Diese Reise hat zwei Ziele. Die Viktoriafälle des Sambesi in Sambia und Safari in Botswana (Botsuana)
Besuchte Orte und Landschaften:
Livingstone und Viktoriafälle, UNESCO Weltnaturerbe, Sambia
Chobe Nationalpark im Nordosten von Botsuana
Savute am Ostrand des Chobe Nationalparks, Botsuana
Khwai River am Nordrand des Moremi Reservats, Botsuana
Moremi Tier-Reservat, Botsuana
Okavango Delta, UNESCO Weltnaturerbe, Botsuana
Viele Detailangaben sind Wikipedia, anderen Quellen und meinem Tagebuch entnommen.
Die Viktoriafälle sind breite, gewaltige Wasserfälle des Sambesi zwischen den Grenzstädten Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia. Seit 1989 gehören die Fälle zum Weltnaturerbe der UNESCO. Wir haben die Fälle von Livingstone aus gesehen.
Botsuana (Botswana, nach amtlicher deutscher Schreibweise Republik Botsuana), ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika. Botsuana grenzt im Südosten und Süden an Südafrika, im Westen und Norden an Namibia und im Nordosten an Sambia und Simbabwe. Bei Kazungula im Nordosten treffen sich die Grenzen von Botsuana, Namibia, Sambia und Simbabwe in der Mitte des Sambesi. Der Name leitet sich von der Bezeichnung des Volkes der Tswana ab. Unter den Staaten des südlichen Afrikas wies Botsuana 2014 den höchsten Index der menschlichen Entwicklung sowie die nach Ansicht von Transparency International niedrigste Korruptionsanfälligkeit der afrikanischen Länder auf.
In Botsuana kommen zahlreiche Säugetierarten vor. Die Elefantenpopulation ist mit rund 130.000 Exemplaren die größte Afrikas. Außerdem gibt es Giraffen, zahlreiche Antilopenarten, Löwen, Leoparden, Nashörner, Geparde und Zebras. Im Okavangodelta leben über 400 Vogelarten, über 120 Säugetierarten, 71 Fischarten, 33 Amphibienarten und 64 Reptilienarten.
Wir fliegen mit South African Airways (SAA 261), einem Star Alliance Partner der Lufthansa, und checken im Terminal 1, B ein. Die Zeit bis zum Abflug um 20:45 verbringen wir in der Senatorlounge. Das Flugzeug ist eine alte A340-600, aber es macht einen renovierten Eindruck. Die Sitze sind, wie sich später herausstellen wird, auch zum Schlafen gut geeignet. Beim Start gibt es eine Verspätung. Vor uns liegen 8.800 km, die das Flugzeug in 10:25h bewältigen will. Das Abendessen wird im Menü als unvergessliches Gourmetereignis beschrieben, was es nicht ist. Wir werden von zwei schwarzen Afrikanern bedient, die nett und freundlich, aber ungeschickt und sehr langsam sind. So vergeht die Zeit und wir kommen erst gegen 23:30 zum Schlafen. Vorsichtshalber nehmen wir eine halbe Schlaftablette. Der Flug ist zeitweise sehr unruhig.
Unser Flugzeug landet um 7:43 in Johannesburg. Bis zu unserem Weiterflug mit der SA48 um 10:40 nach Livingstone in Sambia (Zambia) haben wir noch Zeit und gehen in die SA-Lounge. Die Menschen, denen wir bisher begegnet sind, sind freundlich und hilfsbereit. In Johannesburg und später auch in Livingstone haben wir dieselbe Zeit wie in Deutschland. Wir haben keinen Jetlag zu verkraften und nur ein wenig Schlaf nachzuholen.
Livingstone liegt auf der sambischen Seite der Viktoria-Fälle. Die Einreiseformalitäten werden teuer. Seit einiger Zeit verlangt Sambia pro Person 50$ für das Visum bei einer einmaligen Einreise. Wir werden am Flughafen in Empfang genommen und zum Hotel gefahren. Der Fahrer übergibt uns ein Programm, das eine Abreise nach Botsuana am 15. statt 16.7. vorsieht. Wir bitten den Fahrer das Datum unserer Abreise zu klären. Er hatte uns schon um 7:25 erwartet. Das war aber die Landezeit in Johannesburg. Chaos!!!
Das 5-Sterne Royal Livingstone Hotel liegt im 46 ha großen Mosi-Oa-Tunya-Nationalpark, UNESCO Weltnaturerbe, am Sambesi-Fluss. Die 173 Zimmer sind in zweigeschossigen Gebäuden auf den Park verteilt.
Wir packen aus, ruhen uns etwas aus und rufen dann den Shuttle Service. Das ist ein viersitziger Golfwagen, der die Gäste zwischen den Appartementhäusern und dem Hauptgebäude hin und her transportiert. Der betonierte Fahrweg ist eng und schlängelt sich durch einen jetzt im Winter „schütteren“ Wald. Zahlreiche uniformierte, aber unbewaffnete Securitymänner haben die Aufgabe, die aufdringlichen Affen zu verscheuchen. Giraffen, Antilopen und Zebras werden geduldet und haben vor den Menschen keine Angst, wenn man Abstand wahrt. Wir gehen zum Sambesi. Hier gewinnt der Fluss schon an Geschwindigkeit. Wir können von hier aus die Gischtschwaden der Wasserfälle sehen und werden neugierig. Bis zu den Fällen soll es nur 10 Minuten zu Fuß sein. Wir gehen hin. Unterwegs begegnen uns Zebras und kleine Antilopen, die im Mosi-Oa-Tunya-Nationalpark leben und an Menschen gewöhnt sind. Wir gelangen zu einem Tor. Ein Wachmann registriert uns und wird uns später wieder austragen, damit niemand verloren geht, Von hier aus ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum herabstürzenden Wasser. Der Wasserfall wird von einem sonnendurchfluteten Nebel (Gischt) verschlungen. Morgen müssen wir Regenschutz gegen den Sprühnebel mitnehmen. Zurück an der Bar suchen wir uns einen Tisch mit einer schönen Aussicht und warten auf den Sonnenuntergang über dem Sambesi. In der Zeit bis 18:00 genießen wir einen weißen Sauvignon aus Südafrika bzw Jutta trinkt einen rosafarbigen Melonenpunsch. Im Sambesi tummeln sich in gehöriger Entfernung zwei Flusspferde, die gelegentlich ihre Mäuler weit aufsperren. Die Sonne geht langsam unter. Der Horizont färbt sich rot über den Fluten des großen Sambesi. Ein großartiger Abend.
Als es dunkel wird beginnen die Mücken ihr Spiel und wir gehen zum nahen Restaurant zum Essen. Uns bedient der sehr freundliche Joseph. Wir entscheiden uns für einen Meeresfrüchteteller (Jutta) bzw. eine kalte Gemüsesuppe und Ochsenschwanz (ich). Dazu trinken wir einen Chardonnay aus Stellenbosch. Jutta ist von ihren Krustentieren auf weichen Nudeln nicht begeistert. Mein Ochsenschwanz auf Spinat ist ok und die Gazpacho auch. Um 20:30 fahren wir mit dem Shuttle hundemüde zurück und gehen ins Bett.
Nach dem Frühstück auf der Terrasse werden wir zu einem geführten Spaziergang zu den Viktoriafällen abgeholt. Um 8:45 erscheint Moses unser Führer und fährt uns zum Eingang des Parks. Dort müssen wir uns wieder registrieren. Wir gehen dann nach rechts ein Stück am Fluss aufwärts und erleben den tollsten Regenbogen über dem Sambesi, der Viktoriafallbrücke und der tobenden Gischt im Rücken der Fälle. Toll!!!
Dann geht er mit uns zu den Stellen wo wir gestern Abend schon waren, aber das Licht am Morgen ist anders. Wir können heute weiter in die 1.500 m lange Schlucht sehen, die gestern wegen des Wassernebels und der tief stehenden Abendsonne nicht einsehbar war. Moses erzählt mit seiner lauten Stimme und in gutem Englisch alles was man über Livingstone, die Fälle, die Brücken usw. wissen sollte. Er hat auch Regenmäntel mitgebracht, denn es wird zunehmend feuchter. Die Gischt ist regengleich und hätte uns ohne Mäntel schnell durchnässt. Wir gehen bis zum Ende desWeges und blicken auf das andere Ufer in Simbabwe. Uns scheint es, dass das sambische Ufer mehr zu bieten hat. Zurück im Hotel gehen wir zur Frühstückterrasse und nehmen ein zweites Frühstück ein. Das soll bis zum Abend reichen.
Wir nutzen den Guest Service des Hotels, um unseren Abreisetermin zu bestätigen. Ein langes und konfuses Telefonat ergibt schließlich, dass wir am 16.7. um 9:15 zur Weiterreise nach Botswana (Botsuana) abgeholt werden. Bei der Gelegenheit wird auch geklärt wann und wie wir zur River Cruise heute Nachmittag kommen. Der Reisepartner in Sambia „Wild Horizons“ ist nicht so gut organisiert wie wir es gewohnt sind.
Um 15:30 werden wir zu der “Wild Horizons Zambian Cruise Boat Cruise” auf dem Sambesi abgeholt. Es gibt schon wieder ein Durcheinander. Edward hat die Situation gerettet, weil er als Einziger erkannte, dass mein falsch geschriebener Name GOERTY das Problem war. Auf der englischen Computer-Tastatur ist der Buchstabe Y dort wo auf der deutschen das Z ist. Wir werden zum Schiff gebracht und verbringen den Nachmittag auf dem Fluss. Langsam fahren wir den Fluss aufwärts und besuchen zwei Flusspferdkolonien und eine Uferböschung mit bunten Bienenfressern, die hier überwintern. Es gibt gute Snacks und viel trinkbaren südafrikanischen Weißwein, sowie Wasser. Bossi, ein junger stolzer Sambianer bedient uns aufmerksam und freundlich. Vor der Rückfahrt genießen wir noch den Sonnenuntergang. Das Abendessen lassen wir heute ausfallen.
Vor dem Frühstück gehen wir noch einmal zu den Wasserfällen, um den grandiosen Anblick in Ruhe zu genießen. Es sind nur wenige Besucher da. Die meisten gehen nach dem Eingang geradeaus zu den Fällen. Den Regenbogen sieht man aber nur, wenn man nach rechts flussaufwärts geht. Nach Rückkehr haben wir ein ruhiges Frühstück auf der Terrasse. Am runden Nebentisch sitzen 8 überwiegend hübsche junge Damen aus Südafrika, die hier an den Wasserfällen Fotoaufnahmen machen wollen.
Den Rest des Tages verbringen wir am Pool. Als ich mal für kurze Zeit in unser Zimmer gehe, macht der Wachmann mich auf eine Giraffe aufmerksam, die dicht am Weg in Wald steht und Blätter der Baumkronen frisst. Dahinter steht kaum zu erkennen eine zweite. Die Tiere sind wirklich riesig,
Wir nehmen unseren Sundowner in der Bar auf dem Boarddeck am Sambesi. Das ist ein toller Platz, um den Sonnenuntergang über dem Fluss zu genießen. Jutta probiert einen Whiskey und ich trinke ein Glas Sauvignon Blanc und später noch eins. Als kostenlose Beigabe serviert man Nüsse und getrocknetes Fleisch (Biltong). Um 19:00 gehen wir zum Abendessen. Jutta isst ein Kürbiscurry mit Reis und ich Bream (Brasse) mit Gemüse und Süßkartoffeln. Es schmeckt gut.
Der erste Europäer, der die Victoriafälle mit eigenen Augen sah, war der schottische Missionar und Afrikareisende David Livingstone. Nachdem er im Jahre 1851 Berichte über diesen Wasserfall gehört hatte, landete er vier Jahre später, am 16. November 1855, auf der kleinen Insel, die direkt an der Kante liegt, über die sich der Sambesi in die Tiefe stürzt und die heute den Namen Livingstone-Insel trägt. Tief beeindruckt beschrieb er den Wasserfall als „das schönste, das er in Afrika je zu Gesicht bekam“, und nannte ihn Victoria Falls, zu Ehren der damaligen britischen Königin Victoria.
Die Einheimischen nennen den Wasserfall hingegen Mosi-oa-Tunya (zu deutsch: donnernder Rauch). Der Name verweist auf den Wasser-Sprühnebel, der von den Fällen in bis zu 300 m Höhe aufsteigt und noch in bis zu 30 km Entfernung zu sehen ist. In unmittelbarer Umgebung der Victoriafälle gibt es sogar einen Regenwald, der seine Existenz nur der Feuchtigkeit dieses Sprühnebels zu verdanken hat. Dieser entsteht, weil sich die Wassermassen des Sambesi auf einer Breite von 1708 m in eine quer zum Flusslauf liegende, 110 m tiefe und kaum mehr als 50 m weite Schlucht mit steilen Felswänden aus Basalt ergießen. Die Victoriafälle sind der breiteste durchgehende Wasserfall der Erde. Zum Ende der Regenzeit im Februar und März, wenn der Sambesi durch die Niederschläge stark angeschwollen ist, schießen bis zu 10.000 m³/s Wasser über den Nordrand der Schlucht in die Tiefe, jedoch wird der Wasserfall auch in den meisten anderen Monaten des Jahres dem Titel „größter Wasservorhang der Erde“ gerecht. Zum Ende der Trockenzeit, in den Monaten September und Oktober, kann die Wassermenge jedoch auf nur 170 m³/s schrumpfen. Dann bleiben von der sonst tosenden Flut nur einige wenige Rinnsale übrig.
Seit 1934 sind die Victoriafälle grenzübergreifend unter Schutz gestellt und seit 1972 Teil des Mosi-oa-Tunya-Nationalparks.
Morgens früh ist es noch kühl. Ich ziehe einen dünnen Pullover und eine Jacke an. Unsere Rechnung beträgt ca. 250 Euro für die beiden Abendessen und die Getränke. Bis wir abgeholt werden, haben wir noch reichlich Zeit. Diesmal klappt alles pünktlich und problemlos.
Wir verlassen das wunderbare Royal Livingstone Hotel und fahren mit einem Kleinbus zur Grenze, die der Sambesi bildet. Die Grenzstation liegt im Vierländereck wo Sambia, Simbabwe, Botswana und Namibia zusammentreffen. Unser Fahrer erledigt für uns die Ausreiseformalitäten. Ein anderer wartet schon auf uns und trägt das Gepäck zu einem kleinen Boot mit komfortablen Polstersitzen, das mit dem Bug auf das sandige Ufer gefahren ist. Wir steigen ein und das Boot fährt uns auf die andere Seite nach Botswana. Dort wartet ein offener Safariwagen auf uns, übernimmt uns und das Gepäck und fährt an langen Lastwagenschlangen vorbei zur Grenzstation. Dort steigen wir aus und gehen in ein Haus zur Passkontrolle. An einem freien Schalter wird unser Pass elektronisch geprüft und mit einem Einreisestempel versehen. Ich hatte gelesen, dass seit Juni pro Person 30 USD erhoben werden. Aber niemand verlangt Geld von uns. Ein Stück weiter noch unter dem Dach der Einreisebehörde hängt eine junge Frau halb sitzend, halb liegend in einem Sessel. Unser Fahrer sagt uns, dass wir ihr unsere Pässe vorzeigen müssen. Sie blättert durch alle Seiten und gibt sie wieder zurück. Jetzt sind wir in Botswana.
Wir setzen unsere Fahrt zur Chobe Chilwero Lodge fort. Auf guten Asphaltstraßen im offenen Wagen bei 100 km Fahrgeschwindigkeit ist es kühl. Bald biegen wir ab und fahren langsam auf einem sandigen, kurvenreichen Weg durch einen Wald zur Lodge. Ein kleiner Chor begrüßt uns mit einem Ständchen. Ein toller Empfang! Die Sanctuary Chobe Chilwero Lodge liegt auf einem Hügel, oberhalb des Chobe-Flusses in der Nähe des östlichen Eingangs zum tierreichen und landschaftlich reizvollen Chobe Nationalpark. Sie bietet 15 luxuriöse Hütten mit Dusche, Lounge, Klimaanlage und Terrasse. Es gibt einen tollen Panorama-Ausblick über die Inseln und Überschwemmungs-Ebene bis nach Namibia. Bis 14:00h gibt es Lunch. Danach treffen wir unseren Guide zu einer Flusssafari auf dem Chobe Fluss.
Der Chobe-Nationalpark liegt in Botswana an der Grenze zu Namibia. Er wurde 1967 als erster Nationalpark des Landes kurz nach dessen Unabhängigkeit gegründet. Seit 1975 leben keine Menschen mehr im Park. Durch Erweiterungen in den Jahren 1980 und 1987 erreichte der Park seine heutige Ausdehnung von 10.566 km². Der Chobe Fluss kommt aus Angola; er wird dort Cuando genannt. Chobe ist für die riesigen Elefanten- und Kaffernbüffel-Herden bekannt. Die Vegetation der Region besteht vornehmlich aus Baum- und Buschsavannen. Um 15:30 fährt uns unser Guide Cavin und mit zwei jungen Damen aus Kanada im Safariwagen hinunter zum Fluss und dann mit einem Boot rund um die Insel Sedudu, die vor 35 Jahren zwischen Namibia und Botswana heiß umkämpft war. 1999 wurde die Insel vom internationalen Gerichtshof in Den Haag Botswana zugesprochen. Schon auf der Fahrt auf dem sandigen Weg hinunter zum Fluss sehen wir im Wald Elefanten und Wasserböcke. Giraffen, Flusspferde, Paviane und Warzenschweine sehen wir auf der Insel. Dort leben tausende Kaffernbüffel, viele Elefanten und Wasservögel. Springböcke und Wasserböcke sind zahlreich.
Ein Rudel Elefanten geht beim Sonnenuntergang geführt von einer Elefantenkuh durch den Fluss ans andere Ufer. Die Kuh prüft mehrere Stellen, während alle anderen Elefanten hinter ihr in Reih und Glied stehen und warten, bis sie die beste ausfindig gemacht hat und ins Wasser geht. Die größeren Elefanten waten zum Ufer, die kleinen schwimmen. Das Gleiche spielt sich dann am anderen Ufer ab. Ein eindrucksvolles Naturschauspiel. Das machen die jeden Abend, weil es im Wald auf dem Festland wärmer ist als auf der Insel. Die Büffel bleiben auch über Nacht auf der Insel.
Nach Rückkehr in die Lodge bleibt nur wenig Zeit bis zum Abendessen. Wir trinken ein Glas Wein in der Lounge und gehen dann begleitet von einem Ranger ins unser Häuschen.
Um 6:00 klingelt das Telefon und weckt uns. Wir fahren zur Pirschfahrt mit Cavin. Es soll ein Leopard gesichtet worden sein. Wir suchen und finden ihn schließlich unter einem niedrigen Busch liegend. Nur mit Fernglas zu erkennen. Wir müssen umkehren, weil wir um 10:30 zum Flughafen Kasane fahren müssen, um nach Savute zu fliegen. Auf der Rückfahrt entdecken wir schließlich einen Löwen, der im Ufersand liegt. Auch er ist nur mit Fernglas auszumachen. Dafür gibt es aber Rudel von Impalas und Giraffen zu sehen. Wir haben nur wenig Zeit, um den Rest einzupacken und fahren dann mit Cavin zum „Internationalen Flughafen von Kasane“ und checken dort bei Mack Air ein. Unser Flugzeug ist eine Cessna Grand Caravan, das 9 Fluggäste befördern kann. Es ist heute nicht ganz ausgebucht. Das Flugzeug ist eng und niedrig. Ein „weißhäutiger“ Pilot fliegt uns in 35 Minuten zum Savute Airstrip. Savute liegt im Herzen des Chobe Nationalparks, der gelegentlich auch als Elefanten-Hauptstadt bezeichnet wird
Wir werden abgeholt und zur Belmond Savute Elephant Lodge gefahren. Dort begrüßt uns wieder der Chor. Man weist uns in die Einrichtungen der Lodge ein. Das Lunch nehmen wir auf der Terrasse sein. Wir bedienen uns am Buffett. Es schmeckt gut. Vor der Terrasse, aber tiefer gelegen, ist ein Wasserloch und bald stellt sich ein Elefant zum Saufen ein. Später folgen weitere. Die Elefanten können wir auch von unserem Zelt Nr. 1 aus beobachten. Um 15:00 gibt es Tee und um 15:30 fahren wir mit unserem Guide Watch und einem amerikanischen Ehepaar, Thomas und Gene, zur ersten Pirschfahrt. Wir sehen Springböcke, Zebras, ein Gnu, Elefanten und zahlreiche Vögel. Watch möchte uns gerne Raubtiere zeigen und fährt zu einer von einem Löwen gerissenen Antilope (Eland), die schon zum Teil aufgefressen ist. Auf den Bäumen in der Nähe lauern schon die Geier, trauen sich aber nicht zum Kadaver. Wegen der Lichtverhälnisse sehen wir nicht viel.
Wir fahren weiter auf der Suche nach einer Leopardin, der hier ihr Revier hat. Inzwischen haben sich 9 Safariwagen angesammelt, die kreuz und quer auf dem Weg stehen. Die Leopardin erscheint und geht ignorant zwischen den Wagen durch zu einer nahen Felswand, klettert ein paar Meter hinauf zu einer Höhle wo sie ihr Junges deponiert hat, das nun gesäugt werden muss. Wir können sie auf dem Weg zur Höhle verfolgen, bekommen das Junge aber nur ganz kurz zu sehen. Die Sonne geht gegen 18:00 unter. Wir treten die Heimfahrt an. Bis 18:30 müssen alle Fahrzeuge den Park verlassen haben. Wir werden zu unserem Zelt aus Sicherheitsgründen begleitet und nach einer kurzen Pause wieder um Abendessen abgeholt.
Das Abendessen nehmen wir auf der Terrasse im Freien ein. Es ist mit leichtem Pullover und Jacke nicht zu kalt. Wir essen ein Steak, das medium rare gebraten wurde und gut schmeckt. Für Jutta ist es zu roh. Sie lässt nachbraten, dann ist es aber zäh. Vorspeise und Dessert lassen wir ausfallen. Später nehmen wir ein bisschen Käse vom Buffett. Dazu trinken wir einen guten südafrikanischen Chardonnay. Das Wasserloch wird angestrahlt. Es haben sich 3 Elefanten und etwa 10 Büffel zum Saufen eingefunden. Einem Elefanten scheint das nicht zu gefallen. Er verjagt energisch die Büffel, die sich sofort davonmachen.
Um 6:00 werden wir geweckt und stehen sofort auf. In unserem Zelt ist es kalt. Die Klimaanlage ist wohl nicht in Ordnung. Aus der Dusche läuft warmes Wasser, aber ansonsten ist es kalt (11°). Schon um 6:30 bietet die Belmond Savute Elephant Lodge spektakuläre Blicke von der Terrasse auf das Wasserloch und die Umgebung. Wir fahren wieder mit Watch und dem amerikanischen Ehepaar los. Es ist noch sehr kühl. Watch gibt uns warme Ponchos, die wir überziehen und außerdem für die Hände einem Muff mit einer Wärmeflasche. So lässt sich der kalte Fahrtwind besser ertragen. Schon nach kurzer Zeit sehen wir an der Stelle von gestern Abend den Leopard wieder aus dem hohen Gras treten. Er bewegt sich wieder ungeniert zwischen den versammelten Wagen. Diesmal sind wir näher dran und können die schöne Katze besser sehen.
Wir fahren weiter und treffen bald auf eine alte Löwin, die gemächlich auf uns zu geht, unseren Weg kreuzt und im dichten Gras verschwindet. Das waren zwei tolle Begegnungen. In der schönen Savannen-Landschaft, sehen wir kleine Springbockherden, die jeweils von einem Bock angeführt werden und ein paar wenige Elefanten. Außerdem besichtigen wir die Felsmalereien der San-Buschmänner, die hier einst wohnten.
Nach Rückkehr und einer kurzen Pause gibt es Mittagessen vom Buffet. Außer uns ist eine größere spanische Gruppe von überwiegend jungen Leuten in der Lodge. Die Amerikaner fliegen nach Khwai, was wir morgen vorhaben. Unsere Klimaanlage ist repariert und wird uns morgen einen wärmeren Start in den Tag bescheren.
Die zweite Pirschfahrt beginnt um 15:30. Wir fahren durch den Nationalpark, sehen viele Tiere und bei Anbruch der Dunkelheit noch einen Löwen im Gras zusammen mit einer Löwin. Am Abend gibt es eine Grillparty im Freien mit einer Gesangs- und Tanzdarbietung der Angestellten der Lodge.
Die frühmorgendliche Pirschfahrt führt uns in eine bislang unbekannte, weiter entfernte Gegend. Wir sehen zweimal Löwen. Der Löwe mit seiner Löwin gönnt sich ein morgendliches Liebesabenteuer und als sie das zweite Mal verweigert, gibt es Ohrfeigen. Danach fahren wir zu dem geschlagenen Eland, dessen Reste im Schatten unter einem Baum liegen. Es haben sich 5 Löwinnen versammelt, die alle Reste von den Knochen und vom Fell abnagen. Danach machen sie sich auf den Weg. Wir erleben wie sie sich balgen und sich ganz in unsere Nähe ausruhen oder vorbeigehen. Sie nehmen offenbar keine Notiz von uns.
Wir fahren weiter zu einem Wasserloch und überholen eine größere Gnu-Herde, die auch auf dem Weg zum Wasser ist. An zwei nebeneinander liegenden Wasserlöchern treffen wir viele Giraffen, die auch Jungtiere mit sich führen und die Gnus. Es gibt Gedränge. An dieser Stelle machen wir unsere Kaffeepause. Das ist ein guter Platz, weil wir das Treiben am Wasserloch beobachten können. Ein Elefant schreitet gemächlich zum Wasser und stillt zunächst seinen Durst. Dann beginnt er, seinen Körper mit Schlamm zu bewerfen, den er vom Boden des Wasserlochs mit dem Rüssel aufnimmt und auf seinen Rücken prustet. Etwa 10 Gnus (wilde Beest) erscheinen und trinken. Der Elefant fühlt sich bedrängt und verjagt die Gnus, die aber wiederkommen. Eine Pumpe sorgt für Nachschub, so dass immer genügend Wasser vorhanden ist. Wir müssen um 11:20 die Lodge Richtung Airstrip verlassen und machen uns bald auf den Heimweg.
Nach Rückkehr fliegen wir mit einer kleineren Cessna ca. 20 Minuten zum Khwai Airstrip, der am östlichen Ende des Moremi-Reservats liegt, einem geschützten Teil des Okavango-Deltas. Die luxuriöse Belmond Khwai River Lodge ist am Rande eines Waldes mit Leadwood- und Feigenbäumen gelegen und bietet einen Blick auf den Khwai River und über das Moremi Wildlife Reservat. Die 14 Luxus-Zimmer im Zelt-Stil stehen auf Holz-Plattformen und bieten mit der Terrasse mit Pool, Lehnstühlen, einer Hängematte und Deckenventilator Outdoor-Feeling pur. Schatten spendet das afrikanische Reetdach. Die Zimmer sind 50 qm groß. Nach Ankunft nehmen wir ein kleines Mittagessen vom Buffett ein. Danach haben wir nur wenig Zeit zum Ausruhen, denn unser Guide Onx wartet auf uns. Die Vegetation am Khwai River ist anders als im trockenen Savute. Bis vor ein paar Wochen waren noch große Teile überflutet. Alles ist viel grüner. Der Fluss bildet viele meist flache Teiche und Sümpfe. Wir durchqueren mit unserem Safariwagen mehrmals flache Gewässer. Auch die Elefanten waten durch das Wasser. Wir sehen zunächst nur Impalas und dann auch zwei große graue Wasserböcke und später deren Vetter Red Lechwe. Das sind große Antilopen. Schließlich, als es kühler wird, gelangen wir ins Löwenland. Unter einem Gebüsch dösen zwei Löwinnen, die zwei junge Löwenkinder bei sich haben. Wir bekommen sie später zu sehen. Die Sonne versinkt langsam, es wird kühler und die Löwinnen regen sich. Eine schwangere ältere Löwin wird von anderen freundlich und ehrerbietig begrüßt. Es ist kein Löwe zu sehen. Dann zeigen sich auch die putzigen Kleinen. Wir fahren weiter und sehen dann den gähnenden Löwen direkt neben dem Weg liegen. Er ist offenbar zu müde für irgendwelche Taten. Wir wollen ihn morgen früh wieder aufsuchen.
Unseren Sundowner nehmen wir am Fluss ein, als die Sonne schon untergegangen ist. Der Himmel glüht rot und färbt das Wasser. Eine faszinierende Stimmung. Erst um 19:40 erreichen wir die Lodge. Wir verzichten auf das Abendessen, nehmen ein Flasche Chardonnay mit, die wir auf unserer Terrasse austrinken. Die Klimaanlage funktioniert nicht. Es wird immer kälter. Um 22:00 erbitte ich telefonisch Hilfe. Onx erscheint und bringt uns einen Elektroheizer.
Die frühmorgendliche Pirschfahrt führt uns in das Moremi Game Reservat auf der anderen Seite des Khwaiflusses. Zunächst fahren wir durch ein Dorf, das für die umgesiedelten Leute aus der Kalahariwüste gebaut wurde. Die runden Hütten sind klein und primitiv mit einem Reetdach. Feste Häuschen wurden für die Alten gebaut. Es gibt einen Supermarkt und einen Versammlungsraum. Gleich hinter dem Dorf überqueren wir den Khwaifluss auf einer Holzbrücke. Das ist zwar eine Brücke am Khwai, aber nicht die aus dem berühmten Film.
Auf meine Frage erklärt uns Onx wie die Versorgung der Gäste funktioniert. Alle leicht verderblichen Speisen wie Obst und Fleisch werden wöchentlich eingeflogen. Alles andere inkl. Diesel für die Fahrzeuge und den Generator kommt über die Straße von Maun. Die LKW sind 5 Stunden unterwegs. Für den Fahrer ist die Fahrt anstrengend, denn die Buschwege sind teilweise sehr schlecht und er kann nur ganz langsam fahren.
Ich spreche mit Chantelle, der Frau des Managers Steve und beklage mich über diverse Unannehmlichkeiten. Die Toilette spült nicht, die Klimaanlage funktioniert nicht und beim Frühstück gibt es auf dem Buffett kein Brot, aber Käse und Wurst. Das Brot wurde zwar nach 10 Minuten gebracht, aber da war ich mit dem Frühstück fertig. Steve kommt dazu. Er ist zunächst abweisend, dann aber hört er genau zu und verspricht Besserung. Die beiden Lodges in Savute und Khwai brüsten sich zwar mit 5 Sternen, aber ich finde das stark übertrieben. 3-4 Sterne und entsprechende Preise wären ok. Am Abend setzt sich Steve nach dem Essen zu uns und erklärt seine Probleme. Das fand ich gut.
Nach der morgendlichen Pirschfahrt fliegen wir mit einer kleineren Cesna zusammen mit Thomas und Gene und Johanna in das Okavango-Delta (ca. 20 Minuten). Wegen starken Flugverkehrs fliegt das Flugzeug nur 200 m hoch, was einerseits etwas turbulent ist, aber anderseits schöne Aussichten bietet.
Das Okavangodelta ist das im North West District Botswana gelegene Binnendelta des Okavangos. Es wird im Süden durch die Kunyere- und Thamalakane-Spalten begrenzt, die eine südliche Fortsetzung des Afrikanischen Grabenbruchs (Rift Valley) darstellen. Der Okavango fächert sich dabei auf und versickert im Kalaharibecken bzw. verdunstet zu großen Teilen. Dabei bildet er inmitten der semiariden Kalahari mit über 20.000 qkm eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas.
Seit 2014 gehört das Okavangodelta zum UNESCO-Weltnaturerbe. Eine Erweiterung um Gebiete Namibias steht seit Ende Oktober 2016 auf der Tentativliste zur Ernennung als namibisches Welterbe.
Von besonderer ökologischer Bedeutung ist, dass das Wasser des Deltas Trinkwasserqualität besitzt und keinerlei erhöhte Salzkonzentration auftritt. Im gesamten Delta wurden etwa 1300 Pflanzenarten identifiziert. Entsprechend den vier ökologischen Bereichen kann man vier unterschiedliche Vegetationstypen unterscheiden.
Entlang der Kanäle im Delta finden sich im Wesentlichen große Papyrus-Bestände. Die Vegetation entlang der Kanäle kann sich lokal stark unterscheiden. Die dauerhaft überfluteten Bereiche des Deltas außerhalb der Kanäle bilden ein Mosaik aus offenen Wasserflächen, schwimmenden Inseln aus Vegetation und stabilen Bereichen. Entsprechend unterschiedlich ist die Vegetation. Im Bereich der zeitweilig überschwemmten Flächen zeigt sich je nach Dauer und Höhe der Überflutung unterschiedliche Vegetation. In den am höchsten und am längsten überfluteten Bereichen ähnelt die Vegetation der der dauerhaft überfluteten Gebiete; je trockener das jeweilige Gebiet ist, desto mehr Büsche und Bäume sind vertreten.
Die Größe des Deltas und die Besonderheit, dass der Wasserstand im Delta genau dann seinen Höhepunkt erreicht, wenn im Umland Trockenzeit herrscht, haben zur Folge, dass sich im Umfeld des Okavangodeltas eine extrem vielseitige und dichte Tierwelt angesiedelt hat. Bisher wurden 71 Fischarten, 33 Amphibienarten, 64 Arten von Reptilien, 444 Vogelarten und 122 Säugetierarten identifiziert.
Das Okavangodelta gilt auch als erster Ort der Sesshaftigkeit von Menschen im südlichen Afrika und als Ausgangspunkt der Viehzucht. Beides wird von der Archäologie um 200 v. Chr. in diesem Gebiet datiert. Im frühen 17. Jahrhundert gab es erste Berichte über Fluss-Buschleute. Im 18. Jahrhundert wanderten einige Stämme von Norden, sowie von Süden verschiedene Gruppen der Batawana in das Delta und ließen sich entlang des Deltas nieder. Trotz dieser Zuwanderung weist das Delta jedoch kaum permanente Besiedlung auf. Ursachen dafür dürften die abgelegene Lage des Gebietes sowie das häufige Auftreten von Krankheiten wie Malaria und Schlafkrankheit sein.
Auf der Insel Xaxaba gelegen und umgeben von Illala-Palmen, überblickt die Belmond Eagle Island Lodge eine Lagune, die vom Borofluss gespeist wird. Die herrlichen Sonnenuntergänge haben wir von der Terrasse mit Blick über die Lagune genossen. Alle 12 Luxus-Zimmer wurden auf Plattformen aus Holz errichtet und haben ein afrikanisches Reetdach. Die Feuchträume haben gemauerte Wände. Der Rest ist wie bei den vorigen Lodges ein Zelt aus stabilen Zeltstoff, das in einem Holzgerüst hängt. Das hat Gründe, denn in den Nationalparks dürfen keine Steinhäuser gebaut werden. Die Sonnenterrassen sind mit Lehnstühlen und einer Hängematte ausgestattet. Außerdem gibt es einen Jacuzi (Pool) ohne Heizung. Das Wasser ist jetzt im Winter zu kalt.
Am Nachmittag nehmen wir an einer Bootsfahrt zusammen mit einer 4-köpfigen Wiener Familie teil. Das Boot fährt gemächlich zwischen Bäumen, Gras und Reet auf den Kanälen des Boro. Unser Guide Chris erklärt uns anschaulich das Okavangodelta. Wir sehen viele Vögel und vor allem stolze Schreiadler (Fish Eagle). Der Abendhimmel an dieser Lodge ist unvergleichlich schön! Es gibt Elefantenalarm. Ein Bulle hält sich an der Hütte 5 auf. Wir dürfen zu unserer Hütte 4 nicht gehen und müssen warten. Der Elefant verzieht ich nach einer halben Stunde. Wir können in unser Quartier gehen. Zum Abendessen gibt es leckeren Kudu-Goulasch.
Beim Frühstück bekommen wir wieder Elefantenbesuch. Aber der Riese traut sich nicht zu nahe an das Restaurant heran und haut dann ab. Unsere Nachbarin Francis in Nr. 5 musste von einem Guide zum Frühstück abgeholt werden
Unsere Morgentour ist eine Fahrt mit einem Speedboat. Wir bitten unseren Guide Matt gemächlich zu fahren, weil wir keinen Lärm haben wollen, denn wir wollen die Natur genießen. Das funktioniert auch für kurze Zeit. Dann fährt Matt immer schneller und in eleganten Kurven auf dem mäandernden Boro Fluss. Es scheint, ihm Spaß zu machen. Uns aber nicht, denn alle Vögel und sogar die Krokodile nehmen bei Annäherung Reißaus. Wir bitten Matt nochmals langsam zu fahren, aber seine Liebe zur Geschwindigkeit gewinnt immer wieder die Oberhand. Es gelingt uns nicht den kleinen bunten Eisvogel, den Malachite Kingfisher, zu fotografieren. Er fliegt weg sobald wir mit Schwung in seine Nähe kommen. Frustrierend! Nach Rückkehr beklage ich mich bei der Managerin Leigh, die mich wortlos anhört. Offenbar lieben es die meisten Gäste mit hoher Geschwindigkeit durch das Reet zu fahren. Unsere Klage stößt auf kein Verständnis.
Für den Nachmittag haben wir eine Programmänderung vereinbart. Wir machen eine Pirschfahrt auf dem Land. Die Pause nach dem Mittagsessen bis 16:00 nutzen wir zum Ausruhen. Die Reise war doch ziemlich anstrengend und ich habe keine Nacht richtig durchgeschlafen.
Matt fährt mit dem Safariwagen rücksichtsvoll auf den zum Teil sehr schlechten Wegen und durchs Gelände. Wir fahren durch rötliches Schneidegras, Reet und Wasserlöcher. Es zeigen sich viele Tiere, aber nichts Besonderes. Am Rand der Savanne steht ein mächtiger Baobab Baum. Matt meint, er sei 1000 Jahre alt. Den Sundowner nehmen wir an einem Hipo-Pool ein. Hier "baden" viele Flusspferde im seichten Wasser.
Heute Abend gibt es um 19:15 traditionelle afrikanische Speisen vom Buffett. Wir essen Bohnen, Rote Beete und grünen Salat und anschließend Ochsenschwanz bzw. Rindfleisch. Als Nachtisch gibt es einen kleinen Kuchen mit Vanillesauce. Alles sehr schmackhaft. Dann singen die Angestellten Lieder, trommeln auf traditionellen Trommeln und tanzen dazu. Schön!
Diese Belmond Lodge ist von den dreien, die wir gesehen haben, die einzige, die 5 Sterne verdient. Sie liegt sehr schön, ist geschmackvoll eingerichtet und sehr komfortabel. Alles funktioniert so wie es soll.
Die morgendliche Pirschfahrt lassen wir ausfallen. Wir wollen ausschlafen und den Tag gemächlich beginnen, denn heute beginnt die Rückreise nach Frankfurt.
Um 11:10 wird unser Gepäck abgeholt und wenig später fahren wir zur nahen Landepiste. In einer Cessna Grand Caravan fliegen wir nach Maun (ca. 15 Minuten). Wir wollen einchecken nach Johannesburg (Ddschobörg). Aber es herrscht großes Durcheinander und viel Enge. Ich bitte den jungen Mann, der sich um unser Gepäck gekümmert hat, um Hilfe. Er bringt uns zu einer Dame, die den Checkin besorgt. Erst später bemerken wir, dass sie uns für den Flug nach Frankfurt zwei Bordkarten für Jutta und keine für mich ausgestellt hat. Um 14:00 fliegen wir mit einer AVRO Maschine in 1:10h nach Johannesburg und sind schneller als der Flugplan. Dort müssen wir durch die Passkontrolle. Eine lange Schlange hat sich gebildet. Man führt ein Fingerprint System ein, das aber offenbar noch nicht funktioniert. Nach der Einreise nach Südafrika gehen wir zu einem SAA Transitschalter und lassen uns neue Bordkarten ausdrucken. Dann gehen wir in die Baobab Lounge wo wir die Zeit bis zu unserem Abflug angenehm verbringen. Um 19:30 startet unser über 10h langer Heimflug mit der SA 260 nach Frankfurt/Main, der ruhig verläuft. Wir nehmen eine Schlaftablette, schlafen nach dem Abendessen ein und wachen erst in Frankfurt wieder auf. Das Frühstück lassen wir ausfallen.