Die Kreuzfahrt mit der Seabourn Pride verbindet das Morgenland mit dem Abendland. Sie beginnt auf der arabischen Halbinsel, dem Ursprungsland des Islam, und endet in Athen dem Ursprungsland der Demokratie.
Historische und andere Angaben sind Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen.
Besuchte Häfen bzw. Orte sind:
Dubai, VAR
Salalah, UNESCO Weltkulturerbe (Land des Weihrauchs), Oman
Safaga und Luxor, UNESCO Weltkulturerbe (Luxor), Ägypten
Katharinenkloster auf dem Sinai, UNESCO Weltkulturerbe, Ägypten
Kairo sowie Gizeh, UNESCO Weltkulturerbe (Pyramiden), Ägypten
Sueskanal, Ägypten
Jerusalem, UNESCO Weltkulturerbe (Altstadt), Israel
Haifa, UNESCO Weltkulturerbe (Bahai-Weltzentrum mit dem Schrein des Bab), Israel
Piräus und Athen, UNESCO Weltkulturerbe (Akropolis), Griechenland
Delphi, UNESCO Weltkulturerbe (Ausgrabungen), Griechenland
Die Kreuzfahrt mit der Seabourn Pride, einem kleinen, luxuriösen Schiff für 200 Passagiere, startet in Dubai und endet in Athen. Seit 2000 überfielen ca. tausend Piraten vor der Küste Somalias Schiffe und okkupierten sie. Die Piraterie war nach 2011 rückläufig, seitdem sie mit militärischen Mitteln (zum Beispiel im Rahmen der Operation Atlanta) bekämpft wurde und viele Reedereien die Dienste privater Sicherheitsunternehmen nutzten. 2012 gibt es noch ein geringes Risiko. An unserem Schiff ist die Reling mit Stacheldraht geschützt. Am Bug und Heck sind Wasserkanonen installiert, die von einem schwarz gekleideten Sicherheitsdienst bedient werden. Der Kapitän gibt die Weisung aus, bei einem Angriff in den Gang zu flüchten und dort auzuharren.
Es geht alles gut. Wir werden zeitweise von einem Hubschrauber begleitet. Trotzdem haben wir aufgeatmet als wir das Rote Meer erreicht hatten.
Auf dieser Reise besuchen wir viele eindrucksvolle UNESCO Weltkulturerbestätten.
Salalah, (Land des Weihrauchs), Oman
Safaga und Luxor, Ägypten,
Katharinenkloster auf dem Sinai, Ägypten,
Kairo sowie Gizeh (Pyramiden),
Jerusalem, Israel. Haifa, (Bahai-Weltzentrum mit dem Schrein des Bab),
Piräus und Athen, (Akropolis), und Delphi, (Ausgrabungen), Griechenland
Die Zeit der kleinen luxuriösen Kreuzfahrtschiffe geht zu Ende. Seabourn hat bereits ein doppelt so großes Schiff in Dienst gestellt und weitere bestellt. Die neue Klasse der Luxusschiffe hat 400-600 Passagiere. Dazu zählen auch die Europa und Europa 2 von Hapag Lloyd. Wir haben die Kreuzfahrten mit der Seabourn Pride sehr genossen. Schade!
Wir checken ein am Senatorschalter in Halle A und müssen dann den weiten Weg bis C13 gehen. Wir haben aber noch Zeit, die Lufthansa Senator Lounge zu besuchen. Wir fliegen mit der LH 0630 um 14:40 nach Dubai. Unser Flugzeug ist eine A340-600. Die Atmosphäre an Bord ist gut, der Service freundlich und wie immer professionell. Der Flug soll heute kürzer sein und nur 5:30h, statt 6:00h dauern. Der Zeitunterschied beträgt 2 Stunden.
Wir landen um 23:10. Die Passkontrolle verläuft schleppend und nimmt fast eine halbe Stunde in Anspruch. Im Hotel treffen wir um 0:30 ein. Wir beschließen, noch einen Drink einzunehmen, aber es gibt nur alkoholfreie Getränke. Ich esse eine Linsensuppe, die nach Erbsen schmeckt. Um 1:30 liegen wir hell wach im Bett. Wir hatten bei der Ankunft einen Wagen mit Englisch sprechendem Fahrer für eine Stadtrundfahrt morgen bestellt. 3h für 50.00 Euro. Der Fahrer soll uns um 10:00 abholen. Nun liegen wir schlaflos im Bett und nehmen um 3:00 eine Schlaftablette.
Um 10:00 nimmt uns ein älterer Mann pakistanischer Herkunft in Empfang. Wir fahren los. Unser erstes Ziel ist eine neue Moschee, die wir nicht betreten dürfen. Auf der Weiterfahrt besuchen wir zwei große Hotels, das berühmte 7 Sterne Hotel Burj al Arab und ein Cäsars Palace nebenan. Dann fahren wir auf die Palmeninsel. Sehr beeindruckend aber auch bedrückend, denn 90% der Appartementhäuser stehen leer. Wir fahren an der Küste entlang in Richtung des 7-Sterne Hotels, vorbei am Atlantishotel. Das große Segel des teuren Hotels sehen wir in der Ferne.
Wir fragen unseren Fahrer, ob er uns in die Wüste fahren würde. Er veranschlagt 2 weitere Stunden, die er mit 100 Dirham ca 22.00 Euro berechnen möchte. Wir stimmen zu und er biegt in die Dubai-Hatta Road in Richtung Hatta, Oman auf eine 4-spurige Autobahn ab. Es herrscht Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km. Viele, auch unser Fahrer, fahren schneller. Ein Piepsen zeigt die höhere Geschwindigkeit an. Wir sehen auf der linken Fahrbahn einen Auffahrunfall mit Verletzten. Die Autobahn ist eingezäunt. An mehreren Stellen stehen hinter dem Zaun Kamele. Wir halten an, sammeln Wüstensand und fotografieren die Tiere. Bei dem Ort Al Badayer werden vierrädrige Quats vermietet. Die Leute fahren mit den geländegängigen Fahrzeugen in den Dünen herum. Hinter Al Badayer wenden wir und fahren 50 km nach Dubai zurück. Unterwegs halten wir an einem Obststand. Hinter dem Zaun warten zwei hungrige Kamele auf Futter. Der Beduine verkauft mir eine Melone. Er will 10 Dirham, aber ich gebe ihm 5 und er ist zufrieden. Er teilt die Frucht in Stücke und er und Jutta füttern die Tiere.
In Dubai setzen wir die Besichtigungen fort, wir halten bei der "neuen" Altstadt Bastakiya, die aber nicht viel zu bieten hat oder wir sind schon zu müde. Es geht weiter zur schönen Moschee in Jumeirah. Wir können sie nicht besuchen. In Dubai seien alle Moscheen für Andersgläubige verschlossen, sagt unser Fahrer, nicht hingegen in Abu Dhabi dem Nachbarn in den Vereinigten Emiraten. Wir fahren am Dubai Creek vorbei. Das ist ein fjordartiger Meeresarm. Auf ihm verkehren Wassertaxis und abends Dinner-Cruises. Auf unseren Wunsch werden wir bei der Dubai Mall abgesetzt. Wir schlendern durch die riesige Mall, trinken einen teuren Espresso und essen ein ebenso teures Eis bei Brunetti. Hier sieht man viele verschleierte Frauen in ihren schwarzen Kaftanen und ihre Männer in den weißen mit der typischen Kopfbedeckung, Mit dem Taxi fahren wir ins Hotel. Wir sind müde und ruhen uns aus. Am Abend beschließen wir arabisch zu essen. In der Rezeption rät man uns zum libanesischen Restaurant Al Nafoorah in den Emirates Towers. Wir fahren mit dem Taxi hin. Unser Tisch ist im Freien, angenehm. Wir bestellen einen libanesischen Weißwein und Wasser. Der Wein ist ein Cuvée aus Chardonnay und anderen Weinen und schmeckt gut. Wir bestellen ein paar Vorspeisen und Hauptgerichte, die nacheinander aufgetischt werden. Das meiste schmeckt uns gut. Auberginenmus, Fleischbällchen, Salat, und als Hauptgericht Lammfleisch, Khebab, und Bratkartoffeln. Mit dem Taxi fahren wir zurück zum Hotel.
Wir frühstücken im Hotel. Es gibt ein Buffet mit allem was man zum Frühstück essen möchte. Wir packen unsere Koffer und lassen sie abholen und aufbewahren. Am Liebsten möchten wir die Aussichtsplattform des 829 m hohen Burj Kalifa besuchen, aber wir hätten die Tickets schon Wochen vorher im Internet bestellen müssen. Das wussten wir nicht. Wir nehmen ein Taxi und fahren zum Dubai Museum. Es ist nicht groß, liegt zum großen Teil unterirdisch und zeigt anschaulich, wie die Leute früher gelebt haben. Es ist ganz interessant. Ausgrabungen haben ergeben, dass die Gegend schon vor 5000 Jahren besiedelt war. Nach dem Museumsbesuch gehen wir durch den angrenzenden Souk (Medina, Suq). Das ist ein traditionelles Einkaufsviertel mit kleinen Geschäften. Von dort aus gehen wir in die Altstadt Bastakiya, die wir gestern schon einmal kurz besucht hatten. Heute schlendern wir durch viele Gassen. Die Gebäude sollen alt sein, wurden offenbar restauriert und sehen neu aus. Unter einem zeltähnlichen Dach zeigt ein Frau Jutta wie man Räucherwerk macht. Von der Altstadt gehen wir zum angrenzenden Creek und nehmen dort ein Taxi zur Dubai Mall. Wir essen ein teures Eis bei Brunetti und gehen dann am großen Aquarium vorbei zur Eisfläche wo sich vorwiegend junge Leute im Eislaufen versuchen. Interessant ist auch ein Wasserfall. An einer Wand fließt Wasser 3 Stockwerke hinab. Jutta testet das Preisniveau anhand ihrer Longchamp Tasche. Sie kostet in Dubai sehr viel mehr als in Frankfurt.
Wir fahren zum Hotel und laden unser Gepäck in ein anderes Taxi mit einem Fahrer, der sich im Hafen auskennt und fahren zum Schiff. Dort checken wir ein, gehen in unsere Suite 203 auf Deck 5, und packen unsere Koffer aus. Um 18:00 und gibt es die obligatorische Sicherheitsübung auf Deck 7, Station 1. Wir bestellen einen Tisch im Restaurant 2 (Veranda Café). Um 18:45 beginnt in der Magellan Lounge eine lokale, arabische Show mit einer Tanzgruppe, einer Bauchtänzerin, und einem Derwisch. Die hübsche schlanke Bauchtänzerin mit langen braunen Haaren beeindruckt alle sehr. Sie tritt zweimal auf und erhält viel Beifall. Der Derwisch bietet ein Spezialprogramm. Die einzelnen Lagen seines weiten Rockes sind mit kleinen bunten Lampen bestückt. Beim Drehen fliegen die bunten und beleuchteten Röcke. Ein tolles Bild.
Um 19:15 gehen wir ins Restaurant 2. Es gibt eine gute Clam Chouder als Vorspeise und danach ein kleines Steak mit einem Hummerschwanz. Dazu trinke ich ein Glas Rotwein und Wasser. Als Nachtisch gibt es Beeren. Um 21:45 beginnt die Sailaway Party auf Deck 7 und 8. Hier trinke ich nur alkoholfreies Bier.
Wir sind immer noch müde und wollen auf das Frühstück verzichten und um 11:00 zur Lecture "Change in the Middle East" gehen. In der Constellation Lounge finden wir ein paar Plätzchen und Kaffee gegen den großen Hunger. Der Generalmajor berichtet im Einzelnen über die Ereignisse des arabischen Frühlings. Alle Aufstände seien spontan gewesen und die Gründe sehr unterschiedlich. In den armen Ländern waren Armut und Hunger das Motiv, in den reichen Ölstaaten hingegen der Wunsch nach Demokratie. Aber das war alles nichts Neues. Auch die anschließende Diskussion brachte keine neuen Gesichtspunkte. Nach dieser Veranstaltung gehen wir ins Fitnesszentrum auf Deck 7 und danach auf das Sonnendeck, aber im Schatten. Jutta nimmt eine Liege in meiner Nähe mit voller Sonne.
Zurück in der Suite bestellt Jutta ihren Kaviar und ich ein Käsebrot. Ich hatte richtigen Hunger. Noch vor 19:00 gehen wir ins Restaurant 2 zum Tasting Menü. Wir sind die ersten Gäste. Andreas der Maitre D aus Polen zeigt uns die Sicherheitsvorkehrungen am Heck des Schiffes. Dort ist ein großer Fernsehbildschirm aufgestellt. Das Security Personal kann damit die hintere Umgebung des Schiffes auch in der Nacht überblicken. Es seien 16 Sicherheitsleute zur Abwehr von Piraten an Bord, die mit Maschinengewehren bewaffnet sind. Später kommt der Hoteldirektor Wartenberg an unseren Tisch und begrüßt uns. Auch er bestätigt, dass man gut vorbereitet sei. Er erzählt uns, dass die Kriegschiffe der NATO, u.a. auch ein deutsches Schiff, den Schiffsverkehr im Konvoi begleiten und eingreifen, falls es einen Piratenangriff geben sollte. Kritisch sei die Strecke von Salalah bis zur Einfahrt in das Rote Meer. Im Roten Meer können wir auch wieder draußen zu Abend essen.
Das Tasting Menü ist trotz der kleinen Portionen viel zu reichlich. Wir trinken 2 Glas Champagner und Wasser. Um 21:45 gehen wir in die Magellan Lounge zur Harfenistin Shirley Dominguez. Ihre Harfe ist nicht groß. Sie steht auf einem Ständer. Shirley spielt im Stehen. Ihr Spiel ist fast perfekt. Schön. Wir reden noch kurz mit ihr und gehen dann für eine "Apotheke" in die Skybar und um 23:00 ins Bett.
Heute ist der zweite Seetag. Erst um 9:30 gehen wir zum Frühstück ins Verandacafé. Wir können draußen sitzen und genießen es. Wie wir später erfahren, hatten wir um 6:30 die Straße von Hormus passiert und sind jetzt im arabischen Meer vor der Küste von Oman. In einer Lecture zum Thema Oman berichtet der ehemalige neuseeländische Generalmajor Dodson um 11:00 über die Geschichte und viele Einzelheiten des einstmals mächtigsten arabischen Landes. In Oman wird eine sehr konservative Art des Islam, Ibadhi genannt, praktiziert. Es ist eine sehr alte Form des Islam, die 50 Jahre nach dem Tod von Mohammed gegründet wurde. Muskat ist die Hauptstadt im Norden und Salalah die zweigrößte im Süden in der Provinz Dhofar.
Nach dem Vortrag gehen wir zum Sonnen an Deck. Jutta in die Sonne und ich in den Schatten. Zwischen 16 und 17:30 machen wir eine Siesta.
Heute Abend ist der erste von 3 Galaabenden. Beim Umziehen stelle ich fest, dass ich Krawatten und Smokingfliege vergessen habe. Ich kaufe eine weiße Fliege für 18 $. Sie passt sehr gut zum Dinnerjacket. Wir gehen zunächst in den Club und trinken ein Glas Champagner und danach ins Restaurant auf Deck 3 zum Dinner. Ich esse eine kleine Portion Kaviar, Jutta auch. Sie bestellt aber noch Foie Gras. Als Hauptgericht isst Jutta den Hummer und ich ein Prime Rib. Nach dem Dessert gehen wir in die Magellan Lounge zur Show. Das philippinische Duo singt gut. Der Guittarist ist nicht perfekt, sein Concerto de Aranjuez klingt nicht flüssig. Das Duo mit Mutter und Tochter ist nicht überzeugend. Den Abend beschließen wir auf Deck 8 in der Skybar zusammen mit den jüngeren deutschen Paaren. Es gibt interessante Gespräche. Um 0:30 gehen wir ins Bett.
Ich schlafe bis um 9:00. Jutta ist immer noch müde. Wir wollen auf das Frühstück verzichten und um 11:00 zur Lecture "Change in the Middle East" gehen. In der Constellation Lounge finden wir ein paar Plätzchen und Kaffee gegen den großen Hunger. Der Generalmajor berichtet im Einzelnen über die Ereignisse des arabischen Frühlings. Alle Aufstände seien spontan gewesen und die Gründe sehr unterschiedlich. In den armen Ländern waren Armut und Hunger das Motiv, in den reichen Ölstaaten hingegen der Wunsch nach Demokratie. Aber das war alles nichts Neues. Auch die anschließende Diskussion brachte keine neuen Gesichtspunkte. Nach dieser Veranstaltung gehen wir ins Fitnesszentrum auf Deck 7 und danach auf das Sonnendeck, aber im Schatten. Jutta nimmt eine Liege in meiner Nähe mit voller Sonne.
Zurück in der Suite bestellt Jutta ihren Kaviar und ich ein Käsebrot. Ich hatte richtigen Hunger. Noch vor 19:00 gehen wir ins Restaurant 2 zum Tasting Menü. Wir sind die ersten Gäste. Andreas der Maitre D aus Polen zeigt uns die Sicherheitsvorkehrungen am Heck des Schiffes.Morgen ereichen wir den Golf von Aden und damit das Seegebiet der Piraten.
Am Bug ist ein großer Fernsehbildschirm aufgestellt. Das Security Personal kann damit die hintere Umgebung des Schiffes auch in der Nacht überblicken. Es seien 16 Sicherheitsleute zur Abwehr von Piraten an Bord, die mit Maschinengewehren bewaffnet sind. Später kommt der Hoteldirektor Wartenberg an unseren Tisch und begrüßt uns. Auch er bestätigt, dass man gut vorbereitet sei. Er erzählt uns, dass die Kriegschiffe der NATO, u.a. auch ein deutsches Schiff, den Schiffsverkehr im Konvoi begleiten und eingreifen, falls es einen Piratenangriff geben sollte. Kritisch sei die Strecke von Salalah bis zur Einfahrt in das Rote Meer. Im Roten Meer können wir auch wieder draußen zu Abend essen.
Das Tasting Menü war trotz der kleinen Portionen wieder viel zu viel. Wir trinken 2 Glas Champagner und Wasser. Da es erst 20:45h ist, gehen wir in die Suite und ruhen uns aus. Um 21:45 gehen wir in die Magellan Lounge zur Harfenistin Shirley Dominguez. Ihre Harfe ist nicht groß. Sie steht auf einem Ständer. Shirley spielt im Stehen. Ihr Spiel ist fast perfekt. Schön. Wir reden noch kurz mit ihr und gehen dann für eine "Apotheke" in die Skybar und um 23:00 ins Bett.
Heute legen wir im Hafen von Salalah an. Wir hatten uns kurzfristig entschieden, eine der beiden angebotenen Touren zu buchen. Leider gab es keinen Platz mehr und so sind wir von Bord gegangen in der Hoffnung eine Transportmöglichkeit zu finden. Die ergab sich auch, denn ein junger Mann mit Turban kommt zu uns und bietet uns eine 3-4 stündige Tour an. Er verlangt 30 Euro pro Person, was ungefähr halb so teuer war wie die Seabourn Tour. Zwei kanadische Ehepaare, David und Jacky, sowie Roger und Judith, die an der kanadischen Botschaft in Kenia arbeiten, schließen sich uns an. Einer der beiden, Roger, spricht ganz gut arabisch, was hilfreich war, aber unser osmanischer Fahrer Abdullah spricht brauchbares englisch und sogar ein paar deutsche Worte. Der Handelshafen liegt einige km von Salalah entfernt. Wir fahren durch das Hafengelände und weiter in Richtung Stadt. Das erste Ziel ist der Sultanspalast, den wir nicht besichtigen dürfen. In den Sommermonaten hält sich Sultan Qaboos hier regelmäßig. auf. Von außen ist nicht viel zu sehen, denn eine hohe Mauer umgibt den Palast. Auf dem Weg zum Museum des Weihrauchlandes halten wir bei einem Souk (Suq). Das Einzige was unsere Aufmerksamkeit erregt, sind die Weihrauchkugeln, die hier in unterschiedlichen Qualitäten verkauft werden. Das Museum ist sehr interessant, denn es schildert die Geschichte Omans und stellt viele ausgegrabene Dinge aus. Es zeigt, dass die Omanen mit hochseetauglichen Schiffen schon vor 1000 Jahren nach China gefahren sind. 1084 entsandte der Sultan einen Botschafter zum Kaiser von China. Ihre Seewege führten sie auch nach Europa und Indien. Man exportierte Weihrauch und importierte allerlei Waren. Neben dem Museum befinden sich die Ausgrabungen des antiken Weihrauchhafens Al Baleed, Weltkulturerbe der UNESCO. Vom Museum fahren wir in die Berge. Wir halten an einem kleinen lokalen Essstand. Unser Fahrer Abdullah geht hinein und kommt mit einer Portion Kamelfleisch zurück. Er lässt mich probieren. Das Kamelfleisch wird in Streifen in der Sonne getrocknet und dann noch einmal gekocht. Es schmeckt sehr aromatisch und gut und ist fett. Unterwegs sehen wir einige Kamelherden, die in dem ariden Gelände Blätter von den dornigen Bäumen fressen.
Wir erreichen das Grab von Nabi Ayzub, der auch Hiob oder Job genannt wird (Jakob). Er wird von Christen, Juden und Muslims verehrt. Das alte Testament und der Koran erwähnen ihn. Das Grab ist eine Pilgerstatte aller drei Religionen. Wir ziehen unsere Schuhe aus und betreten ein kleines Haus, das das Grab beherbergt. Es ist mit einem großen bunten Tuch mit arabischer Schrift bedeckt. Im Gegensatz zum Museum ist hier fotografieren erlaubt. Wir fahren zurück in die Ebene und weiter südlich zum Strand von Mugsail. Man kann wegen der gefährlichen Unterströmungen nicht baden. Es gibt aber eine Attraktion, die „blowing holes“, die ja nach Seegang und Tidenstand Geysir ähnliche Fontänen erzeugen. Vom Strand fahren wir zum Hafen. Unterwegs werden wir von einer bewaffneten Kontrolle angehalten. Die Papiere werden kontrolliert und wir dürfen weiterfahren. Wir erreichen unser Schiff um 18:30h und finden eine Einladung des Hoteldirektors Wartenberg zum Dinner morgen Abend vor.
Am Abend gehen wir ins Restaurant auf Deck 3 und anschließend in die Skybar. Wir sitzen mit den Deutschen zusammen und gehen erst um 1:00 ins Bett. Das Schiff hatte um 21:00 Salalah verlassen und sich auf Weiterfahrt in den Golf von Aden begeben.
Wir schlafen bis 9:45 und verpassen das Frühstück, aber die Lecture um 11:00 über das historische Ägypten hören wir uns an. Das einzige interessante Neue: Generalmajor Todson erklärt den Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten. Die Sunniten wählen ihren religiösen Führer und die Schiiten lassen ihn durch Gott oder Muhammed bestimmen (wie?).
Wir sind heute nicht gut drauf. Nach einem kleinen Lunch auf Deck 8 machen wir einen ausführlichen Mittagsschlaf. Jutta geht danach ins Fitnessstudio. Ich bleibe in der Suite und ruhe mich aus.
Am Abend sind wir an den Tisch des Hoteldirektors Engelbert Wartenberg aus Salzburg eingeladen. Es ist ein deutscher Tisch. Die beiden Ehepaare Klein und Vohn aus Köln, Dr. Ulf Schellin mit Karin Stein aus Nürnberg und das Bielefelder Paar Glaesker. Als etwas Besonderes werden zusätzlich zur geplanten Menüfolge Salzburger Nockerln serviert. Es gibt interessante Gespräche. Wir erfahren, dass die Seabourn Pride später im Jahr für 4 Wochen ins Trockendock geht und renoviert wird. Die gesamte Innenausstattung soll ausgetauscht werden. Danach soll das Schiff noch 10 Jahre Dienst tun bevor es verkauft wird. (Es wird anders kommen). Wir beschließen den Abend auf Deck 8 in der Skybar.
Wir nähern uns dem Golf von Aden und dem Piratengebiet vor Somalia. Wir erfahren immer mehr über die Sicherheitsmaßnahmen an Bord. Es gibt bewaffnete Sicherheitsleute von Blackwater, die mit Nachtsichtgeräten die Umgebung des Schiffs überwachen. Auch Militärhubschrauber kreisen schon mal über dem Schiff.
Heute beginnt unser Programm mit einem Vortrag über die geplanten Ausflüge in Safaga. Um 11:00 hören wir wieder Generalmajor Dodson und seinem Vortrag über Ägypten zu. Danach gehen wir aufs Sonnendeck 6 und finden einen angenehmen Platz im Schatten in der Nähe eines kühlen Luftstroms. Ich esse etwas Fisch mit Kartoffelsalat in der Skybar. Jutta isst nichts. Am Nachmittag machen wir Sport im Fitnesscenter und gehen dann zu einer lustigen Modenschau in die Constellation Lounge. Die Mannequins sind Gäste und Personal. Zum Tee wird Schokoladenkuchen serviert.
Am Abend gehen wir mit Roger Finan und seiner Frau Judith und einem australischen Paar ins Restaurant 2 zum Tasting Menu. Roger arbeitet in Nairobi für ein internationales Insektenforschungsinstitut und kümmert sich dort um die Verwaltung. Er und seine Frau Judith sind Kanadier. Von den Australiern erfahren wir, dass sie wesentlich weniger für die Kreuzfahrt bezahlt haben als wir. Es gibt eine längere Diskussion über Lebenshaltungskosten in Australien im Vergleich zu Deutschland. Fleisch scheint wesentlich billiger zu sein. Wein und Bier kosten dasselbe.
Die Show in der Magellan Lounge ist nicht aufregend, der Sänger schwach. Wir beschließen den Abend wieder in der Skybar, die wegen der Piratengefahr um 0:00 schließen muss. Das Schiff fährt in der Nähe der jemenitischen Küste. Man kann immer wieder Lichter am Ufer sehen.
Der vierte Tag in Folge auf See seit Salalah. Wir sind nun im Roten Meer. Somalia haben wir hinter uns gelassen. Das westliche Ufer bildet nun Eritrea und später der Sudan. Der Schiffverkehr ist stark, denn durch das Rote Meer müssen alle Schiffe, die durch den Suezkanal ins Mittelmeer fahren wollen. Heute Nacht ist die Uhr um eine Stunde zurückgestellt worden. Wir können eine Stunde länger schlafen. Jutta schläft bis um 9:00 und will nicht zum Frühstück gehen. Deshalb gehe ich alleine und setze mich zu den Kölnern. Danach bestelle ich im Computerraum 2 Stunden Internet für 19,99$. Das klappt aber nicht. Ich muss einige Male von der Suite zur Rezeption laufen und mich beraten lassen. Am Ende hilft nur die Eingabe der direkten Internetadresse und der Login-Bildschirm erscheint. Der Internetzugriff erfolgt über einen Satelliten und ist sehr langsam. Das Laden der Mail einer Woche dauert sehr lange. Internet auf dem Schiff ist für den Notfall ok, aber auch nicht mehr. Jutta geht zur Kochshow und anschließend zum Sport und in die Sauna, während ich mich mit dem Internet abmühe. Ich gehe am Nachmittag zum Sport und gehe 30 Minuten auf dem Laufband. Die Übung verbraucht 150 Kcal, was dringend notwendig ist.
Wir halten noch einen Mittagsschlaf und werden am Telefon an den Tisch des Chefingenieurs um 19:30 eingeladen. Vorher sind wir zu einem Empfang in die Magellan Lounge gebeten worden. Dort werden die guten Kunden geehrt. Es gibt ein Paar, das über 800 Tage auf Seabourn Schiffen zugebracht hat. Das anschließende Gala-Abendessen im Smoking und Abendkleid nehmen wir am Tisch eines Offiziers ein. Der Chief Engineer wird im Maschinenraum gebraucht. Deshalb vertritt ihn heute Abend die Executive Housekeeper Samantha Morton Oberhardt. Sie war mal in Heilbronn mit einem Deutschen verheiratet, spricht aber nur wenig deutsch und wird ihrer ungewohnten Rolle als Gastgeberin nicht gerecht. An meiner linken und rechten Seite sitzen eine englische und eine schottische Dame, mit denen ich mich gut unterhalten kann. Gegenüber sitzt eine Dame aus Genf, Monica Gallopin de Cussy. Sie spricht deutsch, aber ich konnte mich mit ihr wegen des Geräuschpegels nicht unterhalten. Den Abend beschließen wir in der Skybar. Heute Nacht wird die Uhr noch einmal um eine Stunde zurückgestellt.
Wir nehmen im Verandacafe ein kleines Frühstück ein und gehen dann in die Magellan Lounge zu Beate Zaderers Vortrag über Sharm El Sheik und die Ausflüge von dort aus. Anschließend wird über den Hafen Sohkna und die Ausfluge nach Kairo und Gizeh referiert. Wir treffen David Collins und Roger Finan, die über Kairoer Bekannte eine Privatreise zum St. Katharinenkloster organisieren wollen. Sie soll nur 75$ kosten. Vielleicht klappt es. Danach hören wir die Lecture über Israel und gehen zum Sport. Ich marschiere wieder 30 Minuten bei 3% Steigung und 5,5 km/Std und verbrauche 160 Kcal.
Am Abend gehen wir zunächst in den Club und dann ins Restaurant 2 zu einem spanischen Dinner mit Zarzuela und Lobster.
Der letzte Seetag. Mittlerweile wird es langweilig.
Wir haben in der Nacht den Hafen von Safaga, Ägypten erreicht.
Heute beginnt unser zweitägiger Ausflug mit dem Bus nach Luxor. Die Straße führt bergauf übers Gebirge auf eine wüstenähnliche Hochfläche und dann hinunter ins Niltal. Sie dauert etwa 3 Stunden. Wir checken ins Sonesta St. George Hotel in Luxor ein, wo wir auch ein Mittagessen (Buffet) einnehmen. Das Hotel liegt am Nil mit Blick auf den Gebirgszug auf der Westseite. Das Zimmer ist groß und komfortabel.
Nach einer Siesta fahren wir mit einem Bus um 14:00h zur El-Karnak Tempelanlage in Luxor. An diesem eindrucksvollen Tempel wurde nachweislich 2000 Jahre gebaut. Der Baubeginn des Amuntempels lag in der 12. Dynastie (1991-1785 v. Chr). Karnak war damals das religiöse Zentrum des Pharaonenreichs. Nach dem Eingang erreicht man eine Allee von widderköpfigen Sphingen. Besonders eindrucksvoll sind der Säulenwald bestehend aus 143 Säulen mit Payruskapitellen. Der Säulensaal wird als Weltwunder bezeichnet. Auf einer Fläche von 5408 qm ragen in 16 Reihen 134 reich dekorierte Säulen in den Himmel. Die höchsten sind 21 m hoch. Am Ende stehen 2 Obeliske. Man mag nicht glauben, dass die Ägypter schon vor 3000 Jahren in der Lage waren, diese architektonischen Leistungen zu erbringen.
Danach ist der Besuch des Luxortempels angesagt. Er ist kleiner aber auch sehr eindrucksvoll. Er liegt mitten in der Stadt. Am Eingang stehen zwei mächtige Statuen von Ramses II. Einst standen hier 2 Obeliske. Einer wurde den Franzosen "geschenkt" und ziert seitdem den Place de la Concord in Paris. Wir fahren mit dem Bus zurück ins Hotel. Am Abend ist das Buffet auf der Terrasse am Nil aufgebaut. Danach geht es noch zur Light und Sound Show in Karnak. Die Tempelanlage wird illuminiert. Die Besucher werden durch den Säulenwald zum heiligen See geführt. Dort findet dann die Hauptshow statt. Ein Spektakel.
Am zweiten Tag in Luxor fahren wir nach dem Frühstück auf das westliche Nilufer ins Tal der Könige. Mit der Eintrittskarte kann man alle derzeit geöffneten Gräber besuchen, aber nicht Tut Ankamon und Ramses V. Wir kaufen Eintrittskarten (10 $ für Erwachsene) und besuchen als erstes das Grab von Ramses. Es ist gut erhalten und interessant. Der nach unten führende Gang ist auf beiden Seiten mit Hieroglyphen dekoriert. Die eigentliche Grabkammer ist weniger reich dekoriert, weil Ramses wohl zu früh verstorben ist und sie noch nicht fertig war.
Wir besuchen noch ein paar andere Gräber, die aber weniger interessant sind. In den Gräbern ist fotografieren streng verboten. Wir mussten die Kameras im Bus lassen. Jutta verhandelt zäh mit einem Verkäufer über den Preis seines Skarabäus. Er wollte erst 10 $, Jutta bot ihm 2$. Er ließ nicht locker. Am Ende kaufte Jutta den aus einem weichen Stein geschnitzten Käfer für 4$. Im Bazar am Eingang zum Saal der Könige kaufte Jutta dann noch einen Kaftan, den sie am Pool tragen will. Insgesamt gesehen waren die beiden Tempelanlagen Karnak und Luxor eindrucksvoller als die Gräber im Tal der Könige.
Von dort aus fahren wir zum Tempel der Pharaonin Hatschepsut, den wir nicht besichtigen, weil er renoviert wird und anschließend zu den beiden Memnonkolossen. Die beiden sitzenden Figuren von Amenophis III sind 18 m hoch und die Überreste eines Totentempels. Kurz vor der Zeitenwende wurde die beiden Kolosse durch ein Erdbeben erheblich beschädigt. Wir fahren zurück zum Nil und setzen mit einem kleinen Boot über zum Hotel, nehmen dort noch ein Lunch ein, bevor der Bus uns wieder auf demselben Weg zurück zum Schiff bringt. Ein toller Ausflug.
Das Schiff ist von Safaga weiter nach Sharm El Sheik gefahren. David ist es gelungen, einen Kleinbus zum Katharinenkloster zu organisieren. Jutta hat heute leider eine heftige Migräne. Sie beschließt, an Bord zu bleiben. David, Jacky, Roger, Judith, eine Dame aus Australien und ich fahren mit einem ziemlichen neuen Bus auf der Ostroute die 220 km zum Kloster. Die Wüstenlandschaft ist abwechslungsreich und zum Teil vielfarbig. Wir hätten eigentlich im Konvoi mit anderen fahren sollen. Die Beduinen des Sinai nehmen öfters einen ganzen Bus "gefangen", um Forderungen gegenüber der Regierung durchzusetzen. Mit den Menschen gehen sie höflich um, aber es ist natürlich ärgerlich und die Regierung will alles vermeiden, was Touristen von einer Ägyptenreise abhalten könnte. Wir fahren hinter einem Konvoi her, den wir trotz waghalsiger Fahrweise mit 120 - 130 km/Std nicht erreichen. Es gibt viele Checkpoints an denen auch unsere Reisepässe kontrolliert werden. Am Ende erreichen wir das Katharinenkloster doch noch vor dem Ausflugsbus des Schiffs.
Seabourn verlangt für den Ausflug ohne Lunch 229$. Wir zahlen einschließlich Lunch 75$. Mit uns im Bus sitzen der Fahrer und ein Führer, der vorgab in Kairo Ägyptologie studiert zu haben. Er hat unterwegs sehr viel über den Sinai, die Beduinen und das Kloster erzählt. Das St. Katharinenkloster liegt malerisch unterhalb des Mosesberges, dem Berg Sinai. Es liegt auf 1570 m Höhe und wurde 571 von Kaiser Justitian an der Stelle errichtet, an der einst der brennende Dornbusch stand. Hier hat Moses von Gott die 10 Gebote erhalten. Das griechisch-orthodoxe Kloster besitzt eine berühmte Bibliothek und Ikonensammlung. Derzeit leben etwa 20 Mönche dort. Auf dem Gelände, das durch eine hohe Mauer umgeben ist, steht eine Basilika und angrenzend eine Moschee. Das Zusammenleben von Christentum und Islam war und ist immer problemlos gewesen. Man hat sich gegenseitig respektiert. Im kleinen Laden kaufe ich eine Ikonen-Replik für 15$. Die Basilika ist ziemlich dunkel. Von der Decke hängen große Kerzenleuchter herab. Es gibt eine Absperrung, die es unmöglich macht, in die Nähe des Altars zu gelangen. Es herrscht Schweigegebot. An den Wänden der Seitengänge hängen viele alte Ikonen.
Draußen können wir noch den "brennenden" Busch bewundern. Auf dem Rückweg werden wir an einem Kontrollpunkt festgehalten. Wir müssen auf den nächsten Konvoi warten. Der würde aber eine rechtzeitige Rückkehr zum Schiff unmöglich machen. Also wird verhandelt und telefoniert. Wir dürfen alleine fahren. Das Lunch nehmen wir in Dahab am Golf von Aqaba ein. Das Restaurant El Mundo, von dem aus man die saudiarabische Küste sehen kann, bietet uns ein schmackhaftes Lunch bestehend aus 3 verschiedenen Vorspeisen und Fladenbrot und dann Fisch mit Reis. Dazu trinken wir Wasser. Wir kommen rechtzeitig zurück zum Schiff.
Das Schiff kommt um 7:00 in Sohkna an. Wir frühstücken in der Suite und gehen um 7:50 von Bord zu unserem Bus nach Kairo und Gizeh. Er benötigt 2,5h nach Kairo. Da heute Freitag ist, gibt es nur wenig Verkehr. Wir überqueren den Nil und fahren am Tahrir Platz vorbei zum ägyptischen Museum. Unsere Reiseleiterin Dina führt uns durch das ziemlich chaotisch anmutende Museum. Jeder hat einen kleinen Empfänger mit Ohrhörer. Ihre Stimme ist schlecht zu verstehen. Sie krächzt. Wir beginnen im EG mit dem alten Reich und sehen 4000 Jahre alte Statuen und Gebrauchsgegenstände. Die Statuen zeigen idealisierte Figuren der Pharaonen. Erst im mittleren Reich wirken sie weniger idealisiert. Im ersten Stockwerk findet man alle Grabbeigaben aus dem Tut Ankamun Grab. Es gibt Sarkophage und Unmengen von Gegenständen, u.a. auch die Goldmaske und sehr viel Schmuck zu sehen und mehrere reich verzierte Stühle für den Pharao, sowie Gehstöcke, Angelgerät u.v.a.m. Leider reicht die Zeit nicht. Wir müssen leider das Museum verlassen, um zu einem Laden zu fahren. So ein Quatsch! Danach fahren wir zum Mittagessen in das berühmte alte Mena House Hotel. Das Lunchbuffet nehmen wir im altehrwürdigen Speisesaal ein. Es ist gut. Vom Hotel aus kann man die Pyramiden bereits sehen.
Die Fahrt zu den Pyramiden ist nur kurz. Dort steigen wir aus und sind sofort umringt von Männern in ihren Kaftanen, Kamele oder Pferde am Halfter. Sie sind ziemlich aufdringlich. Man wird sie so schnell nicht los. Wir umrunden die Cheops-Pyramide und kommen zu spät zum Bus zurück. Peinlich. Der Bus fährt weiter zu einem Platz von wo aus man alle drei Pyramiden gut nebeneinander liegend sehen kann. Auch dort gibt es aufdringliche Verkäufer. Die nächste Station ist die Sphinx, um die herum auch viel Rummel herrscht. Wir treffen ein kleines Mädchen mit blauen Augen und brünetten Haaren. Sie ist auffällig hübsch. Jutta bittet sie, uns zum Bus zu begleiten. Dort gibt Jutta ihr zwei kleine Shampoo- und Lotion Fläschchen aus dem Hotel. Sie ist begeistert und am Ende kaufe ich ihr für 2$ ein paar Lesezeichen ab. Danach fahren wir den Weg zurück nach Sohkna zum Schiff.
Das Dinner nehmen wir auf der Veranda im Freien ein. Wir schauen uns noch um 21:45 einen Zauberer zu, der interessante Tricks zu bieten hat. Danach gehen wir müde ins Bett.
Heute fahren wir durch den Sueskanal ins Mittelmeer. Wir suchen uns einen Platz auf dem 5. Vorderdeck, ganz nah an unserer Suite. Von hier aus kann man die Wasserstraße durch die Wüste gut überblicken. Der Lotse war schon am frühen Morgen an Bord gekommen. Während unseres Frühstücks auf der Veranda durchqueren wir den Bittersee in dem sich die Konvois bilden. Wir werden einen Konvoi aus 20 Schiffen anführen. Die Kreuzfahrtdirektorin Ian kommentiert die Durchfahrt. Sie erzählt bei der Annäherung an eine Drehbrücke, dass sie von Krupp gebaut wurde, von der Firma die jetzt Kaffeeautomaten baut. So einfach ist die Welt.
Der Kanal führt durch die Wüste, vorbei an Ismaliya bis zum Mittelmeer bei Port Said. Obwohl es im Mittelmeer kühler ist, können wir das Abendessen auf der Veranda einnehmen.
Am frühen Morgen erreichen wir den Hafen Ashdod. Die Ursprünge der Stadt reichen in die Zeit vor Christi Geburt. Die heutige Stadt ist neu. Wir fahren mit dem Bus nach Jerusalem. Die ersten Kilometer führen durch bewässertes Agrarland. Da es hier nur 45 Regentage gibt, ist Wasser Mangelware. Man hat Spartechniken für einen effektiven Umgang mit Wasser entwickelt. Alles gebrauchte Wasser wird recycelt und zur Bewässerung verwendet. Es gibt im Allgemeinen zwei Ernten pro Jahr. Jerusalem liegt in einer bergigen Gegend mitten im Land und leidet oft unter sehr viel Staub, der aus der Wüste Sahara in hohen Luftschichten hierher geweht wird. Auch heute ist die Sicht schlecht. Der Bus fährt den Berg hinauf und hält am Jaffator. Wir steigen aus und vergeuden dann viel Zeit an einer öffentlichen Toilette. Dann gehen wir weiter zum christlichen Viertel und zur Grabeskirche, die über dem Hügel Golgatha errichtet wurde. In der Kirche, die sich alle christlichen Religionen teilen, steigt man eine steile Treppe (zum Berg Golgatha) hinauf. Ein natürlicher Felsen markiert den Berg, Nach dem Abstieg sind die letzten vier Stationen des Lebens von Jesus als großes Mosaik dargestellt. Im Kirchenschiff singt ein armenisch-orthodoxer Chor Kirchenlieder. Die Kirche ist voller Leute, aber es gibt kein Gedränge.
Die Gruppe trifft sich wieder vor der Kirche und geht dann in das jüdische Viertel zur Klagemauer. Hinter der Klagemauer steht auf den Resten des ersten jüdischen Tempels der islamische Felsendom mit der goldenen Kuppel und die Al Aqsa Moschee. Alle Heiligtümer sind dicht beisammen. Wir dürfen an die Klagemauer herangehen. Männer und Frauen an separaten Eingängen. Männer setzen sich ein Käppi auf. Die engen Verbindungsstraßen sind Marktgassen. In der Altstadt ist es sehr warm. Mit dem Bus fahren wir hinauf auf den Ölberg von dem man einen sehr guten Überblick über die Altstadt hat. Der Staub verhindert leider eine gute Sicht. Von hier aus sieht man die intakte Stadtmauer und all die bekannten Gebäude. Es weht ein heftiger und kühler Wind am Aussichtspunkt. Hier oben ist auch der obligatorische Souvenir Laden. Jutta interessiert sich für eine „echte“ alte Silbermünze, die 7.500 $ kosten soll. Echt antik mit Zertifikat und Ausfuhrgenehmigung. Haha! Der Bus fährt weiter am höchsten Gericht, der Knesset und Regierungsgebäuden vorbei, hinunter ins Tal und auf der Autobahn zurück nach Ashdod.
Wir essen im Restaurant 2 Surf und Turf. Man kann nicht draußen sitzen, es ist zu kühl. Heute Abend gehen wir früh ins Bett.
Das Schiff ist in der Nacht nordwärts nach Haifa weitergefahren. Wir schlafen uns aus und frühstücken in der Suite. Danach fahren wir mit dem Shuttlebus in die nahe Stadt. Der erste Halt heißt German Colony, weil hier in den 30er Jahren deutsche Juden gesiedelt haben. Nach 1991 kamen 40.000 jüdische Russen. In Haifa gibt es eine bekannte technische Universität und das Weltzentrum der Bahai Religion. An den Hängen des Carmelberges ist der sehenswerte Garten mit dem Tempel angelegt. Die Anlage erhielt den Status Weltkulturerbe der UNESCO.
Mit dem Shuttle fahren wir zurück zum Schiff.
Wir haben Haifa verlassen und durchqueren das Mittelmeer in Richtung Athen. Wir ruhen uns aus, frühstücken in der Suite, gehen zum Mittagessen auf Deck 8 und schlafen dann tief und fest bis fast 18:00. Wir haben eine Einladung vom Hoteldirektor für 19:30 an seinen Tisch. Vorher gibt es einen Empfang des Kapitäns in der Magellan Lounge. An unserem Tisch sitzen noch andere Deutsche und die Frau des Hoteldirektors Hera Lind, die bekannte Schriftstellerin und ihr Sohn, der in Frankfurt Medizin studiert und in Bockenheim wohnt. Es ist ein unterhaltsamer Abend. Da es im Restaurant immer sehr laut ist, kann ich mich leider nur mit meinen Tischnachbarn unterhalten. Eine Unterhaltung mit den gegenüber Sitzenden ist unmöglich.
Das Schiff fährt in langsamer Fahrt in Richtung Athen. Wir schlafen etwas länger und verzichten auf das Frühstück. Stattdessen nehmen wir vor der Magellan Lounge einen Kaffee und essen ein paar Cookies. Die Lecture von Generalmajor Dodson über die aktuelle Lage in Griechenland wird der realen Situation nicht gerecht, was auch zu verstehen ist, denn Dodson lebt in Neuseeland, weit weg von Europa.
Ich spreche mit David und später auch mit Roger und Judith über eine Überwinterung (Jan-Feb) in Kenia. In Nairobi, das zwar nur 150 Meilen südlich des Äquators liegt aber hoch im Bergland, kann man im Winter gut leben. Wir wollen in Kontakt bleiben. Ich habe die E-Mail Adressen der Beiden. Jutta möchte gerne nach Abu Simbel und Petra. Wir werden ein bisschen Abstand gewinnen und dann sehen. Das ägäische Meer ist heute etwas bewegt. Das Schiff bewegt sich auch, aber in einem erträglichen Maße. Wir werden gleich mit dem Packen beginnen.
Wir frühstücken im Verandacafé und gehen um 8:00 von Bord. Mit einem Taxi (30 €) fahren wir zum Melia Hotel in Athen. Dort bekommen wir ein schönes Zimmer im 4. Stock. Wir gehen sogleich ein paar Minuten zum archäologischen Nationalmuseum. Hier sind Unmengen von Skulpturen aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jhd nach Chr. ausgestellt. Die Skulpturen sind zu einem großen Teil aus Marmor aber auch aus Bronze. Es ist schon beeindruckend, zu sehen wie präzise die lebensgroßen Bronzefiguren die Realität nachbilden und das vor 2400 Jahren. Aus der prähistorischen Zeit sind besonders die goldenen Totenmasken, u.a. von Agamemnon und die Keramik interessant. Es werden auch Fresken aus Thera (Santorin) gezeigt.
Auf dem Oberdeck eines Rundfahrbusses fahren wir am Parlament und dem Zeustempel vorbei hoch zur Akropolis. Das letzte Stück müssen wir zu Fuß gehen. Wir gehen eine große Treppe hinauf zu den Prophyläen und weiter zum Tempel der Athene. Die Prophyläen wurden 437-432 v.Chr. gebaut und der kleine Athene Tempel 420 v. Chr. Vier jonische Säulen mit Figuren der Nike sind noch erhalten. Der große Parthenon Tempel war der Athene geweiht und wurde in der zweiten Hälfte des 5. Jhd v. Chr gebaut. Die Perser eroberten 480 Athen und zerstörten die Akropolis weitgehend. Zur Zeit werden die Überreste gesichert. Oben treffen wir die Schriftstellerin Hera Lind, die bei einer Freundin wohnt, und ihren Sohn Florian. Mit dem Sightseeing Bus fahren wir zurück zum Museum und entdecken im Vorübergehen in einem Herrenfachgeschäft stark preisreduzierte Valentinohemden. Ich kaufe zwei und zahle 75 € statt 230.
Zu Abend essen wir im Hotel. Vorher haben wir uns über einen Ausflug nach Delphi informiert. Geführte Tagesausflüge kosten 95€ pro Person und der Linienbus 30. Wir entscheiden uns für den Linienbus, der morgen früh um 7:30 abfährt und ca 3 Stunden für die 160 km brauchen wird.
Wir stehen um 6:00 auf, trinken einen Kaffee und fahren mit dem Taxi zum Busbahnhof, wo wir 2 Tickets nach Delphi mit reservierten Plätzen kaufen. An einem Stand kaufen wir 2 Sesam Bretzel für 1,30 €. Der Bus ist voll besetzt. Wir sitzen an einem kleinen Tisch gegenüber einem alten Mann und einer älteren Frau. Der Platz im Fußraum ist eingeschränkt, was unbequem ist. Ansonsten ist der Bus in Ordnung. Wir fahren zunächst über die Autobahn und dann auf einer Landstraße in eine gebirgige Gegend. Nach etwa zwei Stunden machen wir eine Pause von 10 Minuten an einem Hotel. Dann geht es weiter durch eine blühende gebirgige Landschaft nach Delphi, das oberhalb des Golfs von Korinth liegt.
Vom Busbahnhof laufen wir auf der Landstraße zurück zum Museum und dem antiken Gelände. Die Tempel liegen an einem Berghang mit einem tollen Blick ins Tal. Die Landschaft ist sehr schön. Es ist heiß. Der Anstieg auf nicht immer bequemen Wegen ist anstrengend. Wir gehen am gut erhaltenen Athener Schatzhaus vorbei zum großen Apollon Tempel. Im Keller des Tempels war das Orakel, das zunächst jährlich und später monatlich die Zukunft vorausgesagt hat. Oberhalb des Tempels schauen wir uns die Reste des Theaters an, das in der Antike 5000 Zuschauern Platz bot. Noch weiter oben sind die Reste des Stadions. Wir gehen zurück, trinken einen Kaffee.und danach in das archäologische Museum Delphi, das kleiner als das Nationalmuseum in Athen ist, aber interessante Ausstellungsstücke zeigt.
Mit dem Linienbus fahren wir auf demselben Weg zurück nach Athen.