Die Kreuzfahrt mit Mein Schiff 2 im östlichen Mittelmeer beginnt am 8.9.2013 in Valetta auf Malta und endet dort am 15.9.2013.
Historische und andere Angaben sind Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen.
Besuchte Orte:
Valletta, UNESCO Weltkulturerbe auf Malta
Dubrovnik, UNESCO Weltkulturerbe in Kroatien
Kotor, UNESCO Weltkulturerbe in Montenegro
Hafenstadt Bari, Italien
Alberobello, UNESCO Weltkulturerbe in Italien
Korfu, UNESCO Weltkulturerbe (Altstadt) in Griechenland
Kreuzfahrt mit Mein Schiff 2 von TUI Cruises von Valetta, auf der Insel Malta nach Dubrovnik, Kotor, Bari, Korfu und zurück.
Das Schiff wurde am 2. November 1997 auf der Meyer Werft in Papenburg fertiggestellt und als drittes und letztes Schiff der Century-Klasse an die Reederei Celebrity Cruises (Tochterreederei von Royal Caribbean Cruise Line) abgeliefert, die es zunächst unter den Namen Mercury und ab 2008 als Celebrity Mercury betrieb. Im Februar 2011 stellte Celebrity Cruises das Schiff außer Dienst. Im März 2011 übernahm TUI Cruises das Schiff. Von März bis Mai 2011 wurde das Schiff, wie auch zuvor die Mein Schiff, bei der Lloyd Werft Bremerhaven für TUI Cruises (Joint Venture der deutschen TUI AG und der norwegisch-amerikanischen Royal Caribbean Cruises Ltd.) umgebaut und nach der Taufe durch die Patin Anja Fichtel am 14. Mai 2011 unter dem Namen Mein Schiff 2 erneut in Fahrt gebracht.
Zunächst war vorgesehen, dass die Mein Schiff 2 im Sommer 2019 nach Indienststellung der neuen Mein Schiff 2 innerhalb der TUI Group an Thomson Cruises abgegeben werden sollte. Dabei sollte es den Namen TUI Explorer 2 bzw. Marella Explorer 2 erhalten. Der ursprünglich unter dem Namen Mein Schiff 8 geplante Neubau sollte den Namen Mein Schiff 2 übernehmen. 2018 wurde entschieden, das alte Schiff nach einer Umbenennung auch über das Jahr 2019 hinaus in der Flotte zu behalten. Am 12. Januar 2019 wurde es in Mein Schiff Herz umbenannt. Vom 13. Februar bis zum 3. März wurde das Schiff in Marseille bei Chantiers de Naval umgebaut. Am 3. März ging das Schiff auf Premierenfahrt und wurde am 6. März 2019 in Lissabon durch die Taufpatin Anja Fichtel getauft. Ab April 2022 soll das Schiff für Marella Cruises eingesetzt werden.
Das Schiff fährt an Sizilien vorbei und um den Stiefelabsatz Italiens herum in die Adria. Wir nehmen ein leichtes Frühstück in der X-Lounge zu uns und gehen dann in das Theater auf Deck 6+7 zu einem Vortrag über Ausflüge in Dubrovnik und Kotor. Das ist eine reine Verkaufsveranstaltung, die wir vorzeitig verlassen. Heute Nachmittag werden wir zu einem Vortrag über Dubrovnik gehen, um sachliche und fundierte Informationen zu erhalten. Jutta möchte heute Abend in das Steakhaus Surf & Turf und storniert unsere Buchung bei Richards. Jutta probiert das Schwimmbad. Wir fahren an der Küste Kalabriens vorbei. Die Berge sind vom Meer aus gut zu sehen. Die Leistung des Internets ist jämmerlich! Auf der Seabourn Pride war es im März sehr viel besser. Hier hat Mein Schiff noch Nachholbedarf. Im 21. Jahrhundert gehört ein leistungsfähiges Internet zum Leben dazu.
Am frühen Nachmittag gehen wir in den Fitness-Raum, der gut ausgestattet ist.
Der Vortrag um 17:00 klärt uns über die wechselvolle Geschichte von Dubrovnik auf. Die mittelalterliche Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie wird Perle der Adria oder kroatisches Athen genannt. Erste Spuren fand man aus dem 3. Jhd. vor Chr. Die Illyrer (Griechen) gründeten die erste Besiedlung. Ab 753 vor Chr. dehnte sich das römische Reich aus und besiedelt auch die kroatische Küste. Es entstanden die beiden Städte Placa und Stradum, die nur durch einen Kanal getrennt waren. Im 12. Jhd. wurde der Kanal verfüllt und es entstand die Stadt Ragusa (Ragusium, Ransum, Ransa). Ab 395 n. Chr. gehörte Ragusa zum oströmischen Reich. Ragusa hatte das Recht, bis ins Schwarze Meer zu segeln und wurde zum großen Gegenspieler von Venedig. Die heute noch erhaltene Befestigungsanlage aus dem 12 Jhd. wurde zum Schutz errichtet. Die Mauer ist 1,9 km lang und 3 bis 6 m. breit. Ragusa suchte sich immer starke Partner, wie Bosnien (12. Jhd.), Kroatien/Ungarn (14. Jhd.) und das osmanische Reich (15. Jhd.). Sogar Spanien wurde zur Schutzmacht im 16 Jhd. 1808 besetzte Napoleón die Stadt und 1814 fiel sie zu Österreich und schließlich 1991-1995 wurde sie Opfer des Krieges im sich auflösenden Jugoslawien, nachdem sich Slowenien und Kroatien im Juni 1991 für unabhängig erklärt hatten. Die Stadt heißt erst seit 1921 Dubrovnik. Die 42.000 Einwohner leben überwiegend vom Tourismus. Wir gehen vor 19:00 zum Kapitänsempfang in die X-Lounge und trinken dort ein paar Gläser Champagner.
Da wir im Surf & Turf Restaurant für 19:30 einen Tisch gebucht haben, verzichten wir auf eine Begrüßung des Kapitäns, denn es hatte sich eine lange Schlange gebildet und er nahm sich viel Zeit zum Plaudern. Das Abendessen war nicht aufregend, aber ok. Wir trinken einen badischen Spätburgunder. Die Preise für das Essen sind in Ordnung. Die Weine sind zu teuer.
Das Lotsenboot kommt längsseits und ein Lotse übernimmt das Ruder und steuert unser Schiff sicher in den Hafen. Gegen 7:00 läuft das Schiff langsam in den Hafen von Dubrovnik ein. Es ist bewölkt und zeitweise tröpfelt es aus den dunklen Wolken.
Die Stadt Dubrovnik (früher Ragusium und deutsch Ragusa genannt) ist eine Stadt im südlichen Kroatien an der Adria. Die Stadt wird aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung und der jahrhundertelangen politischen Sonderstellung oft auch als „Perle der Adria“ und „Kroatisches Athen“ bezeichnet. Im Jahr 1979 wurde die gesamte Altstadt von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Jahrhundertelang war Dubrovnik eine unabhängige Stadtrepublik, die Handelsbeziehungen mit großen Teilen Südosteuropas und mit dem Mittelmeerraum unterhielt. Neben dem Namen der Stadt wird immer noch der Leitspruch „Libertas“ (lat. Freiheit) hervorgehoben. Heute findet sich diese Bezeichnung unter anderem im Motto der Dubrovniker Festspielwochen für Musik und Theater. Berühmt ist auch der legendäre Ausspruch, als die Osmanen die Stadt einnehmen wollten, der von einem ausgeprägten und zukunftsweisenden Freiheitsverständnis der Einwohner zeugt. Die Dubrovniker bekannten sich zu den Worten ihres Dichters Ivan Gundulić: „Non bene pro toto libertas venditur auro“ (deutsch: „Für alles Gold in dieser Welt werden wir unsere Freiheit nicht verkaufen.“). Dubrovnik ist Partnerstadt von Bad Homburg.
Mit dem Shuttle Bus fahren wir in die Altstadt, gehen über eine mittelalterliche Zugbrücke und durch ein Stadttor ins Zentrum. Die "Flaniermeile" ist voller Touristen, die sich langsam hindurchzwängen. Wir biegen ab und nehmen eine parallele Gasse zum Rektorenpalast. Auch hier drängen sich viele Menschen. Wir werfen einen Blick in das Treppenhaus des Palasts und gehen weiter zur Rolandsäule, dem Symbol für die Unabhängigkeit der Stadt. Uber die Stradum gehen wir zurück und kommen am Franziskanerkloster mit dem sehenswerten Kreuzgang und der alten Apotheke vorbei. Es ist einfach zu voll. Man sollte im Winter noch einmal herkommen und die Perle der Adria in Ruhe genießen.
Um 6:10 befindet sich das Schiff schon im Fjord von Kotor. Heute Morgen hängen dunkle Wolken in der Bucht und es regnet leicht. Langsam wird der Fjord enger. Wir biegen rechts ab in den Seitenarm, der nach Kotor führt. Hier regnet es kräftig aus schwarzen Wolken.Im eigentlichen Sinne ist der Fjord von Kotor kein Fjord sonder eine Meeresbucht, die durch die Ingression des Meeres in ein ehemaliges tiefes Flusstal.
Die Stadt liegt im kleinen Mittelmeerstaat Montenegro mit nur 650.000 Einwohnern auf einer Fläche von 13,8 Tausend qkm. Montenegro hat den Euro als Währung. Man spricht montenegrinisch oder serbisch. Das Schiff liegt auf Reede. Wir setzen mit Tenderbooten über. Kotor gehört seit dem Erdbeben von 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe, um einen schnellen Wiederaufbau zu sichern. Die Stadt hat viele Völker erlebt. Römer, Venezianer, Habsburger haben hier geherrscht. Man betritt Kotor durch das Seetor und befindet sich sofort in engen und verwinkelten Gassen. Die meisten Häuser und Paläste sind aus Kalkstein-Quadern gebaut. Eine 4,5 km lange Stadtmauer umgibt den historischen Teil der Stadt.
Die 1166 erbaute Kathedrale Sveti Triphon wurde etliche Male durch Erdbeben beschädigt und wieder aufgebaut. Die beiden Türme waren ursprünglich romanischen Stils. Nach einer Zerstörung wurde sie durch barocke Türme ersetzt, die unterschiedlich hoch sind. In der Altstadt stehen zahlreiche Paläste aus unterschiedlichen Perioden. Die ältesten sind aus dem 17. Jhd. Kotor ist ein etwas verträumt wirkendes Städtchen. Es gibt viele Touristen, aber bei weitem nicht so viele wie in Dubrovnik.
Um 18:00 Uhr legen wir in Kotor ab und fahren durch den Fjord zur Adria, die wir später überqueren. Morgen früh werden wir im Hafen von Bari, Italien am Kai anlegen. Der Fjord war ursprünglich ein Flusstal ist aber jetzt mit Meerwasser gefüllt. Auf der linken Seite kann man viele große in den Berg gehauene Höhlen sehen. Hier hatte man während des kalten Krieges Unterschlupfhäfen für U-Boote gebaut. Ob sie heute noch genutzt werden, sagt man uns nicht. Wir fahren an zwei kleinen Inseln im Fjord vorbei, auf denen jeweils eine katholische Kirche und eine Moschee gebaut wurden. Das friedliche Miteinander der Religionen wurde nur durch die serbische Aggression 1991-1995 unterbrochen.
Am Abend sind wir wieder in Richards Restaurant. Das Abendessen ist gut, aber es wird zu viel frittiert, was wir beanstandet haben.
Wir stehen schon um 6:45 auf und frühstücken in der X-Lounge. Um 8:15 müssen wir uns im Konferenzraum zu unserem Ausflug nach Alberobello einfinden. Es ist heute stark bewölkt. Es könnte Regen geben. Wir nehmen sicherheitshalber Regenschutz Capes mit. Die Fahrt landeinwärts dauert etwa eine Stunde. Alberobello ist die Heimat der einzigartigen Trullihäuser. Die Kegelbauten (Trulli) (Einzahl Trullo) wurden nach dem Vorbild der Bauweise von Hirtenhütten gebaut. In Alberobello bestehen ganze Stadtteile aus Trulli. Darum gehört der Ort heute zum UNESCO-Weltkulturerbe, hat aber durch den Touristenansturm viel von seinem ursprünglichen Reiz verloren.
Trulli sind zumeist rund, auf rechteckigem Grundriss errichtet, weiß gestrichenen mit charakteristischen Kegeldächern aus Kalksteinplatten, die ohne Mörtel in Form eines falschen Gewölbes aufeinandergeschichtet sind. Diese Bauweise gleicht in gewisser Weise den urtümlichen Wohnbauten der Menschheit, wie man sie auch an anderen Orten rund um das Mittelmeer findet, z.B. in Sardinien in Form der Nuraghen oder in Südfrankreich als Bories.
Für die Trullis in Alberobello gibt es einen besonderen Grund: Giangirolamo II. Acquaviva, Graf von Conversano und Feudalherr der Gegend, wollte im 17. Jhdt. eine im Königreich Neapel geltende Bestimmung umgehen, wonach es verboten war, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen. Diese Erlaubnis kostete Geld. Nun siedelten sich aber um Alberobello herum immer mehr Menschen an. Girolamo machte ihnen allen zur Pflicht, bei der Bauweise dieser Trulli zu bleiben. Diese waren ebenso schnell zu demontieren wie wiederaufzubauen. Und wenn sich eine königliche Kontrollkommission ankündigte, wurden die Dächer auseinandergenommen, um den Geldeintreibern zu demonstrieren, dass man eine armselige Ansammlung von halben Wänden nicht als neue Siedlung bezeichnen könne. Mithin mussten keine Steuern bezahlt werden. Der Erfolg dieser Maßnahme führte zu der Anordnung, in Alberobello überhaupt keinen Mörtel zu verwenden, und so wurde diese Bauform zur Tradition. Es waren sehr einfache Häuser für die Bauern. Oft sind zwei Trullis miteinander verbunden, so dass die Bewohner zwei Räume nutzen können. Unter den Trullis ist das Wasserreservoir. Ansonsten ist der Komfort sehr bescheiden. Deshalb werden viele nicht mehr bewohnt. Wir besichtigen die kleine Stadt mit ca. 10.000 Einwohnern und sehen unzählige Trullis.
Die Rückfahrt geht durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit vielen zum Teil sehr alten und knorrigen Olivenbäumen, Weingärten und Kirschenhainen. Hier werden vor allem Tafeltrauben angebaut.
Nach Rückkehr werden wir Zeuge einer Havarie an der auch unser Schiff beteiligt ist. Im unserem Hafenbecken liegt rückwärts die Autofähre Superfast 2. Es kommt ein heftiger Regensturm auf mit Böen von 100 und mehr km auf. Das am Bug an zwei gelben Schwimmtonnen festgemachte Schiff reißt sich los, wendet sich uns zu und rammt unser Schiff am Bug. Die beiden Schiffe liegen im rechten Winkel scheinbar verkeilt da. Unser Kapitän lässt die Veranden aus Sicherheitsgründen räumen während ein Schleppboot versucht, die Fähre wieder in die alte Position zu manövrieren, was schließlich auch klappt. Die Schäden an unserem Schiff werden noch begutachtet, sind jedoch nicht so schwer, dass eine Weiterfahrt unmöglich ist. Wir werden aber nicht wie geplant um 17:00 auslaufen.
Heute Abend findet bei Richards das Krimidinner statt. Im Rahmen eines 7-gängigen Degustationsmenüs führen die Schauspieler der Theatergruppe ein Krimistück zwischen den Gängen auf. Es ist sehr lustig. Die Gänge des Menüs sind: 1. Amuse Bouch Carpacchio vom Rind, 2. Aubergine Timbale mit Gemüseragout und Pesto, 3. Kürbiscremesuppe, 4. Safranrisotto mit Scampi, 5. Crepe-Roulade mit Kürbis und Käsefondue, 6. Rinderfilet mit weißem und grünem Spargel, 7. Terrine von Brot und Birne mit Calvados und Karamellsauce, 8. Kaffee mit Petits Fours. Dazu trinken wir einen weichen italienischen Rotwein. Ein schöner und unterhaltsamer Abend mit einem vorzüglichen Essen, das viel besser schmeckt als in den Tagen zuvor.
Während des Abendessens so gegen 20:00 erklärt uns der Kapitän noch einmal den Unfallhergang und seine Folgen. Inzwischen waren alle amtlichen Stellen zur Begutachtung an Bord und haben das Schiff technisch freigegeben. Offenbar hatte der Kapitän in Italien schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht, denn er war nicht sicher, ob wir noch am Abend auslaufen können. Dazu benötigte er einen Schlepper und Lotsen, sowie die offizielle Freigabe. Tatsächlich um 21:00 setzt sich das Schiff in Bewegung. Der Kapitän verspricht, die 4-stündige Verspätung aufzuholen und pünktlich in Korfu anzukommen.
Korfu ist die westlichste griechische Insel im ionischen Meer. Wir gehen um 9:30 zu einem Ausflug zur Stadt Korfu und dem Palast Achilleion, den die österreichische Kaiserin Sissi 1890 im neoklasssischen Stil erbauen ließ. Zu Beginn des 20. Jhd. erwarb Kaiser Wilhelm II das Schloss. Heute gehört es dem griechischen Staat. Bis zum Beginn des 1. Weltkriegs hielt sich Wilhelm II regelmäßig dort auf.
Doch zunächst besichtigen wir die Altstadt. Sie wird in den Reise-Prospekten als schönste Stadt Griechenlands gerühmt. Wir kennen nicht viele andere Städte in Griechenland, können aber die Aussage kaum glauben. Das gilt auch für viele der Geschichten, die uns eine griechische Reiseleiterin auf Englisch erzählt. Eine deutsche Reisebegleiterin vom Schiff übersetzt die „Geschichten“. Eine Geschichte stimmt: Die UNESCO hat Korfu-Stadt zum Weltkulturerbe gemacht. Die Esplanade ist ein großer Platz zwischen der alten Festung auf einem Felsen im Meer und der ersten Häuserzeile. Der Platz war früher bebaut. Man ließ die Häuser abreißen, um für die Kanonen ein freies Schussfeld zu haben. Korfu wurde von den Osmanen häufig von See aus angegriffen, aber nicht erobert. Die Esplanade ist jetzt zum Teil ein Kricketfeld und ein Park. Von hier aus gibt es viele schmale Straßen in die Altstadt. Wir bummeln durch die Gassen und trinken an einem Platz einen Espresso. Neben schmuck renovierten Häusern gibt es wenige, die langsam verfallen. Die orthodoxe St.-Spyridon-Kirche ist die Hauptkirche von Korfu-Stadt. Sie liegt im Zentrum der Altstadt nördlich des Iroon Platzes. Man kann sie besichtigen. Der Kirchturm ist das höchste Gebäude der Altstadt.
Danach fahren wir mit dem Bus hinauf zum Achilleion Palast und besichtigen ihn und den schönen Park mit der großen Achilles-Statue. Im Schloss findet man zahlreiche Erinnerungsstücke an Sissi und Wilhelm II. Vom Park aus hat man einen sehr schönen Blick über grüne Wälder hinab zum blauen Meer.
Um 13:00 fahren wir zurück zum Schiff. Am Abend gehen wir ins Surf & Turf Restaurant. Jutta isst ein Filetsteak vom Charolaise Rind, was ihr sehr gut schmeckt. Ich esse Kabeljau mit pürierten Kartoffeln und Gemüse. Dazu gibt es einen offenen Rot- bzw. Weißwein. Wir unterhalten uns eine Weile mit dem Restaurantchef, der zuvor schon mehrere Male auf der Seabourn Pride gearbeitet hat. Dort hat er auch seine heutige Frau kennengelernt. Nach dem Essen wollen wir in die Tui-Bar zu einer Modenschau, finden aber keinen freien Stuhl. Das ist uns damals schon auf Mein Schiff 1 mehrmals passiert. Wenn es etwas Sehenswertes gibt, muss man sehr früh essen und dann sofort einen Platz in Anspruch nehmen. Das finden wir nicht gut! Auch im Bereich der offenen Überschaubar auf Deck 12 finden wir keinen Platz, aber ein Kellner besorgt uns zwei Stühle. Wir setzen uns zu einem Frankfurter Paar mit dem wir uns unterhalten. Währenddessen wird auf dem Pooldeck 11, auf das wir sehen können, das Austernbuffet vorbereitet. Wir haben aber überhaupt keinen Appetit mehr. Auf Deck 11 gibt es eine Tanzfläche. Eine Band spielt Oldies. Wir gehen schon gegen 22:40 (Osteuropäische Zeit) ins Bett. Da die Uhr in dieser Nacht wieder zurückgestellt wird, haben wir eine lange Nacht vor uns.
Ein Tag zum Ausruhen. Wir lassen es langsam angehen.
Am Nachmittag packen wir unsere Koffer und disponieren unsere Abendreservierung um, denn es scheint so, dass in Richards immer noch das alte Menü angeboten wird, das wir schon kennen. Wir buchen einen Tisch im Fischrestaurant Gosch. Jutta bestellt Königskrabbenbeine aus Alaska und ich Ossietra Kaviar auf kleinen Reibekuchen. Meine Portion ist klein und eher als Vorspeise geeignet. Jutta erhält eine Riesenportion und genießt ihre Lieblingskrustentiere.
Die Republik Malta ist ein südeuropäischer Inselstaat im Mittelmeer nur 81 km südlich von Sizilien. Der maltesische Archipel verteilt sich auf die drei bewohnten Inseln Malta (etwa 246 qkm), Gozo (etwa 67 qkm) und Comino (3 qkm). Malta hat 417.000 Einwohner. Auf Malta spricht man maltesisch und englisch.
Die Geschichte von Malta ist wechselvoll: Auf den Inseln kann man 6000 Jahre Besiedlung nachweisen. Von den steinzeitlichen Tempelanlagen der neolithischen Kultur über Reste der Phoenizier und Griechen, römische Gräber und Katakomben bis zu den imposanten Wehranlagen des Malteserordens. Malta stand unter dem wechselnden Einfluss der meisten großen historischen Kulturen des Mittelmeerraums, der Phönizier, Griechen, Römer, Vandalen und Ostgoten. 1530 gab der spanische König die Inseln als Lehen dem Malteserorden. Der Orden des heiligen Johannes zu Jerusalem, zu Rhodos und zu Malta verstärkte die Befestigungsanlagen am Hafen und verteidigte die Insel erfolgreich gegen osmanische Angriffe. Als Konsequenz der großen Belagerung von 1565 wurde die Festungsstadt Valletta (benannt nach dem Großmeister Jean Parisot de la Valette) gegründet. Mit dem Pariser Frieden von 1814 wurde Malta britische Kronkolonie. Am 13. Dezember 1974 deklarierte Malta sich als Republik und verzichtete damit auf die Queen als Staatsoberhaupt. Am 1. Mai 2004 trat Malta als kleinstes Mitgliedland der Europäischen Union bei, am 1. Januar 2008 wurde der Euro offizielle Währung auf Malta.
Valletta ist die Hauptstadt der Republik Malta. Sie ist die flächenmäßig kleinste Hauptstadt eines EU-Staates. Aufgrund ihres kulturellen Reichtums wurde Valletta 1980 als Gesamtmonument in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen. Die Stadt galt als eine der am besten gesicherten der Welt, denn sie wird von einem Ring aus Bastionen umgeben.
Unsere Koffer wurden schon in der vorigen Nacht ausgeladen und befinden sich jetzt in einem großen Zelt vor dem Schiff. Wir beschließen in die Stadt zu gehen und nehmen im Hafen ein Taxi zum Zentrum. Das ist nur eine kurze Strecke. Der unerverschämte Taxifahrer verlangt an diesem Sonntagmorgen 15 Euro. Wir steigen beim Regierungspalast aus und gehen zur Hauptstraße, der Republic Street. Die Straße ist noch ziemlich leer. Die St. Johns Kathedrale ist am heutigen Sonntag wegen der Messe für Touristen nicht zugänglich. Wir gehen weiter zum Palace Square und dem Großmeisterpalast (Malteser-Orden), das prunkvollste Gebäude Maltas. Er wurde im Jahre 1571 nach Plänen von Gerolamo Cassar fertiggestellt und nimmt heute einen ganzen Straßenblock ein. Er liegt zentral am Republic- und Palace Square. Vor dem Haupteingang patrouillieren Wachen. Von dort aus gehen wir durch kleinere Straßen zur anglikanischen St. Pauls Kathedrale und zurück zum Großmeisterpalast. In allen Straßen sieht man grün angestrichene große Balkone aus Holz. Am Palace Square begegnen wir einer Prozession. Das archäologische Museum können wir auf Anhieb nicht finden. Es liegt in einem barocken Palast aus dem Jahre 1571 an der Republic Street. Wir fragen einen freundlichen Polizisten und er zeigt uns den Weg. Das Museum ist hoch interessant. Es zeigt die durch Ausgrabungen zutage geförderte alte Geschichte und u.a. die schlafende Frau und die Venus von Malta, beide vermutlich 5.000 Jahre alt. In einem Raum werden die Tempelanlagen von Tarxien (2.500 v. Chr) ausgestellt. In der Megalith Kultur hat man bereits große Steine mit Ornamenten dekoriert. Im ersten Stockwerke werden Gegenstände der Bronze- sowie der phönizischen und römischen Periode gezeigt. Danach trinken wir einen Kaffee (mit Kuchen) in einem Straßencafé an der Republic Street und gehen vorbei am Busbahnhof und über eine lange breite Treppe hinunter zum Hafen und zum Schiff.
Es ist 10:00. Wir haben noch bis 15:45 Zeit, denn erst dann fährt unser Bus zum Flughafen. Jutta geht zum Sonnen in den Saunabereich und ich in die X-Lounge. Unser Condor Flug startet in Malta um 19:00 und landet pünktlich in Frankfurt um 21.40. Mit Taxi SMS fahren wir nach Hause.