht die Wüste rot und gelb. Wir sind jetzt in New Mexico. Wir fahren weiter nach Cortez in Colorado. Cortez ist eine größere Stadt vor der Kulisse der schneebedeckten Rocky Mountains. Bis zum National Park Mesa Verde sind es noch 9 Meilen. Durch die vielen Stopps brauchen wir für die 285 km von Chinle hierher 5h, obwohl die Straßen sehr gut sind und schnelles Fahren zulassen. Wir haben ein Zimmer in der Far View Lodge reserviert. Das ist das einzige Hotel im Park. Es liegt wunderschön mit einem tollen Blick in die Ebene gegenüber dem Visitors Center. Das Restaurant ist ausgezeichnet. Zu Abend essen wir Büffelsteak ($32) und Filet Mignon (28). Beide sind sehr gut. Hier gibt es auch Wein. Wir genießen eine Flasche Kendall Jackson Chardonnay ($28).
Mesa Verde (grüne Tafel oder grüne Ebene) liegt als große Hochfläche 150 m über den beiden Orten Cortez und Mancos. Am Parkeingang zahlt man pro PKW eine Gebühr von $10. Bis zum Far View Visitors Center und zur Far View Lodge sind es nochmals 9 Meilen. Die Hochfläche ist mit Ponderosa Pine (Kiefer) und anderen Nadelhölzern bewachsen, die bei Trockenheit schnell brennen. Deshalb sind größere Flächen verbrannt. Schade! Die verkohlten Baumstümpfe wirken gespenstisch. Mesa Verda ist Weltkulturerbe der UNESCO und wurde schon vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Wir haben Glück mit dem Wetter. Am Nachmittag steigt das Thermometer auf 87 F. (30° C). Man merkt die Höhe von 2000 m. Wir buchen eine Tour mit Besichtigung des Cliff Palace für 15:00. Vom Hotel fahren wir zum Startpunkt der beiden Auto-Rundwege und entscheiden uns zuerst für den 10 km langen Cliff Palace Loop. Die Haltepunkte sind Balcony House und Hemenway House und natürlich Cliff Palace. Der Besuch des größten Cliff Dwellings in den USA ist sehr lohnenswert. Wir gehen vom gleichnamigen Parkplatz hinunter zu einem Aussichtspunkt auf den Palace. Dort erwartet uns der Ranger. 700.000 Besucher kommen jährlich hierher. Auch Mitte Mai folgt eine Gruppe der anderen. Dann beginnt der Abstieg zunächst über eine Treppe und dann über enge Steinstufen in einer Rinne zu einem Pfad und über eine 3 m lange Holz-Leiter hinauf zum Cliff Palace. Die Anlage wurde im 11. Jhd., in der Blütezeit der Anasazi Kultur, gebaut. Es war die größte Siedlung unter einem Cliff (Felsvorsprung, Alkoven) in den heutigen USA. Es gab 150 Wohnräume, 5 Kivas und zweistöckige Häuser in denen auf engem Raum über Hundert Menschen gelebt haben. Die Wände sind aus behauenen Sandsteinen gemauert und innen mit Lehm verputzt. Der Mörtel bestand aus Asche, Tonerde und Wasser. Die Decken waren aus Holzbalken und mit Schilf bedeckt, den man mit Lehm verputzte. Man könnte annehmen, dass hier die Hauptstadt oder das spirituelle Zentrum war.
Wir fahren auch den zweiten Rundweg Mesa Top Loop, der auch 10 km lang ist und lernen an mehreren Haltepunkten wie die Menschen seit 550 n. Chr. hier gelebt haben. Zunächst in Erdhäusern halbwegs unterirdisch. Man machte auch Seile und Kleider aus Yucca Fasern. Da die mit Schilf überdachten Erdhäuser mit einer Feuerstelle in der Mitte oft brannten, hatte man ab 1000 n. Chr. damit begonnen, Steinhäuser zu bauen. Es waren stabilere und bessere Häuser mit 3 Räumen und einer Kiva. Man webte Kleider aus Baumwolle, die aus dem Süden Arizonas kam. Ab 1075 bauten die Anasazis zweistöckige Häuser mit dickeren Wänden. In den frühen Häusern war die Kiva integriert. Später wurden separate Kivas gebaut. Ab 1200 wurden die Häuser vom Mesa Top, von der Hochfläche unter die Felsvorsprünge, in die Alkoven, verlegt. Die Kiva war der Mittelpunkt eines Dorfes. Dort traf man sich. Oft war der runde Turm unterirdisch mit der Kiva verbunden. Offensichtlich wurde das Wasser nach 1200 immer knapper und die Jagd brachte weniger Ertrag. Deshalb beschlossen die ersten Sippen nach Süden zu wandern. Dort vermischten sich die Anasazis mit anderen Stämmen und wurden absorbiert. Die Hopis in Nord-Arizona nehmen für sich in Anspruch, Nachfolger der Anasazis zu sein.
Wir fahren um 18:30 zurück zum Hotel und gehen gleich zum Essen, das im Hauptgebäude stattfindet. Die Zimmer sind in mehreren Holzhäusern, die alle einen tollem Blick in die Ebene und die Rocky Mountains haben. Die Übernachtung ist teuer ($166,20), aber wegen der schönen Lage angemessen.
Wir fahren zurück nach Cortez und lassen uns im Colorado Welcome Center von einem sehr freundlichen alten Herrn über die beste Route und Hotels im Monument Valley beraten. Er empfiehlt das Hotel Gouldings. Es ist zwar teuer ($ 180 + Tax) liegt aber so, dass man einen Ausblick ins Monument Valley hat. Ich buche das Hotel für heute Nacht telefonisch. Wir frühstücken im organischen Laden mit Café und Gärtnerei "Let it grow" gegenüber dem Welcome Center an der Hauptstraße. Wir essen Pita gefüllt mit Hummus und Salat, Tomate und Zwiebel. Das ist ein mexikanisches Fladenbrot. Schmeckt gut! Dazu gibt es einen gesunden Bossa Nova Drink aus brasilianischen Acai Beeren. $24,75.
Wir fahren zurück auf der US-491 und biegen beim Chimney Rock rechts auf die US-160 ab. Auf der US-160 bleiben wir bis zur Abbiegung auf die US-162 nach Bluff. Um 14:00 weht in Bluff ein 100° F (38° C) heißer Wind. Wir besichtigen in der Hitze ein kleines Freilichtmuseum. Bluff wurde im 19. Jhd. von Mormonen gegründet. Der Ort liegt an einem so genannten Bluff, einem gewaltigen gelb-roten Cliff. Das englische Wort Bluff bedeutet sowohl Täuschung als auch Klippe. Vor und hinter Bluff sehen wir tolle Felsformationen. Je mehr wir uns dem Monument Valley nähern umso gewaltiger wird die Landschaft. Bald erblicken wir schon die Türme des Monument Valleys. Wir fahren an einem Cliff entlang, dessen Wände in mehreren Farben aber hauptsächlich schwarz und rot gebändert sind. Manchmal sind die Bänder wellenförmig, manchmal waagerecht, schräg oder senkrecht. Im Monument Valley ist es etwas kühler. Bei Ankunft um 16:00 sind es noch 30° C. Heute soll die Sonne um 20:45 untergehen und morgen um 6:10 aufgehen. Im Hotel erhalten wir Zimmer 204 im 2. Stock mit tollem Blick auf die roten Sandsteinfelsen des berühmten Tals. Der offizielle Name ist: Monument Valley Navajo Tribal Park. Das Monument Valley beeindruckt durch seine Schönheit und Größe. Es liegt auf ca. 1.700 m Höhe. Die durch Erosion entstandenen Monumente sind zwischen 100 und 300 m hoch.
Der Eintritt in den Park kostet $5 pro Person. Um 18:30 gehen wir ins Hotelrestaurant zum Dinner. Der Salat ist sehr gut und unsere beiden New Yorker Steaks auch. Alles zusammen $51. Das Hotel ist in Ordnung, gute Betten. Vom Balkon haben wir einen grandiosen Blick auf das Monument Valley. Leider gibt es keinen schönen Sonnenuntergang, denn die Wolken sind zu dicht. Empfehlenswert!
Wir checken aus und fahren schon um 8.15 zum Visitors Center neben dem ein neues großes Hotel gebaut wird. Der Eintritt kostet $5 pro Person. Wir beginnen den 17 Meilen. (27 km) Rundweg durch das Monument Valley. Die Naturstraße ist teilweise gut und erlaubt 30 Mph (48 km/Std), dann ist sie wieder sehr holperig und man kann nur 3-4 Mph (5 km/Std) fahren. Die Aussichten sind grandios. Besonders schön sind die Szenerien an den Aussichtspunkten: John Fords Point, Two Sisters, Totem Pole sowie North Windows. Man braucht einschließlich Fotostopps 1,5 - 2 Stunden. Unser Vorteil in der Frühe ist, dass wir fast alleine sind. Die Autos wirbeln viel Staub auf vor allem, wenn es windig ist und das ist unangenehm. Die monumentalen Felsen sind durch Erosion entstanden. Das Monument Valley ist eigentlich kein Tal. Es hat durch den Film Stagecoach von John Ford 1938 Berühmtheit erlangt. Später wurden mehrere Spiel- und Werbefilme gedreht u.a. für Marlboro. Der Name von John Wayne ist mit dem Nationalpark eng verbunden. Es wird sehr windig. Sand fliegt durch die Luft und verschlechtert zeitweise die Sicht.
Die Durchschnitts-Tages Temperaturen sind im Winter bei 4-8 Grad C und im Sommer 29-32 Grad C. Gestern hatten wir 35 und heute 25 Grad. Auch die Weiterfahrt nach Kayenta ist sehr attraktiv. Wir tanken und frühstücken an der Straßenkreuzung am Ortsende im Blue Coffee Pott Restaurant je 2 Blueberry Pancakes mit Syrup und Butter für zusammen $11,50. Hervorragend! Nach dem. Frühstück fahren wir weiter zu unserem heutigen Ziel Page. Von Kayenta sind es noch 161 km. Das Wetter ist schlechter geworden. Es ziehen Wolken auf, es stürmt und regnet ein wenig. Zunächst fahren wir auf der viel befahrenen US-160 und biegen nach 50 km nach rechts auf die Straße 98 ab. Bis Page am Lake Powell sind es noch 107 km. Die Landschaft ist zeitweise flach und manchmal dramatisch schön. Vor Page biegen wir am Kraftwerk links zum nahen Lower Antelope Canyon ab. Das ist eine schmale Schlucht aus mehrfarbigem Sandstein, der vom Wasser in skurrile Formen geschliffen wurde. Der Einstieg ist nicht leicht zu finden. Fantastisch, aber ein bisschen anstrengend und nur für Trittsichere zu empfehlen. Der begehbare Teil ist 400 m lang. Der Canyon liegt im Navajo-Land und der Eintritt kostet $26 pro Person. Es lohnt sich unbedingt. Der Canyon ist einmalig. Nach starken Regenfällen können Flashfloods auftreten, die sehr gefährlich reißend sind. Man steigt über eine Eisenleiter in eine enge Felsspalte ein und klettert über Eisenleitern in die teilweise unten nur einen Fuß breite Schlucht. In die 2 bis 30 m tiefe Schlucht dringt nur wenig Licht. Auf Fotos entstehen vor allem bei längeren Belichtungszeiten wunderschöne Farbspiele. Wenn man nach oben gegen das Licht blickt, sieht man die skurrilen, abgeschliffenen Sandsteinformen in schönen Farben.
Wir fahren weiter nach Page zu unserem Marriott Courtyard Hotel. Page wurde erst 1957 gegründet und war zunächst nur Wohnort für die Arbeiter, die von 1957-1964 den Colorado-Staudamm im Glen Canyon errichtet haben. Es dauerte weitere 17 Jahre, um den Stausee Lake Powell zu füllen. Die Stadt liegt 1.500 m hoch. Das Hotel ist angenehm und ziemlich neu. Wir fahren nach Ankunft zum Walmart und kaufen ein paar Dinge ein. Jutta wäscht unsere Wäsche. Wir ruhen uns aus und essen später im Hotel zu Abend. Wir bestellen Hamburgers und trinken Martini bzw. Margaritha. Zusammen $57. Das Dinner schmeckt gut.
Das Wetter hat sich geändert. Heute morgen ist es frisch. Wir fahren von Page in den Grand Canyon. Laut Navi sind das 230 km für die 3:33h Fahrzeit einzuplanen sind. Wir checken aus ($138,32) und machen uns um 8:15 auf den Weg. Wir müssen bis Cameron zur Kreuzung mit der 64 fahren, um ein Frühstück in einem Laden mit Deli zu bekommen. 3 Rühreier, viel Corned Beef, Hash Browns und eine Tortilla kosten $ 3,85. Das ist wie in früheren Zeiten. Bei der Abfahrt hatten wir schon 78 F. (25 C.). Der Himmel ist blau mit Wolken. Später nimmt die Bewölkung zu und die Sonne ist nicht mehr zu sehen. In der DAILY SUN lesen wir von einem neuen Wetterrekord in einer Woche. In Flagstaff und dem Grand Canyon war es Montag und Dienstag bis 29 C. warm. Für Donnerstag und Freitag werden Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet. Verrückte Welt.
Nach dem Frühstück fahren wir um 9:30 über die Straße 64 nach Tusayan. Am Little Colorado River Gorge biegen wir von der 64 ab. Die Navajos verlangen $2 Eintritt. Die Aussicht gibt einen kleinen Vorgeschmack auf den Grand Canyon. Die Sonne scheint. Beim 2. Aussichtspunkt ist der Himmel dunkel und es tröpfelt. Man blickt in eine 300m tiefe braune Schlucht. Am Parkeingang zum Grand Canyon kaufen wir für $80 einen Jahrespass für alle Nationalparks. Die in Mesa Verde gezahlten $ 10 werden abgezogen. Sonst würde der Eintritt $ 25 kosten. Hinter dem Parkeingang tanken wir 9,3 Gallonen für $ 3,929/G. Entgegen allen Ankündigungen ist Benzin im Ntl. Park nicht teurer.
Wir fahren auf dem Desert View Drive zum 1. Aussichtspunkt Desert View. Noch ist der Himmel offen. Dann ziehen dunkle Wolken auf und es beginnt zu schneien. Wir sind hier auf 2200 m Höhe und da ist im Mai der Winter noch nicht zuende. Wir überbrücken die Schneeschauer bei einem Kaffee und fahren dann weiter in Richtung Grand Canyon Village zum Lipan Point (2243 m). Den Navajo Point lassen wir aus. Am Lipan Point hat man einen großartigen Blick auf den Colorado und seine Stromschnellen. Hier kann man auch gut die verschiedenen Gesteinsschichten erkennen. Leider zieht der Himmel nach kurzem Aufklaren wieder zu und es schneit erneut. Die Temperatur sinkt auf 34 F (1 Grad C.). Wir fahren weiter zum kleinen Tusayan Museum. Das Colorado Plateau war schon vor 5000 Jahren bewohnt. Es schneit weiter. Das frische Grün der Eichen- und Nadelbäume ist schneebedeckt. Wir brechen unsere Besichtigungstour ab und fahren zum Hotel Holiday Inn, in dem wir zwei Nächte reserviert haben. Wir checken ein und fahren noch vor dem Auspacken zum IMAX Theatre, um einen Film über den Grand Canyon auf Großleinwand zu sehen. Eintritt $12 pro Person. Ich kaufe mir einen neuen Hut, weil der Angkorhut eingelaufen ist. Danach gehen wir ins Zimmer und ruhen uns aus. Wir essen im The Coronado Room nebenan im Best Western Hotel, das einen guten Eindruck macht. Wir essen Salat bzw. Crab Cakes und als Hauptgericht Büffelsteak ($26,95) und trinken eine Flasche Kendall Jackson Chardonnay. Alles schmeckt gut, ist aber viel zu reichlich. Zusammen $ 100. Zum Abschluss trinken wir noch einen Absacker in der Bar.
Das Wetter ist wechselhaft. Aber der Canyon ist frei mit guter Sicht. Am Pipe Creek Vista scheint die Sonne über dem Canyon, ansonsten ist es bewölkt. Temperatur um 9:50 ist 39 F. (3 C.). Am Mather Point Vista gibt es eine Informationstafel über den Grand Canyon. Der Colorado ist 2.333 km lang. Er hat ein Gefälle von insgesamt 3.353 m, alleine im 446 km langen Grand Canyon sind es 671 m. Die beiden Ufer sind 2.134m (South Rim) und 2.438 m (North Rim) hoch und ca 1.524 m über dem Fluss. Die Breite des Canyons ist durchschnittlich 16 km. Der Colorado transportiert Mengen an erodiertem Material in den Golf von Kalifornien. Am Yavapai Observation Point ist ein Museum, das über die Geologie des Canyons informiert. Die unterste Schicht ist 6 Millionen Jahre alt.
Ein zahmes Eichhörnchen springt zwischen den Besuchern herum und macht Männchen. Für den Augenblick ist der Grand Canyon für die Fotografen Nebensache. Star ist das Squirrel, so nennt man hier die Eichhörnchen. Das Wetter ist wieder schlechter geworden. Wir fahren zum Market Place im Grand Canyon Village, trinken einen Kaffee und dann mit dem Bus die Hermit Route bis zum Hopi Point.
Die Shuttle Busse zu den Aussichtspunkten haben an der Fahrertür eine ausklappbare Rampe für Rollstuhlfahrer. Am Hopi Point hat man die großartigste Aussicht. Es ist unbeschreiblich. Diese riesigen Dimensionen. Der Mensch wirkt am Grand Canyon klein und unwesentlich. Wir wandern auf dem Rim Trail zum Powell View. Wir sehen hier und an anderen Stellen zutrauliche Squirrels, einen blauen Vogel (Jay) und sogar zwei Wapiti Hirsche. Es fängt schon wieder an zu schneien. Deshalb nehmen wir den Shuttle zurück zum Hopi Point. Man muss wissen, dass der Bus nur auf dem Weg zum Hopi Point an jedem Aussichtspunkt hält. Auf der Rückfahrt hält er nirgendwo.
Wir fahren zurück und steigen um in den Bus der blauen Linie und fahren zum Market Place wo unser Auto steht, mit dem wir nach Tusayan zum Holiday Inn fahren. Morgen soll das Wetter besser werden.
Zu Abend essen wir im Café Tusayan. Wir essen Sirloin Steak bzw. Beef Stroganoff und trinken Fetzer Chardonnay $ 56,60 plus Tip. Am Nachbartisch sitzt ein deutsches Ehepaar. Er schimpft über Las Vegas. Morgen wollen sie mit dem Hubschrauber fliegen und zweifeln, ob das Wetter das zulässt. Ich muntere sie auf und verspreche für morgen besseres Wetter.
Wir fahren um 9:30 nach Kayenta (ca. 250 km). Die AZ-64 führt durch den Nationalpark über den Desert View Drive zum Osteingang und weiter nach Cameron. Erster Stopp ist der Grand View mit einem schönen Blick auf den Colorado und die North Rim. Weiter gehts zum Moran Point. Es ist nur 41 F. (6 Grad C.). Unser nächster Halt ist der wohl schönste Ausblick auf den Grand Canyon: der Lipan Point. Man sieht rechts eine Schleife des Colorado an der Mündung des Unkar Creeks und links Stromschnellen Hance Rapids. Wir fahren weiter zum Desert View Point und trinken dort einen Kaffee. Es hat schon wieder angefangen zu graupeln. Um 11:30 verlassen wir den Park hinab in Richtung Cameron. Dort ist es schon ein bisschen wärmer, 59° F. oder 15° C. Cameron liegt nur noch 1.250 m hoch. Man merkt es an unserer Atemluft. Wir fahren weiter und biegen auf die US-160 in Richtung Tuba City und Kayenta ab. Ich werde sehr müde auf der schnurgeraden Straße und bitte Jutta, die 85 km nach Kayenta zu fahren. Dort haben wir ein Zimmer im Hamptons Inn gebucht. Es ist bei unserem Eintreffen um 14:00 noch nicht fertig.
Wir sind wieder im Navajoland und müssen die Uhr eine Stunde vorstellen. Die Navajos sprechen ihre eigene Sprache, die nur wenige verstehen. Das hat sich die US-Armee im 2. Weltkrieg zunutze gemacht. Die Navajos wurden zu Nachrichten Funkern ausgebildet. Sie konnten sich in ihrer Sprache quasi kryptisch unterhalten und der Feind hielt die Worte für Codes und versuchte vergeblich sie zu entschlüsseln. Heute sieht man sehr viele fette Navajofrauen und Männer. Im Restaurant findet gerade eine Graduationsfeier der Highschool statt. Deshalb fahren wir weiter in Richtung Monument Valley, um den vulkanischen Felsblock "El Capitan" etwas näher zu sehen. Er steht als mächtiger Felsbrocken in der sonst flachen Wüste. Gegenüber erhebt sich eine Nadel aus rotem Sandstein. Bei unserer Rückkehr um 15:30 ist das Zimmer fertig. Das Hotel ist noch relativ neu und macht einen guten Eindruck. $150 ist ja auch ein stolzer Preis. Wir legen uns hin und schlafen ein bisschen. Um 19:00 gehen wir zum Essen. Es gibt im Navajoland keinen Alkohol. Zum Essen trinke ich einen alkoholfreien Chardonnay. Man kann ihn trinken. Er schmeckt wie Traubensaft. Wir bestellen Fajitas, für Jutta mit Gemüse und für mich zusätzlich mit Beef. Schmeckt gut. Der Brownie hinterher ist eine süße Pest. Es sind viele Deutsche und Schweizer unterwegs. Heute Abend saßen an beiden Nachbartischen Deutsche. Wir liegen früh im Bett
Vor dem Hotel sind mehrere Navajo Häuser aus Lehm aufgebaut. Es gibt männliche und weibliche Hogans. Die weiblichen sind rund und die männlichen oval und nach oben spitz. Die Eingänge sind immer nach Osten. Früher wurden sie für zeremonielle Zwecke benutzt, heute wohnt man auch in ihnen. Die Navajos haben in der Wüste Saunas gebaut, um sich Wasser sparend zu reinigen. Die Steine wurden durch Holzfeuer erhitzt und dann wurde Wasser auf die Steine gegossen.
Um 7:30 fahren wir nach Monticello am Eingang des Canyonlands in Utah. Wir nehmen die US-160 in Richtung Mexican Water. Unterwegs halten wir an den Baby Rocks. Das sind bizarre rote Sandsteinformationen. Wir frühstücken in Mexican Water in einem etwas abenteuerlichen Restaurant mit Trading Post. Wir essen Blueberry Pancakes und trinken Kaffee für $ 9,46. Im Restaurant treffe ich einen Navajo, der in Würzburg als US-Soldat war.
In Bluff fahren wir auf die US-191 Nord durch teilweise sehr schöne Landschaften nach Blanding, wo wir schon die Schnee bedeckten Berge des Abajo-Gebirges vor uns sehen können. Wir erreichen Monticello um 12:30 und lassen uns im Touristenbüro beraten. Die Stadt am Fuß der schönen Abajo-Mountains. liegt zentral zwischen den Nationalparks. Sie ist das Südportal zum National Park Canyonland. Wir entscheiden uns zum Newspaper Rock und in das südliche Canyonland zu fahren. Wir benutzen die schöne Straße über das Abajo-Gebirge. Oben liegt noch Schnee, aber die Birken haben schon frisches Grün. Mehrmals wechseln Rehe über die Fahrbahn. Wir können sie sogar fotografieren. Wieder in der Ebene angekommen stoßen wir auf die UT 211 und folgen ihr bis zum Newspaper Rock. Dieser glatt geschliffene Felsen ist von Generationen nativer Amerikaner, der Pueblo und Ute, mit Petroglyphen "bemalt" worden. Die Petroglyphen erzählen Geschichten von Clans, von Jagden und Schamanen.
Mitunter kommt die Sonne durch und es wird wärmer (16-18 Grad C.) Wir fahren weiter in das Canyonland. Die Straße ist von mächtigen 100 m hohen gerundeten mehrfarbigen Felsbrocken gesäumt. Später wird die Landschaft offener. Man blickt auf bizarre rote oder weißlich gelbe Sandsteingebilde. Toll! Wir kommen zum Parkeingang und erhalten weitere Informationen und Verhaltensmaßregeln. Man darf die rote Erde abseits der Wege nicht betreten, um das empfindliche Gleichgewicht der Natur nicht zu stören und die Erosion zu fördern. Die kryptobiologische Krume des Wüstenbodens enthält viele Organismen, die den Pflanzen lebenswichtige Nährstoffe zuführen. Sie speichern auch Wasser und verhindern so die Erosion. Die Krume ist an der schwarzen Farbe erkennbar. Sie wird in Jahrzehnten aufgebaut.
Wir kommen zum Pothole Point, steigen aus und wandern einen km zwischen den rot-gelben rund geschliffenen Felsbrocken. Ein Prickley Pear Cactus hat schon seine große gelbe Blüte entfaltet. In den Potholes steht noch Wasser vom letzten Regen und in der Pfütze gibt es Lebewesen, die auch Trockenheit überdauern sollen. Die Needles sehen wir nur aus der Ferne. Um zu den rot-weiß gestreiften Reihen von hoch aufragenden Säulen zu gelangen, muss man 6-8 Meilen wandern. Dazu reicht unsere Zeit nicht. Sie sehen aus der Ferne schon ganz gut aus.
Wir fahren um 14:00 zurück und checken um 16:00 im Rodeway Inn ein. Das Hotel war das einzige, das gestern noch ein freies Zimmer hatte. Es ist nicht mehr neu, macht einen sauberen Eindruck und hat geräumige Zimmer. Der Empfang ist freundlich. Man hilft sogar beim Gepäck. Das Rodeway Inn gehört zur Gruppe der Choice Hotels. Bei unserer Ankunft war es ausgebucht. Um 19:00 fahren wir zum R & F Restaurant zum Dinner. Das Restaurant ist gut besucht. Der Salat von der Salatbar ist gut. Die Sirloin Steaks schmecken auch gut. Wir bestellen eine Seniorenportion mit 4 oz und eine normale mit 8 oz Fleisch. Dazu gibt es baked Potato oder smashed Potato und Maiskolben. Zusammen $31,71 mit Tee bzw. Wasser. Alkohol ist in Utah verpönt.
Heute fahren wir nach Moab (85 km) und dann in den Nationalpark Arches. Wir haben die nächste Nacht im Hotel Comfort Suites gebucht ($ 137,81) und wollen noch eine weitere Nacht bleiben. Heute ist in den USA Memorial Day und da sind viele über das lange Wochenende unterwegs. Außerdem fand am Wochenende ein Musikfestival in Moab statt.
Wir fahren um 8:30 ab und am Church Rock und der Wilson Arch vorbei und kommen um 10:30 in Moab an. Im Informationszentrum erkundigen wir uns über Wetter und Straßen und werden sehr freundlich bedient. Moab liegt auf 1200 m Höhe und hat 4200 Einwohner. Im Supermarkt kaufen wir Wasser und Essbares fürs Picknick im Arches National Park. Wir tanken noch und fahren 5 Meilen nach Norden bis zur Einfahrt in den Park. Weil wir einen Eíntrittspass haben, müssen wir nicht warten. Lange Autokolonnen fahren nach dem Parkeingang der Berg hinauf auf die Mesa bis zum ersten Stopp Park Avenue. Wir parken das Auto und gehen ein Stück. Der Park liegt zwischen 1200 und 1700 m hoch. Hier an der Park Avenue stehen hohe "Gebäude" aus rotem Sandstein. Sie beeindrucken durch ihre bizarren Formen. Auf einem hohen Felsen ruht ein zweiter in einer Lage, dass man seinen Absturz jederzeit befürchten muss. Er erinnert uns an den Goldenen Felsen in Burma. Es geht weiter zum Aussichtspunkt mit Blick auf die verschneiten La Sal Mountains. Vom Courthouse Tower Viewpoint sieht man Sandsteinformationen die man The Organ (Orgelpfeifen), Tower of Babel (Phallus u. a.), Sheep Rock und The three Gossips nennt. Am Balanced Rock gibt es einen 0,5 km langen Rundweg um diesen ungewöhnlichen Felsturm, auf dem "balanciert" ein anderer ruht. Ein paar hundert Meter weiter zweigt eine Straße in die Window Section ab. Man kann am Haltepunkt Garden of Eden einen kurzen Rundweg machen und dann weiterfahren zu den ersten Arches (Bögen). Das North and South Window sieht man schon beim näherkommen. Die beiden Bögen sind ganz schön. Vom Parkplatz aus kann man hingehen und sie umrunden. Interessanter ist die gegenüber liegende Double Arch von beachtlicher Größe. Zwei große Bögen stehen im Winkel von 90 Grad zu einander. Man kann sie vom selben Parkplatz zu Fuß erreichen und sogar durch die beiden Bögen hindurch klettern Hier ist die Straße zu Ende. Wir müssen zum Balanced Rock zurückfahren. Nach 4 km kommt eine Abbiegung zur weltbekannten Delicate Arch. Vom ersten Parkplatz führt ein etwa 3 km langer Wanderweg hinauf zum Bogen. Wer nicht wandern möchte, kann noch 1,6 km zu einem zweiten Parkplatz weiterfahren. Hier gibt es zwei Wege. Einen ganz kurzen Weg zum Lower Delicate View Point und einen etwa längeren und steilen Fußweg zum Upper Delicate Arch View Point gehen. Wir wählen den zweiten und haben einen schönen Blick auf den Bogen. Wir fahren zurück auf die Hauptstraße und am Salt Valley Overlook und Fiery Furnace Viewpoint vorbei zum Picknickplatz am Devils Garden. Dort nehmen wir unser Lunch ein. Das Wetter ist mal bewölkt mal sonnig und 24-25° C. warm, aber sehr windig. Bei der Weiterfahrt sehen wir die Skyline Arche neben der Straße.
Wir haben genug gesehen und kehren zu unserem Comfort Inn zurück. Unser Zimmer hat ein gutes und großes Kingsize Bett mit vielen Kissen. Das Zimmer ist groß und sauber. Um 19:00 gehen wir zu Fuß die Main Street entlang zur Mexican Hacienda, einem mexikanischen Restaurant. Wir bestellen zwei Fajitas mit Beef und Prawns, trinken eine große Margarita und anschließend noch zwei Gläser Chardonnay zusammen inkl. Tip $ 69,00. Moab wurde von Mormonen gegründet. Durch den Uranbergbau kamen aber viele Arbeiter in die Stadt, die die strikte Mormonen Kultur modifizierten. Deshalb kann man in Moab mitten im Mormonenland in Restaurants und Läden Alkohol bekommen.
Wir fahren heute erst relativ spät um 10:20 zum Island in the Sky, dem nördlichen Teil des Canyonlands. Das ist kein Tal sondern eine Hochfläche, durch das der Green River fließt und später in den Colorado ergießt. Heute ist ein wolkenloser Tag. Von Moab fahren wir auf der US-101 9 Meilen nach Norden und biegen dann auf die UT-313 nach Westen ab. Man kann diesen Teil des Canyonlands auf asphaltierten Straßen erkunden. Die Mesa liegt überwiegend auf 6000 ft Höhe (ca. 1800 m). Die Straße steigt bald in Serpentinen an. Die beiden ersten Aussichtspunkte befinden sich nach dem Aufstieg aus dem Tal des Colorado auf die Mesa. Sie sind mit View Area bezeichnet. Es lohnt sich, einen Blick ins Tal zu werfen. Nach dem Eingang zum National Park kommt man zum Shaver Canyon Overlook. In diesen Canyon blickt man auch am Aussichtspunkt des Visitors Centres. Es liegt 1902 m hoch. Im Shaver Canyon wurde bis 1964 Uran abgebaut. Man erkennt die Naturstraße aus dem Canyon hoch zur Rim für den Abtransport des Erzes, die heute als Trail für Wanderer und Jeeps benutzt wird. Der Uranbergbau in den 1950er Jahren war der Grund für den Aufstieg von Moab, das vorher eine kleine verschlafene Mormonengründung war. Nach 1964 wuchs der Tourismus in die beiden National Parks, der heute die Haupteinnahmequelle der Stadt ist. An der folgenden Abzweigung kann man zum Green River Outlook oder zum Upheaval Dome fahren. Geradeaus gehts zum Grand View Point. Beim Green River Outlook, der 1,2 Meilen von der UT-313 entfernt liegt, hat man eine spektakuläre Aussicht auf den Canyon des Green River bevor er in den Colorado mündet. Man erkennt den grünen mäandernden Fluss sehr gut. Der Abzweig zum Upheaval Dome, einem Picknick Platz, führt am Whale Rock vorbei. An der Abzweigung von der UT-313 beginnt der leichte, etwa 400 m. lange Pfad mit 25 m Anstieg Mesa Arch Trail führt zu einem tollen Bogen. Am Buck Canyon Outlook blickt man in den 60 m tiefen Canyon. Zum Grand View Outlook ist es nicht mehr weit. Dieser Ausblick ist wirklich grandios. In der Ferne sieht man die Schnee bedeckten La Sal Mountains und davor Monument Basin mit zahllosen Canyons aus rotbraunem Sandstein mit bizarren Türmen, die meistens eine weiße Haube aus Slick Rock tragen. Man kann in der Ferne den Colorado und die Needles erkennen. Wir machen angesichts der tollen Aussicht hier unser Picknick und bekommen bald Gäste. Ein Vogel mit bläulichem Schwanz und drei kleine Eichhörnchen (Ground Squirrels) wollen von unserer Tafel etwas ab haben. Anfangs vorsichtig scheu werden sie immer zutraulicher und kommen ganz nah heran. Von der US-191 biegen wir in Richtung Potash ab, um in den steilen Felswänden an der Straße neben dem Colorado Petroglyphen zu sehen. Es gibt an zwei Stellen gut erhaltene Zeichnungen. Auf der Mesa war es am Nachmittag 70 F (21 Grad C.) und in Moab 83 (28 C.). Wir suchen noch weitere Petroglyphen in der Nähe des Courthouse Wash, aber die sind nicht mehr sehenswert. Sie wurden zerstört. Jutta kauft in Moab in einem Sportgeschäft eine Fließjacke. Um 17:45 sind wir im Comfort Inn zurück. Unser Zimmer ist nicht aufgeräumt, die Betten sind nicht gemacht. Das Zimmermädchen hat einen Zettel hinterlassen. Da ich meinen Schlafanzug auf dem Bett liegen gelassen habe, konnte sie das Zimmer nicht machen. Sie dürfe keine persönlichen Sachen der Gäste anfassen. So kann man seine Arbeit auch erledigen. Ein Anruf in der Rezeption genügt und schon kommt ein junger Mann, macht das Bett und tauscht Handtücher aus. Wir ruhen uns aus und gehen um 19:00 zum Thai Restaurant Sing Ha in der Center Street. Wir essen ein Curry bzw. Pad Thai mit Gemüse. Beides war gut. Dazu trinken wir zwei kleine Gläser Chardonnay. Zusammen $54,00.
Wir fahren um 9:00 auf der US-191 nach Norden und dann auf der Interstate 70 nach Westen. Dort behindern zwei überbreite Transporte den Verkehr. Überholen ist nicht möglich. Erst nach einiger Zeit weichen die schweren LKW nach rechts aus und lassen uns und viele andere Fahrzeuge passieren. Wir kommen an mehreren View Areas vorbei, die einen Blick ins bunte Wüstenland bieten. Am Castle Valley Outlook wird erklärt, wie die bunten Farben zustande kommen. Die Sandsteine mit kräftigeren Farben wie rot, gelb und orange entstanden, weil Sauerstoff vorhanden war. Das waren Zonen oberhalb des Wassers oder nur zeitweise überflutete Ebenen. Graue, hell grüne und purpurne Farben hatten bei ihrer Entstehung keinen Sauerstoff, weil sie unter Wasser lagen.
Bei der Abfahrt Nr. 91 biegen wir auf den Highway 72 ab und fahren über den National Fish Lake Forest bis auf 8975 ft (ca. 2700 m. ) Höhe. Oben gibt es an der Straße und in Ecken noch Schneereste. Es ist nur noch 54 F. (12 C.) warm. Dann geht es wieder bergab und durch Fremont und Lao nach Bicknell, einem kleinen Mormonen-Städtchen. In einem Café trinken wir einen Kaffee und essen ein Stück Pintobohnen- bzw. Buttermilchkuchen für $ 9.73. Ankunft in Torrey 1:30 nach 270 km Fahrt.
Wir checken im Best Western Capitol Reef ein. Das Hotel liegt nur 1 Meile vom Parkeingang entfernt. Wir fahren bald weiter in der Park. Am Visitors Center wo ein Video über Capitol Reef gezeigt wird, geht ein 16 km langer Scenic Drive ab. Der Park wurde 1937 als National Monument gegründet und in den 70er Jahren National Park. Man nennt ihn auch Waterpocket Park, weil es in den Sandsteinen viele Vertiefungen gibt, die Pockets (Taschen). Die Vielfarbigkeit des Sandsteins ist überwältigend. Zusammen mit dem blauen Himmel sind alle Regenbogenfarben vorhanden. Die Straße führt am fast 6500 ft hohen Golden Throne und am Egyptian Temple vorbei. Der Tempel besteht aus riesigen braun roten Säulen. Die asphaltierte Straße geht am Ende in zwei Naturstraßen über. Der Capitol Gorge darf nur bei gutem Wetter befahren werden, denn bei Regenfällen treten immer wieder Flash Floods auf, die alles fort schwemmen. Der Gorge wird immer enger. Nach ein paar km kann man dann nur noch zu Fuß weiterkommen. Die Alternative ist die Pleasant Creek Road, die man nur am Anfang mit PKW befahren kann. Nach Rückkehr essen wir im Hotel Restaurant zu Abend. Es gibt ein gutes New York Strip bzw. ein Dutch Roast.
Um 9:30 fahren wir nach Panguitch am Bryce National Park über den Highway 12. In den Dixie National Forest haben die Birken schon frisches Grün. Die Straße steigt an auf 9600 ft. Hier oben hat man eine schöne Aussicht auf das Tal und den südlichen Teil von Capitol Reef. Es ist mit 46° F (7,7° C). ziemlich kühl. Zwischen Boulder und Escalante nennt man den den 1935 gebauten Highway 12 die "Million Dollar Road". Sie soll spektakulär sein. An einer Stelle ist sie es wirklich, denn sie verläuft auf einem schmalen Grad zwischen zwei tiefen weiß-roten Canyons. Ansonsten ist sie gut zu fahren und erlaubt schöne Ausblicke. In Escalante machen wir eine Kaffeepause. Im Ort stehen schöne alte Holzhäuser. Auf dem Highway 12 geht`s weiter. Am Aussichtspunkt auf den 10.118 ft (3.084 m) hohen Berg Powel Point sind wir schon wieder 7600 ft (2.300 m) hoch. Wir fahren an Henrieville vorbei nach Cannonville und biegen dort ab zum Kodachrome Basin State Park. Der Eintritt in den relativ kleinen Park kostet $ 6,00. Hier kontrastiert der rote Sandstein mit weißem Slick Rock und manchmal zartem Grün. Das Besondere sind die 70 monolithischen hoch aufragende Säulen aus meist rotem Sandstein, die bis zu 170 ft (52 m) hoch sind. Wir machen auf einem sandigen Trail noch einen halben Rundgang. Mittlerweile ist es 68 F (20° C), aber sehr sonnig und warm.
Wir fahren weiter nach Panguitch wo wir in Mariannas Inn Hotel ein Zimmer reserviert haben. Der Ort liegt 6.600 ft (2006 m) hoch. Hinter Tropic kündigen schon die ersten bunten Sandstein Türme den nahen Bryce Canyon an. Wir fahren am Parkeingang vorbei. Bis nach Panguitch sind es noch 35 km. Inzwischen sind wir wieder auf 7.777 ft. (2.356 m). Man merkt es an der dünnen Luft.
Wir kommen am Mariannas Inn Hotel an. Es war gestern Abend das einzige nicht ausgebuchte Haus in der Nähe des Bryce Canyons. Hier wollen wir 2 oder 3 Tage bleiben. Zwei Nächte haben wir für $ 202,00 fest gebucht. Wir ruhen uns aus und fahren dann zum Abendessen ins Cowboy Smokehouse. Wir essen ein Bisket und ein Steak. Bisket ist ein über Mesqzuito Holz geräuchertes Fleisch und dann gegrillt, sehr speziell! Das Steak hat Jutta nicht geschmeckt. Ich trinke ein Bier, Jutta ein Wasser. Zusammen $ 38,46. Wir haben Probleme in unser Zimmer zu gelangen. Das Schloss ist kaputt. Außerdem ist das Zimmer vergleichsweise schlecht ausgestattet und nicht ganz sauber.
Wir fahren heute morgen schon um 8:30 zum Bryce Canyon. In der Nacht hat es gefroren. Man sieht das Eis an den Bewässerungsanlagen auf den Feldern. Um 9:30 ist es mit 44° F (6,7° C) noch kalt. Panguitch wurde 1864 gegründet und ist wegen der roten Ziegelsteinhäuser bekannt. Auf der Fahrt in den Bryce Canyon passieren wir den Red Canyon. Fantastische rote Sandsteinfelsen leuchten in der Morgensonne. Der Red Canyon soll genauso schön sein wie der berühmtere Bryce Canyon und er kostet keinen Eintritt. Wir frühstücken im Restaurant Bryce Canyon Pines. Es gibt gute Pancakes.
Im Visitors Center informieren wir uns über Straßen und Wege und sehen einen Film. Dann fahren wir zum Sunrise Point und gehen hinunter zum Queens Garden. Der Pfad führt in Serpentinen etwa 100 Höhenmeter abwärts, vorbei an grandiosen Aussichten auf das Bryce Amphitheater. Am Ende des Trails, im Queens Garden, genießen wir die Aussichten auf die wunderschönen vielfarbigen Säulen, die man Hoodoos nennt. Wir können uns nicht satt sehen. Das ist einmalig! Der Hin- und Rückweg ist 2,9 km lang. Der steil ansteigende Rückweg fällt mir in der dünnen Luft schwer. Jutta hat keine Probleme.
Zurück am Auto fahren wir die 25 km lange Aussichtsstraße bis zum Ende am Rainbow Point auf 2.778 m Höhe. Unterwegs halten wir an mehreren Aussichtspunkten. Am Punkt Natural Bridges kann man eine durch Erosion entstandene natürliche Brücke bewundern. Unser Picknick haben wir in der Nähe des Agua Canyons auf einem toten Baumstamm ab. Der auf einem Schild angekündigte Bär erscheint leider nicht. Wir haben nun genug von diesen großartigen Naturwundern gesehen und verlassen den Park. Bevor wir nach Panguitch zurückfahren besuchen wir noch außerhalb des Parks, am Highway 12 in Richtung Tropic, einen kleinen Wasserfall. Um 16:00 sind wir wieder im Hotel. Wir hatten den ganzen Tag blauen Himmel und am Nachmittag 73° F (21° C).
Ich reklamiere das defekte Schloss bei der indischen Besitzerin. Sie weiß davon, aber repariert es nicht. Wir fahren in Richtung Springdale zum Zion Nationalpark. Unterwegs kaufen wir in einem Rock Shop ein paar Steine. Das Frühstück nehmen wir im Thunderbird Restaurant an der Mt. Carmel Kreuzung ein. Wir essen Denver Omelette bzw. Pancake mit Fried Egg hard over. Das Restaurant im Best Western Mt. Carmel Hotel ist gut. Von unserem Tisch aus können wir Kolibris beobachten, die aufgehängte Futterstellen vor den Fenstern anfliegen
Wir fahren weiter auf dem Highway 9 nach Springdale und St. George. Die Straße führt durch den Zion National Park und ist deshalb gebührenpflichtig. Der Eintritt kostet pro PKW $25 und pro Motor- oder Fahrrad $12. Gleich am Anfang des Parks hat man eine tolle Aussicht auf die Checker Board Mesa. Das sind abgeschliffene runde Berge in deren Oberfläche Muster gekratzt sind. Auf der Weiterfahrt passieren wir einen engen Tunnel, der 1930 gebaut wurde. Damals gab es nur wenig Autoverkehr und die Autos waren kleiner und niedriger. Deshalb dürfen keine Lkws durchfahren. Heute kann man ihn nur im Einbahnverlehr nutzen. Wir hatten Glück und keine Wartezeit. Es geht nun in Serpentinen hinab ins Tal. Am Busparkplatz steigen wir aus und in den kostenlosen Shuttlebus zum Temple of Sinawava um. Der Bus bringt uns in den für den Autoverkehr gesperrten Zion Canyon an mehreren Haltepunkten vorbei zum Ende des breiten Canyons zum Temple of Sinawava. Hier beginnt ein 3,2 km langer Trail am Virgin River entlang. Am Ende des Weges kann man nur noch durchs Wasser waten, worauf wir verzichten. Unterwegs laufen uns die Eichhörnchen zwischen den Füßen herum. Deren Fütterung ist zwar bei Strafe von 100$ verboten, aber offenbar hält sich nicht jeder daran. An den oft feuchten Felswänden blühen die Akeleien und andere Blumen. Der Bus bringt uns zurück zum Parkplatz.
Mit unserem Auto geht es dann weiter nach St. George ins Ramada Inn. Das Hotel liegt East St. George Blvd an einem großen Einkaufszentrum und Factory Outlet. Um 19:30 gehen wir über die vierspurige belebte Straße in ein Einkaufszentrum zu einem Japaner und essen am Teppanyaki Tisch Steak und Shrimps und trinken einen Chardonnay. Sehr gut! Nach der Mittelmäßigkeit der beiden vergangenen Tage ein großer Unterschied, allerdings auch im Preis. Zusammen $74,00.
Kontinentales Frühstück im Ramada Inn um 9:15 (im Preis enthalten). Danach wollen wir St. George ansehen. Wir fahren ins Zentrum und besuchen als Erstes die Tabernacel Church der Mormonen. Brigham Young, der Präsident der Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, kam 1861 in das Washington County von Utah, um ein Experiment zu studieren. Er wollte wissen, ob man hier Baumwolle anpflanzen könnte. Das Experiment hatte er ein paar Jahre zuvor angeregt. Am Zusammenfluss des Virgin Rivers mit dem Santa Clara River wuchs die Baumwolle sehr gut. Er entschloss sich, hier eine Stadt zu bauen. Heute ist seine Vorhersehung erfüllt, aber es war nicht leicht. 309 Familien wurden 1861 berufen. Sie begaben sich auf den Weg von Salt Lake City in den Süden, in die Wüste von Dixie. In den ersten Jahren war das Leben hier nicht leicht. Aber sie besiegten die Wüste, bewässerten ihre Felder mit dem Wasser des Virgin Rivers. Überflutungen und Heuschrecken waren ihre Feinde. Schon im ersten Jahr wurde 100.000 Pfund Baumwolle geerntet. Aber die Situation war noch nicht sicher. Brigham Young erkannte die Situation und schickte im Jahre 1862 weitere 200 erfahrene Männer und ihre Familien. Da Sand und Gips, sowie Bauholz vorhanden waren, begann man schon 18 Monate nachdem die Besiedelung begonnen hatte, mit dem Bau der Tabernacel Church. Die Kirche sollte ein Juwel in der Wüste werden. Um die am Bau beteiligten Arbeiter zu finanzieren, druckte die LDS-Kirche eigenes Geld. Der Tempel wurde ebenfalls begonnen. Beide sind immer noch in Benutzung und in hervorragendem Zustand. Wir gehen in die Tabernacel Kirche und werden von einer Dame empfangen, die uns die Geschichten erzählt und uns über eine schöne handgearbeitete Treppe in den ersten Stock führt. Sie erklärt uns, dass wir den Tempel nicht besuchen können, aber empfiehlt einen Besuch des Visitors Zentrums. 1880 wurde Silver Reef eine Bergwerksstadt in der Nähe von St. George ein Wachstumszentrum. Die Mormonen fanden hier einen Markt für ihre Erzeugnisse. Der katholische Pater Lawrence Scanlan kümmerte sich um das Seelenheil der katholische Bergleute. Er war ein freundlicher extrovertierter Mann. Er wurde ein Freund der Mormonen und durfte die Tabernacel Kirche für seine Heilige Messe benutzen. Da er wünschte, dass in seiner Messe gesungen wurde, lehrte er die Mormonen Text und Musik der Peters Messe in lateinischer Sprache. Die Tabernacel Kirche wurde renoviert und 1993 wieder geöffnet. Viele glauben, dass diese Kirche das beste Beispiel in Bezug auf Design und Bauweise in der ganzen Welt der Mormonen ist.
Wir fahren anschließend zum Visitors Center am Tempel. Dort zeigt man uns einen Film. In der sich anschließenden Diskussion erfahren wir, warum der Tempel nur für ausgesuchte Mitglieder geöffnet ist. Der Tempel ist ein Heiligtum, das geachtet werden muss. Der Bischof stellt eine Besuchserlaubnis aus, die am Eingang vorgewiesen werden muss und das ist bei Nicht-Mormonen nicht gewährleistet. Mein Einwand, dass man solche Beschränkungen nur aus dem Islam kennt, wurde überhört. Wir erfahren, dass die Mormonen sich eher dem Judentum, denn dem Christentum zugehörig fühlen. Man schenkt uns das Buch der Mormonen (Bibel) auf deutsch. Dann dürfen wir noch in einem separaten Raum Skulpturen von Angela Johnson mit Szenen aus dem AT besichtigen. Wir werden von einem stark behinderten jungen Mann ohne Beine, im Rollstuhl sitzend, geführt. Er beteuert uns immer wieder, das die LDS Kirche seine Zuflucht und Stärke ist. Der Bau des Tempels wurde am 9.11.1871 begonnen. Der Tempel ist 43 m lang und 28 m breit. Die Gesamthöhe bis zur Wetterfahne beträgt 53 m. Das Holz zum Bau wurde aus dem 115 km entfernten Mountain Trumbull mit Ochsenkarren geholt.
Danach fahren wir ins Hotel zurück. In der Zwischenzeit ist es sehr heiß geworden.
Am Abend wollen wir auf der anderen Straßenseite in ein mexikanisches Restaurant gehen, aber es ist geschlossen. Das benachbarte Japanische Samurai Restaurant von gestern ist offen. Also gehen wir hin und lassen uns noch einmal verwöhnen. Sehr gut! An unserem Teppanyaki Tisch sitzt eine junge Familie mit vier Kindern, die sich am Tisch unglaublich brav und diszipliniert verhalten, ohne ermahnt zu werden. Im Gespräch bedankte sich der Vater für mein Kompliment. Aber er hielt es für normal, dass sich Kinder bei Tisch gut benehmen. Toll. Unsere Rechnung für zweimal Filet und Shrimps mit Gemüse, Salat und Misosuppe vorweg und ein Flasche Chardonnay betrug einschl. Trinkgeld $ 71,00 oder 45 Euro, was sehr preiswert ist.
Das Hotel macht einen guten Eindruck. Alles ist bestens. Der Preis von $89 + Steuern ist angemessen.
Um 9:30 fahren wir über die Interstate 15 in Richtung Las Vegas. In St. George ist die Temperatur jetzt schon 83° F (38° C). Wir fahren auf der I-15 über die Grenzen von Arizona und Nevada bis zum Exit 75. Dort verlassen wir die Autobahn, um über Overton ins Valley of Fire zu fahren. Der Zugang zum State Park Valley of Fire kostet $ 6,00. Man muss sich selbst eine Erlaubnis erteilen und $ 6,00 in einen Umschlag stecken, auf dem Autokennzeichen und Datum vermerkt ist. Den Umschlag wirft man dann in einen Kasten. Das Besondere an diesem Park ist der Kontrast zwischen feuerroten Felsen und dem schwarzen Gebirge dahinter. Ganz hübsch. Wir gelangen wieder auf die I-15 und fahren nach Las Vegas und dort ins Bellagio Hotel, wo wir bis zum 4.6. ein Zimmer gebucht haben. Valet Parking. Das Einchecken geht problemlos und schnell. Das Zimmer ist groß und gut ausgestattet. Das Bad ist wunderbar mit Dusche und getrennter Badewanne. Preis $ 179 + Tax, nicht billig.
Nach einer Pause gehen wir in der abklingenden Mittagshitze von 35 Grad C. ins Mirage und weiter durch das Treasure Islands in die Fashion Show Mall gegenüber dem Wynn Hotel. Jutta kauft 2 lange Hosen bei Banana Republic für $ 39 und bei Macys Kosmetik. Danach gehen wir zurück ins Paris Hotel und essen in einem italienischen Restaurant chilenischen Seabass mit Pesto Gnocchi und zuvor einen Salat. Dazu trinken wir je ein Glas Chardonnay. Das Essen ist in Ordnung, aber nicht außergewöhnlich. Die Rechnung ist mit $ 114,00 inkl. Tipp nicht gerade billig. Aber was ist in Las Vegas heutzutage billig? Wir gehen über die Brücke zum Bellagio und trinken in der Bar noch eine Margarita. Ich rauche eine Zigarre.
Wir wachen ausgeruht in einem schönen Bett im Belagio auf. Um 11:00 machen wir uns auf den Weg. Wir gehen über die Brücke zu Ballys Hotel und benutzen die Monorail, um Hotels im Norden des Strips zu besuchen. Ein Ticket kostet $5,00; hin und zurück $9,00 und der Tagespass ebenfalls $ 9,00. Die Züge verkehren zwischen 7:00h und 2:00h und am Wochenende bis 3:00. Eine Beschreibung aller von den Bahnhöfen erreichbaren Hotels findet man in jedem Bahnhof. Zunächst fahren wir 4 Stationen zum Las Vegas Hilton und essen dort im Buffet Restaurant zu Mittag. Das Buffet ist akzeptabel. Es bietet Salate und warme Fisch- und Fleischgerichte, sowie Desserts an. Mit $13,99 pro Person + Tax, also 15,07 ist es preiswert. Es enthält auch Kaffee. Wir fahren zurück zur südlichsten Station, dem MGM Grand Hotel. Es ist ein altes Haus, das ich schon in den 1970er Jahren bewohnt habe. In den letzten Jahren wurde es vollständig renoviert und macht einen frischen sauberen Eindruck. Vom MGM laufen wir über die Brücke zum Excalibur Hotel und von dort zum Luxor- und Mandalay Bay Hotel. Das Luxor Hotel ist durch übergroße ägyptische Figuren wie Sphinx u. a. interessant. Vom Mandalay sind wir enttäuscht. Es hat wohl nur den Namen mit der alten Königsstadt in Burma gemeinsam. Wir fahren müde wieder zurück, denn wir sind heute viele Kilometer gelaufen und es ist heiß (97 F. = 36° C).
Das Gepäck wird um 7:45 abgeholt. Mit dem Ford Mercury Grand Marquise treten wir unser letzte Fahrt zum Flughafen an. Rückgabe des Autos bei Hertz mit einem Meilenstand von 4.403 Meilen. Ich bin 2.680 Meilen gefahren. Das sind 4.288 km.
Wir fliegen um 11:31 mit der UA 295 nach Minneapolis, planmäßige Ankunft 16:46. Economy Class, Flugdauer 3:15h. Wir haben Übergepäck und 3 statt 2 Koffer. Es gibt längere Diskussionen. Am Ende muss ich 50$ für einen zu schweren Koffer zahlen. Kleines Frühstück im Flughafen bei Burger King. Der Flug nach MSP ist 20-30 Minuten verspätet. Wir haben die Sitze 11A und 11B am Notausgang (Emergency Seats). In Minneapolis ist es schon zwei Stunden später. Wir stellen die Uhr vor. Unsere Ankunft ist erwartungsgemäß verspätet. Silke und Anika holen uns ab. Wir checken kurz im Sofitel ein und fahren dann zu Tom und Ann Harens, Anikas Gasteltern. Das Abendessen hat Silke gekocht. Es gibt Schnitzel mit Bratkartoffeln. Ich rauche eine Zigarre mit Tom im Gartenhaus. Silke fährt uns ins Hotel. Wir trinken noch 2 kleine Gläser Champagner und gehen um Mitternacht ins Bett.
Aufwachen im Sofitel Minneapolis in Edina durch meinen Telefonwecker um 8:30. Ich hatte ihn in Las Vegas für 6:30 gestellt und in Minneapolis ist es dann schon 2 Stunden später. Wir verbringen den Morgen mit Relaxen und kleinen Dingen, gehen um 12:00 ins Restaurant und erwarten Silke um 15:00. Das Wetter ist schlechter geworden. Es gibt eine Unwetterwarnung für Minneapolis. Mit ihr fahren wir zu Tom und Ann. Als wir zur Schule aufbrechen um die Dekorationen zu bewundern, tröpfelt es schon. Anika darf nicht mitkommen. Für die Graduierten sollen die Dekorationen eine Überraschung sein. Die Schule ist vollständig umgestaltet. Die 500 Graduierten sind figurativ an den Wänden der Gänge abgebildet. Die Figuren haben die Eltern gemacht. Freiwillige haben mit finanzieller Unterstützung vieler Firmen und Eltern dann die Dekorationen angebracht. Das Thema heißt Rock. Edina Highschool – School of the Rock. In der Mensa ist eine Spielhölle (a la Las Vegas) untergebracht. In der Turnhalle stehen große aufgeblasene „Trampoline“. Die Graduierten werden nach der Graduationsfeier in Bussen hierher verfrachtet, und in der Schule eingesperrt, wo sie kontrolliert bis 5:00 morgens (alkoholfrei) feiern können. Früher gab es viele Besäufnisse. Dann hat ein Rektor diese „Feier unter Kontrolle“ eingeführt. Das Beispiel hat Schule gemacht, denn heute praktizieren viele Highschools diese Art. Wir fahren zurück. Jutta hilft der aufgeregten Anika beim Frisieren. Ann startet mit Silke und Maggie schon um 16:30 zum Audi Max der University of Minnesota in Minneapolis. Wir warten auf Tom und fahren mit ihm dann um 17:15 im strömenden Gewitterregen unter Rush Hour Bedingungen zur Uni. Dort wird es schwierig, einen Parkplatz zu finden. In dem großen Auditorium sind schon viele Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde versammelt. Das Schulorchester spielt. Aber in dem aufgeregten Geschwätz hunderter von Menschen kann man die Musik nur erahnen. Dann um 19:00 ziehen 500 Graduierte in ihren grünen Roben mit grünen Hüten und die Schulleitung mit ihren schwarzen Roben ein. Zum folgenden Programm gehören ein Fahnenappell mit Singen der Nationalhymne, Darbietungen des Schulchors, des Schulorchesters, Reden des Schulleiters, des Leiters der Sozial Fakultät und zweier Graduierten. Schließlich werden die Namen der 500 Graduierten verlesen. Sie gehen auf die Bühne, erhalten ihr Diplom, einen Abschiedshändedruck des Superintendenten und werden dann noch fotografiert. Dann ist alles zu Ende. Die Zuschauer fahren nach Hause und die Graduierten mit Schulbussen in die Schule zur Superparty.
Wir treffen Silke noch um 22:00 im Restaurant des Sofitels zu einem späten Abendessen.
Um 11:00 holen Ann und Silke uns ab. Wir fahren zu einer Sightseeing Tour nach St. Paul und besuchen dort das Minnesota Capitol, das Ende des 19 Jhd. für den noch jungen Staat Minnesota gebaut wurde. Das Capitol sollte aller Welt zeigen, das der Staat Selbstbewusstsein hat und Kultur verkörpern will. Am Fuß der Kuppel demonstriert eine goldene Quadriga Stärke. Das eindrucksvolle Gebäude wurde am 2.1.1905 feierlich eröffnet. Es wurden $4,5 Mio. verbaut. Das Innere ist noch eindrucksvoller. Wir gehen zunächst hinunter zum Ratskeller, wo man überall an den Wänden Sprüche in deutscher Sprache sehen kann. Wir nehmen an einer Führung zum Senat, zum Repräsentantenhaus und zum Supreme Court teil. Das Büro und Empfangsraum des Gouverneurs mit schönen Wandgemälden aus der Geschichte des Staates können wir auch besuchen Wir steigen 63 Stufen hinauf auf einen Rundgang unterhalb der Kuppel. Es stürmt hier oben. Wir gehen bis zur Quadriga und genießen den Ausblick hinüber zum Dom. Das Mittagessen nehmen wir in dem alten und schönen Restaurant W. A. Frost in 374 Selby Ave, St. Paul ein. Sehr gut und mit relativ kleinen Preisen.
Am Nachmittag fahren wir mit Silke zur Southbound Shopping Mall und am Abend haben wir Anika´s Gastfamilie Harens mit Silke und Anika zum Dinner ins Kincaids Restaurant in Bloomington eingeladen. Das Essen ist exzellent und der Service auch. Gesamtkosten $497,00. Für 6 Erwachsene und 1 Kind ca. 70$ p. Person = 45 Euro. Das ist ok.
Tom und Silke holen uns um 8:00 im Hotel ab und fahren uns zum Flughafen Minneapolis-St. Paul (MSP). Nun beginnt ein kaum zu beschreibender Prozess. Es gibt neue Gepäck-Regeln. Ein Koffer darf nur 50 lb. wiegen. Wir beginnen hin und her zu packen, was Zeit beansprucht.. Wir checken 4 Koffer ein, die zusammen weniger als 4 x 50 = 200 lb wiegen. Das spielt aber keine Rolle. Wir müssen umpacken und den Rest in die Hand nehmen. Das ist idiotisch. Wir bekommen Bordkarten mit Sitzen in verschiedenen Reihen. Ich reklamiere. Ändern kann man das nicht mehr oder man will nicht. Wir sollen es am Gate versuchen. Hier setzt man uns in die letzte Reihe, aber zusammen.
Wir wollen in Nähe des Gates einen Kaffee trinken. Während Jutta das Gepäck beaufsichtigt, gehe ich Kaffee holen. Ich bestelle einen Decaf medium size und einen Espresso. Ich bekomme einen Becher. Als ich reklamiere erklärt man mir, alles wäre in einem Becher. Es dauerte eine Weile bis ich meine zwei Becher hatte. Manchmal möchte man glauben, man hat es mit Idioten zu tun.
Wir fliegen mit einer Embraer 175, einem kleineren Flugzeug mit ca. 80 Sitzen nach Newark. Die Flugzeit soll etwa 2h betragen. Hinzu kommt eine Stunde Zeitdifferenz zwischen New York und Minnesota. Planmäßige Ankunft 13:48. Unsere LH Maschine ist für 17:48 vorgesehen, d. h. wir haben viel Zeit und verbringen sie in der LH Lounge. Der Jumbo der LH legt um 30 Minuten verspätet vom Gate ab, weil das Laden des Gepäck so lange dauert. An Bord nehmen wir das Abendessen ein und schlafen dann. Der Flug ist sehr unruhig und dauert ca. 6,5h. Wir wachen um 6:00 MEZ über der Irischen See wieder auf. Landung um 6:30 in Frankfurt.