Kreuzfahrt mit der Europa 2 von Hapag Lloyd von Singapur nach Hongkong vom 19. Dezember 2018 bis zum 9. Januar 2019.
Historische Daten und andere Angaben sind zum Teil Wikipedia und meinem Reisetagebuch entnommen.
Die Häfen und besuchten Orte sind
Singapur, Stadtstaat in Südostasien
Insel Ko Kut, Thailand
Ho-Chi-Minh Stadt (Saigon), Vietnam
Nha Trang, Vietnam
Bandar Seri Begawan, Hauptstadt von Brunei, Borneo
Kota Kinabalu, Hauptstadt der Provinz Sabah auf der Insel Borneo, Malaysia
Coron, Philippinen,
Malcapuya, "Trauminsel" auf den Philippinen
Hongkong, Sonderverwaltungszone, China
Hier gibt es einen Überblick über die Kreuzfahrt, den Reiseverlauf, das Schiff und außerdem die besten Fotos der Reise.
Wir fahren mit MS Europa 2 von Hapag Lloyd. Der Berlitz Cruise Guide hat 2018 zum dritten Mal die Höchstnote 5-Sterne-plus vergeben und nennt die EUROPA 2 schlicht "das beste Kreuzfahrtschiff der Welt". Die Europa 2 befördert 500 Passagiere. Luxus, das bedeutet für Hapag Lloyd kulinarische Highlights, erstklassige Wellness- und Fitness-Angebote, außergewöhnliche Bordunterhaltung sowie faszinierenden Landaktivitäten, ergänzt durch ein Höchstmaß an Privatsphäre und individueller Freiheit.
Die Kreuzfahrt führt uns von Singapur nach Vietnam. Wegen schlechten Wetters muss in Nha Trang die Route geändert werden. Wir fahren nicht wie vorgehabt nach Danang und die Halongbucht sondern südwärts nach Borneo. Zwei Inseln der Philippinen sind das letzte Ziel bevor die Reise in Hongkong endet.
Am Abend des 19.12.2018 fliegen wir mit dem Lufthansa Airbus A 380-800 von Frankfurt nach Singapur. Flugzeit 12h. Der Flug in der Business Class dieses großen Flugzeugs ist sehr angenehm. Mit einer Schlaftablette schlafen wir sehr gut und landen am 20.12.2018 gegen 16:50 Ortszeit. Der Zeitunterschied beträgt 7 Stunden, d.h. unsere innere Uhr zeigt noch morgens 9:50. Wir benötigen kein Visum. Deshalb sind die Einreiseformalitäten schnell erledigt.
Wir sind in Singapur oder wie es offiziell heißt: Singapore. Wir nehmen ein Taxi zum Hotel Ritz Carlton Millenia Singapur an der Bay. Dort werden wir von einer Schweizerin namens Florence, die französisch und englisch aber kein deutsch spricht, empfangen und beim Checkin betreut. Wir bekommen wie vor 5 Jahren, als wir von hier aus eine Kreuzfahrt nach Dubai angetreten haben, ein schönes Zimmer mit Blick auf die Bay. Nach dem Auspacken ist es 20:00. Wir überlegen, ob wir schlafen oder ausgehen und entscheiden uns für ausgehen. Vom Hotel gehen wir über die stark befahrene Uferstraße zur Esplanade an die Singapore Bay und weiter zu einem Gebäudekomplex mit vielen Restaurants und Läden. Wir entscheiden uns für Boiler, „best Seefood in town“. Ein kleines, aber sehr lautes Restaurant mit vielen jungen Leuten, die ausnahmslos gut angezogen sind. Wir bestellen einen Salat mit Softchell Muscheln und zwei Margharita-Drinks. Der Salat ist gut, die Margharita erinnerte entfernt an das was wir kennen. Nach der Rückkehr ins Hotel trinken wir dann noch eine echte Margharita in der Bar. Jutta bestellt sicherheitshalber Pisco sour. Obwohl wir beides „nicht süß“ bestellt haben, waren die Cocktails zu süß und wurden noch einmal angefertigt, diesmal trinkbar. Alkoholische Drinks sind in Singapur sehr teuer. Man gibt am Abend leicht 50-60 Euro aus. Um 23:00 gehen wir müde mit Schlaftablette ins Bett.
Ich bin schon um 0:38 aufgewacht und hellwach. Um genügend Schlaf zu bekommen, nehme ich noch eine halbe Schlaftablette und schlafe dann bis 9:15, bin aber noch etwas benommen, als ich diese Zeilen schreibe.
Singapur (amtlich Republik Singapur, englisch Republic of Singapore ist ein Insel- und Stadtstaat und der flächenmäßig kleinste Staat Südostasiens. Er ist Mitglied im Commonwealth of Nations. Singapur hat weltweit die höchsten Lebenshaltungskosten und zählt trotzdem mit mehr als elf Millionen ausländischen Touristen im Jahr zu den zehn meistbesuchten Städten der Welt. Neben Hongkong ist Singapur der wichtigste Finanzplatz Asiens. Hier leben viele Ethnien. Chinesen, Malaien und Inder stellen die größten Bevölkerungsteile. Singapur ist eines der reichsten Länder (und Städte) weltweit. Beim Index der menschlichen Entwicklung belegte Singapur 2016 den fünften Platz.
Der Inselstaat Singapur liegt an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel, von dieser getrennt durch die Johorstraße. Im Westen liegt die Straße von Malakka, eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Benachbarte Staaten sind Malaysia auf der Malaiischen Halbinsel im Norden und Indonesien mit Sumatra und den Riau-Inseln im Süden.
In Singapur gibt es viel zu sehen. Vieles haben wir bei unseren früheren Reisen auch schon gesehen. Heute Morgen wollen wir erst einmal frühstücken und nehmen ein Taxi zur Orchard Road, der Einkaufsstraße von Singapur. An einer Mall lässt uns der Taxifahrer aussteigen. In der ersten Etage erkennen wir die Boulangerie Paul, bei der wir 2013 mehrfach gefrühstückt haben. Auch heute ist das Frühstück ausgezeichnet und sehr zu empfehlen. Für Kaffee und einen doppelten Espresso, Tee, einen kleinen Espresso, ein Lachs-Gericht und ein Omelett zahlen wir inkl. Trinkgeld von 10% und Steuern 62,85. Das sind 42 Euro. Gut, aber nicht billig! In der Mall sind alle europäischen und amerikanischen Marken vertreten. Aber das meiste Geld gibt man in Singapur fürs Taxifahren aus. Auch hier ist Trinkgeld wie bei uns in der Rechnung enthalten. Das ist praktisch.
Jutta hatte von dem angrenzenden Stadtteil Dempsey Hill gelesen, der noch ursprünglich grün und „altmodisch“ sein soll. Wir nehmen ein Taxi dorthin. Vielleicht hat der Taxifahrer nicht richtig verstanden was wir sehen wollten. Es ist grün und es gibt große alte Bäume und dazwischen alte Mauern, aber das alles ist nicht sehenswert und es ist nicht einfach, ein Taxi für die Rückfahrt zu bekommen.
Wir entschließen uns zu einer Bootsfahrt in der Bucht und dem Singapur River. Aber bei all der Modernität stoßen wir an Grenzen. Die Ticketverkäuferin nimmt nur Bargeld und wir haben keins. Also gehen wir durch die heiße Sonne zum Singapur Löwen einer anderen Haltestelle, aber auch dort will man unser bargeldloses Angebot nicht annehmen. Wir finden nach einigem Suchen einen Geldautomaten und lassen uns zu Lasten unseres Mastercardkontos 50 SGP-$ auszahlen. Da Regen droht, werden wir die Bootsfahrt morgen früh machen. Wir gehen schnell ins Hotel zurück und ruhen uns aus.
Wir haben für 19:00 einen Tisch im japanischen Restaurant des Hotels reserviert. Es ist ohne Führung nicht zu finden. Das Lokal ist klein und besteht aus einer Sushibar und einen kleinen Raum mit einem Tisch. Wir nehmen an der Sushibar Platz. Hinter der Theke arbeiten 3 japanische Köche, die mit uns freundlich auf englisch plaudern, Wir bewundern die Schärfe der Messer und die Handfertigkeit der Köche beim Schneiden von Lachs. Toll. Wir bestellen einen wohlschmeckenden Hauswein und als Vorspeise eine Sashimi Auswahl mit Thunfisch, Lachs und drei anderen rohen Fischen. Es schmeckt gut ist aber sehr viel. Das Hauptgericht hat Jutta ausgewählt: ein Yellow Tail Dolphin. Der schmeckt leider tranig und ist mit Stäbchen nicht von der Haut zu trennen. Ich bitte um ein Besteck, aber auch damit kommt man nicht weit. Leider ist der Fisch für unseren Geschmack missraten. Schade. Das Restaurant ist für westliche Zungen nicht zu empfehlen. Im Ritz Carlton in Osaka haben wir besser gegessen. Margharita und Piso Sour in der Bar versöhnen uns wieder mit der Welt. An der Bar treffen wir ein älteres Paar, das morgen auch mit der Europa 2 ins See stechen will.
Da wir werden erst um 16:00 zum Hafen fahren und einschiffen wollen, haben wir noch viel Zeit. Wir wollen die gestern versäumte Flussfahrt nachholen, die wir vor 5 Jahren schon einmal gemacht haben. Am Kiosk bittet die Ticketverkäuferin uns noch 20 Minuten zu warten. Dann kommt das Boot, aber es ist voll. In weiteren 20 Minuten käme ein zweites. Wir verzichten und gehen in eine Konditorei zum Frühstück. Das ist nicht so gut wie bei Pauls gestern, aber genießbar. Der Kaffee ist gut. Wir haben unsere Auscheckzeit auf 13:30 verlängern können. Deshalb wollen wir noch mit dem Flyer, dem Riesenrad fahren. Auf der Esplanade gehen wir trotz schwüler Hitze von 29° und 80% Feuchte zum Flyer, lösen die Tickets und müssen noch eine ganze Weile warten bis wir schließlich in eine der Gondeln einsteigen dürfen. Die Fahrt soll 35 Minuten dauern. Sie gewährt neue Ausblicke auf die Sperrmauer des Singapur Flusses am Ausgang ins Meer. Sie machte die Bucht (Bay) erst möglich und diente außerdem der Landgewinnung. Als wir im Hotel wieder eintreffen, haben wir unsere Verlängerung um 20 Minuten überschritten. Freundlich nimmt man das zur Kenntnis und verlängert noch einmal bis 14:00. In der Halle warten wir bis zur Abfahrt mit dem Taxi in den Hafen um 16:00. Das Taxi benötigt nur 10 Minuten und dann sind wir am Schiff.
Beim Checkin werden unsere Pässe eingesammelt und es wird ein Foto für die Erkennung beim Wiederbetreten des Schiffs gemacht. Dann gibt es ein Glas Champagner zur Begrüßung. Wir haben die Suite 742 gebucht. Sie liegt auf Deck 7 mittschiffs. Das ausliegende Tagesprogramm weist noch einmal stolz darauf hin, dass die Europa 2 auch nach neuester Bewertung durch Berlitz das beste Kreuzfahrtschiff der Welt ist und bleibt. Wir haben nun genügend Zeit, das selbst zu erleben.
Die Koffer kommen bald. Wir packen aus. Um 17:30 ist die obligatorische Seenotrettungsübung angesagt. Wir müssen mit den Rettungswesten auf Deck 9 hinaufgehen und werden dort wie üblich belehrt. Danach bringen wir unsere Westen zurück ins Zimmer, fahren wieder eine Etage hinauf zum Pooldeck und genehmigen uns ein Glas Champagner. Um 18:30 gehen wir in das Restaurant Weltmeere zum Abendessen. Wir sind müde und wollen nicht mehr ausführlich tafeln. Jutta isst Tartar vom Rind und ich vom Thunfisch und als Hauptgang bestellt Jutta ein hervorragendes Steak und ich esse Kaninchen mit Kartoffelreibeplätzchen, auch sehr gut. Wir verzichten auf Wein und Dessert und gehen ins Bett. Schlafen können wir aber leider nicht. Der Jetlag hat uns noch voll im Griff.
Die Europa 2 fährt gemächlich durch die Thailändische Bucht nach Norden in Richtung Ko Kut. In einem Vortrag im Theater auf Deck 4 erfahren wir mehr über Thailand und seine Geschichte. Danach nehmen wir in der Lobby ein kleines Frühstück mit Weihnachtsplätzchen und einem Kaffee ein. Am Nachmittag um 16:00 essen wir am Pooldeck (8), draußen an der Reling sitzend, eine wirklich köstliche Waffel mit Apfel-Zimt und Eis. Dazu gibt es einen doppelten Espresso. Anschließend buchen wir auf Deck 4 in der Touristikabteilung einen Ausflug in einer Kleingruppe zur Po Nagar Pagode in Nha Trang am 28. Dezember.
Während ich diese Zeilen schreibe ist Jutta in der Sauna.
Gegen 18:30 gehe ich zunächst allein in die Lobbybar auf Deck 4 und genieße meinen Champagner an der Bar. Dort komme ich ins Gespräch mit einem Ehepaar. Sie fährt nun zum wiederholten Male mit der Europa 2, er hatte sich erstmalig dazu bereitgefunden. Jutta braucht für ihre von der Sauna zerzausten Haare länger. Wir gehen gegen 19:45 ins Weltmeere Restaurant und bestellen Tartar vom Rind als Vorspeise und für Jutta Hummer- und für mich Matjes-Salat. Alles schmeckt sehr gut. Das Essen schließen wir mit einem kleinen Stück Käse und einem Glas Port ab.
Ein Problem entwickelt sich beim Wein. Es gibt zwei Rheingauer Rieslinge von Weil und von Künstler, beide in der Preisklasse 30-40 Euro. Wir probieren beide. Sie schmecken nicht und sind zu sauer. Wir erinnern uns daran, dass wir mal bei einer Weinprobe bei Künstler nichts gefunden haben, was uns schmeckt. Der Sommelier wird gerufen. Wir probieren einen französischen Chablis und einen neuseeländischen Chardonnay. Alle Weine sind für unseren Geschmack zu sauer. Am Ende trinken wir den Ruinart Champagner Rosé und sind versöhnt. Vom Restaurant gehen wir zu Collinsbar auf Deck 4. Das ist eine Raucherbar in der ich seit Oktober mal wieder eine Davidoff Zigarre rauche und dazu einen Carlos Primero trinke. Jutta bekommt einen Jameson Whiskey. Seit 22:00 ist die Weihnachtsparty auf dem Pooldeck in vollem Gange. Wir fahren auf Deck 9 und beobachten die teils ausgelassenen jüngeren Gäste. Wir trinken nur noch Wasser und verschmähen auch die dargebotenen Snacks, denn das Abendessen war sehr reichlich. Als uns die laute Musik lästig wird, gehen wir gegen Mitternacht ins Bett.
Weihnachten auf See ist mal etwas anderes. Das Schiff ist festlich geschmückt. Die Crew gibt sich große Mühe, Weihnachten in der Ferne zu einem besonderen Erlebnis zu machen.
Heute nehmen wir an den Veranstaltungen an Bord teil. Um 19:00 beginnt eine besinnliche Weihnachtsshow im Theater. Vorher gehen wir an die Bar in der Lobby und trinken den köstlichen Ruinart Champagner Rosé. Bevor wir ins Theater gehen, lassen wir unsere Gläser noch einmal auffüllen. Heute ist man großzügig. Im Theater wird auch Champagner ausgeschenkt, aber nur der Duval, den wir weniger gerne mögen. Das Programm ist eine Mischung aus Klassik und Pop. Am eindrucksvollsten ist eine Vorleserin, die eine rührende dänische Weihnachtsgeschichte vorliest. Ganz schön. Wir sind beide gerührt. Noch bevor die Veranstaltung zu Ende ist, gehen wir zurück zur Bar und genehmigen uns noch ein Glas Ruinart und gehen dann ins schon volle Weltmeere Restaurant und bekommen einen passenden Tisch. Am Nebentisch sitzt ein Paar aus Oberursel mit dem wir uns gut unterhalten können. Da ich überhaupt nicht hungrig bin, bestelle ich zwar als Vorspeise Kaviar, aber für Jutta. Ich selbst esse keine Vorspeise. Mein Hauptgericht ist Steinbutt und Juttas isst Kalbskottelet und am Ende ein Dessert. Wir trinken Wasser und noch ein Glas Ruinart. Nach dem Essen gehen wir zu Collins Bar. Heute ist die Bar gut gefüllt mit vielen Selbstdarstellern oder „bunten Vögeln“ Ich rauche eine Davidoff #3. Jutta trinkt Jameson Whisky und ich Carlos Primero. Die Bar ist sehr geschmackvoll und elegant in braunen Tönen eingerichtet. Ledersessel, offener Kamin, schöne Bartheke. Jutta ist ganz begeistert. Der Barchef, ein Ungar, spricht gutes Deutsch und bedient seine Gäste sehr aufmerksam. Es ist schon Mitternacht als wir die Bar verlassen und unsere Suite 742 aufsuchen.
Wie genießen den Seetag. Wir wachen erst um 10:00 auf und lassen es langsam angehen. Wir essen in Yachtclub im Freien unter einem Sonnenschirm zu Mittag. Es ist 32° heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit von 80%. Wir bedienen uns am Buffett. Es gibt leckere Vorspeisen. Salate, Fische, Sushi, Fleisch, Käse und Wurst mit Brot. Als Hauptgericht wird heute Tafelspitz und Rinderbraten mit Gemüse, Spätzle oder Kartoffeln angeboten. Es gibt aber auch Pasta und Fisch.
Den ersten Teil des Nachmittags genießen wir auf Deck 10 im Halbschatten. Danach gehen wir im Spa-Bereich auf Deck 5 in die Dampfsauna. Sehr gut! Das Heck von Deck 10 gehört zum Saunabereich. Dort gibt es große, breite und bequeme Hängematten mit Blick aufs Meer. Wir fahren nach Osten und blicken auf die langsam im Meer versinkende Sonne im Westen. Traumhaft, beruhigend und schön. Zurück in der Suite ruhen wir uns aus. Heute steht noch einiges auf dem Programm.
Da der Circus Roncalli heute Abend um 22:00 eine Vorstellung geben wird, essen wir erst um 20:00 und nehmen vorher unseren Ruinart Rosé in der Lobbybar ein. Das Weihnachtsdinner umfasst 5 Gänge, aber wir begnügen uns mit 3. Es gibt Gänseleberpastete, dann Halbgefrorenes und als Hauptgang Hummer. Alles köstlich bis auf den Wein, das Stiefkind bei Hapag Lloyd. Ich rufe den Sommelier, der sich in wortreichen Erklärungen ergeht, die aber den empfohlenen, italienischen Weißwein für 70 Euro nicht besser machen. Er verspricht mir, dass die nächste Empfehlung unseren eigentlich normalen Geschmack trifft. Auf Käse oder Dessert verzichten wir. Es ist einfach zu viel. Nach dem Abendessen rauche ich meine obligatorische Zigarre, trinke aber diesmal eine sehr gute Margharita und Jutta bleibt beim Jameson.
Die Zirkus Vorstellung beginnt mit dem Zeichner im Clownskostüm, den wir schon Heiligabend bewundert haben. Er zeichnet mit der Hand auf einem elektronischen Pad und seine Zeichnung erscheint für alle sichtbar auf einer großen Leinwand im Hintergrund der Bühne. Seine Bilder haben natürlich mit Schiffen und Weihnachten zu tun. Danach folgen Akrobaten und eine Hellseherin. Sehr gute Unterhaltung, die mit viel Applaus bedacht wurde.
Ho-Chi-Minh-Stadt (vietnamesisch Thành phố Hồ Chí Minh) ist die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum Vietnams. Unter ihrem alten Namen Saigon (Sài Gòn), der auch noch heute noch verwendet wird, war sie bis zum April 1975 Hauptstadt der Republik Vietnam (Südvietmam). Nach dem Abzug der US-Truppen und der militärischen Niederlage der südvietnamesischen Regierung wurde die Stadt 1976 nach dem 1969 verstorbenen nordvietnamesischen Staatschef Ho Chi Minh benannt. Die Stadt liegt etwas nördlich des Mekong-Deltas auf dem rechten Ufer des Saigon-Flusses. Sie ist Industriestadt, Verkehrsknoten und Kulturzentrum mit Universitäten, Theatern, Kinos, Museen, Baudenkmälern und Parks.
Der Saigonfluss hat starke Gezeitenschwankungen und so ist der Stadthafen selbst für so relativ kleine Schiffe, wie die Europa 2 nicht benutzbar. Unser Schiff ankert im Industriehafen 50 km vom Zentrum entfernt. Wir haben eine Panoramafahrt gebucht und fahren mit einem großen Bus in 45 Minuten in die Stadtmitte. Wir halten an der Ben Tanh Markthalle, wo wir aussteigen und das bunte Markttreiben beobachten. Hier gibt es fast alles, Obst und Gemüse, Textilien, Elektroartikel usw. Weiter geht‘s zur alten Post und der Kathedrale Notre Dame. Letztere wird außen und vor allem innen renoviert und ist geschlossen. Nicht jedoch das Postamt. Es ist abenteuerlich die Straßen zu überqueren, auch auf Fußgängerüberwegen. Uns wurde empfohlen stur weiterzugehen, denn die Mopedfahrer nehmen kein Rücksicht, wenn man stehenbleibt. Wenn man weitergeht, fahren sie um einen herum. Unser nächstes Ziel ist der ehemalige Präsidentenpalast der Republik Südvietnam und heutige Wiedervereinigungshalle. Wir können die zum Teil schön ausgestalteten Sitzungs- und Empfangsräume besichtigen. Es geht weiter zum Rathaus, das dem Pariser Vorbild nachempfunden wurde. Das schöne Opernhaus kann nicht besichtigt werden. Im nahen Rexhotel fahren wir in die 5. Etage, essen ein paar Früchte und trinken Kaffee bzw. Tee. Ursprünglich wollten wir uns weiter umsehen und mit einem Shuttlebus zurückfahren. Aber die feuchte Hitze ist doch lästig und ermüdend. Deshalb fahren wir mit dem Rundfahrtbus zurück zum Hafen.
Am Nachmittag gehen wir erstmalig ins Belvedere Café auf Deck 9 und essen kleine Snacks, trinken Morgentautee und lauschen den Klavierklängen des Pianisten, der abends in der Lobby spielt. Draußen auf dem Außendeck am Bug macht eine kleines Gruppe unter Anleitung eines Personal Trainers Relinggymnastik mit Handtüchern und Terabändern, was bei diesen schwülen Temperaturen besonders anstrengend ist.
Abends gehen wir in den Yachtclub und essen im Freien bei inzwischen angenehmen Temperaturen. Hier gibt es ein großes Buffet mit Salaten, Brot, Wurst und Käse und heute Hummer, Shrimps und Königskrabbenbeinen, Gemüse, Kartoffeln, Reis usw. Am Grillstand kann man sich Fisch, Kaninchen und T-Bone Steaks braten lassen.
Anschließend gehen wir ins Theater zu einer unglaublichen Show. Mönche des Shaolin Zen-Klosters aus der Provinz Henan in Zentralchina, haben durch jahrelanges Training des Hard Qi Gongs und Meditation Fähigkeiten erlernt, die physikalische Gesetze außer Kraft setzen. Ein alter Mönche zeigt seinem Schüler wie man durch Training eine Beweglichkeit wie ein Schlangenmensch erlangt. Es gibt Kampfszenen mit Schwertern. Ein Mönch stürzt sich in zwei spitze Speere ohne sich zu verletzen. Ein anderer schlägt mit Hartholzknüppeln auf andere ein und trifft sie am Kopf, auf die Brust, Arme und Beine, so dass der Knüppel in viele Teile zerbricht. Es gibt keine Verletzungen. Der Höhepunkt ist eine Übung bei der ein Mönch mit einer geworfenen Nadel eine Glasscheibe durchbricht und einen dahinter gehaltenen Luftballon zum Platzen bringt. Das faszinierte Publikum wird in Atemtechniken eingeführt, um die atemberaubenden Darstellungen heil zu überstehen. Einmalig!
Den Abend beschließen wir in der Sansibar.
Heute Vormittag liegt unser Schiff noch im Industriehafen. Wir setzen die Fahrt erst um 13:00 auf dem Saigon Fluss fort. Das ist eine stark befahrene Wasserstraße. Wir sehen ein Gewirr von großen und kleinen Booten. Wir haben 248 Seemeilen nach Nha Trang vor uns.
Nach dem wir lange geschlafen oder besser gesagt geruht haben, denn wir leiden beide immer noch unter dem Jetlag, gehen wir ins Fitness Studio. Ich gehe 15 Minuten auf das Laufband auf dem man TV der Deutschen Welle empfangen kann und anschließend 10 Minuten auf ein Fahrrad mit einem Monitor. Man kann verschiedene Radtouren einstellen und sieht auf dem TV-Bildschirm wohin man fährt. Ich fahre durch San Francisco. Ganz interessant. Auch die Geräte sind modern, neu und herausfordernd.
Auf Deck 9, dem Pooldeck, ruhen wir uns vom Sport aus und schwimmen im Pool, den wir im Augenblick ganz für uns alleine haben und gehen dann in die Dampfsauna.
Der Kapitän meldet sich mit einer wichtigen Durchsage. Im Nord-Osten von Vietnam hat sich eine tropische Depression gebildet, die zu einem Zyklon auszuwachsen droht. Es werden 8-9 m hohe seitliche Wellen erwartet. Nach Nha Trang ist der nächste Hafen der nach Nordosten ungeschützte Naturhafen von Danang, den wir aus Sicherheitsgründen nicht anlaufen können. In der Halongbucht wären wir für mehrere Tage gefangen. Unser Kapitän hat sich mit den Wetterfröschen und seinen Offizieren beraten und für eine Routenänderung entschieden. Wir werden von Nha Trang nach Süden, nach Borneo fahren und dort die Häfen Muara, (Brunei) und Kota Kinabalu (Malaysia) anlaufen. Im Theater erläutert er um 17:00h mit aktuellen Wetterkarten die Routenänderung. Für uns ist das kein Problem denn wir waren schon in Danang und in der Halongbucht. Andere sind traurig. Sie hatten sich auf die Halongbucht gefreut.
Nach dem Abendessen im Restaurant Weltmeere findet im Theater ein Konzert mit dem Pianisten und Echopreisträger Sebastian Knauer und dem Elbphille Quartett statt. Auf dem Programm stehen Bach, Mozart und Beethoven Mondscheinsymphonie. Sehr gut.
Wir stehen um 7:00 auf und frühstücken im Yachtclub. Die Europa 2 legt im Hafen von Nha Trang gegen 8:00 an. Wir haben einen Ausflug in einem Kleinbus gebucht. Nha Trang ist das touristische Zentrum in Vietnam. Die Stadt liegt an der Mündung des Song Cai in das südchinesische Meer, etwa 447 Kilometer nordöstlich von Saigon. Es herrscht tropisches Klima mit einer Durchschnittstemperatur von 27° C. Heute ist es regnerisch bei 25°.
Bereits die französischen Kolonialherren wussten die schönen Strände zu schätzen und bezeichneten Nha Trang als das 'Nizza des Ostens'. Kilometerlange Sandstrände und viele in der Bucht gelegene Inseln und Korallenriffe laden zum Baden ein. Am Stadtstrand entlang der Promenade am Tran Phu Boulevard finden sich zahlreiche Restaurants, Strandbars und Hotels. Wir besuchen die touristische Hauptattraktion von Nha Trang, die Cham-Türme Thap Ba Ponagar im Norden der Stadt. Das ist eine der bedeutendsten Cham-Stätten in Vietnam. Die Bauwerke wurden während der letzten Jahre aufwändig erneuert, ohne dabei den Charakter zu zerstören.
Po Nagar ist ein ehemaliger hinduistischer Tempelkomplex des Champa-Reiches in Nha Trang im Süden Vietnams. Die Tempelanlage wurde um die Mitte des 8. Jahrhunderts von den Cham gegründet, im 9. Jahrhundert erweitert und nach ihrer Zerstörung im 11. Jahrhundert wiederaufgebaut. Der Haupttempel (Cham-Sprache: kalan) aus dem 11. Jahrhundert ist das letzte große Bauwerk der Cham-Architektur. Namensgeberin ist die lokale Schutzgöttin Po Nagar, auch Yan Pu Nagara. Die Tempel liegen direkt über dem Meer. Aus einer Stele, die auf das Jahr 781 n. Chr. datiert wird, geht hervor, dass der König der Cham, Satyavarman, nach der Wiederherstellung seiner Macht in der Region des heutigen Nha Trang einen zerstörten Tempel wiederhergestellt habe. Die Anlage wurde aus gebrannten roten Ziegeln auf einem Hügel errichtet und überragt die Mündung des Flusses Song Cai in das Südchinesische Meer. Sie besteht aus einer Meditationshalle am Fuße des Hügels und vier einzeln stehenden Tempeln, die den Hindugöttern Hanuman, Ganesha, Shiva und Yan Po Nagar geweiht sind. Der Turm des Haupttempels hat eine Höhe von etwa 32 Metern. Das Besondere des Bauwerks ist, dass man die Ziegel ohne Mörtel verbaut hat und bis heute noch nicht weiß, wie man das damals gemacht hat. Während unseres Besuchs bleibt es trocken. Als wir abfahren beginnt heftiger Regen.
Anschließend besuchen wir die Loc Tho Pagode und die dazugehörige Schule. Beide bestehen seit 1991. Sie wurden von den Schwestern Thich Nu Dieu Y. und Dieu Y gegründet, die ihr Leben den Kindern gewidmet haben. Sie starben 2014. Die Schule wird nun von Nonnen der Pagode betrieben. Über 100 Kinder von armen Familien gehen in die Grundschule und einige wohnen auch dort. Es wird gerade das Mittagessen vorbereitet. Die Kinder haben schon Pause und lärmen.
Auf dem Weg zum Hafen steigen wir bei Regen in einem netten Café am berühmten Strand aus und trinken einen sehr leckeren grünen Tee. Das Schiff legt um 13:00 ab. Nach der Routenänderung wegen des drohenden Unwetters fahren wir jetzt zur Insel Borneo, zum Sultanat Brunei und steuern den Hafen Muara an. Vor uns liegen 550 Seemeilen. Wir werden übermorgen ankommen.
Wir essen im Restaurant Weltmeere eine Mangold Gemüsevorspeise, Sorbet und Seezunge. Nach unserem Besuch in der Collinsbar gehen wir ins Theater wo der Finanzkabarettist Chin Meyer die heutige Finanzwelt humorvoll kritisiert.
Borneo ist eine Insel im Malaiischen Archipel in Südostasien. Mit einer Fläche von 751.936 km² ist sie nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt und die größte Insel Asiens. Borneo ist aufgeteilt zwischen den drei Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei. In Indonesien wird die ganze Insel Kalimantan genannt. Teilweise wird die Bezeichnung Kalimantan im engeren Sinne auf den indonesischen Teil der Insel bezogen, unter anderem wegen der Benennung der fünf indonesischen Provinzen auf Borneo: West-, Süd-, Ost-, Nord- und Zentralkalimantan ergeben insgesamt Kalimantan im Sinne von „indonesische Provinzen auf Borneo“.
Das Sultanat Brunei (amtlich Brunei Darussalam, malaiisch Negara Brunei Darussalam) liegt in Südostasien auf der Insel Borneo (indonesisch Kalimantan) im Südchinesischen Meer und grenzt an Malaysia. Das heutige Staatsgebiet von Brunei stellt den Rest eines in historischer Zeit weit größeren Sultanates dar, das zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert in etwa die komplette Nordküste von Borneo dem Herrschaftsbereich des Sultans von Brunei zuordnete. Seine Ölvorkommen in Verbindung mit einer kleinen Bevölkerung und relativen Stabilität haben Brunei zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht.
Bandar Seri Begawan (Jawi: بندر سري بڬاوان, malaiisch für Hafen des verehrten Herrschers, von Persisch Bandar = Hafen und Sanskrit Shri Bhagwan= Verehrter Herrscher, meist nur BSB genannt; bis 1970 Brunei-Stadt) ist die Hauptstadt von Brunei und hat etwa 100.000 Einwohner. Sie liegt am Brunei River, der nahe der Stadt in die Brunei Bay und das Südchinesische Meer mündet. 2007 wurde die Stadtfläche von ursprünglich 12,87 km² auf ihre heutigen 100,36 km² vergrößert.
Um 10:00 fahren wir mit dem Shuttlebus etwa 30 Minuten vom Hafen Muara ins Stadtzentrum und steigen gegenüber dem Einkaufszentrum Yayasan Sultan Haji Hassanal Bolkiah aus. Am Wasser entlang führt unser Weg mit dem Blick auf das Wasserdorf zur großen Sultan Omar-Ali-Saifuddin-Moschee, die 1958 erbaut wurde. Die Moschee macht einen mächtigen Eindruck. Wir gehen in der Hitze und Schwüle fast ganz um sie herum. Da Jutta für den Moscheebesuch nicht angemessen angezogen ist, versuchen wir nicht, hineinzugehen. Der weiße Marmor kommt aus Carrara und der Granit aus Schanghai. Die 52 m hohe Kuppel ist vergoldet. Neben der Moschee steht die Nachbildung einer königlichen Barke aus dem 16. Jhd. aus Stein.
Kampong Ayer (deutsch etwa Wasserdorf), ist ein auf Stelzen über dem Wasser erbautes Dorf mit eigenen Schulen und kleineren Moscheen für über die Hälfte der Bewohner Bandar Seri Begawans. Wir haben auf der Uferpromenade das Dorf immer im Blick.
Der Palast des Sultans von Brunei, der Istana Nurul Iman, der mit mehr als 1800 Zimmern und 200.000 qm überbauter Fläche als größter Palast der Welt gilt, ist nicht zu besichtigen. Um 12:00 nehmen wir den Shuttle wieder zurück nach Muara, dem Hafen der Hauptstadt Bandar Seri Begawan. Hier liegt unser Schiff am Pier.
Wir erreichen die Hauptstadt des malaysischen Bundesstaats Sabah gegen 7:30 und ankern auf Reede. Aus dem Morgendunst taucht die Silhouette der Stadt mit ein paar Hochhäusern auf. Die Stadt in der malaysischen Provinz Sabah ist weit vom Hauptland Malaysia entfernt auf der Insel Borneo. Das arabische Wort Sabah heißt Morgen. Auch die malaysische Provinz Sawarak liegt auf Borneo. Sabah bezeichnet man auch als „Land unter dem Wind“ weil es südlich des pazifischen Taifungürtels liegt. In Sabah sind die höchsten Berge Südostasiens. Der 4.095 m hohe Mount Kinabalu ist der höchste. Wir konnten ihn morgens vom Schiff aus sehen.
Bevor wir mit dem Tender übersetzen wechsle ich auf dem Schiff noch 10 US-$ in 38 malaysische MYR. Es ist um 11:00 schon sehr heiß und schwül. Bald werden 32° erreicht. Für mich ist das Klima nicht leicht zu ertragen. Von der Tenderanlagestelle gehen wir in die Stadt und nach rechts die Jln Haji Salan Straße hinunter. Bald suchen wir die nächste Mall auf, um uns abzukühlen. Wir finden ein ziemlich leeres Starbucks Café. Als wir unsere zwei Capuchino und einen kleinen Muffin bezahlen, wissen wir warum. Die Rechnung beträgt 32, 65 MYR, das sind ca. 15 US-$. Man akzeptiert meine Kreditkarte, sonst hätte mein Geld nicht gereicht.
Kota Kinabalu ist modern und traditionell. Aufgeräumt und chaotisch, sauber und dreckig, je nachdem wo man ist. Das Klima in der Nähe des Äquators ist für mich nicht einladend. Ich schwitze wie in der Dampfsauna und bin froh über jeden Luftzug. Hier könnte ich nicht leben. Jutta liebt die Sonne und empfindet das Klima nicht als unangenehm. Deshalb verbringt sie den Nachmittag draußen auf Deck 10. Mir wird es nach einer Weile zu warm. Ich ziehe die Suite vor.
Heute Abend beginnt um 19:30 die Silvestergala im Restaurant Weltmeere. Wir gehen zunächst zur Lobbybar. Hier haben wir eine Flasche Ruinart Rosé Champagner bestellt und trinken das erste Glas. Den Rest lassen wir uns ins Restaurant bringen wo um 19:30 das Galadinner beginnt. David und Christoph, unser beiden Kellner, empfangen uns am Tisch. Es gibt Kaviar, danach Carpacchio mit Tartar, Sorbet Kir Royal und als Hauptgericht Langusten Medaillons. Dazu trinken wir zunächst ein Glas Ruinart und dann den Macon Village, den wir schon an den Vorabenden getrunken haben. Nach dem Essen gehen wir in die Collins Bar, in die wir unsere Flasche Champagner haben bringen lassen. Dort trinken wir zur Zigarre den Rest. Die Silvesterparty findet am Pool statt. Wir fahren auf Deck 10, bekommen noch zwei Stühle und lassen uns den weißen Duval Champagner servieren. Dann ist es Mitternacht. Es gibt kein Feuerwerk, denn das ist inzwischen aus Sicherheitsgründen auf Schiffen verboten, aber Kaviar satt. Jutta bedient sich und ich hole ihr dann noch eine zweite Portion. Die Musik ist sehr laut. Kurz vor 1:00 sind wir wieder müde in unserer Suite.
Wir fahren zu den Philippinen zur Insel und Stadt Coron. Die Insel gehört zum Calamian Archipel, der sich nördlich an die größere Insel Palawan anschließt. Der Seeweg beträgt 473 Seemeilen. Wir werden morgen früh dort eintreffen. Die Philippinen, (amtlich Republik der Philippinen, Filipino Republika ng Pilipinas, englisch Republic of the Philippines) sind ein Staat und Archipel mit 7.641 Inseln im westlichen Pazifischen Ozean und gehören zu Südostasien. Sie bilden den fünftgrößten Inselstaat der Welt (nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan). Die Philippinen sind neben Osttimor (Timor-Leste) der einzige asiatische Staat mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Ihren Namen erhielten sie von dem Entdecker Ruy López de Villalobos, der die Inseln zu Ehren des spanischen Infanten Philipp Las Islas Filipinas nannte.
Heute Morgen findet an Deck eine Gesundheitsprüfung durch philippinische Ärzte statt, die schon in Kota Kinabalu eingestiegen sind. Mit einer Wärmebildkamera wird im Vorbeigehen geprüft, ob jemand Fieber hat. Das war offenbar nicht der Fall. Wir buchen für morgen einen Ausflug in Coron, der uns zu einer Bucht führen soll, in der wir schnorcheln können und gehen dann ins Fitness Center. Dort holen Schnorchel und Brille sowie Flossen ab und absolvieren unser Fitness Programm: 15 Minuten gehen und laufen, 10 Minuten Radfahren und 20 Minuten Kraftübungen an den Geräten. Danach gehen wir zum Brunch in den Yachtclub. Am Nachmittag hören wir im Theater einen Vortrag von Herrn Petrich über die Philippinen. Kein guter Vortrag, aber viele Informationen, die sich im Folgenden wiederfinden.
Auf einer Fläche von 300 qkm, kleiner als Deutschland, leben auf insgesamt 7.000 Inseln 101 Mio. Philippinos. Die Großstadt Manila weitet sich immer weiter aus und ist nach wie vor für die armen Bauern und Fischer auf dem Lande attraktiv. Etwa jeder 5. ist arm und kämpft ums Überleben. Im Vergleich trifft nur das nur für jeden 14. Vietnamesen zu, die an Wohlstand zugenommen haben, aber immer noch für jeden 3. Burmesen. Die Bevölkerung wächst weiter, denn jede Frau gebärt im Schnitt 2,6 Kinder. Eine 5-köpfige Familie muss von 165 Euro im Schnitt leben. In der Folge suchen 7 Millionen Philippinos Arbeit und Einkommen im Ausland, z.B. als Matrosen auf Schiffen und tragen mit ihrem nach Hause gesandten Geld 10% zum Volkseinkommen bei. Es gibt 40 Volksgruppen, 4 dominierende Sprachen und 170 Idiome. Seit 1973 ist Filipino Landessprache, die in der Schule gelehrt wird.
Der Name „Philippinen“ stammt aus der 300 Jahre währenden Besatzungszeit durch die Spanier. Sie nannten ihre Kolonie „Las Islas Philipinas“ nach dem spanischen König Philip. Daher sind 80% der Philippinen Katholiken, 10% gehören anderen christlichen Religionen an und nur 5% sind muslemisch. Durch eine Revolution ging das Land 1898 an die USA, die es wieder 1902 verloren. 1941 besetzte die japanische Armee die Inselwelt. 1946 wurden die Philippinen unabhängig.
Wir gehen um 18:30 in das Theater zum Neujahrskonzert mit Sebastian Knauer und dem Elbphille Quartett. Knauer spielt die Klavierversion von Gershwins Rapsody in blue. Das Quartett bietet die Fledermaus Ouvertüre und den Donauwalzer und andere bekannte Stücke dar. Schön. Dazu gibt es ein Glas Champagner. Vom Theater aus gehen wir essen und anschließend ins Bett.
Die Stadt Coron liegt auf der Insel Busuanga und die Coron Insel davor. Wir erreichen den Calamanian Archipel, der sich nördlich an die große Insel Palawan anschließt gegen 8:00h. Es ist leicht bewölkt. Die Sonne scheint bei 27°. Heute soll es noch bis 29° warm werden, aber nicht mehr so schwül wie auf Borneo. Vor uns liegen hügelige Inseln im grünen Meer und wir blicken auf Coron mit davor gelagerten Pfahlbauten. Wir werden nachher die Landungskarte holen und im Yachtclub frühstücken.
Wir haben nach dem Frühstück noch Zeit und gehen an Land. Außerhalb des Hafens werden wir von einer Menge junger Männer empfangen, die uns einen Ausflug mit dem Boot oder mit einem Moped mit Beiwagen, Tricycle genannt, verkaufen wollen. Wir gehen ein Stück die Straße entlang in Richtung Coron. Es sieht trostlos aus. Ich wünsche ein paar jungen Männern ein gutes neues Jahr und Gesundheit. Einer antwortet, Arbeit wäre ihm lieber. In der Nähe des Hafens parken links der Straße etwa 20 bunte Mopeds mit Beiwagen, die auf Kunden warten.
Unser Ausflug „Bootsfahrt mit Schnorchelabenteuer“ startet um 12:00. Mit einem Auslegerboot fahren ca. 10 Personen vom Hafen hinüber zu der kleinen bewaldeten Karstinsel Cabilaulan. Beim Näherkommen erkennt man die vielen Kegel und Spitzen (Kegelkarst). Das sieht schon toll aus. Wir fahren um einen Kegel herum. Dahinter mitten in einer kleinen Bucht halten wir und steigen mit Flossen und Schnorchel ins Wasser. Wir schwimmen aus der Bucht hinaus, und durch eine Höhle in eine andere Bucht in der keine Boote liegen. Mich begleitet ein junger freundlicher Filipino mit einem Rettungsring an dem ich mich schon mal festhalten kann. Am Ufer sieht man Fische, aber nicht viele. Das Wasser ist angenehm temperiert. Nach einer Weile kehren wir durch die Höhle zurück und klettern aufs Boot. Jutta ist schon wieder da. Sie und andere Damen liegen vorne auf dem Deck und sonnen sich.
Nach einer Stunde fahren wir weiter zu einem Korallenriff. Beim ins Wasser steigen rutsche ich aus und falle auf meinen Hintern (Steißbein). Das tut weh. Trotzdem steige ich die Leiter hinab ins Wasser. Am Riff gibt es viel mehr zu sehen. Die Korallen liegen dicht unter der Wasseroberfläche. Es gibt ein Korallen-Gestrüpp mit leuchtend-blauen Austrieben, purpurfarbene Korallen, kleine und große Fische, graue, grüne, blaue, rote. Im Sand steckt an einer Stelle eine große geöffnete Muschel, die bei Berührung zuschnappt. Wegen der geringen Wassertiefe schramme ich oft mit meinen Beinen über die scharfen Korallen und blute aus vielen kleinen Wunden als ich wieder an Bord gehe. Nach einer Weile fahren wir zurück zum Schiff. Das war ein sehr anstrengendes, aber lohnenswertes Abenteuer. Der Filipino hat mich mit seinem Rettungsring wieder begleitet. Beim an Landgehen gebe ich der Crew 20 Euro wofür man sich höflich bedankt.
Am Abend gehen wir zum Essen in den Yachtclub und bedienen uns am Buffet. Heute gibt es u.a. Königskrabben, Hummer, Shrimps. Außerdem esse ich das norddeutsche Gericht Birnen und Bohnen und zusammen mit Jutta Käse.
Von Coron nach Malcapuya sind es nur 18 Seemeilen. Unser Schiff ankert auf Reede vor dieser „Trauminsel“. Als ich um 8:00 vom Balkon herunterschaue ist am Bootssteg, wo die Zodiacs anlegen, schon viel los. Die Schlauchboote werden beladen und fahren hinüber zur Insel. Heute Mittag gibt es dort ein Lunchbuffet und da werden Tische und Bänke bzw. Stühle, Zeltdächer als Sonnenschutz und das ganze Essen, von den Salaten bis zum Hummer und Rumpsteak sowie die Getränke benötigt. Ein Großteil der Crew ist drüben.
Damit es kein Gedränge gibt, werden die Decks nacheinander aufgerufen. Es soll um 9:30h beginnen, aber es gibt eine Verzögerung. Es muss noch Equipment hinübergeschafft werden. Deshalb beginnt das Übersetzen der Gäste eine halbe Stunde später. Die Suiten von Deck 10 sind zuerst dran. Wir kommen gegen 11:00 an die Reihe und besteigen auf Deck 3 den Zodiac. Die Überfahrt ist nass wegen der Wellen und einem starken Wind. Als ich auf Malcapuya aussteige, sind Badehose und Poloshirt triefend nass. Das macht nichts, denn es ist warm. Malcapuya ist eine "Trauminsel" umgeben von blauem und grünem Meer. Der Strand hat feinen weißen Sand der langsam in warmes Meerwasser übergeht. Wir suchen uns ein Plätzchen unter Palmen. Jutta besorgt einen Stuhl. Die ausgegebenen Sonnenklappschirme halten dem heftigen Wind nicht stand. Eine Kellnerin serviert uns 2 Gläser Sekt. Handtücher und Trinkwasser haben wir schon beim Aussteigen erhalten. Wir gehen den Strand entlang, Jutta geht baden. Um 12:00 beginnt das Buffet. Es gibt beschattete Tische und Bänke. Wir essen einen vorzüglichen Cesars Salad, Gurkensalat, Kartoffelsalat und Rumpsteak und zum Abschluss frisches Obst. Toll, toll!
Um 14:30 setzen wir wieder über zum Schiff. Mir reicht die Sonne.
Auf Deck 9 am Pool essen wir eine Waffel mit Obst und Vanilleeis. Wir wollen uns auf Deck 10 ausruhen, aber es ist am Schwimmbad zu laut. Jutta bleibt. Ich gehe in die Suite und liefere das Schnorchel-Equipment im Fitness Zentrum wieder ab. Jetzt geht’s nach Hongkong. Vor uns liegen 750 Seemeilen.
Wir haben heute genug gegessen und beschließen nicht zum Abendessen zu gehen. Wir liegen schon um 19:00 im Bett.
Heute werden wir Koffer packen, die Einreiseprozedur im Club 2 auf dem Schiff durchlaufen und am Nachmittag die Einfahrt in den Hafen von Hong Kong (Kowloon) erleben. Aber es ist noch nicht so weit. Morgens gehen wir ins Fitness Zentrum und absolvieren unser Programm und danach frühstücken wir im Yachtclub. Um 8:00 ist es auf See noch dunstig und deutlich kühler als bisher. Am Nachmittag könnte die Sonne bei 19° durchkommen. Es wäre zu wünschen, dass wir eine schöne Einfahrt nach Hong Kong erleben.
Das bleibt leider ein Wunsch, denn es wird immer nebliger. Die Skyline ist nur schemenhaft zu erkennen. Schade. Wir legen am Pier des Cruise Ship Terminals in Kowloon an und warten darauf, dass wir unsere Pässe mit der Einreiserlaubnis im Club 2 erhalten. Dann wird das Schiff freigegeben und wir gehen ins Terminal, um Geld zu wechseln, weil wir gehört haben, dass die Taxis nur Hong Kong Dollars akzeptieren. Wir laufen hin und her, fragen mehrmals, aber finden nichts. Als wir zum Abendessen in den Yachtclub gehen, lichtet sich der Nebel schon etwas und wenig später liegt die abendlich erleuchtete Kulisse dieser Weltstadt vor uns. Toll. Um 20:00 beginnt unser Ausflug „Nächtliche Tramfahrt und Nachtmarkt“. Mit einem Bus fahren wir zur Templestreet zu einem Nachtmarkt. Jutta erwirbt einen leichten kleinen Stadtrucksack für 10€ und ein Etui für ihr Handy für 6€ ganz preiswert. Ansonst gibt es nur Gedränge. Die Touristen treten sich tot, als ob es alles umsonst gäbe. Ich kaufe eine Hülle für mein Handy. Es soll Leder sein, stellt sich aber dann doch als Plastik heraus. Mist! Überall in den Nebenstraße gibt es Garküchen. Die Chinesen essen im Freien zu Abend. Mit dem Bus fahren wir zur Endstation der Tram, die 1904 als öffentliches Verkehrsmittel von den Engländern gebaut wurde. Die Wagen sind doppelstöckig. Wir sitzen oben und fahren eine Stunde lang durch das alte Hong Kong. Schön. Dann ist es auch schon 23:00 und wir fahren zurück zum Hafen. Unsere Kreuzfahrt ist noch nicht zu Ende. Wir übernachten noch einmal auf dem Schiff.
Hongkong, Abk.: HK (chinesisch 香港, kantonesisch Hêng1gong, Yale Hēunggóng, englisch Hong Kong ‚Duftender Hafen‘, Abk.: 港), ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China im Mündungsgebiet des Perlflusses. Mit über sieben Millionen Einwohnern auf 1104 Quadratkilometern und einem bedeutenden Wirtschafts- und Finanzsektor zählt Hongkong zu den Weltstädten. 95% der Einwohner Hongkongs sind chinesischer Abstammung mit überwiegend kantonesischer Muttersprache.
Hong Kong war seit 1557 portugiesische Kolonie. Während des Ersten Opiumkriegs 1841 besetzten Truppen des Vereinigten Königreichs Hong Kong. Durch den Vertrag von Nanking wurde es 1843 zur britischen Kronkolonie. Für viele Chinesen war die britische Kolonie Zufluchtsort vor dem Chinesischen Bürgerkrieg 1927 bis 1949 und der daraus hervorgegangenen kommunistischen Volksrepublik China. Im Jahr 1997 erfolgte die Übergabe der Staatshoheit an die Volksrepublik China. Seitdem ist Hongkong eine chinesische Sonderverwaltungszone unter Beibehaltung einer freien Marktwirtschaft und hoher innerer Autonomie.
Wir erwachen gegen 7:30 und müssen uns ein wenig sputen, weil wir um 9:00 die Suite verlassen haben müssen und ich noch unsere Rechnung für die Ausflüge und Getränke bezahlen muss. Der Kapitän und die Kreuzfahrtdirektorin verabschieden sich persönlich mit Handschlag an der Gangway. Die Europa 2 hat Stil bis zum Schluss.
Es findet keine Zollkontrolle statt. Wir lassen ein Taxi rufen und fahren mit einem rasant fahrenden älteren Taxichauffeur, der kein Englisch spricht, zum Hotel Island Shangri-La Hotel auf der Insel Hongkong. Er verlangt einschließlich Maut für den Tunnel 191 HK$. Ich gebe ihm 200 (23,25€). Wir haben ein Deluxe Zimmer mit Hafenblick gebucht und erhalten Zimmer 5008 im 50. Stockwerk mit einem gigantischen Blick auf die Wolkenkratzer von Hong Kong Island, den Victoria Habour und Kowloon. Super! Im Zimmer wartet auf uns wunderbarer heißer grüner Tee. Die Kanne steckt in einem Muff und der hält den Tee warm. Wir ruhen uns aus und ich betrachte die Ausbeute der Nebel-Fotos von gestern. Hongkong gilt als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. Im Januar ist die durchschnittliche Tagestemperatur zwischen 14 und 18°.
Nach dem Ausruhen gehen wir zum Concierge und lassen uns über gute Plätze für die abendliche Lichtershow beraten. Dann gehen wir über eine Rolltreppe eine Etage tiefer zum Übergang zur Mall und weiter zum Brunch im „The Continental Restaurant“, wo wir Rindertartar (Jutta) und eine Omelette mit Spargel und Krabben (Horst) essen. Ordentlich, aber nicht Spitze. 550 HK$ (62,50€). Jutta möchte die Mall sehen. Auf Level 4 reihen sich die französischen und italienischen Designer. Um 17:00 fahren wir nach Kowloon weil wir um 20:00 die Lichtershow sehen möchten. Vom Hotel aus nehmen wir ein Taxi zur Anlegestelle der Star Ferry und setzen nach Kowloon über. Ein Kuriosum: Man muss sich schon nach Eintritt in das Fähr-Terminal entscheiden, ob man im Boot oben oder unten sitzen möchte. Dann kann man an einem Automaten mit Kleingeld oder Scheinen das Ticket in Form eines Chips kaufen. Wechselgeld erhält man zurück. Die grün-weißen Boote der legendären Star Ferry pendeln seit 1888 zuverlässig zwischen Hong Kong Island und Kowloon. Obwohl die beiden Ufer des Victoria Harbour mittlerweile durch ein hochmodernes Straßen- und Eisenbahntunnelsystem verbunden sind, erfreut sich die traditionelle Art den Hafen zu überqueren nach wie vor großer Beliebtheit. So nutzen immer noch jedes Jahr zig Millionen Menschen die einfachen Fährboote. Übrigens ist dies auch der optimale Ausgangspunkt, um den perfekten Schnappschuss einer der weltweit am meisten fotografierten Häfen vor die Linse zu bekommen. Kein Wunder also, dass National Geographic die Überfahrt mit der Star Ferry als einer der "50 Plätze, die man in seinem Leben besucht haben sollte" auszeichnete. Das ist schon spektakulär.
Beginnend am Clock Tower aus der Kolonialzeit, gehen wir die Promenade von Tsim Sha Tsui (Kowloon) entlang, vorbei am Hong Kong Cultural Centre, dem Museum für Raumfahrt und dem Kunstmuseum. Vor dem Intercontinental Hotel müssen wir wegen einer größeren Baustelle ausweichen. Am Interconti gehen wir die Stufen hinauf zum Eingang und weiter in die Lobby. Hier kann man die schöne Aussicht bei einem Tee genießen. Wir bekommen einen schönen Tisch und bestellen hervorragenden grünen Tee und Cesars Salad, Auch der Salat ist sehr gut. Später bestellen wir noch je ein Glas Muga Weißwein aus Spanien. Noch vor Beginn der Lichtschau verlangen wir die Rechnung. Sie beträgt 1023 HK$ (fast 120€). Das ist heftig! Hong Kong ist teuer.
Die Lichtschau von „The Symphony of Lights“ findet jeden Abend um 20 Uhr an der Hafenpromenade (in der Nähe des Hong Kong Cultural Centre) auf Tsim Sha Tsui (Kowloon) statt. Die abendliche Multimediashow setzt seit 2004 jeden Abend mehr als 40 Gebäude auf beiden Seiten des Hafens glamourös in Szene und ist mittlerweile ein Wahrzeichen für die Metropole geworden. Sie wird sehr gelobt. Wir finden sie schön, aber nichts Besonderes. Nach der Show nehmen wir ein Taxi durch den Tunnel zurück zum Hotel (90 HK$).
Am Morgen bilden sich immer lange Schlangen an der Talstation der Peak Tram. Um die zu vermeiden, nehmen wir nach dem Frühstück ein Taxi hinauf zum Victoria Peak. Das ist eine Empfehlung des Concierge. Die Aussicht vom Victoria Peak über Central, den Victoria Harbour nach Kowloon ist wunderschön. Leider ist es heute wieder diesig. Der Victoria Peak (chinesisch 太平山, Pinyin Tàipíng Shān, Jyutping Taai ping Saan) mit 552 Metern Höhe ist der bekannteste Berg Hongkongs. Auf Hong Kong Island gelegen, ist er zugleich die höchste Erhebung dieser Insel, wird jedoch vom 958 Meter hohen, in den New Territories gelegenen Tai Mo Shan deutlich überragt. Sein chinesischer Name Tai Ping Shan bedeutet „Berg des großen Friedens“. Der Gipfel bietet einen weiten Blick über Kowloon und große Teile der Insel Hongkong. Wir machen einen Spaziergang auf dem Lindslay Pfad durch einen tropischen Wald mit schönen Blicken auf die Stadt. Am Lions View Point Pavilion und der Aussichtsterrasse der Peak Galleria können wir trotz nebligem Wetter die Städte Hong Kong und Kowloon gut erkennen. Der Aussichtsturm Victoria Tower, auch The Peak Tower genannt, steht auf 379 Metern Höhe. Dort trinken wir einen Espresso. Anschließend kaufen wir 2 Tickets, jedes kostet 37 HK$, und fahren mit der Peak Tram, einer 1888 eröffneten Schweizer Standseilbahn, zurück ins Stadtzentrum. Als im 19. Jahrhundert die Malaria in Hongkong grassierte, war der Victoria Peak bevorzugtes Wohngebiet der Kolonialherren. Heute erreichen die Grundstückspreise am Peak astronomische Werte; je weiter man nach oben kommt, desto höher werden sie, so dass sich dort die reichsten Bewohner Hongkongs angesiedelt haben. Diese Aussicht ist es auch, die den Peak zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Hong Kong macht. Am Tag streifen Ihre Augen über die glitzernden Wolkenkratzer und den Victoria Harbour bis hin zu den grünen Hügeln der New Territories.
Wir gehen durch das Zentrum am Rathaus vorbei zum Mandarin Oriental Hotel, das Jutta unbedingt noch einmal besuchen möchte. Sie war vor 40 Jahren sehr beeindruckt von einer großen vergoldeten Holzschnitzerei in der Lobby. Sie hängt noch da, eindrucksvoll. Auch der Hong Kong Park mitten in der Stadt, eingerahmt von hohen Wolkenkratzern ist sehr sehenswert. Wir finden unseren Weg zurück zum Hotel und ruhen uns aus.
Um 18:30 kommt der frühere Utimaco Mitarbeiter Jan Bosveld ins Shangri La. Wir hatten uns per E-Mail zum Dinner verabredet. Ich habe ihn seit 20 Jahren nicht mehr gesehen, aber sofort wiedererkannt. Er hat einen Tisch im Café Gray im Upper House, Pacific Place reserviert, allerdings erst ab 20:15.
Um die Zeit zu überbrücken bestellen wir in der Lobby eine Flasche Chardonnay aus Neuseeland, der ganz gut schmeckt. Die Zeit vergeht mit angeregter Unterhaltung wie im Fluge. Bald müssen wir zur Mall Pacific Place aufbrechen und dort nach draußen gehen in das Marriott Hotel und mit dem Lift hinauf in die 49. Etage. Wir haben einen Tisch, leider nicht am Fenster. Jutta isst wie Jan einen Salat mit Endivien und Stiltonkäse und als Hauptgericht Heilbutt. Ich esse einen Cesars Salad mit Shrimps und ebenfalls Heilbutt. Die Salate waren mäßig im Vergleich mit dem was wir bisher gegessen haben. Der Heilbutt war ok. Dazu trinken wir je 1 Glas offenen Chardonnay, der leider ziemlich sauer ist. Alles zusammen inkl. Service Charge 2.800 HK$ (326€). Nicht billig, aber auch nicht überteuert. Von der Toilette aus gibt es einen sagenhaften Blick hinunter auf die Wolkenkratzerwelt. Das ist deshalb etwas Besonderes, weil das Fensterglas unmittelbar am Boden beginnt und man das Gefühl einer gewissen Bodenlosigkeit hat.
Der Hong Kong International Airport, einer der wichtigsten Flughäfen Asiens, wurde im Jahre 1998 eröffnet, um den früheren, sehr schwierig anzufliegenden Flughafen Kai Tak abzulösen. Die Errichtung kostete etwa 15 Milliarden Euro, womit auch die Kosten zur Anbindung des Flughafens an das Stadtzentrum durch den Airport Express und die Autobahn Route 8 abgedeckt wurden. Der neue Standort ist die ursprünglich 100 m hohe Insel Chek Lap Kok nördlich von Lantau Island, die auf 7 m Meereshöhe abgetragen wurde, wobei das abgetragene Material zur Gewinnung der nun 12,5 km² großen Landfläche verwendet wurde.
Die am dichtesten besiedelten Gebiete sind die Halbinsel Kowloon und der Norden von Hong Kong Island, die durch die schmale Meerenge Victoria Harbour getrennt sind. Zu den New Territories gehören das ursprüngliche Hinterland nördlich von Kowloon, das die größte Fläche Hongkongs ausmacht, und die meisten der 263 Inseln Hongkongs. Die größte Insel Hongkongs ist Lantau Island, in deren Nähe sich auch der Hong Kong International Airport, auf der Insel Chek Lap Kok, befindet. Das Bevölkerungswachstum und die geringe bebaubare Fläche Hongkongs führte zu großflächiger Landgewinnung durch Aufschüttung im Meer und zur Entstehung einer Skyline aus Wolkenkratzern. Nach der Errichtung mehrerer Planstädte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebt die Hälfte der Einwohner Hongkongs in den New Territories.
Wir fahren mit dem Taxi zur Anlegestelle der Star Ferry und hinüber nach Tsim Sha Tsui, Kowloon. Unser Ziel heute morgen ist die Nathan Road eine geschäftige Geschäftsstraße, die am alten Peninsula Hotel beginnt. Wir laufen ihr entlang und wundern uns, dass auch mehrgeschossige Renovierungsarbeiten an Fassaden immer noch mit Bambusgerüsten gemacht werden. Zur Zeit sind die Moschee und auch ein 8 geschossiges Geschäftsgebäude gegenüber eingerüstet. Nach 600 m kommen wir zu einer breiten Treppe links der Straße, die zum Kowloon Park hinaufführt. Der Kowloon Park ist ein großer öffentlicher Park in Tsim Sha Tsui, Kowloon. Er ist 3.3 Hektar (33 acres) groß. Wir gehen in den schönen Park vorbei an Tempeln, alten Bäumen und Teichen mit Flamingos, Schildkröten und Kois. Später gehen wir denselben Weg wieder zurück zum Peninsula Hotel, bekommen einen Tisch in der Lobby und bestellen je einen Salat und Tee dazu (572 HK$). Sicherheitshalber verschaffe ich mir zu Lasten meiner Kreditkarte an einem Automaten einer Citi Bank Filiale 500 HK$. Draußen hat sich der Nebel über dem Victoria Harbor, der Meerenge zwischen Hong Kong Island und Kowloon immer weiter verdichtet. Ein sonniger Tag wäre heute sehr willkommen gewesen, aber es ist anders. Von der Kowloon Promenade hin zur Anlegestelle sehen wir die Skyline der Insel durch eine Nebelwand.
Wir setzen über und entschließen uns, einen Fußweg zum Shangri-La Hotel zu finden. Das ist in Hongkong einfach, wenn das Ziel ein Hochhaus ist, und man es von weitem sehen kann und zumindest die Richtung kennt. Wir gehen am Wasser entlang, weil uns ein Vergnügungspark und ein Zirkus den Weg in die Stadt versperren. Auf einer Fußgängerbrücke überqueren wir die stark befahrene Hauptstraße in Ufernähe und gehen hinauf zum Hong Kong Park, immer das Shangri-La- bzw. das Conrad Hotel vor Augen. Es ist gar nicht weit, vielleicht 15-20 Minuten Fußweg.
Nun beginnt im Hotel das große Warten. Um 19:00 wollen wir ein Taxi zum Flughafen nehmen. Wir bestellen in der Lobby des Shangri-La Hotels Jasmintee, der sehr gut schmeckt.
Gegen 19:00 übernehmen wir uns Gepäck und lassen es nach draußen bringen. Dort treffen wir ein älteres deutsches Ehepaar aus Frankfurt, die wir auf der Europa 2 schon gesehen haben. Er schlägt vor, ein gemeinsames Taxi zu nehmen und organisiert nach einigem Bemühen mit dem Porter ein Taxi, in das unser Gepäck und 4 Personen passen. Es ist zwar eng, aber es geht für die Fahrt zum neuen großen Hong Kong Chek Lap Kok Airport. Der Flughafen wurde 1998 auf der Insel Chek Lap Kok und neu aufgeschüttetem Land in Betrieb genommen und hat 2017 fast 73 Mio. Passagiere abgefertigt. Er ist damit größer als der Frankfurter Flughafen, der 10 Mio. weniger Passgiere bedient hat. Die Fahrt kostet zusammen 500 Hk$, also 250 für jedes Paar. Nun haben wir zu viel Hongkong-$ und müssen es zurücktauschen. Im Terminal 1 können wir schon einchecken, obwohl noch viel Zeit bis zum Abflug ist. Man offeriert uns 3 Lounges zu Verweilen. Die von Thai Airways, Singapur Airlines und United Airlines. Wir probieren zunächst die von Thai Airways. Jutta inspiziert das Buffett und möchte lieber zu der von Singapur Airways. Zu Fuß ist das ein langer Weg. Wir könnten zwar auch die unterirdische Bahn nehmen, aber wir finden sie nicht. In der Lounge sehen wir auch die anderen Deutschen von der Europa 2. Das Oberurseler Paar hatte zu spät gebucht und fliegt deshalb mit SWISS eine halbe Stunde später über Zürich nach Frankfurt. Um 22:50 begeben wir uns zu unserem Flugsteig 216 und nehmen diesmal die Bahn, aus der wir an der 2. Haltestelle aussteigen und zu unserem Gate gehen. Wir fliegen mit LH 797 in einer Boeing 747-800 (Jumbo) um 23:50 von Hongkong nach Frankfurt und sitzen im Upper Deck auf den Plätzen 84H und 84K. Die Flugdauer ist mit 12:30 avanciert.
An Bord trinken wir ein Glas Champagner und verzichten auf das Essen. Mit einer Schlaftablette fallen wir bald in einen tiefen Schlaf und wachen erst kurz vor dem Frühstück auf. Lufthansa hat seit einiger Zeit auf Nachtflügen in der Business Class eine rollbare Matratze eingeführt, die auf den Sitz gelegt wird und „das Bett“ weicher macht. Prima!